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26 und keine Perspektive

HisFloness

Neues Mitglied
Hallo

Bin ziemlich verzweifelt über meine derzeitige berufliche Situation, weiß nicht, ob mir da überhaupt noch wer helfen kann, ich schildere mal meine Situation:

Bin fast 26 und habe nach 14 lang quälenden Semestern meinen bachelor in teschnische Chemie abgeschlossen.
Hatte im Jänner 2010 ein studienbedingtes Burnout, welches mich ein halbes Jahr außer Gefecht setzte.
Möchte einfach nichts mehr mit Chemie zu tun haben, dieses Studium hat mich fast zerstört.
Hab mir leider nie eingestehen können, einen Fehler gemacht zu haben, und das solange hinausgezögert, bis mir mein Körper die rechnung präsentiert hat.
Nun studiere ich "Wirtschaft und Recht für Techniker" sowie Bachelor Wirtschaftswissenschaften.
In 3 Jahren bin ich dann knapp 29 und fertig.
Habe nur 2 4 wöchige Praktika in einem Chemiekonzern sowie eine 3jährige tätigkeit bei einer ehrenamtlichen Studierendenorganisation vorzuweisen.

Habe nun fürchterliche Angst vor der Zukunft. 3 Jahre werden mir noch finanziert vom Studium, jedoch habe ich dann das Gefühl, dass alles vorbei ist, und ich Arbeitslosengeld beziehen muss.....

Dabei hat alles so gut angefangen, im Gymnasium immer Schnitt unter 1,5 extra Englisch Zeirtifikat, Russisch Kurs im Rahmen der Begabtenförderung, und nun bin ich komplett am Ende.

Habe ehrenamtlich im bereich PR gearbeitet und da sehr gute Verhandlungsergebnisse erzielt, heuer bin ich als Projektleiter einer Firmenmesse tätig (damit wenigsten ein bisschen Praxiserfahrung im Lebenslauf steht)

Mein Lebenslauf ist aber sehr schlimm, 14 Semester für Bachelor Chemie, wo ich mir nicht vorstellen kann zu arbeiten und was mich fast zerstört hätte. Als Alternative dann mit 29 einen Wirtschafts-und Rechts Masterabschluss für Techniker, sowie ein lausiger Bachelor in Wirtschaftswissenschaften.

Möchte einfach dann nur IRGENDEINEN Job haben, Gehalt ist mir egal, will nur nich auf der Straße (ver)enden.....

Hab momentan extrem Panik, klar, jetzt werd ich noch die 3 Jahre studieren und alles rausholn was geht, aber danach graust mit vor den vielen (erfolgslosen) bewerbungen.......
 
Hi HisFloness,

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass langes Studieren sich bei der Arbeitssuche nicht unbedingt nachteilig ist. Und sehr viele Menschen wechseln doch im Laufe des Studiums. Die meisten Arbetsgeber schauen viel mehr was man sonst sogeleistet und an Erfahrungen gesammelt hat. Und da hast du ja einiges zu bieten. Man erstmal das Studium fertig und dann wird sich alles ergeben.
 
Vielen Dank für deine aufmunterneden Worte!

"Was ich sonst so gemacht habe":
Naja, das ist nicht gerade viel:
-2 je 4 wöchige Ferialpraktika in 7 Jahren
-3 Jahre Erfahrung in einer ehrenamtlichen Studierendenorganisation
Dort waren die Sachen zwar ausgezeichnet die ich gemacht habe (neues Projekt organisiert, was heuer evt. 9.000 € Profit abwirft, ausgezeichnete Verhandlungen im PR Bereich, neue Kooperationen, usw.,), jedoch habe ich da nix schriftliches. Ich kann ja nicht mit dem ganzen E-Mail Verkehr beim Vorstellungsgespräch antanzen.
-Mein Englisch-Zertifikat mit Grade A, das Abi mit 1,3, das Russisch-Zertifikat im Rahmen der Begabtenförderung, das Volontariat in einem Heim für Behinderte Personen sind alle schon von 2005 und früher, das zählt alles leider nix mehr.

Bachelor Wirtschaftswissenschaften gibt es zuhauf, die jünger sind, meistens wird da wer mit ner HAK-Ausbildung vorgezogen. Auch der "Master Wirtschaft und Recht für Techniker" ist eine Notlösung, da mich ein technischer Beruf nur ruiniert.

Wollte mir nie eingestehen, mit Chemie am falschen Dampfer zu sein. Dachte immer "alles andere bringt sowieso keine Aussichten", hatte die letzten Jahre immer Angst vor der Situation, in der ich nun bin.
Habe mich genau in das reingekniet, was ich am wenigsten kann. Dachte mir damals "Mit Fleiss geht alles".
Es geht. Aber zu einem sehr hohen Preis....

Hab da so viel Potential verschenkt, bin ein extrem zielstrebiger und konsequenter Mensch. Leider viel zu unbarmherzig zu mir selbst, gestehe mir keine Fehler ein.

Nun habe ich Angst, dass mit 29 alles vorbei ist, d.h. und mehr 3 harte, aber wenigstens "sichere" Studentenjahre voller Lernerei vor mir habe, und dann alles aus ist, aufgrunde Alter oder zu überqualifiziert oder falsche Ausbildung gewählt oder keine Praxis.....
 
Lass dir von dem Projekt dass du auf die Beine gestellt hast ein Zeugnis geben. Schreib die Leute die das jetzt machen doch mal an. Ich denke 29 ist nicht zu alt um einen Job zu ergattern!

Ich denke auch garnicht dass du einen Fehler gemacht hast für den du dir selbst vorwürfe machen kannst. Du warst halt sehr an Chemie interessiert. Und hast diesen Weg ausprobiert.

3 sichere Studentenjahre hört sich doch gut an. Das sind 3 Jahre in denen du dich mit den Lernstoff beschäftigen und noch Praktika machen kannst.

Mach dir bitte jetzt nicht so viele Sorgen darüber. Es sind immerhin noch 3 Jahre und es kommt eh immer alles anders als man denkt.
 
Also ganz ehrlich? Ich würde nicht noch drei weitere Jahre studieren, sondern jetzt Bewerbungen schreiben. Wenn das, was du grad studierst, nicht etwas ist, was du wirklich willst und mit dem du megamäßige Perspektiven hast, sind das doch nur drei jahre Flucht, an deren Ende du genauso schlau bist wie jetzt. Und was ist, wenn du dafür wieder länger brauchst? Ich denke, du solltest ganz dringend den Sprung in die Praxis wagen. Bewirb dich doch mal (immerhin haste einen Bachelor) und schau, was dabei herauskommt. Wenn du keine Stelle bekommst, kannst du immer noch weiterstudieren.
 
Tut mir leid, aber ich sehe da eigentlich kaum Probleme.
Du hast zwar wenig Praktika-Erfahrung, aber dafür ehrenamtliche. Du kennst du fachlich scheinbar gut aus und das in chemie und Wirtschaft. Da kannst du locker für einen Pharmakonzern, Krankenhäuser, etc. arbeiten. Es geht jetzt nur ums Detail, welche Tätigkeit willst du konkret ausüben? Danach würde ich gehen. Wenn ein Wirtschafts-bachelor dafür ausreicht, wunderbar.

Solange du Kräfte hast, kannst du weiter studieren. Nebenbei in den Stellenangeboten gucken, was der Markt so fordert und dich bewerben, wäre günstig. Es gibt auch Jobmessen, massig, für deine Richtungen.

Wichtig ist, dass du deine körperlichen Grenzen respektierst. Ich musste damals zur psychosozialen Beratung und später zur Psychotherapie, weil fast nichts mehr ging. Dabei hätte ich mit Hilfe meiner Familie und Kommilitonen vielleicht schlimmeres verhindern können. Deine Hochschule bietet eventuell sogar Stressvermeidungskurse und Workshops zum Thema Beruf an. Schau einfach mal beim Studenten-service in deiner Region.

(Deinen ersten Post empfand ich wie ein Bewerbungsschreiben. Da ist schon viel Konkretes, was interessant klang.)
 

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