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22 Jahre und Lebenskrise

Perturabo

Neues Mitglied
Guten Tag,

es fällt mir schwer darüber zu schreiben, aber es ist inzwischen eine so große Last auf mir dass ich grade regelrecht nicht schlafen kann (2 Uhr morgens). Ich bin Student und lebe inzwischen schon seit drei Jahren alleine in einer Studentenwohnung relativ weit weg von zuhause. Und ich habe absolut nichts erreicht. Und ich weiß einfach nicht mehr weiter.

Also die kleine Vorgeschichte: Abitur gemacht, danach sofort 8 Wochen Praktikum und danach sofort umgezogen. Alleine.. Ohne Hilfe und ohne wirkliche Chance vom alten Zuhause Abschied zu nehmen. Egal, Mund halten, durchhalten, Kopf abschalten. Das hat vor acht Jahren beim Tod meiner Mutter funktioniert, dann hilft das auch in dem Moment. Die ersten Uni Wochen liefen super, neue Leute kennengelernt, gut mitgekommen. Interessante Themen, kurzer Weg zur Uni. Mehr kann man sich gar nicht wünschen. Dann der erste Rückschlag, erste Klausur direkt verhauen. Gut, mehr lernen, nochmal versuchen. Zweite Klausur verhauen. Sorgen bekommen, Klausuren in den anderen Bereichen auch nicht geschafft. Leider etwas zu spät habe ich gemerkt, dass Schule und Abitur ein schlechter Witz gegenüber dem Studium sind. Ich habe Angst bekommen. Fällt mir übrigens sehr schwer zuzugeben, aber ja ich habe Angst bekommen. Und das ist im Grunde der Status Quo:

-3 Jahre absolut nicht mehr getraut in irgendeiner Weise eine Klausur zu schreiben.
-3 Jahre vom totalen Minimum leben, schlecht ernähren, keinen Sport und regelrecht im eigenen Zimmer vergammeln
-3 Jahre gefüllt mit Selbsthass, Angst und eingebildeten Druck
-3 Jahre nichts erreicht
-3 Jahre die Familie angelogen was die Universität angeht
-3 Jahre lang eine Karteileiche in der Universität sein
-3 Jahre so "abkacken", dass meine Körperhygiene, mein Zimmer, meine Lebensweise, meine Hobbies, meine Unifreunde darunter leiden
-3 Jahre gefühlte Hölle erleben, ohne in der Hölle zu sein.

Ich bin verzweifelt. Ich gaukle meiner Familie und den alten Freunden noch immer ein falsches bild vor und ich lebe seit 3 Jahren wie ein alter grantiger 80 Jahre alter Witwer, der nur darauf wartet zu sterben. aber ich will nicht sterben. Ich habe oft Selbstmordgedanken, aber es sind mehr Gedankenblitze, welche durch meine Vernunft ausgeglichen werden. Es fühlt sich an, als hätte ich meine Gedanken nicht unter Kontrolle. Jeder Tag vergeht wie in einem Tunnel. Ich sehe alles in grau und mit Tunnelblick. Kein Appetit, keine Lust, kein Spaß. Nur Schauspielerreih, falsches Lachen, falsches Grinsen, falsches Ich. Und ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich fühle mich verloren, möchte meine Träume aber auch nicht aufgeben.

Danke für die Aufmerksamkeit
 

juka

Aktives Mitglied
Du leidest offensichtlich an einer Depression. Willst du nicht mal einen Psychologen aufsuchen oder dich medikamentös einstellen lassen? Du musst deine Träume ja nicht aufgeben, aber ohne deine Gesundheit wirst du im Leben und im Studium nicht weiterkommen.
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
wow. in der ersten antwort direkt zu medikamenten raten. als würden medikamente IRGENDWAS an seinen äußeren problemen mit seiner umwelt ändern (großer spoiler: nein werden sie nicht. das können sie überhaupt nicht). bist du psychologe, dass du "offensichtlich eine depression" erkennen kannst? bitte überlass solche vernichtenden, vorverurteilenden.. urteile einem richtigen psychater/psychologen/psychotherapeuten. mit solchen pseudo-urteilen hilft man exakt niemandem.

wirklich. als hätte der junge keine anderen probleme.

jetzt zum thread ersteller (wie immer wäre ich glücklich, wenn meine antwort nicht als urteil gewertet wird, sondern nur vorschläge darauf snid, was ich jetzt aus deinem text heraus interpretiert habe):

1. dir tut dein studium nicht gut.
2. dir tun die ganzen "unwahrheiten" nicht gut mit denen du dein nicht gelingendes studium deckst.

das ist alles leicht verständlich und DEFINITIV nicht medikationswürdig. du hast druck und schaffst es nicht diesem druck gerecht zu werden und das seit drei jahren. viele studenten oder ex-studenten können dir ein lied davon singen.

für mich hört sich das so an als solltest du dir überlegen, dein studium zu wechseln oder abzubrechen. ein leichte (!) therapie (psychotherapie, verhaltenstherapie, etc.) könnte

kleiner tipp aus erfahrung: auf fachhochschulen klannst du meistens genau das gleiche studieren, aber die anforderungen sind weitaus geringer als bei einer uni!

außerdem: du bist 22 jahre alt! du kannst easy noch ne ausbildung anfangen. oder ein anderes studium. sogar zwei. ändere deine äußeren umstände, die dafür sorgen, dass es dir schlecht geht. in welcher form und wie radikal, das musst du wohl selbst herausfinden und entscheiden (evtl. zusammen mit einem therapeuten oder einem sozialarbeiter, aber das weisst du selbst am besten.)

ich glaube an dich! ich glaube an deine jugend! ich habe mit anfang zwanzig ähnliches durchgemacht und es gibt einen haufen 20jährige, die genau so an sich selbst zweifeln. du bist nicht alleine mit deinen problemen. rede mit nahen menschen über deine probleme, bei denen du hoffnung haben kannst, dass sie dich nicht dafür verurteilen sondern dir positive worte mitgeben.
 

juka

Aktives Mitglied
Asozialarbeiter meinte:
wow. in der ersten antwort direkt zu medikamenten raten. als würden medikamente IRGENDWAS an seinen äußeren problemen mit seiner umwelt ändern (großer spoiler: nein werden sie nicht. das können sie überhaupt nicht). bist du psychologe, dass du "offensichtlich eine depression" erkennen kannst? bitte überlass solche vernichtenden, vorverurteilenden.. urteile einem richtigen psychater/psychologen/psychotherapeuten. mit solchen pseudo-urteilen hilft man exakt niemandem.

wirklich. als hätte der junge keine anderen probleme.
Nun, um die Symptome einer Depression zu erkennen, benötigt man keinen Abschluss in Psychologie, es reicht auch schon Fachliteratur oder manchmal der gesunde Menschenverstand. Dass eine Person, die über Jahre kaum noch das Haus verlässt, die von Selbsthass und Angst erfüllt ist, sich nicht mehr pflegt und gewissermaßen verwahrlost, unter einer Depression leidet, ist für mich klar ersichtlich. Wenn du das anders siehst, ist das deine eigene Sache.

Von den Medikamenten zu erwarten, dass sich die Probleme oder die Umwelt verändern, wäre naiv. Ich sehe jetzt aber nicht, wo ich das geschrieben oder behauptet hätte. Ihr einziger Sinn besteht darin, den Patienten so zu stabilisieren, dass dieser in die Lage versetzt wird, sich den Problemen und Herausforderungen im Leben zu stellen und daran zu arbeiten. Wäre der TE dazu in der Lage, hätte er dies bereits getan und würde nicht 3 Jahre praktisch im Exil leben.

Ich würde dich bitten die Meinung anderer zu respektieren. Natürlich musst du die Meinungen nicht teilen, dann lege das aber mit Argumenten dar, und nicht mit subjektiven Sprüchen wie "vernichtend", "Pseudo-Urteil", oder der Frage ob man überhaupt qualifiziert dazu sei eine gewisse Meinung zu vertreten. Damit hilft man exakt niemandem.
 
Zuletzt bearbeitet:

music love

Mitglied
Doch, ich fände es auch gut, wenn du mal zum Arzt gehst, deiner Beschreibung nach hört es sich schon ein wenig nach Depression an, auch weil du Selbstmordgedanken hast, deine Gedanken schlecht beeinflussen kannst, dein Tunnelblick, das alles würde ich sehr ernst nehmen.

Hast du nach diesen beiden Klausuren keine mehr geschrieben aus Angst sie wieder zu verhauen?
 

Perturabo

Neues Mitglied
Doch, ich fände es auch gut, wenn du mal zum Arzt gehst, deiner Beschreibung nach hört es sich schon ein wenig nach Depression an, auch weil du Selbstmordgedanken hast, deine Gedanken schlecht beeinflussen kannst, dein Tunnelblick, das alles würde ich sehr ernst nehmen.

Hast du nach diesen beiden Klausuren keine mehr geschrieben aus Angst sie wieder zu verhauen?
Ja genau. Im Grunde habe ich kurz danach komplett mit Universität aufgehört und bin nur noch eine Karteileiche bei denen. Aufgeben möchte ich das Studium dennoch nicht, weil ich das Gefühl habe das es nicht am Studium selber, sondern einfach mit dem Schock was einfach alles mit Umzug, neuer Umgebung etc. zu tun hatte und ich das aber schön alles in mich reingefressen habe. Und jetzt zahle ich dafür...

jetzt zum thread ersteller (wie immer wäre ich glücklich, wenn meine antwort nicht als urteil gewertet wird, sondern nur vorschläge darauf snid, was ich jetzt aus deinem text heraus interpretiert habe):

1. dir tut dein studium nicht gut.
2. dir tun die ganzen "unwahrheiten" nicht gut mit denen du dein nicht gelingendes studium deckst.

das ist alles leicht verständlich und DEFINITIV nicht medikationswürdig. du hast druck und schaffst es nicht diesem druck gerecht zu werden und das seit drei jahren. viele studenten oder ex-studenten können dir ein lied davon singen.

für mich hört sich das so an als solltest du dir überlegen, dein studium zu wechseln oder abzubrechen. ein leichte (!) therapie (psychotherapie, verhaltenstherapie, etc.) könnte

kleiner tipp aus erfahrung: auf fachhochschulen klannst du meistens genau das gleiche studieren, aber die anforderungen sind weitaus geringer als bei einer uni!

außerdem: du bist 22 jahre alt! du kannst easy noch ne ausbildung anfangen. oder ein anderes studium. sogar zwei. ändere deine äußeren umstände, die dafür sorgen, dass es dir schlecht geht. in welcher form und wie radikal, das musst du wohl selbst herausfinden und entscheiden (evtl. zusammen mit einem therapeuten oder einem sozialarbeiter, aber das weisst du selbst am besten.)

ich glaube an dich! ich glaube an deine jugend! ich habe mit anfang zwanzig ähnliches durchgemacht und es gibt einen haufen 20jährige, die genau so an sich selbst zweifeln. du bist nicht alleine mit deinen problemen. rede mit nahen menschen über deine probleme, bei denen du hoffnung haben kannst, dass sie dich nicht dafür verurteilen sondern dir positive worte mitgeben.
Medikamenten bin ich nicht sonderlich feindlich gegenüber gestimmt, allerdings muss das dann halt ein Arzt klären. Das Problem ist einfach das ich nicht weiß was ich anderes machen sollte. Und ich habe riesen Zukunftsängste was das ändern meines Studiums angeht. Was wenn ich den ganzen gleichen Zirkus nochmal durchleben darf und ich in 3 Jahren wieder an der gleichen Stelle lande. Ich werde die Tage aber mal einen Arzttermin machen und schauen ob eine Therapeut/in in der Nähe ist. Das wäre wenigstens schonmal ein Anfang.

Danke für eure Antworten
 

klisa

Aktives Mitglied
Wenn ich noch mal so jung wäre wie du, würde ich mich bei der Bundeswehr und bei der Marine bewerben. Da wirst du mit Kusshand genommen und wie ein Mensch behandelt und bist dein ganzes Leben lang bestens versorgt. Bevor du ein zweites Studium anstrebst und das vielleicht auch noch in den Sand setzt, solltest du dir dort wenigstens die Möglichkeiten aufzeigen lassen.
 

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