Hallo,
ich bräuchte dringend ein paar Meinungen zu meiner Situation.
Bin jetzt 25, und bin kurz davor mein zweites Studium endgültig abzubrechen. Erstes war Medizin, ich hatte also ein entsprechend gutes Abitur, das habe ich aber nur 3 Semester durchgehalten (offiziell war ich 4 eingeschrieben), danach war ich physisch und vor allem psychisch vollkommen am Ende. Hat sich herausgestellt, dass da eine schon lange schwelende psychische Erkrankung vorliegt (mittelschwere Depression und Angststörungen). Konnte mir
aber auch einfach nicht mehr vorstellen, Arzt zu werden/zu sein, im Wissen so wenig stressresistent zu sein. Was ich noch dazu sagen muss ist, dass ich eigentlich alle Sachen in der Zeit bestanden hatte, aber dann im 3. Semester wirklich nix mehr lernen konnte, weil ich mich nicht mehr konzentrieren konnte, ständig geheult hab etc. und die Aussicht aufs Physikum und den entsprechenden Lernmarathon mich einfach völlig überfordert haben. Hab dann nach einigem Hin und Her abgebrochen und erstmal eine erste Therapie begonnen.
Im selben Jahr, das war 2013, habe ich mich dann nach einem halben Jahr totaler Orientierungslosigkeit dazu entschlossen, ein Bundesfreiwilligenjahr zu machen, weil ich mich nicht fit genug für Studium oder Ausbildung gefühlt hatte und mir die Psychologin und alle Bekannten dazu geraten haben. Hab ich dann auch ein Jahr lang bei der örtlichen Tafel gemacht und es hat mir, vor allem durch das wenig Denken und viel körperlich schuften, auch
gut getan. Währenddessen habe ich natürlich viel überlegt, was ich denn jetzt tun
will und bin aus heutiger Sicht völlig widersinniger Weise dazu gekommen mir
Psychologie auf Bachelor auszusuchen. Mir ging‘s halt irgendwie besser, wollte
nix direkt Medizinisches mehr machen, weil ich‘s mir nicht mehr zutraute, aber
irgendwas „Artverwandtes“ sollte es sein und ich dachte vielleicht hilft mir
das Studium auch persönlich weiter, so als ne Art Konfrontationstherapie und
eventuell könnte ich durch eigene Erfahrung anderen mal weiterhelfen. Auch die
damalige Psychologin hat gemeint, das wäre schon gut.
Soweit so gut, bin dann umgezogen und hab damit angefangenund es bis heute 4,5 Semester durchgezogen. Währenddessen wurde ich fast die ganze
Zeit von einer neuen Therapeutin (analytische Therapie) begleitet. Es ist aber
von Semester zu Semester immer schlechter geworden und ich war mir immer
unsicherer, was ich hier eigentlich will und was mich geritten hat, das zu
machen. Dass es mit der Konfrontation eben eher nicht klappt und alles noch
schlimmer wird, ich mich noch mehr sozial zurückziehe, noch lustloser werde. Habe
mir aber vorgemacht, es geht schon irgendwie, Leistungen sind ja dennoch sehr
gut und wollte einfach nicht wieder abbrechen und hab weitergemacht. Letztendlich
aber ging es aber nicht mehr und ich bin in eine so schwere Depression zurückgefallen
(hatte die analytische Therapie eigentlich zwei Monate vorher abgeschlossen),
dass ich für 6 Wochen in eine Klinik musste wegen akuter Suizidalität. Habe
dann ein Krankheitssemester für diesen Sommer beantragt und habe in der Zeit in
endlosen „Sitzungen“ bei Psychologen, beim Arbeitsamt, bei Freunden, bei den
Eltern versucht mich erneut neu zu orientieren, aber so richtig was
rausgekommen ist dabei nicht. Nur, dass ich eigentlich alle Interessen durch
die Schwere und Länge dieser scheiß Krankheit, verloren habe. Mich interessiert
eigentlich gar nix mehr wirklich, hab irgendwie auch keinen Zukunftstraum o.Ä.
Dann habe ich mir von den (auch verzweifelten) Eltern einreden lassen, dass ich doch den Beamtentest machen solle, einfach gucken, ob das klappt und in meiner eigenen Verzweiflung hab ich das eben auch „einfach so“ gemacht, weil mir sonst nichts mehr einfallen wollte und ich daran dachte, dass ich dann wenigstens Sicherheit hätte und die quälende Grübelei ein Ende hätte. Hab den für die 2. Qualifikationsebene dann tatsächlich sehr gut geschafft, bin ins Statistikamt (wegen Vorwissen aus Psychologie habe ich das bei dem Auswahlverfahren als Möglichkeit angegeben) eingeladen worden und auch wundersamer Weise genommen worden, obwohl ich eine panische Angst vor Bewerbungsgesprächen habe. Aber natürlich hätte ich bereits vorher darauf kommen können bzw. müssen, dass man da ja eine Einstellungs- untersuchung durch den Amtsarzt vor sich hat und die Ärztin hat mir natürlich bei meiner Vorgeschichte gesagt, dass ich da keine Chance habe verbeamtet zu werden. Lügen wäre nicht gegangen, da sowas ja immer rauskommt später und einen dann den Job kosten kann. Also auch das hinfällig und vertane Zeit, ich warte jetzt eigentlich nur noch auf die offizielle Absage.
Der halbherzige Plan B ist jetzt eine Ausbildung, nun doch wieder im Bio/Medizinbereich, als MTA oder BTA, obwohlich mir super unsicher bin, was das bringt, wenn ich doch schon gemerkt hab, dass ich das vom Stresslevel nicht aushalte. Klar ist das nicht mit dem Studium
zu vergleichen, aber dennoch hab ich Angst mich triggert das dann irgendwie und
ich falle wieder zurück. Die andere Seite ist halt, dass ich da ja schon Vorwissen habe.
Sonst habe ich einfach keine Vorstellung was ich sonstmachen soll. Jetziges Studium weiter scheint mir keine Option zu sein, weil allein der Gedanke mich quält und ich nicht wüsste, was ich nach einem dann voraussichtlich mindestens 8-semestrigen Psychobachelor tun sollte. Da würde es ja dann auch auf eine völlig andere Ausbildung danach hinauslaufen. Und was bringt mir dann ein Abschluss um des Abschluss willen?
Was würdet Ihr da tun? Trotzdem weiterstudieren? Oder Ausbildung? Und glaubt ihr, dass eine zum BTA z.B. dann schaffbar wäre? Wäre noch ein Jahr „Besinnen“ und nur arbeiten (das mache ich momentan seit Mai als Regalauffüller, mit Ach und Krach) doch besser?
Wäre über ein paar konstruktive Meinungen und Ratschläge froh.
ich bräuchte dringend ein paar Meinungen zu meiner Situation.
Bin jetzt 25, und bin kurz davor mein zweites Studium endgültig abzubrechen. Erstes war Medizin, ich hatte also ein entsprechend gutes Abitur, das habe ich aber nur 3 Semester durchgehalten (offiziell war ich 4 eingeschrieben), danach war ich physisch und vor allem psychisch vollkommen am Ende. Hat sich herausgestellt, dass da eine schon lange schwelende psychische Erkrankung vorliegt (mittelschwere Depression und Angststörungen). Konnte mir
aber auch einfach nicht mehr vorstellen, Arzt zu werden/zu sein, im Wissen so wenig stressresistent zu sein. Was ich noch dazu sagen muss ist, dass ich eigentlich alle Sachen in der Zeit bestanden hatte, aber dann im 3. Semester wirklich nix mehr lernen konnte, weil ich mich nicht mehr konzentrieren konnte, ständig geheult hab etc. und die Aussicht aufs Physikum und den entsprechenden Lernmarathon mich einfach völlig überfordert haben. Hab dann nach einigem Hin und Her abgebrochen und erstmal eine erste Therapie begonnen.
Im selben Jahr, das war 2013, habe ich mich dann nach einem halben Jahr totaler Orientierungslosigkeit dazu entschlossen, ein Bundesfreiwilligenjahr zu machen, weil ich mich nicht fit genug für Studium oder Ausbildung gefühlt hatte und mir die Psychologin und alle Bekannten dazu geraten haben. Hab ich dann auch ein Jahr lang bei der örtlichen Tafel gemacht und es hat mir, vor allem durch das wenig Denken und viel körperlich schuften, auch
gut getan. Währenddessen habe ich natürlich viel überlegt, was ich denn jetzt tun
will und bin aus heutiger Sicht völlig widersinniger Weise dazu gekommen mir
Psychologie auf Bachelor auszusuchen. Mir ging‘s halt irgendwie besser, wollte
nix direkt Medizinisches mehr machen, weil ich‘s mir nicht mehr zutraute, aber
irgendwas „Artverwandtes“ sollte es sein und ich dachte vielleicht hilft mir
das Studium auch persönlich weiter, so als ne Art Konfrontationstherapie und
eventuell könnte ich durch eigene Erfahrung anderen mal weiterhelfen. Auch die
damalige Psychologin hat gemeint, das wäre schon gut.
Soweit so gut, bin dann umgezogen und hab damit angefangenund es bis heute 4,5 Semester durchgezogen. Währenddessen wurde ich fast die ganze
Zeit von einer neuen Therapeutin (analytische Therapie) begleitet. Es ist aber
von Semester zu Semester immer schlechter geworden und ich war mir immer
unsicherer, was ich hier eigentlich will und was mich geritten hat, das zu
machen. Dass es mit der Konfrontation eben eher nicht klappt und alles noch
schlimmer wird, ich mich noch mehr sozial zurückziehe, noch lustloser werde. Habe
mir aber vorgemacht, es geht schon irgendwie, Leistungen sind ja dennoch sehr
gut und wollte einfach nicht wieder abbrechen und hab weitergemacht. Letztendlich
aber ging es aber nicht mehr und ich bin in eine so schwere Depression zurückgefallen
(hatte die analytische Therapie eigentlich zwei Monate vorher abgeschlossen),
dass ich für 6 Wochen in eine Klinik musste wegen akuter Suizidalität. Habe
dann ein Krankheitssemester für diesen Sommer beantragt und habe in der Zeit in
endlosen „Sitzungen“ bei Psychologen, beim Arbeitsamt, bei Freunden, bei den
Eltern versucht mich erneut neu zu orientieren, aber so richtig was
rausgekommen ist dabei nicht. Nur, dass ich eigentlich alle Interessen durch
die Schwere und Länge dieser scheiß Krankheit, verloren habe. Mich interessiert
eigentlich gar nix mehr wirklich, hab irgendwie auch keinen Zukunftstraum o.Ä.
Dann habe ich mir von den (auch verzweifelten) Eltern einreden lassen, dass ich doch den Beamtentest machen solle, einfach gucken, ob das klappt und in meiner eigenen Verzweiflung hab ich das eben auch „einfach so“ gemacht, weil mir sonst nichts mehr einfallen wollte und ich daran dachte, dass ich dann wenigstens Sicherheit hätte und die quälende Grübelei ein Ende hätte. Hab den für die 2. Qualifikationsebene dann tatsächlich sehr gut geschafft, bin ins Statistikamt (wegen Vorwissen aus Psychologie habe ich das bei dem Auswahlverfahren als Möglichkeit angegeben) eingeladen worden und auch wundersamer Weise genommen worden, obwohl ich eine panische Angst vor Bewerbungsgesprächen habe. Aber natürlich hätte ich bereits vorher darauf kommen können bzw. müssen, dass man da ja eine Einstellungs- untersuchung durch den Amtsarzt vor sich hat und die Ärztin hat mir natürlich bei meiner Vorgeschichte gesagt, dass ich da keine Chance habe verbeamtet zu werden. Lügen wäre nicht gegangen, da sowas ja immer rauskommt später und einen dann den Job kosten kann. Also auch das hinfällig und vertane Zeit, ich warte jetzt eigentlich nur noch auf die offizielle Absage.
Der halbherzige Plan B ist jetzt eine Ausbildung, nun doch wieder im Bio/Medizinbereich, als MTA oder BTA, obwohlich mir super unsicher bin, was das bringt, wenn ich doch schon gemerkt hab, dass ich das vom Stresslevel nicht aushalte. Klar ist das nicht mit dem Studium
zu vergleichen, aber dennoch hab ich Angst mich triggert das dann irgendwie und
ich falle wieder zurück. Die andere Seite ist halt, dass ich da ja schon Vorwissen habe.
Sonst habe ich einfach keine Vorstellung was ich sonstmachen soll. Jetziges Studium weiter scheint mir keine Option zu sein, weil allein der Gedanke mich quält und ich nicht wüsste, was ich nach einem dann voraussichtlich mindestens 8-semestrigen Psychobachelor tun sollte. Da würde es ja dann auch auf eine völlig andere Ausbildung danach hinauslaufen. Und was bringt mir dann ein Abschluss um des Abschluss willen?
Was würdet Ihr da tun? Trotzdem weiterstudieren? Oder Ausbildung? Und glaubt ihr, dass eine zum BTA z.B. dann schaffbar wäre? Wäre noch ein Jahr „Besinnen“ und nur arbeiten (das mache ich momentan seit Mai als Regalauffüller, mit Ach und Krach) doch besser?
Wäre über ein paar konstruktive Meinungen und Ratschläge froh.
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