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Wohin soll ich? Ist meine Entscheidung richtig?

A

ANAXY

Gast
Hi zämä

Hat mir jemand einen Tipp, im Job lockerer zu werden und mir nicht so viele Gedanken zu machen? Sonst halte ich das nicht lange aus..

Ausgangslage:
Ich habe endlich mein Studium hinter mir, mich sehr sehr auf den Abschluss gefreut. Jetzt aber beschleichen mich unheimliche Gefühle, wenn ich an den Berufsalltag denke..

Ich habe bereits gut 2 Jahre Berufserfahrung, da ich ein Jahr ausgesetzt habe und auch während dem Studium das Glück hatte, bereits in meiner Branche arbeiten zu können (Web, Kommunikation, PR).

Situation:
Noch 2 Wochen Ferien, danach kann ich voll bei der Firma (Internet) einsteigen, bei der ich bereits während des Studiums arbeiten konnte. Ich kenne also den Betrieb, der allerdings momentan sehr im Umbruch ist. Die Arbeitsabläufe müssen flinker und mehr Kunden akquiriert werden.

Ängste, Fragen, Gefühle:
Ich habe mich vor ein paar Monaten in einen Mitarbeiter da verliebt und bin jetzt glücklich mit ihm zusammen. Wir werden in Projektteams zusammenarbeiten müssen. Auch meine beste Freundin arbeitet mit mir in einem Büro, ist allerdings schon länger im Betrieb. Eigentlich schön mit meinem liebsten zusammen sein zu können, aber auch eine Herausforderung, Beruf und Partnerschaft/Freundschaft trennen zu können!

Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich und ich sehe für mich beruflich viel Potential (Neues lernen, mich in der Firma etablieren). Trotzdem beschleichen mich seltsame Gefühle, wenn ich daran denke, da zu arbeiten. Der Chef ist sehr speziell, ehrgeizig, arrogant, gutmütig, immer stressend. Mein Selbstbewusstsein hat schon sehr gelitten.. ich sei langsam, denke nicht genügend mit. Andererseits viele Komplimente. Und so ist auch die Arbeit da, einmal so, dann wieder krasser Richtungswechsel. Flexibilität (auch bezüglich Arbeitszeiten) ist eine Grundvoraussetzung, sonst wäre ich schon längstens gegangen. Dies entspricht aber meinem Naturell, auch wenn die Konsequenz davon Unsicherheiten sind.

Die vielen Gegensätze (positive und negative Dinge) mache es mir enorm schwer, einfach abzuschalten und den Job als Job auszuüben. Immerzu drehen sich meine Gedanken um Situationen, Begegnungen und Fantasien, wie es denn sein wird, wenn ich vollzeit arbeiten werde. Wie kann ich diesen Gedankenkreis durchbrechen?!?!

Meine Ängste kenne ich: Freundschaft oder Liebe leidet plötzlich wegen Job (zu viel Nähe, Konflikte oder Getratsche), ich verliere mein Selbstvertrauen im Job bezüglich meinen Fähigkeiten (fachlich und sozial), ich verliere mich, weil ich zu viele Gedanken und Energie in den Job investiere, ich mache mich zu stark vom Urteil und den Gedanken anderer abhängig.

Bin dankbar für jeden Rat, Literaturtipp oder Easygoingtipp. Ich weiss, dass das Leben viel mehr als der Job ist, und trotzdem packt sich dieser wie ein Mantel um mich, wenn ich eintauche. Und das macht mir Angst!
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hat mir jemand einen Tipp, im Job lockerer zu werden und mir nicht so viele Gedanken zu machen? Sonst halte ich das nicht lange aus..
Hallo Anaxy,
klingt vielleicht simpel, aber die besten Tipps, wie du im Job lockerer wirst, hast du selbst zur Verfügung: Schau dir mal die Momente an, in denen du schon relativ locker bist oder warst: Was machst du da anders? Welche innere Haltung nimmst du da ein? Wenn du so eine positiv-vorbildliche Ausnahme und die dazugehörige Haltung entdeckt hast, such dir ein "Tierbild", das diese Haltung für dich verkörpert. Häng dir ein Bild von diesem Tier im Job auf oder steck es in die Handtasche, damit du immer wieder daran denkst und diese nützliche Haltung einnehmen kannst.
Und zum "Gedanken machen": Gegen zu viele Gedanken hilft in er Regel
- darüber reden
- sie aufschreiben
- nicht nur denken, sondern nebenher etwas machen (zur Not putzen)

Lesetipp: www.psychographie.de/0002.htm (zum Denken) und www.psychographie.de/3000.htm - da findest du eine Typbeschreibung, die vermutlich auf dich zutrifft und kannst nachlesen, dass dein Problem typisch ist und es auch typgerechte Lösungen gibt.

Gruß, Werner
 
A

Anaxy

Gast
Merci für deine Antwort, Werner.

Deine Inputs zeigen mir wieder, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Beim zu vielen Denken hilft aufschreiben, reden oder putzen, das ist wirklich wahr!

Ich würde aber gerne grundsätzlich etwas daran ändern, dass mich meine Gedanken weniger verfolgen. Das würde dann wohl heissen, dass ich mich den Ängsten, die dahinter stecken, stellen müsste. Das tue ich auch, komme aber leider nicht weiter. Denn ich glaube die Ängste zu kennen, mich damit bereits befasst zu haben und bin weiter daran. Aber gewisse Blockaden bleiben und das nervt mich, fühle mich mit meinen 25 angemessen reif und möchte weiter kommen, nicht immer wieder durch mein Denken und unnötige Selbstzweifel und mich zu stark abhängig machen von der Meinung anderer im Gedankenzirkus verlieren.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Beim zu vielen Denken hilft aufschreiben, reden oder putzen, das ist wirklich wahr!
... bügeln, spazierengehen, malen (kann man bei allem trotzdem nebenher denken)

Ich würde aber gerne grundsätzlich etwas daran ändern, dass mich meine Gedanken weniger verfolgen. Das würde dann wohl heissen, dass ich mich den Ängsten, die dahinter stecken, stellen müsste. Das tue ich auch, komme aber leider nicht weiter.
Es könnte vielleicht auch sein, dass deine "Denkstärke" angeboren und nicht einfach so zu ändern ist, ohne an anderer Stelle Schaden anzurichten. Hast du schon mal versucht, deine Gedanken zu verfolgen - also es rumzudrehen: Du verfolgst die Gedanken statt sie dich?

Die Theorie, dass immer etwas "dahinter" steckt, scheint nicht unbedingt wahr und hilfreich, wie du selbst schon gemerkt hast. Einer meiner Lehrer pflegte zu sagen, die wichtigen Dinge sind meist AUF dem Tisch, nicht darunter (darunter sind meist nur alte Kaugummis). Die Alternative scheint mir auch reizvoller - sich mit den als okay akzeptierten Seiten der eigenen Persönlichkeit zu beschäftigen und sie dadurch auszuweiten als sich mit den weniger schönen, die durch diese Aufmerksamkeit noch Anlass haben, sich wichtig zu fühlen.

... und möchte weiter kommen, nicht immer wieder durch mein Denken und unnötige Selbstzweifel und mich zu stark abhängig machen von der Meinung anderer im Gedankenzirkus verlieren.
So viele Ziele auf einmal :) ich hoffe, du lebst noch mindestens 3x25 Jahre, um hier überall Fortschritte erzielen zu können. Mein Tipp wäre, dir kleine Ziele zu setzen, sagen wir mal 5% mehr Selbstsicherheit oder 5% mehr eigene Meinung etc. - und dann jeweils praktisch notieren, woran du merken würdest, dass du diese 5% mehr erreicht hast. Sonst sind entweder die Probleme zu stark oder die Ziele zu weit und unerreichbar und du trottest hinter deinen hohen Erwartungen her wie ein Esel hinter der vorgehaltenen Karotte, die ihm der Kutscher vom Wagen aus vors Maul hält.

Lesetipps: Der Klassiker - Paul Watzlawicks "Anleitung zum Unglücklichsein".
Zum Thema "Beeinflussung der eigenen Gedanken": Richard Bandler "Die Veränderung des subjektiven Erlebens"

Guten Erfolg wünscht
Werner
 

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