Glaubt ihr an Gott ?

[mikenull]

Zitat EU-Frank:

Ganz einfach, mikenull: der einzig mögliche Gott. Es kann nur einen geben.
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Dir ist aber klar, das ALLE genau dies von "ihrem" Gott behaupten? Welcher also?
Wieso Deiner? Findest Du Dich besonders glaubhaft?

Nein, es gibt eben nicht nur einen Gott - sondern viele hunderte, wenn nicht tausende im Laufe der Erdgeschichte. Und jeder ist genau so "wahr" oder "unwahr" wie der andere.
Weil "Gott" eine Krücke ist - eine von Menschen gemachte Hilfskonstruktion.

 

[annalu3]

>Gebt das, was euch heilig ist, nicht Menschen preis, die es nicht achten.
Und was euch kostbar ist,
verschleudert nicht an solche,
die seinen Wert nicht erkennen.
Sie werden sonst
euren Glauben in den Dreck zerren
und euch hinterher auch noch angreifen<

(Hoffnung für alle: Mt.7, Vers 6)​

 

[Dr. House]

Mal eine Frage an die Bibel-Gläubigen: Ich meine mal gehört zu haben, in der Bibel, also in der Schöpfungsgeschichte, steht etwas davon, dass Gott Wasser und die Meere erschaffen hat.

Stimmt das?

Und wenn ja, wie erklärt ihr euch, dass es Wasser nicht nur auf der Erde gibt? Gestern habe ich z.B. auf Spiegel Online gelesen, dass ein Mars-Roboter direkt mit Wasser in Berührung gekommen ist.

Also, wie sind eure Erklärungen?

 

[Surrender]

Außerdem wiederspricht sich die Kirche immer wieder selber....


Zuerst hieß es, Gott sei im Himmel...
Es wurden Zeppeline und Ballons erfunden... kein Gott da, anfrage an die Kirche...

Ja ihr müsst noch höher, hieß es....
Es wurden Flugzeuge entwickelt... kein Gott da, anfrage an die Kirche

Ja ihr müsst noch höher, hieß es
Es wurden Orbital- und Überschallflugzeuge entwickelt, kein gott da...
na wie war wohl die antwort???

Es wurden Raketen, Sateliten und Raumstationen entwickelt...
und dann hieß es

Gott sei in uns allen (ja neeee is klar 😉 )

 

[EuFrank]

Hallo mikenull!

...

Dir ist aber klar, das ALLE genau dies von "ihrem" Gott behaupten? Welcher also?
...

Erklärungsvorschlag:
Eine Schulklasse hat einen ganz bestimmten Lehrer. Seine dreissig Schüler haben aber alle ein unterschiedliches Bild von ihm.

 

[mikenull]

Natürlich - was die "Gottheiten" noch mehr aufspalten würde.
Jeder "Gläubige" auf dieser Welt wird behaupten, das nur "sein" Gott der richtige sein kann. Und als Beweis Bücher vorlegen, z.B. Bibel oder Koran. ( es gibt garantiert für jede Religion auch noch ein Buch aus denen dieses "Wissen" gezogen wird )
Wie erklärst Du Dir das? Und wo ist der Beweis, das ausgerechnet Dein "Vernunftgott" derjenige ist, der alle anderen Götter als unwahr darstellt. Und wie nun, wenn Du - was bei der Anzahl von Göttern nicht verwunderlich wäre - ausgerechnet Dein Gott eine Art Fata Morgana ist - ein Aberglaube also. Und Du für Deinen lebenslangen Aberglauben, sagen wir mal, Strafe bekommen müsstest?

Den richtigen Gott zu finden ist etwa so, als am Samstagabend die richtigen Lottozahlen zu treffen.
Lotto spielen anstatt Gott scheint mir da auf jeden Fall
"vernünftiger". Besteht doch dann immerhin eine kleine Chance sich etwas luxuriöser auf die Hölle vorzubereiten.

 

[EuFrank]

Hallo mikenull!

...Jeder "Gläubige" auf dieser Welt wird behaupten, das nur "sein" Gott der richtige sein kann. Und als Beweis Bücher vorlegen, z.B. Bibel oder Koran. ( es gibt garantiert für jede Religion auch noch ein Buch aus denen dieses "Wissen" gezogen wird )...

Ich erhebe keinen Anspruch auf UniversalWahrheit, weil ich weiß, wie leicht man sich als Mensch irren kann. Ich halte es für wahrscheinlich, dass andere Menschen ein besseres durchdachteres Gottesverständnis haben als ich (wobei ich schon denke, dass mein Gottesverständnis im Vergleich gut ausgereift ist). Aufgrund meines nicht vollkommenen Vernunftgebrauchs hinke ich hinter ihnen her. Ich versuche von ihnen zu lernen und mein Gottesverständnis zu verbessern.

Ich bemühe mich, ein möglichst objektives und allgemeingültiges Gottesverständnis zu haben (Subjektivismus und Beliebigkeit mag ich nicht). Wer von seiner Vernunft Gebrauch macht, hat zumindest in einigen Punkten die Chance, dass sein Gottesbild mit dem anderer, die ebenfalls ihre Vernunft benutzen, übereinstimmt. ZB ist die Allwissenheit Gottes ein Faktum, von dem die Vernunft schlecht abweichen kann.

Eine Reihe von anderen Gottesbildern ergibt sich vermutlich daraus, dass sie nicht auf einem Vernunftgebrauch basieren. Manche Gottesbilder basieren auf absichtlichen subjektiven Wünschen etc. Von einem hochentwickeltem Vernunftgebrauch kann ich in diesem Falle nicht mehr sprechen.

...wo ist der Beweis, das ausgerechnet Dein "Vernunftgott" derjenige ist, der alle anderen Götter als unwahr darstellt...

Ich habe schon oft gesagt, dass man Gott weder beweisen noch widerlegen kann. Dies gilt selbstverständlich auch im Hinblick auf mein persönliches Gottesverständnis.

...Und wie nun, wenn Du - was bei der Anzahl von Göttern nicht verwunderlich wäre - ausgerechnet Dein Gott eine Art Fata Morgana ist - ein Aberglaube also. Und Du für Deinen lebenslangen Aberglauben, sagen wir mal, Strafe bekommen müsstest?

Bei meinem Gottesverständnis handelt es sich nicht um Aberglaube, weil es sich in Einklang mit meinem Verstand befindet. Ich glaube nicht gegen meinen Verstand. Irren kann ich mich natürlich. Aber deshalb sprechen wir ja auch von Glauben. Wenn man etwas wie Gott nicht beweisen kann, dann kann man sich auch irren.


Allerdings bleibt immer noch die Ethik. Selbst wenn ich unter Anwendung des Guten Willens und unter Einsatz all meiner Kräfte etc. etwas falsch mache, so bleibt mir dennoch die Würde, es versucht zu haben.

Mir ist gerade noch etwas eingefallen. Eigentlich kann mein Gott keine "Fata Morgana" sein. Mein Gottesverständnis ist eher idealistisch. Ein Ideal ist ein Ideal und keine Fata Morgana. Einem Ideal wie zB dem der Vollkommenheit kann man seine Wirklichkeit nicht absprechen. Ein Ideal kann einen Menschen zB zu Höchstleistungen anspornen und so einen sehr realen Einfluss auf sein Leben nehmen.

 

[Lena7]

Ist erfahren nicht mehr als beweisen ?

 

[mikenull]

"Erfahren" ist gar nichts. Weil andere ( etwa 90% "erfahren" nichts - nach einer Umfrage ) nichts oder nicht daselbe erfahren und weil Du Deine "Erfahrung" nur selbst "spürst"; also auch nicht weitergeben kannst. Also völlig wertlos für den Rest der Welt.
Du lachst ja auch, wenn ich z.B. behaupte das ich heute Nacht mit Dagobert D. geredet habe und er mir Geld schicken will. In diesem Bereich ist auch Deine "Gotteserfahrung" anzusiedeln.

Hier nochmal:

Es gibt bei dieser Art von (persönlichen) Gottesbeweisen dasselbe Problem wie mit allen anderen Gottesbeweisen auch. Auf der einen Seite müsste Gott ein supernaturalistisches Wesen sein - und wir können keinen supernaturalistischen Standpunkt einnehmen, so sehr wir uns auch bemühen und so real jede persönliche Erfahrung auch ist. Außerdem wäre Gott eine Letztbegründung und diesen Standpunkt können wir auch nicht einnehmen, nicht einmal in unseren Träumen. Das Dilemma einer persönlichen Gotteserfahrung ist, dass wir nicht mehr Erkenntnis oder Begründung daraus gewinnen können, wie aus einem Traum oder einer Halluzination, selbst dann, wenn die Erfahrung real gewesen war. Oder können Sie beweisen, dass Ihr letzter Traum nicht real wahr? Und wie kann man eine Halluzination von einer Gotteserfahrung unterscheiden? Wenn dies nicht möglich ist, dann ist es für mich gleich

 

[Lena7]

Diese Erfahrungen sind aber auch für jeden anderen auf ähnliche Art und Weise erfahrbar. Ich kann sie zwar nicht weiter geben, aber jeder kann das Gleiche oder ähnliches erfahren.
Es liegt also nur am wollen!