Menschen waren noch nie anders, da war nie was mit "rein". In früheren Zeiten waren die Menschen aber viel unfreier, in zahllose Zwänge eingezurrt die man heute nicht mehr so kennt, Religion, gesellschaftliche Erwartungen und Vorgaben, zahllose Ge- und Verbote (insbesondere für Frauen) und sie waren viel mehr aufeinander angewiesen, da es noch keine staatlichen Hilfen gab und auch nicht die zahllosen Hilfsmittel die heute auch Singles das Leben einfach machen. Aufeinander angewiesen sein ist aber nicht etwas rein gutes, sondern hat natürlich auch massive Nachteile wenn Menschen das systematisch ausnutzen können, daß andere auf Gedeih und Verderb von ihnen abhängig sind.
Inszenierte Filme und Videos zeigen nicht die Realität von früher, insbesondere den Schmutz und Gestank der Städte wo jeder Ochse und jedes Pferd seinen Dreck auf die Straßen fallen ließ und die Leute ihre Nachttöpfe auf die (ungeteerten und meistens auch ungepflasterten) Straßen leerten, wenn sie nicht selber einen Abtritt oder Misthaufen hinterm Haus hatten. Bei Regenwetter entstanden dann mit Unrat übersäte Schlammpfuhle, bis das Wasser den ganzen Dreck aus der Stadt wusch. Außerdem hatten bis zum 20. Jahrhundert auch viele Städter Haustiere wie Schweine, Kühe, Ziegen, Hühner etc. im eigenen Haus. Bis auf die Hühner die zum Schutz vor Dieben oft im Wohnzimmer gehalten wurden wenn man keinen hochummauerten Garten hatte (sieht man zuweilen auf alten Genregemälden, mit Verschlag für die Küken unter der Ofenbank) wurden alle größeren Tiere von der Gans bis zum Pferd jeden Tag in der Frühe vom zuständigen Hirten abgeholt, vor die Ortschaft auf die jeweiligen Weiden gebracht und abends wieder zu den Eigentümern gebracht. Die einzigen Tiere die auch nachts auf den Weiden blieben war die riesige Schafherde des örtlichen Schafhirten, aber der blieb auch nachts draußen bei der Herde in seinem Schäferkarren, eine Art Kastenwagen mit kleinem Öfchen, und hatte scharfdressierte Hütehunde und zuweilen auch einen ebenfalls scharfdressierten Esel als Zugtier für den Karren, die menschliche und tierische Räuber von der Herde fernhielten.