Hallo
@goped ,
ich kenne es auch von mir selbst, dass ich je nach Umfeld (also wie bei dir mit der Stand und dem Wohnheim im Wald) einen unterschiedlichen Zugang zu mir selbst habe. Mir geht es in der Stadt auch besser als auf dem Land. In der Stand fühle ich mich energetischer, interessierter, angeregter, ich nehme mehr in mir wahr.
An sich geht man davon aus, dass es Menschen mit deiner Diagnose (Schizophrenie) in einer Umgebung mit weniger Reizen besser geht und dass Städte durch die Reizüberflutung Krankheitsphasen auslösen können. Aber auch wenn es Studien dazu gibt, ist das sicher von Mensch zu Mensch unterschiedlich und es gibt soooo viele Gründe, wieso einem Mensch eine bestimmte Umgebung gut tut und eine andere nicht. Du hast in dem Wohnheim ja sicherlich auch Ansprechpersonen. Hast du mit diesen mal darüber gesprochen, welche Unterschiede du merkst, wenn du in der Stadt gehst?
Laut dem BTHG (das Gesetz, das die Hilfe für Menschen mit chronischen Krankheiten und Behinderungen regelt) hat jeder Mensch das Recht, selbst zu wählen, wo er wohnt. Also auch du. In der Realität ist das natürlich manchmal kompliziert umzusetzen, weil man erst eine neue Wohnung/ Wohnheimplatz brauchst. Aber mit Hilfe würden sich bestimmt Lösungen finden lassen.
Außerdem denke ich, dass es sehr verständlich ist, dass du dich nach einer Beziehung sehnst, warum auch nicht? Aber wenn du sehr abgeschottet wohnst, ist das natürlich deutlich schwerer jemanden kennenzulernen, als in der Stadt.