Solche "Gedanken" hat denke jeder irgendwann mal, insbesondere in einer Krise. Der "Gedanke" allein ist meines Erachtens nicht ausreichend. Bei der Aufnahme wird man erst mal von einem Arzt begutachtet und je nachdem wie stark er den wirklichen Leidensdruck einschätzt geht es weiter.
Ja. Aber man musst freiwillig hingehen. Unter Zwang geht nur bei (akuter) Gefahr für sich und andere. Und freie Plätze gibt es auch nicht ausreichend, die Ärzte müssen also gut vorsortieren. Also mal eben hingehen und "Ich will mich umbringen" sagen wird nicht ausreichen, es sei denn man kann wirklich den Ernst der Lage glaubhaft vermitteln.
Allround-Lieblingsmedikament der Ärzte ist Tavor. Sorgt dafür das man weniger nachdenkt und sich damit ruhiger und glücklich fühlt. Allerdings ist das Zeug nicht ohne, denn einfach absetzen kann man das nicht. Das muss langsam gesenkt werden, sonst dreht man völlig frei wenn plötzlich die Gedanken mit voller Härte wieder da sind. Deswegen auch gern verordnet um Patienten indirekt gegen ihren Willen noch was länger dazu behalten um "das Medikament abzusetzen". Gibt aber noch andere Medi je nach Krankheit.
Wer eine akute Gefahr für sich selbst (und insbesondere anderen) darstellt, muss ggf. damit rechnen (auch unter Zwang) in die "Geschlossene" zu kommen, d.h. keine Freigang, keine gefährlichen Gegenständen, überwacht und wahrscheinlich auch medikamentös solange eingestellt bis man (wieder) in die "Offene" kann. Allerdings ist der Erfolg der Klinik maßgeblich davon abhängig ob man sich helfen lassen will und den Weg mitgeht. Meiner Erfahrung nach heilt eine Klinik nicht, sie ist nur eine Starthilfe zur Selbsthilfe bzw. hilft bei der Suche nach dem eigentlichem Problem dem man sich aber letztlich allein (wenn auch mit Unterstützung) stellen muss.
Mal seine Probleme vergessen und sich "behütet" fühlen. Sich damit konfrontieren warum man so denkt, was sind möglich Auslöser, wie kann man damit umgehen. Einen Weg aufgezeigt bekommen oder selbst finden wie man die Ursachen bekämpft. In der Regel kann man (meiner Meinung nach) ernsthafte psychische Krankheiten nicht heilen, nur unterdrücken oder lernen damit umzugehen.
Habe aber auch miterleben können das einige Kliniken scheinbar nur dazu da sind die schlimmsten Fälle (z.B. Süchtige) temporär "wegzusperren" mit dem Wissen man kann denen eh nicht mehr helfen. Man sollte sich also bei einem Klinikaufenthalt auch bewusst sein man wird wahrscheinlich mit anderen, nennen wir sie "sehr Kranke", konfrontiert werden.