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Ich will aufwachen

Keineidee

Mitglied
In zwei Wochen werde ich 36, bin mit meiner Frau seit 12 Jahren zusammen und schon 7 davon verheiratet. Wir haben zwei Söhne, 6,5 und 1,5.
Unser Familien Alltag hat unglaublich viele "Herausforderungen" und Probleme, die meine Frau und mich echt verschlingen. Wir funktionieren halt einfach nur, aber läuft im Radio ein bestimmtes Lied, werden wir beide melancholisch und beim Fernsehen abends lachen wie über genau den gleichen Quatsch.

Es klingt so nach Klischee:
Was halt auf der Strecke bleibt ist das Liebesleben, insb seit dem zweiten Kind hatten wir nicht ein komplett kinderfreies WE zum Beispiel..
Und gestern habe ich herausgefunden, dass meine Frau seit ein paar Wochen verschiedene Männer trifft für Sex.

Den Grund kann ich sogar nachempfinden: Sie fühlte sich nicht mehr als Frau, nicht mehr von mir "gesehen". Wir laufen nebeneinander her im Alltag.

Ich bin echt unbeschreiblich verletzt, weine viel.

Ich will aufwachen, lass das bitte einen Traum sein. Lass mich aufwachen.

Ich kann nicht mal sagen, dass ich Wut empfinde. Ich bin nur völlig am Boden und fühle mich verraten und erniedrigt.

Sie hat offenbar den billigsten Ausweg genommen: online Date Profil, fertig. Frauen haben es da ja auch leicht..

Der richtige Weg wäre gewesen, mit mir zu sprechen. Nicht nur beiläufig "wir hatten ja schon länger nicht mehr", wenn wir beide abends KO auf die Couch fallen.. ein richtiges Gespräch. Mir mitteilen, wie VIEL ihr da wirklich fehlt! Dann hätten wir zumindest versuchen können, diesen Teil der Beziehung wieder neues Leben einzuhauchen.
Ich selbst war einfach zu faul geworden, immer was anzetteln zu müssen, damit intim was geht, von ihr kam kaum mal was. Und meine Libido ist im dem Stress einfach eingegangen.

Wir sind seit 12 Jahren seelenverwandte! Wenn wir mal ein süßes, altes Paar sehen, sagen wir gleichzeitig, guck mal - so sind wir dann auch.

Ich fühle mich völlig zerbrochen.

Dazu die Kinder.
Wir wohnen zur Miete, ich bin "zuhause", will nicht meine Kinder aus den Augen verlieren. Ich kann mir auch nicht vorstellen hier auszuziehen - aus der Wohnung vielleicht, aber nicht ohne die Kinder. Trotz all der Probleme unvorstellbar. Aber unmöglich mit Job bei mir und Kita und Grundschule bei den Zweien.


Und will ich das überhaupt?

Will ich die Konsequenz ziehen und die Trennung? Ganz ehrlich, nein, und verbindet so viel, nicht nur die Kinder.

Oder ist es nur krank von mir, zu überlegen, ob eine Paartherapie und einen Weg zeigen kann? Krank weil ich mit diesem Schmerz, dieser Erniedrigung leben und zurechtkommen muss?

Aber wären es die Kinder nicht wert?

Es ist alles noch frisch, ich drehe mich völlig im Kreis.

Sie kam ein paar Male zu mir, versuchte mich zu streicheln aber ich habe mich wegbewegt und bitterlich geheult, wie noch nie in meinen leben. Ich liebe sie so sehr, ehrlich gesagt wünsche ich mir nichts mehr, als von ihr umarmt und getröstet zu werden. Aber gleichzeitig löst der Gedanke auch so eine Abscheu aus. Abscheu ist das falsche Wort, es legt eher den Finger in die Wunde: unglaublicher Schmerz bei so großer Liebe.

Ich bin nicht der erste Mensch, dem so etwas widerfährt, ist mir klar..."nichts besonderes also"..

Aber vielleicht finden sich ein paar Stimmen mit tröstenden Worten. Ich habe sonst keinen Menschen zum reden, bzw müsste dabei die Scham zulassen, also habe ich es mir hier etwas von der Seele geschrieben..
 
Hallo, das tut mir wirklich sehr leid für Dich. So ein Schmerz ist immens, betrogen zu werden von einem Menschen, den man liebt, mit dem man meint, seelenverwandt durchs Leben zu gehen.

Der Alltag hat Euch Eure Energie genommen, die Leichtigkeit, die Romantik, die Erotik. Ihr ward vermutlich zu müde, zu ausgelaugt, um es zu merken und habt nichts dagegen tun können.

Sie hat anderswo Sex und Bestätigung gesucht als Frau. Natürlich der falsche Weg, sie hätte mir Dir reden müssen. Eure Kinder sind noch so klein. Da wäre es natürlich sehr schlimm, wenn Ihr Euch trennen würdet.

Vielleicht wäre Hilfe von außen, wie z.B. eine Paartherapie, ein Weg. Ich kann verstehen, dass Du im Moment keine Nähe von ihr zulassen kannst, auch wenn Du gerne getröstet werden möchtest. Aber nicht von ihr, die Dir das zugefügt hat.

Es gibt hier sehr viele Thread über Betrug und Fremdgehen. Es gibt natürlich immer auch Beziehungen, wo dann beide sich den Freiraum lassen, sich sexuell anderswo auszutoben. Aber es klingt nicht so, als wäre das für Dich eine Lösung.
 
Ich würde schon sagen, dass es etwas Besonderes ist... eine besondere Situation... Deine Welt wurde in ihren Grundfesten erschüttert, dass du gerade nicht weißt wo oben und unten ist, ist doch kein Wunder.
Du solltest dich da auch nicht unter Druck setzen, eine rationale Entscheidung über deine/eure Zukunft zu fällen. Lass das alles erstmal sacken und suche dir am Besten jedmanden, mit dem du reden kannst. Da hast du ja hier schon einen Anfang gemacht. Sortiere erstmal deine Gedanken und gebe dir etwas Zeit, mit der Situation und auch deiner Frau wieder gefasster umgehen zu können.
 
Eine schlimme Situation ist das, in der du da steckst. Das tut mir sehr leid. 😞

Du schreibst, du hättest "herausgefunden, dass sie sich mit anderen Männern trifft..". Das heißt, der Zufall war mit im Spiel, warst du argwöhnisch und hast "geschnüffelt" oder hat sie es dir gesagt? Ist das ausgesprochen zwischen euch? Sie müsste ja sonst mindestens irritiert gewesen sein, dass du dich abgewandt hast. Wie genau ist da jetzt der Stand? Weiß sie, dass du es weißt?

Ich sehe es auch so, dass du dir Zeit nehmen solltest mit der Entscheidung, ob und wie es weitergehen kann. Und natürlich hat auch deine Frau als sicherlich "schuldigerer Part" ein Wörtchen mitzureden, denn wenn sie nicht mehr will ist das ja auch keine Basis. Eigentlich braucht jeder von euch Zeit, um zu überlegen, was er möchte, denn nur, wenn dieser Punkt geklärt ist, kann es ja überhaupt mit dem nächsten Schritt weitergehen.

Rigoros die Scheidung fordern zu müssen, das sehe ich nicht so. Aber ihr müsstet beide an eurer Beziehung arbeiten wollen und bei dir müsste zumindest der gute Wille da sein, aufrichtig verzeihen zu wollen, versuchen zu wollen, verloren gegangenes Vertrauen wiederherzustellen. Dazu würde auch gehören, bei Problemen und herausfordernden Situationen, die sicherlich auch zukünftig wieder auf euch zukommen würden, ihr diese dann alte Verfehlung nicht gleich an den Kopf zu knallen.

Hast du die Möglichkeit, dich ein paar Tage zum Nachdenken an einen neutralen Ort zurückzuziehen? Und gibt es nicht doch einen guten Freund/eine gute Freundin, der/die euch beide kennt und dem/der du dich anvertrauen kannst? So etwas mit sich alleine auszumachen ist nicht gut und auch das Forum kann hier nur begrenzt helfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

manche treten kürzer mit ihrer Arbeitszeit. Wäre das eine Option für dich/euch? Oder eher nicht?

Oder/und ein Versuch den Alltag zu optimieren? Manches ist sicher vom Wesen her komplizierter, aber manches kann man bestimmt auch vereinfachen und so Zeit einsparen.

Hier ein paar Ideen, Vorstellungen, Gedanken zur möglichen Zeitoptimierung, damit ihr vielleicht mehr Zeit miteinander habt:
Nahrungsmittelzubereitung? Man kann auch mal kalt essen.

Wäsche waschen/bügeln? Wäsche waschen ist auch teils mit verschiedenfarbiger Wäsche möglich, sofern da nichts großartig verfärbt. Mit 30 Grad aber. Wieviel Zeiteinsparung das bringt ist aber fraglich. Bügeln muss man auch nicht jede Wäsche.

Nahrungsmittel-/Getränkeeinkauf? Manche gehen nur einmal zum Beispiel pro Woche einkaufen.

Wohnung reinigen? Könnte man gucken, ob man da regelmäßige, aber seltenere Rituale in der Richtung aufführt. Manchmal reicht auch bloß bei Böden das Kehren oder das Staubsaugen aus. Und muss nicht ständig wischen.

Gegenstände leichter wieder finden können? Da sollte man die Gegenstände immer an denselben Ort(en) hinlegen.

Unordnung vermeiden, um leichter den Überblick über wichtige Dinge behalten zu können? Gegenstände die man nicht oft braucht in Kartons verstauen und die Kartons in den Keller oder unterm Dachboden hinschaffen oder in Schränke verstauen.

Bestimmte Unterlagen schlechter auffindbar in der Wohnung? Mehr Aktenordner zulegen und nach Themen trennen, aber auch mit beschrifteten Trennblättern versehen, um mehr Überblick über die eigenen Unterlagen zu behalten.

Habt ihr einen Garten? Wenn ja, das kann man versuchen um Zeit zu sparen: Rasenschnitt, Unkraut, Häckselgut auf verschiedenen freien Flächen mulchen, um Unkrautwachstum zu unterdrücken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es tut weh, zu lesen, was Dir geschehen ist und wie es Dir geht.
In der jetzigen Situation halte ich eine Paartherapie für nicht sinnvoll.
Zuerst musst Du wieder zu Dir finden.
Eine Einzeltherapie könnte Dir dabei helfen, es ist aber nicht leicht, da Termine zu bekommen.
Wenn Du einen guten Hausarzt hast, besprich es mit dem.

Wenn ich fragen darf: Wie steht Deine Frau zu alledem?
Bereut sie es, möchte sie an der Ehe festhalten?
Bitte schreibe nur etwas dazu, wenn es Dir recht ist, Du musst hier nichts preisgeben.

Ich wünsche Dir viel Kraft und alles Gute.
 
Ich danke euch allen für eure Worte und stützende Art, ehrlich. Das hat soweit schon etwas beruhigendes, soweit das gerade möglich ist.

Ein nicht gerade kleiner Teil von mir wünscht sich eine "Versöhnung", einfach weil wir in fast allen, richtig wichtigen Dinge so ein perfektes Paar und Team sind.
Sex ist auch wichtig in einer Beziehung. Ob, wie oft und wie man den auch auslebt - das ist natürlich individuell persönlich und sollte auch zu einander passen.
Das tat es von Anfang an auch, bis zu einem gewissen Punkt. Da sprach sie, ziemlich weit am Anfang und wir waren schon mächtig intim, von "Härterem" Sex, das ein 3er irgendwie interessant wär oder auch Swinger Club, aber mehr von der Atmosphäre.

Das hat mich damals geschockt, ich hatte da schon das Gefühl, dass sie so früh so etwas anspricht... ob das auch ohne geht. Ist nicht meine Welt, von mir selbst aus hätte ich da keine Ambitionen, aber dachte zumindest im ersten Punkt, kann sie ja versuchen, mich an etwas neues herauszufordern, was ihr gefällt.
Dazu kam es nie so wirklich. Hab von mir aus mal was probiert, kann auch gut an, aber "weiter" wusste ich nicht, also bin ich da auch zurück in meine Komfort Zone.

Es lief gut bis ich 2018 eine neue Stelle anfing und unter hohem Druck stand. Da musste mal 1-2 Monate viel Energie rein.
Kurz vor unserem gemeinsamen Urlaub sah ich dann Nachrichten auf Ihrem Display: Du Luder... usw
Der Name: Ihr Ex, DER EX, der sie an all das herangeführt hat.

Ich war wegen Panikattacken in Therapie und wir haben auch das aufgearbeitet: Ich habe gesagt: Es ist nicht passiert UND ich ich sage: EINMAL und NIE WIEDER. Ich bin keine treudoofe Nuss, wenn sie so etwas tut und ich die Beziehung nicht beende - wenn ihr ihr quasi eingestehe sich da verrannt zu haben.
Gleiche Situation: Alltag, Arbeit, Stress überwiegen, also lasst sie Aufmerksamkeit für sie nach.
Kann ich verstehen, aber nicht was sie daraus macht.

Jetzt sind es etwas über 8 Jahre. Ich habe wieder Vertrauen gelernt und wir haben zwei Kinder bekommen.
Wir sind nun schon lange am Limit, was wir im Alltag leisten können, um alles am Laufen zu halten. Das wissen wir beide auch über die Einschnitte auf sämtlichen Ebenen. Es gibt diese kleinen schönen Momente in denen ICH denke, hey, sie ist noch da, es gibt UNS noch.
Und dann triggern mich in letzter Zeit Kleinigkeiten, als hätte ich einen Sinn dafür....

Sie war oft "verabredet", hatte abends Klangschale Meditation oder jetzt von Fr auf Sa bei einer Freundin filmabend mit Übernachtung machen wollen.
Habe ich ihr alles gegönnt und die Kinder verwahrt.
Aber als sie gestern zurück war, waren wir auf einem Geburtstag in der Nähe und sie hat sich richtig abgeschossen.. fiel ins Bett.. ihr handy lag noch an der Wickelkomode vom Baby.

Ich musste nachsehen. Fand intim Fotos von ihr. Einen Browser Tab mit Sex Dating, eingeloggt. Und dann Telegram. Voll mit Typen. In Summe 3 mir denen die mich betroffen hat, mit einem mehrfach, uA von Fr auf Sa im Hotel. Und sie sei sich ihrer Gefühle für ihn nicht sicher.
Schickte teilweise Fotos von Donnerstag, als der große EINSCHULUNG hatte. Einen Tag vor ihrem fck Wochenende.... ist das nicht schon krankhaft??? Sucht sie so nach Sex und "Nähe" bei irgendwelchen Internet P1mmeln???

Ihr Vater hat ihre Familie verlassen als sie 6 war. Später brach der Kontakt ab, wenn sie sich in der Öffentlichkeit begegneten hat er nicht gegrüßt, sie keines Blickes gewürdigt. Später noch gesagt, er habe keine Tochter. Ist all das ein typischer Vaterkomplex???
Sex als Alternative für Anerkennung?
Im Bett "benutzt" werden, weil "nützlich" = "wertvoll" = "geliebt"???

Wenn ich das jetzt so schildere, werden bestimmt einige ein klares Bild vor Augen haben. "Das könnte ja nichts werden. "

Für mich wirkt das schon krankhaft und nicht nach einer sexuellem Vorliebe oder kick, der ihr fehlt. So sehr fehlt, dass Sie alles riskiert um es bedeutungslos zu erhalten.

Apropos krankhaft: Sie ist Mittel bis schwer depressiv und nimmt Medikamente.
Das kam so richtig raus als unser erster Sohn 1 hatte alt war. Hat uns auch vieles erschwert und ich habe sie immer unterstützt, von Kleinigkeiten bis zum 5 Wochen Kur Aufenthalt in denen ich faktisch alleinerziehend war mit vollzeit Job und Kind in der Kita..

Ich habe sie konfrontiert, sie hatte keine Chance es zu leugnen.

Ich weiß nicht was ich will. Oder sie.

Wir waren damals gemeinsam bei ProFamilia um evtl Anstöße zur Klärung zu bekommen. Den Link dazu habe ich ihr geschickt.
Und meine Therapeutin von damals angeschrieben ob sie einen Termin für mich hat. Nur für mich.

Ich freue mich trotzdem über Zuspruch zu meiner Situation und evtl der Hoffnung, dass die nicht das Ende ist.

PS: sorry dass die nachricht so lang war.
Und so viele neue Aspekte beinhaltet.
Ihr hoffe ein paar von euch haben Zeit und Geduld sich damit zu befassen und mir eure Gedanken zu teilen.
 

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