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Mein Papa ist mit 61 gestorben

  • Starter*in Starter*in Hexyna35
  • Datum Start Datum Start
H

Hexyna35

Gast
Hallo, am 31.05.07 ist mein Papa ( 61 ) eingeschlafen.Ich mache mir jetzt furchtbare Vorwürfe, weil ich sauer auf ihn war und deshalb 2 Monate nicht mehr bei ihm war.Er war der liebste Alkoholiker den ich kannte und von seinem Leben gezeichnet.Als ich 6 Jahre jung war trennten sich meine Eltern, meine Schwester und ich sind dann immer heimlich zu ihm gegangen, weil meine Mutter es uns nicht erlaubte.Als sie das merkte zog sie mit uns in eine andere Sadt so das wir unseren Papa bis zum 18.Lebensjahr nicht mehr gesehen hatten.
Dazu will ich noch sagen, dass er immer um uns gekämpft hat und wir eine ganz schlechte und boshafte Mutter hatten´die uns bis ich 16 Jahre war nur ins Zimmer gesperrt hat.Mein Papa hat das nie verwunden und fing an zu trinken.Er lernte eine neue Frau kennen und zeugte mit ihr noch einen Sohn und als mein Halbbruder 7 Jahre war hat diese Frau sich ihren Stiefvater genommen.Mein Vater verstand die Welt nicht mehr und kam nun gar nicht mehr vom Alkohol weg.Wir haben immer versucht ihm zu helfen, aber es gelang uns nicht.Dann war meine Tochter bei ihm zu Besuch,( meine Kinder waren oft bei ihm ) weil ihm das immer gut tat und sie ihren Opa über alles liebt.Er nahm sich dann immer zusammen und trank halt nie soviel das meine Kinder darunter leiden könnten.Bis vor 2 Monaten da rief meine Tochter mich ganz verstört an das der Opa da liegt und sie ihn nicht wach bekommt.Ich bin sofort hin gefahren um nach meinem Papa zu gucken und da lag er total besoffen auf dem Boden.Ich war so sauer, weil meine Tochter das mit ansehen mußte, dass ich ihm ein bösen Brief schrieb und dann nicht mehr hingefahren bin.Jetzt ist er tot und ich konnte ihm nicht mal mehr sagen, dass ich ihn doch liebe und ich nur Angst um mein Kind hatte.Nun mußten wir seine Unterlagen für die Beerdigung raus suchen und dabei fand ich einen Gerichtsbeschluß, wo drauf stand, das mein Papa uns für immer haben wollte aber den Prozeß verloren hat, obwohl wir nie bei unserer Mutter aufwachsen wollten.Ich bin so verzweifelt und weiß nicht wie ich damit umgehen kann.
 
Hallo, am 31.05.07 ist mein Papa ( 61 ) eingeschlafen.Ich mache mir jetzt furchtbare Vorwürfe, weil ich sauer auf ihn war und deshalb 2 Monate nicht mehr bei ihm war.Er war der liebste Alkoholiker den ich kannte und von seinem Leben gezeichnet.Als ich 6 Jahre jung war trennten sich meine Eltern, meine Schwester und ich sind dann immer heimlich zu ihm gegangen, weil meine Mutter es uns nicht erlaubte.Als sie das merkte zog sie mit uns in eine andere Sadt so das wir unseren Papa bis zum 18.Lebensjahr nicht mehr gesehen hatten.
Dazu will ich noch sagen, dass er immer um uns gekämpft hat und wir eine ganz schlechte und boshafte Mutter hatten´die uns bis ich 16 Jahre war nur ins Zimmer gesperrt hat.Mein Papa hat das nie verwunden und fing an zu trinken.Er lernte eine neue Frau kennen und zeugte mit ihr noch einen Sohn und als mein Halbbruder 7 Jahre war hat diese Frau sich ihren Stiefvater genommen.Mein Vater verstand die Welt nicht mehr und kam nun gar nicht mehr vom Alkohol weg.Wir haben immer versucht ihm zu helfen, aber es gelang uns nicht.Dann war meine Tochter bei ihm zu Besuch,( meine Kinder waren oft bei ihm ) weil ihm das immer gut tat und sie ihren Opa über alles liebt.Er nahm sich dann immer zusammen und trank halt nie soviel das meine Kinder darunter leiden könnten.Bis vor 2 Monaten da rief meine Tochter mich ganz verstört an das der Opa da liegt und sie ihn nicht wach bekommt.Ich bin sofort hin gefahren um nach meinem Papa zu gucken und da lag er total besoffen auf dem Boden.Ich war so sauer, weil meine Tochter das mit ansehen mußte, dass ich ihm ein bösen Brief schrieb und dann nicht mehr hingefahren bin.Jetzt ist er tot und ich konnte ihm nicht mal mehr sagen, dass ich ihn doch liebe und ich nur Angst um mein Kind hatte.Nun mußten wir seine Unterlagen für die Beerdigung raus suchen und dabei fand ich einen Gerichtsbeschluß, wo drauf stand, das mein Papa uns für immer haben wollte aber den Prozeß verloren hat, obwohl wir nie bei unserer Mutter aufwachsen wollten.Ich bin so verzweifelt und weiß nicht wie ich damit umgehen kann.

Lass dir Zeit mit deiner Trauer und mach dir nicht diese Vorwürfe...ER hätte das nicht gewollt... Ich höre aus allem heraus, das die Liebe die dich mit deinem Vater verbunden hat, ihm bis zum letzten Atemzug bewußt war.
Auch wenn du keine Kirchgängerin bist (ich auch nicht) versuche mal in einer K. eine Kerze im Andenken an deinen Vater zu entzünden...Dann gehe in dich und denke an all die "schönen Begebenheiten" zwischen deinem Vater und dir. Er wird dir ganz nah sein und du kannst ihn im Herzen immer mit dir tragen....Glaube mir und VERSUCHS Ganz lb. Grüße die Le🙂
 
Liebe Hexyna,

erst einmal möchte ich dir herzliches Beileid sagen. Es ist eine traurige Sache, einen geliebten Menschen zu verlieren. Doch Selbstvorwürfe brauchst du dir bestimmt nicht machen.

Ich finde du hast zurecht gehandelt, als du deine Tochter abgeholt und auch nicht mehr hingehen lassen hast. Es muss für sie ein enormer Schock gewesen sein, den Opa so zu sehen. Da hätte ich auch keine Minute mein Kind dort gelassen.

Ein Alkoholiker ist nunmal ein kranker, von Sucht geplagter Mensch, der sich eigentlich nur alleine aus diesem Dilemma herausholen kann. Dein Vater scheint sich absolut in sein Schicksal ergeben zu haben. Bei der Hilfe, die er ja von dir erhalten hat, hätte er sich einen Ruck geben müssen. Scheinbar oder sicher, war die Sucht stärker.

In meinen Augen konntest du nicht mehr tuen. Es ist und bleibt traurig, aber er hat diesen Weg (zu trinken) gewählt. Deshalb suche nicht die Schuld bei dir, auch nicht bei deiner Mutter oder bei seiner zweiten Frau. Denn im Endeffekt hat er jedes Glas selber getrunken.

Ich hoffe für dich, dass du über diesen Verlust mit der Zeit wegkommst. U.U. suchst du dir professionelle Hilfe, die dir auch bei deiner Vergangenheitsbewältigung helfen kann und deine wirklich unnötigen Schuldgefühle zerstreut.

Alles Liebe und Gute für dich.
 
Hallo Liebes lass dich ganz fest drücken von mir !
Und mein herzliches Beileid von mir noch. Mein richtiger Vater starb als ich
12 Jahre alt war, heute bin ich 37. Er war auch kein Engel, aber ich habe
mit ihm Frieden geschlossen. Meine Mutter hat wieder geheiratet und
mein Stiefvater starb im Jahr 2001 mit 42, an seinen dritten Herzinfarkt !
Dann mein Opa und zu guter letzt mußte ich meinen 10 Jährigen Kater
einschläfern lassen, weil ihm nicht mehr geholfen werden konnte und ich
ihn nicht leiden lassen wollte.
Ich zünde Kerzen für jeden von ihnen an und und bin Dankbar das sie
da waren und ich ein Teil ihres Lebens sein durfte.Ich erinnere mich an
die guten Bilder und ziehe weiter in meinem Leben voran.

L.G. an dich !
 
Mein Vater starb auch, als ich 12 war, ebenfalls Alki.

Jahre später - und das möchte ich Dir vorschlagen - habe ich ihm einen langen Brief geschrieben, in dem alles stand: meine Wut, meine Liebe, meine guten Erinnerungen, mein Verzeihen.

Wenn die Beerdigung noch bevorsteht, kann man den Brief auf besonders schönes, vielleicht extra gekauftes Papier schreiben und mit ins Grab werfen.
Wenn sie, wie bei mir, schon viele Jahre zurückliegt: Kerze👎 anmachen, Bild hinstellen, Brief z.B. in einer großen Schale verbrennen, während man an den toten Menschen denkt.
Es hilft auch, zu sagen: "Du bist schon gegeangen. Ich bleibe noch eine Weile hier."

Man hat nur einen Vater, und es ist besser für einen selbst, ihn in Frieden gehen zu lassen.
Selbst Väter, die wenig getaugt haben, haben einem ja zumindest das Leben gegeben.

Und: weinen, weinen, weinen. Das ist keine Krankheit, sondern eine Maßnahme der Seele.

Ich drücke dich auch mal: CupCoffie
 
Du brauchst dir nichts vorzuwerfen! Auch wenn ich nicht getauft bin oder in die Kirche gehe glaube ich daran das dein Vater genau weiß was du denkst. Er weiß das du ihn liebst und auch deine Wut usw. kennt er. Doch er versteht es, jetzt da er auf alles zurückblicken und blicken kann. Meine Mutter ist gestorben da war ich 17. Es war nie einfach mit ihr, sie war keine besinders nette Mutter - hatte mich mit ihr gestritten und dann war sie einfach Tod. Aber der Glaube daran das sie ihre Fehler nun einsieht und mir meine Fehler vegiebt hat mir geholfen. Ich denke deinem Vater geht es auch so. Vor allem da er euch immer sehr geliebt hat - und das wird er jetzt auch tun. Klingt vielleicht etwas blöd aber ich glaube sogar das die Toden uns beobachten und sich mit einem lächeln manchmal fragen warum wir und das Leben manchmal so schwer machen oder warum wir diese gedanken nicht einfach abschütteln können.

ich wünsche dir alles gut und trauere - weine so viel du willst - ansonsten kommt irgendwann einmal alles hoch - und dann wird es wahrscheinlich schwer diese Gefühle wieder los zu werden.
 
Deine Einstellung zum Leben und zum Tod gefällt mir. Sie ist Zukunfts- und lebensbejahend. Würde gern mehr von dir hören, denn in dem WAS du schreibst liegt eine große Würde und menschliche Erfahrung. Bitte schreib öfters..... für UNS alle, für alle die DAS brauchen.🙂
Mit lieben Gruß "die Lebenserfahrene"
 
Hallo Liebes lass dich ganz fest drücken von mir !
Und mein herzliches Beileid von mir noch. Mein richtiger Vater starb als ich
12 Jahre alt war, heute bin ich 37. Er war auch kein Engel, aber ich habe
mit ihm Frieden geschlossen. Meine Mutter hat wieder geheiratet und
mein Stiefvater starb im Jahr 2001 mit 42, an seinen dritten Herzinfarkt !
Dann mein Opa und zu guter letzt mußte ich meinen 10 Jährigen Kater
einschläfern lassen, weil ihm nicht mehr geholfen werden konnte und ich
ihn nicht leiden lassen wollte.
Ich zünde Kerzen für jeden von ihnen an und und bin Dankbar das sie
da waren und ich ein Teil ihres Lebens sein durfte.Ich erinnere mich an
die guten Bilder und ziehe weiter in meinem Leben voran.

L.G. an dich

Diese Einstellung von dir ist tröstend und absolut lebensbejahend. Genau diese Worte würde ich meinem Sohn hinterlassen wenn ES soweit ist. DAS Leben geht ja weiter und so unglaublich schnell vorbei, das man daran denken muß, auch die Trauer braucht einen Platz und darf nicht verdrängt werden. Sie ist so wichtig und braucht einfach IHRE ZEIT.
"Für alles im Leben gibt es eine Zeit".
Mit lieben Gruß `die Lebenserfahrene`
 
Liebe Hexyna,

erst einmal möchte ich dir herzliches Beileid sagen. Es ist eine traurige Sache, einen geliebten Menschen zu verlieren. Doch Selbstvorwürfe brauchst du dir bestimmt nicht machen.

Ich finde du hast zurecht gehandelt, als du deine Tochter abgeholt und auch nicht mehr hingehen lassen hast. Es muss für sie ein enormer Schock gewesen sein, den Opa so zu sehen. Da hätte ich auch keine Minute mein Kind dort gelassen.

Ein Alkoholiker ist nunmal ein kranker, von Sucht geplagter Mensch, der sich eigentlich nur alleine aus diesem Dilemma herausholen kann. Dein Vater scheint sich absolut in sein Schicksal ergeben zu haben. Bei der Hilfe, die er ja von dir erhalten hat, hätte er sich einen Ruck geben müssen. Scheinbar oder sicher, war die Sucht stärker.

In meinen Augen konntest du nicht mehr tuen. Es ist und bleibt traurig, aber er hat diesen Weg (zu trinken) gewählt. Deshalb suche nicht die Schuld bei dir, auch nicht bei deiner Mutter oder bei seiner zweiten Frau. Denn im Endeffekt hat er jedes Glas selber getrunken.

Ich hoffe für dich, dass du über diesen Verlust mit der Zeit wegkommst. U.U. suchst du dir professionelle Hilfe, die dir auch bei deiner Vergangenheitsbewältigung helfen kann und deine wirklich unnötigen Schuldgefühle zerstreut.

Alles Liebe und Gute für dich.

Ich glaube, dass es Menschen gibt, die einfach nicht so stark sind um nein zu sagen.Mein Papa war so ein Mensch er versuchte einfach immer nur für jeden da zu sein aber wurde eigentlich immer aufs neue Enttäuscht.Er hat auch immer geweint, weil er zu schwach war und es nie lange geschafft hat durchzuhalten( er hat oft selber einen Entzug gemacht ) um uns nicht noch mehr zu verletzten.Er hat auch immer geweint wenn wir ihm mal etwas gutes getan haben.Er war einfach unersetzlich..... Meine Tochter hat sehr darunter gelitten, dass sie nicht mehr zu ihrem Opi durfte und als ich ihr sagte, dass der Opi eingeschlafen ist, hat sie geweint und gesagt das ich ihr verboten habe zu ihm zu fahren.Warscheinlich auch unter Schock, aber wenn ein 12 jähriges Kind so etwas sagt tut das natürlich noch mehr weh, weil man ja selbst schon vorher an sich zweifelt.Und dann fragt man sich natürlich was man böses getan hat,dass man sooo bestraft wird.
 

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