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Ich schaffe es nicht, mich von den Erwartungen anderer zu lösen – wie geht ihr damit um?

Man selbst kann sich genauso irren wie die anderen. Deswegen bleibt dir nur probieren und Erfahrungen sammeln. Aber auf die musst du dann auch reagieren. Wenn du feststellst, etwas liegt dir einfach gar nicht, musst du daraus auch Konsequenzen ziehen. Und diese Konsequenzen sollten nur auf DEINER Erfahrung beruhen.
 
Der Weg dort hin ist oftmals schwer. Man stößt zunächst auf sehr viel Widerstand. Diese Menschen lasse zurück und gehe deinen Weg weiter. Am Ende wird niemand einen Preis bekommen für die beste Angepasstheit. Im Gegenteil, du wirst vielleicht bereuen, nie deinen eigenen Weg gegangen zu sein. Was du willst und auch nicht willst, findest du nicht während des Stehenbleibens, sondern beim Gehen des Weges. Dieser mag auf Irrwege führen, das gehört dazu. Jeder verfährt sich mal.
Ich habe zB sehr hohe Ansprüche an mich selbst. Nun sitze ich aber nicht in einem Ferrari sondern in einem alten Fiat Punto und muss lernen, das zu akzeptieren. Da ist es halt etwas holpriger. Und auch dein Umfeld hat zu akzeptieren, wer und was du bist und was DU möchtest.
 
Ich finde es nicht ungewöhnlich, dass man mit Anfang zwanzig seine Bedürfnisse usw. noch nicht so genau kennt.

Das ist ein Prozess....Weiterentwicklung hat mit Erfahrungen zu tun. Ich würde sagen, dass insbesondere die schmerzhaften Erfahrungen langfristig gesehen"positive Nebeneffekte" haben könnte.

Ich drück' dir die Daumen bezüglich deiner Bachelor-Arbeit!
 
Auch ich frage mich, warum du nicht Lokführer wirst? Die werden händeringend gesucht und du könntest deiner Leidenschaft nachgehen. Die Bezahlung ist auch nicht viel schlechter als manch anderer Job nach dem Studium, besonders in der aktuellen wirtschaftlichen Lage.

Vor allem aber solltest du aufhören, dich für deine Leidenschaft zu schämen. Nur weil etwas "anormal" ist, ist das nicht schlecht. Im Gegenteil - der Großteil der technischen Dinge, die wir heute tagtäglich nutzen, wurden einst von Leuten erfunden, die "komische Vögel" waren und "einen an der Klatsche" hatten. Mit heutigen Untersuchungsmethoden würde da bei dem ein oder anderen Erfinder gewiss eine Form des Spektrums gefunden werden.

Sieh deine Neurodiversität also nicht als etwas schlechtes an. Da ist sie nicht. Du hast nur Stärken und Interessen in anderen Bereichen als wir "Normalos". Und das ist gut so. Ich halte es eher für problematisch, wenn du immer versuchst, dich zwanghaft anzupassen. Denn das wird dir wahrscheinlich nie so gut gelingen wie jemandem, der von Natur aus angepasst ist. Die kontinuierliche Anpassung kostet dich viel Energie - die dir dann in Studium und Alltag fehlt. Wäre es da nicht besser, wenn du dir was suchst, bei dem du so sein kannst wie du bist? Eine Nische, in der du gar nicht auffällst, weil alle anderen genauso ticken?

Ich denke, deine Eltern werden erst mal enttäuscht sein, wenn du dir eine "einfachere" Arbeit suchst, die dich glücklichere macht. Aber sie werden es mit der Zeit akzeptieren und sicher auch glücklicher sein, wenn sie wissen, dass du glücklich bist und dich nicht nur von Tag zu Tag quälst.
 
Hallo allerseits,
ich bin 22 Jahre alt und habe vor ein paar Tagen meine minderwertige Bachelorarbeit abgegeben, aber dfür gibt es bereits einem Thread.
Ich bin an einem Punkt in meinem Leben, an dem ich sehr stark spüre, wie sehr mich die Erwartungen anderer (insbesondere Eltern) beeinflussen und ich habe null Ahnung, wie ich damit umgehen soll.
Ich bin neurodivers (ASD) und habe schon mein ganzes Leben ein großes Interesse an der Eisenbahn. In letzter Zeit ist das wieder stärker geworden, und so befinde ich mich abends einfach an einem kleinem Bahnhof und spüre den Fahrtwind der mit 160 km/h fahrenden Schnellzüge. Fühlt sich toll an. Meine Eltern wissen natürlich davon nicht Bescheid, es ist ja eh ,,anormal".
Meine Mutter will mich von diesem Thema fernhalten, weil es zu viel ins Autismus-Klischee passt.
Ich ziehe Dinge im Leben meist einfach durch, auch wenn sie eine Belastung für mich dastellen. Seit dem dritten Semester bin ich mental orgendwie raus, aber die Frage nach dem Abbruch stellte sich nie. Ich habe das Gefühl, dass ich alles im Leben durchziehen muss, sonst ist es Zeitverschwendung oder eine Lücke im Lebenslauf. Das macht mir enormen Druck, wenn ich an den Master denke.
Ich merke, dass ich oft nicht weiß, was ich selbst wirklich will. Ich kenne meine eigenen Bedürfnisse oder Wünsche nicht. Dinge, die mir als Kind Freude bereitet haben, kann ich kaum mehr benennen. Ich funktioniere einfach nur. Und gleichzeitig vergleiche ich mich ständig mit anderen Menschen, die motiviert sind, ihr Ding machen, gute Leistungen bringen, was mir weiterhin zusetzt.
Ich möchte lernen, mehr bei mir selbst zu bleiben. Aber ich hab meine Ahnung, wie das geht.
Wie kann man sich von äußeren Erwartungen lösen, wenn man es nie gelernt hat, sich selbst zu vertrauen?
Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht hat und kann mir einen Impuls geben?
Etwas durchziehen, obwohl es nicht zu mir passt, das hab ich früher auch gemacht. Rückblickend hätte ich wohl auch lieber anders gehandelt. Daher denk ich, vielleicht wäre es an der Zeit für Dich, erstmal rauszufinden, was Du machen möchtest? Du bist alt genug, um unabhängig zu entscheiden.
 
Du kannst andere, zb deine Eltern, um Rat fragen, was du daraus machst, ist dir überlassen.
Meine Eltern sind aus meiner Sicht Götter.
Daher denk ich, vielleicht wäre es an der Zeit für Dich, erstmal rauszufinden, was Du machen möchtest?
Darum geht es in diesem Beitrag.
Wenn du feststellst, etwas liegt dir einfach gar nicht, musst du daraus auch Konsequenzen ziehen. Und diese Konsequenzen sollten nur auf DEINER Erfahrung beruhen.
Genau das kann ich eben nicht.
Vielleicht hilft es dir ,dir vorher auszumalen was das Schlimmste wäre,was passieren könnte.Könntest du die Konsequenzen einer Fehlentscheidung tragen?
Gesellschaftlicher Verstoß, da ich auf den Kosten meiner Eltern lebe (sie finanzieren mir das Studium). Warum soll ich Dinge auf ihre Kosten probieren?
Ist es schlimm,wenn andere Leute,deine Eltern oder andere,deine Vorlieben nicht verstehen oder teilen?
Es kann schlecht über mich geredet werden. „Warum macht er das, wenn er das andere doch besser kann? Warum zieht er nicht durch, damit er in 10 Semester seinen Master hat? Da verdient er dich nix dabei.“. Sozialer Zwang ist in meinem Umfeld halt sehr präsent.
Warum bist du nicht Lokführer*in geworden?
Blaumeise, deine Frage ist ganz korrekt in der Vergangenheitsform ausgedrückt. Dieser Zug ist wahrscheinlich schon abgefahren (Pun intended).
Die Frage, warum nicht, hängt viel mit meinem Background zusammen. Ich bin in meiner Familie der Einzige, der ohne weitere Schwierigkeiten sein Abi geschafft hat, ich bin/war unter Cousins damit das Wunderkind der Familie. Ich bin zudem der Jüngste, Einzelkind und damit die große Hoffnung.
Dazu war ich an einem Gymnasium, dem ein hoher Schwierigkeitsgrad nachgesagt wird. Meine Ex-Mitschüler studieren zu einem nicht mehrheitlichen, aber großen Teil an irgendwelchen (privaten) Eliteunis. Die Lehrer wollten auch, dass wir mindestens eine Top-150-Uni der Welt besuchen. Ich bin dahingehend schon eine Enttäuschung.
Für meinen Vater zählt nur der Master, lieber gleich zwei oder Promotion. Etwas anderes sei wertlos und man verdiene danach eh nicht viel.
Meine Mutter will/wollte mir Bahnfahren aus dem Kopf vertreiben (u.a. in dem ich nicht die Bahn auf Social Media beobachten durfte, wenn sie in der Nähe war), so dass ich es mit 14/15 Jahren heimlich getan habe, danach war Standortkontrolle angesagt, und dann traute ich mich nicht mehr.
Meine Eltern haben viel elitäres Gedankengut, so sind zB Jobs im Supermarkt für die Ausländer bestimmt und nicht für die Einheimischen. Zudem kommt das Narrativ, dass ich bestimmte Berufe nicht kann weil ich zu untauglich bin. Das betrifft v.a. das Handwerk. Diese sind sowieso immer schmutzig und meine Mutter kann Schmutz nicht sehen.
Es gibt im Grunde nur zwei Möglichkeiten: ich bleibe dort, wo ich aktuell wohne und breche den Kontakt ab, oder ich ziehe zu meinen Eltern zurück und muss mir permanent blöde Sprüche anhören.
 
Nun, du hast einen ganzen Roman geschrieben, was deine Eltern wollen und denken, was die Lehrer wollten, blabla.

Ich dachte, hier soll es darum gehen, was DU willst?

Da du alles sofort blockierst, weil das ja deine Eltern nicht wollen, ist deine Frage hinfällig.

Dann mach halt dein Leben lang das, was deine Eltern wollen.
 
"Ich schaffe es nicht, mich von den Erwartungen anderer zu lösen – wie geht ihr damit um?"
Nach deinem letzten Beitrag verstehe ich das Anliegen besser.
Ich dachte, hier soll es darum gehen, was DU willst?
Ich hatte das so verstanden wie Geißblatt.
Gesellschaftlicher Verstoß, da ich auf den Kosten meiner Eltern lebe (sie finanzieren mir das Studium). Warum soll ich Dinge auf ihre Kosten probieren?
Hast du mit deinen Eltern denn schon mal gesprochen,dass du mal etwas anderes machen wollen würdest.
Zudem kommt das Narrativ, dass ich bestimmte Berufe nicht kann weil ich zu untauglich bin. Das betrifft v.a. das Handwerk. Diese sind sowieso immer schmutzig und meine Mutter kann Schmutz nicht sehen.
Was ist das für eine merkwürdige Einstellung? Du würdest dich dreckig machen ( nicht deine Mutter) und könntest dich nach der Arbeit waschen.

Aber zurück zu der Ausgangsfrage.
Warum schaffst du es nicht,dich von den Erwartungen anderen zu lösen?
Hast du es je versucht oder immer nur Ja gesagt?
Es geht doch um dein Leben!
Du sollst doch glücklich sein/werden und nicht nur andere zufrieden stellen!
Ich bin auch Mutter.
Ich gebe meinen erwachsenen Kindern auch Ratschläge für Sachen,die ich denke,dass diese sie glücklich machen würden.Manchmal werden die Ratschläge angenommen,meist nicht.
Es ist tatsächlich so,dass sie selber besser wissen,was sie wollen.
Es gibt im Grunde nur zwei Möglichkeiten: ich bleibe dort, wo ich aktuell wohne und breche den Kontakt ab, oder ich ziehe zu meinen Eltern zurück und muss mir permanent blöde Sprüche anhören.
Was meinst du damit?
Möchtest den Gedankengang erklären?
Also ich sehe da viel mehr Möglichkeiten,als zwei.
 

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