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ADHS oder Charakter?

Meine Grundschulzeit war für mich sehr stressig, unter anderem weil ich zappelig war, unpünktlich, Materialien nicht in Ordnung hatte, Materialien verloren habe.
Vielleicht warst du auch einfach ... ein Kind. In der Grundschule lernt man erst, wie man seine Materialien organisiert und die meisten Kinder müssen auch erst lernen, so lange still zu sitzen.

Auch das sehe ich als ein Indiz für ADHS.
Vielleicht täte es dir gut, dich weniger mit ADHS zu befassen?
 
Meine Grundschulzeit war für mich sehr stressig, unter anderem weil ich zappelig war, unpünktlich, Materialien nicht in Ordnung hatte, Materialien verloren habe. Auch das sehe ich als ein Indiz für ADHS.
Das war bei mir auch so.
Meine Grundschulempfehlung lautet , dass ich ein ungeordnetes breites Samelsurium auf dem Tisch hatte.
Und ich habe gar kein ADHS.
Kannst Du dich nicht einfach annehmen, wie Du bist?
 
Hey @_Phoenix2_ , ich hab, oder wie ich es lieber nenne - bin auch ADHSler. Jep, okay, es wird als Krankheit eingestuft, wie alles, was von einem normativen Ideal abweicht. Allerdings ist das Merkmal nur eine Unterbrechung einer Übertragung im Gehirn. Und ADHS empfinde ich nicht als Krankheit, sondern als Wesensart, allerdings in unseren aktuellen Gesellschaftsstukturen führt ADHS bei den meisten zu Problemen, okay, also akzeptiere ich, dass es für unsere Gesellschaft als Krankheit gilt.
Zu Deinen Vermutungen würde ich vorschlagen, was ich auch gemacht habe,
lass es bei einem Facharzt, Psychiater, in einer Klinik die auf ADHS spezialisiert ist, abklären, dann weißt Du es.
Wenn man weiß, dass man ADHS hat, gibt es folgende Möglichkeiten: Medikamente. Das sind alles starke Psychopharmaka. Allerdings führen die dazu, dass der ADHSler besser in den heutigen Gesellschaftsstrukturen klar kommen kann.
Außerdem, Verhaltenstherapie. Das hätte ich gemacht, hätte ich nicht vorrangig ganz andere Probleme gehabt, um dich ich mich kümmern muss & musste.
Das Konzept ist Struktur und kann hilfreich sein.
Außerdem war ich mal in einer Selbsthilfegruppe für ADHSler, das finde und fand ich gut, um sich auszutauschen, wie man als ADHSler so ist und Tricks und Kniffe für's Leben voneinander abzuschauen.
LG FlokiX
 
Also... kasiopaja, sorry dass mir was zu deiner Frage an _Phoenix2_ einfällt... @_Phoenix2_ , was ich bisher von dir gelesen habe, würde ich das tatsächlich einfach mal nicht vermuten. Jetzt bin ich auch gespannt auf deine Antwort.
 
Medikamente sind Segen und Fluch.
Allerdings bezahlt man für jedes Medikament, das man einnimmt, damit meine ich nicht monetär.
Alle haben sie Nebenwirkungen.
Die einen mehr, die anderen weniger.

Das stimmt. Und wenn die Nebenwirkungen stark überwiegen, ist die Bilanz schlecht. Andersrum überwiegen für die Menschen, die damit gut zurechtkommen die positiven Wirkungen.

Das sind alles starke Psychopharmaka.

Nur, um das nochmal kurz zu beleuchten, da ich immer wieder Berührungsängste rauslese, wenn es um Stimlantien geht...:

Ritalin (Wirkstoff: Methylphenidat, "MPH") ist kein klassisches „starkes Psychopharmakum“ im Sinne von Neuroleptika oder starken Antidepressiva, aber es ist dennoch ein potentes Medikament.

Potentes Medikament, weil:
  • Direkte Wirkung aufs Gehirn: Es erhöht die Konzentration von Dopamin und Noradrenalin im Gehirn – zwei wichtige Neurotransmitter für Aufmerksamkeit und Antrieb.
  • Missbrauchspotenzial: In höheren Dosen oder ohne medizinische Notwendigkeit kann es euphorisierend wirken, weshalb es als potenziell suchterzeugend gilt.
  • Betäubungsmittelrechtlich geregelt (je nach Land): Das unterstreicht die Ernsthaftigkeit der Substanz.
  • Nebenwirkungen: Nervosität, Schlaflosigkeit, Appetitverlust, erhöhter Puls/Blutdruck – also keine harmlose Substanz.
  • Bei Psychosen in der Familie UND Fehldiagnose kann der Einatz selbst über kurze Zeiträume problematisch sein. Das ist aber bei z.B. Alkohol + Koffein auch so.
Kein "starkes Psychopharmkum", weil
  • Zielgerichtete Wirkung: Bei ADHS-Betroffenen wirkt es in der Regel beruhigend und fokussierend, nicht „aufputschend“.
  • Weitaus geringere emotionale Nebenwirkungen als z. B. Antidepressiva, Antipsychotika oder Benzodiazepine.
  • Dosierbar und kontrollierbar, mit oft relativ kurzer Halbwertszeit (wirkt nicht den ganzen Tag, je nach Formulierung). Nach Absetzen ist die Wirkung weg.

Fazit

Ritalin ist kein „Hammer“ wie manche Neuroleptika, aber es ist auch kein harmloses Medikament. Insbesondere, wenn es nicht passt... Es sollte also sorgfältig eingesetzt werden. Ich selbst hab keinerlei Nebenwirkungen, allerdings kenne ich genügend Leute, die welche hatten. Diese verschwanden mit dem Absetzen sofort.

Interessanterweise kommen Leute, die mit MPH (z.B. in Ritalin enthalten) nicht gut zurechtkommen, trotzdem stattdessen mit LDX (In Elvanse) oder andere mit Atomoxetin (Strattera) gut zurecht. Man kann also mit Aussicht auf Erfolg bei anderen Wirkstoffen weitergucken, wenn man es nicht verträgt.

Und ich bleibe dabei: Wenn jemand wirklich die Diagnose ADHS (mit bestehender Symptomatik seit der Kindheit) hat und stark darunter leidet und man ihm Ritalin verschrieben hat, dann kann er es absolut ruhigen Gewissens ausprobieren und gucken, ob es hilft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ordnung und Pünktlichkeit sind für mich persönlich einfach keine wichtigen Werte(...)

Dann wirst Du mit Ritalin auch nicht pünktlicher oder ordentlicher.

Ich finde Ordnung in bestimmten Bereichen äußerst hilfreich und vermisse sie, wenn ich zusehr im Chaos versinke. Mir hilft Ritalin, fokussiert beim Aufräumen zu bleiben - aber nur, wenn ich aufräumen will.
Mir hilft es analog dazu, Termine rechtzeitig wahrzunehmen - klappt aber auch nur ,wenn ich drauf achten will.

Früher sagte man zu mir: "Ja, wenn Du Termine versemmelst, dann waren die die Leute/Themen/Anliegen einfach nur nicht wichtig genug." Und das stimmte absolut nicht. Fokussiert klappt es bei mir besser.
 
Um das zu ergänzen:

Man wird als AD(H)Sler*in auch unter Ritalin oder anderen Substanzen nicht produktiver, wenn man es nicht werden will. Kann also genauso vor Youtube kleben oder vor sich hin zocken.

Stimulantien sind keine Wundermittel.

Das ist weder das superkrasse Zeuch, was einen ins nächste Level katapultiert, noch ist es die Satanschemie, die einem die Hirnwindungen verätzt und zum unkreativen Muggel oder gar zum Zombie werden lässt. Chemische Brillen oder sagen wir "- Krücken" sind das, mehr nicht. Aber auch nicht weniger. Für jemanden, der einen Krücke brauchen kann, ist sie sehr viel wert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht warst du auch einfach ... ein Kind. In der Grundschule lernt man erst, wie man seine Materialien organisiert und die meisten Kinder müssen auch erst lernen, so lange still zu sitzen.


Vielleicht täte es dir gut, dich weniger mit ADHS zu befassen?

Ich war schon ein krasser als andere Kinder. Ich war wirklich auffällig. Meinen Eltern wurde vorgeschlagen, mich überprüfen zu lassen. Sie haben es abgelehnt. Ich bin schon in der Grundschule eine Klasse zurück gegangen. Meine Leistungen waren im Keller.

Ich war ein Kind, das den Erwachsenen gefallen wollte. Rebellion war keine Ursache.

Es gibt in meiner Familie auch andere Jungen (immer Junge), die durch Hibbeligkeit ihre Lehrer in den Wahnsinn treiben.

Später wurde ich ein halbwegs leistungsfähiger Schüler. Man könnte sagen „dann ist ja alles gut. Offensichtlich kein ADHS“, aber ich glaube, dass ich noch immer diese Charakterzüge gehabt habe und noch immer besitze. Ich konnte nur besser damit umgehen.

Darüber hinaus kriege ich manchmal einen Schaffenrausch. In der Schule äußerte sich das als Lernfimmel.

Ich hatte wie gesagt dieses Podcast von einem ADHS betroffenen Promi gehört und der hat es ungefähr so beschrieben „Ich will der Beste sein. Ich will es schaffen. Es ist mir egal, ob jemand meine Ziele für lächerlich hält“… und bei mir ist das auch so. Ich habe faule unmotivierte Stunden, aber ich kann auch Lernfimmel und Schaffensrausch kriegen.

Ich bin mir nicht sicher, ob jener Promi wegen ADHS, wegen Lebensumständen oder wegen Charakter so ist. Ich kann mich darin wieder finden.

Natürlich bin ich kein Promi. Ich bin durchschnittlich. Hingegen wenn man bedenkt wie es für mich in der Grundschule aussah, erkennt man den Erfolg.

Ich vergleiche Menschen ungern nach Leistungen, weil jeder ist auf seine Art richtig. Dass ich so ehrgeizig sein kann mag ich manchmal auch nicht sehr an mir… trotzdem… nur damit wir uns verstehen. Vergleich: in der Grundschulklasse war ich bei weitem der Schlechteste. Jetzt, würde ich sagen, bin ich weit davon entfernt. Keiner hätte mir es zugetraut.
 
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