Es gibt keine +1, Kinder sind generell nicht eingeladen und es gibt eine Sitzordnung.
Ich weiß nicht, ob ich so heiraten wollen würde, aber es ist eure Hochzeit. Da hast Du recht.
Das ist jetzt auch absolut vergleichbar, weil man ja auch jeden zur Hochzeit einlädt, der einem mal geholfen hat.
Es ist der Job eines Sanis, das zu tun.
Aber ich möchte Dir jetzt doch eine Geschichte/wahre Begebenheit erzählen. Durch unser Geschäft habe ich internationale Kontakte und so lernte ich Phil kennen. Das war auf Messe, er wurde mir von einem gemeinsamen Freund vorgestellt und er kam da an in einem Outfit, das an Crocodile Dundee erinnerte. Also völlig schräg. Aber wir haben uns ziemlich vom ersten Augenblick verstanden...schnatter, schnatter, blablabla...obwohl die Produkt-Range, die er herstellte, nicht mein Beuteschema waren. Wir hatten sofort einen Draht, ich fand seinen Betrieb und die Philosophie dahinter burnermäßig. Der Mann war wirklich super. Aber selbst als Außenstehender hat man sich ausrechnen können, mit dem Geschäft ist kein Gewinn zu erzielen.
Long story short: Phil war aus einem betuchten Elternhaus, hatte einen guten Job und sehr kluge Investitionen getätigt und Geld wie Heu. Das hat er gelebt. Er hatte einen Jetskiunfall, kam ins KH, wurde operiert und man fand einen Pankreastumor im Anfangsstadium. Er bekam eine Whipple. Die lange Rekonvaleszenz hat ihn angekotzt. Einmal hat er das Breizeugs, das er zu essen bekam, wieder einmal durchs Zimmer geworfen, das ist anscheinend öfter vorgekommen, nur diesmal hat ihm die Putzfrau den Kopf gewaschen. Sie sagte, er solle froh sein, so eine schreckliche Krankheit überlebt zu haben, ihr Bruder hat nicht soviel Glück gehabt. Er sagte, sie solle die Schnauze halten und aufwischen, er würde dafür sorgen, daß sie entlassen wird, das brauche er sich nicht gefallen zu lassen.
Die Antwort war, sie sei eine fleißige Frau und eine gute Putzfrau, die immer wieder einen Job findet, aber er wird immer ein A******* bleiben. Er hat dann tatsächlich dafür gesorgt, daß sie gekündigt wird. Erst einige Zeit später hat er sich überhaupt mit seiner Krankheit auseinandergesetzt...vielleicht sein Unterbewußtsein schon vorher, weil er sich recht zurückgezogen hat, aber so richtig kapiert hat er es erst später. Er hat die Frau dann noch suchen lassen, aber nicht gefunden. Aber ab da hat er sein Leben völlig umgekrempelt, ich glaube, in eine Richtung, die Dir nicht gefallen würde, weil sie teils mit Dreck zu tun hat. Er hat sich am Hinterbackenansatz ein Tattoo stechen lassen "Ich bin ein A*******". Er hat sich total verändert, wie er selbst sagt, und wenn man einem Freund von ihm glauben darf, war die Veränderung extrem.
Ich glaube, Dir geht der Hintern auf Grundeis, weil sich Deine Vertrauensperson nun anders orientiert. Weg von dem ganzen Klackeradatsch. Sie wird erwachsen.