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Opa stirbt - und ich bin nicht da

Meine Mutter meint selbst, ich soll eher hier bleiben um mich aufs Studium zu konzentrieren, aber ich sehe ja selbst, dass sie auch darunter leidet.
Was sagt dein Bauchgefühl? Ich finde, in der Mitte meines Lebens, wichtig sich in so krassen Momenten zu fragen, wenn ich so und so handle, werde ich das in Zukunft bereuen? Aber i will dir auf keinen Fall reinreden. Das sind die besonders harten Momente im Leben. Da kann jeder wirklich nur für sich selbst entscheiden.
 
Ich möchte dir auf meiner Erfahrung berichten. Mein Opa war ziemlich lang krank und bettlegerig. Er lebt im Ausland. Ich jabe ihn zwar zweimal besucht, aber nicht in der letzten Phase wo er im Sterben lag. Es beschäftigt mich noch sehr zumal er auch im Delir meinen Namen erwähnt haben soll. Könnte ich heute nochmal entscheiden würde ich zu meinem Opa gehen und mich von ihm verabschieden. Den der Tod ist endgültig und das tut weh.
 
Meine Mutter glaubt, dass auch die Oma mir es verzeihen würde, wenn ich aufgrund einer Prüfung nicht zuhause erscheine. Mein Vater meint auch, ich soll eher an der Uni bleiben. Fragt sich, wie schwer das emotional wird.

Bei ihm werden wir in sehr kurzer Zeit mit der Palliativpflege beginnen. Aktuell ist er noch lebensbejahend.
 
Meine Mutter glaubt, dass auch die Oma mir es verzeihen würde, wenn ich aufgrund einer Prüfung nicht zuhause erscheine. ...

Wie Sie wissen, ist der Rat der anderen ihre Erfahrung.
In der Tat gibt es hier keine bessere oder schlechtere Option - tun Sie, was Ihr Herz Ihnen sagt.
Nicht Ihr Verstand, sondern Ihr Herz. Und zweifeln Sie nie an Ihrer Entscheidung, ganz gleich, wie sie ausfällt. Sie haben sie auf der Grundlage des Wissens und der Erfahrung, die Sie in diesem Moment haben, getroffen (und werden sie treffen) - alles andere ist mentaler Unsinn.
 
Meine Mutter glaubt, dass auch die Oma mir es verzeihen würde, wenn ich aufgrund einer Prüfung nicht zuhause erscheine. Mein Vater meint auch, ich soll eher an der Uni bleiben. Fragt sich, wie schwer das emotional wird.

Bei ihm werden wir in sehr kurzer Zeit mit der Palliativpflege beginnen. Aktuell ist er noch lebensbejahend.
Oh man, ich wünsche Dir viel Kraft.
 
Gute Nacht liebe Schwarmintelligenz,

mein Opa stirbt. Das ist Tatsache. Er ist jetzt 90 Jahre alt und leidet schon einige Jahre an fortschreitender Demenz. Im September wurde er ins Altenheim verleg, da sich meine Oma nicht mehr um ihn kümmern konnte, sie es selbst nicht mehr schafft.
Seitdem hat sich sein Zustand weiter verschlechtert (Abnahme Gewicht, Sprache eingeschränkter,…) und meine Mutter (seine Tochter, selbst Altenpflegerin) geht davon aus, dass er es nicht mehr bis zum Sommer schafft, wenn nicht schon bis Ostern.

Problem: Ich bin Student im Ausland und kann deswegen kaum zu Hause sein. Zudem schreibe ich dieses Semester an meiner Bachelorarbeit, hab also noch weniger Zeit, die jeweils 7-8 Stunden Weg zu machen. Ich habe Angst, dass, wenn man mir anruft, ich bereits zu spät zu Hause sein werde und mich nicht mehr verabschieden kann.

Ich sehe auch, wie meine Mutter unter dem Druck leidet, den sie von meiner Oma mitbekommt. Sie ist ständig da und muss alles tun, damit nix schief geht und meine Oma immer zufriedengestellt ist. Sie wirkt immer mehr ausgelaugt und mit der Situation überfordert.

Währenddessen bin ich weit weg und bekomme nicht allzu viel mit, was mich schlecht fühlen lässt. Es kann nicht sein, dass ich hier einigermaßen sorglos durch die Gegend laufe während andere sich plagen.
Es gibt so etwa zwei Arten von Menschen.
Die eine Art sagt: der stirbt, kann ich nichts dran ändern.
Die andere Art sagt: der könnte sterben, was kann ich noch tun oder gar ändern.

Meine Erfahrung bezüglich meines verehrten Vaters im Altersheim mit abschließender Demenz:
Ja - ich war verfügbar, ich hätte jeden Tag zu Fuß hingehen können.
Aber es war mir nicht möglich - ich wäre daran innerlich zerbrochen zuzusehen wie er vergeht.
Daher habe ich einen Zeitpunkt gefunden mich zu verabschieden.
Der Zeitpunkt war endgültig.

Je nachdem wie tief emotional Du empfindest, hast Du die beste Ausrede der Welt um nicht mit leiden zu müssen, denn damit hilfst Du ihm nicht.
Klingt hart und alles andere als easy, ist aber so.
 
Mama hat mir heute am Telefon gesagt, dass sie ihm noch 2 bis 3 Wochen gibt. Er ist nicht mehr in der Lage, sich sinnvoll zu artikulieren.
Ich habe für mich entschieden, dass ich jetzt nicht anreisen werde. Dafür bekomme ich aber Bescheid gesagt, wenn sein Tod in allernächster Zukunft eintreten wird, damit ich noch die Möglichkeit habe, mich zu verabschieden.
Ich habe für mich bereits entschieden, dass ich keine Probleme hätte, ihn tot zu sehen.
 
Mama hat mir heute am Telefon gesagt, dass sie ihm noch 2 bis 3 Wochen gibt. Er ist nicht mehr in der Lage, sich sinnvoll zu artikulieren.
Ich habe für mich entschieden, dass ich jetzt nicht anreisen werde. Dafür bekomme ich aber Bescheid gesagt, wenn sein Tod in allernächster Zukunft eintreten wird, damit ich noch die Möglichkeit habe, mich zu verabschieden.
Ich habe für mich bereits entschieden, dass ich keine Probleme hätte, ihn tot zu sehen.
Hast du zwischendurch die Gelegenheit, am Telefon nochmal mit deinem Opa zu reden?
 

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