Ich habe neulich im Rahmen einer Vorlesung ein Experiment mit Kleinkindern gesehen. Dort hat man eine Apparatur aufgebaut mit einer Figur, die von oben eine zweite Figur quasi herunter drückt, also nach unten drängt und einer weiteren dritten Figur, die der zweiten Figur hilft, indem sie sie von unten wieder unterstützt nach oben zu kommen, bzw. verhindert, dass die zweite Figur nach unten gedrängt wird.
In den ersten Monaten haben nahezu alle Kinder sich für den "Unterstützer" entschieden und diesen bespielt. Nur ein Jahr später haben sich diese Kinder mehrheitlich für den "Unterdrücker" entschieden.
Ich fand dies eine spannende Beobachtung.
Nun könnte man einerseits sagen, die Sozialisation/Umgebung dieser Kinder hat dazu beigetragen oder aber, dass es in unserer Natur liegt, nach Überlegenheit zu streben.
Meine persönliche Überzeugung ist, dass der Mensch von Natur aus "böse" ist (was auch immer das bedeutet) und dass wir dies gerne aufgrund unserer gesellschaftlichen Normen, Werte und Erwartungen allzu gerne leugnen.
Also: ja, es gibt böse Menschen, weil wir alle das Böse in uns tragen und es nur eine Frage der Umstände ist, wann dies aus uns heraus bricht.