Frage: Wieso trifft man sich für sowas, läuft dann Gefahr sich doch zu verlieben und muss das ganze schnell wieder beenden? Also da scheint dir doch auch in deiner offenen Beziehung etwas zu fehlen, wenn du für Gefühle außerhalb offen bist.
So wie ich nicht nur ein Kind lieben kann, nicht nur einen Freund im Leben haben kann, so kann ich auch zwei Partner lieben.
Jeden für das, was und wie er ist.
Jeder Mensch ist so einmalig, mit einer so eigenen, faszinierenden Persönlichkeit!
Was in der einen Partnerschaft ok sein kann, kann für einen anderen Menschen nicht akzeptabel sein.
Und liegt mir etwas an diesem Menschen, sollte es dann nicht eine Selbstverständlichkeit sein, dass ich mich zurücknehme und nichts zulasse, was dieser Beziehung schaden, diesen Menschen verletzen könnte?
Nicht jeder, der eine offene Beziehung leben kann und will, kann und will auch eine polyamore Beziehung führen.
Für mich klingt das immer sehr merkwürdig, einerseits lese ich in deinem Text eine Verurteilung von Männern heraus, die nur auf Sex aus sind, aber du bist exakt der Typ Frau, der es ja auch ist und den Männern überhaupt eine entsprechend Plattform bietet dafür, sich eben nicht auf mehr einlassen zu müssen. Im Gegenteil.
Ich veruteile ganz sicher keinen Menschen, der Sex genießen kann.
Man kann wunderbar offen damit umgehen, dass man sich für Sex trifft und keinerlei Erwartungen oder Verpflichtungen damit verbunden sind.
Was ich verurteile, ist, Hoffnungen zu schüren und nicht klar und ehrlich zu sein. Eben um an Sex zu kommen.
Jemanden so zu hintergehen und zu benutzen.
Dadurch wurden und werden viele Frauen verletzt.
Worin siehst du ein Problem, wenn Frauen Männern "eine Plattform" für Sex bieten?
Frauen wie ich, die unverbindlichen Sex genießen können, sind nicht die Ursache für derartige Verhaltensweisen wie oben beschrieben. Das ist schlicht eine Frage des Charakters dieser Männer.
Die eben maximal für Sex taugen, aber nicht als Partner. Doch selbst nur für Sex muss es nicht gerade dieser Typ Mann sein.
Was machst du denn, wenn du auf einen Mann triffst, der es ernst meint? Und das kann man vorher auch durch Kommunikation nicht garantieren, sondern sich erst nach einigen Treffen herausstellen. Der will dann vielleicht ernsthaft etwas von dir und du lässt ihn dann fallen. Das klingt für mich jetzt um ehrlich zu sein nicht weniger abstoßend
Eine Garantie im Leben erwarten? Das kann einem aber so richtig im Weg stehen.
Ich kann mich nur auf das verlassen was jemand sagt. Sagt er was anderes als er meint, lasse ich das Problem dort, wo es hingehört: bei ihm.
Es gibt eine klare Absprache. Wird es einseitig mehr, ist der klügste Schritt meist, die Reißleine zu ziehen.
Es laufen aber nicht Unmengen an bindungswilligen Männern herum, die vorgeben, nur Sex zu wollen.
So ein Verhalten vermute ich eher auf Seiten mancher Frauen.
Es braucht als Mann besonders heutzutage bereits enorme soziale Kompetenzen, um sich gegen die Konkurrenz der anderen Männer zu behaupten (denn eine Frau hat meist viele Orbiter um sich)... und das gilt bereits für ONS und Sextreffen. Denn man muss schon ziemlich viel Interesse in einer Frau wecken an einem selber als Mann um überhaupt als Kandidat für einen ONS in Frage zu kommen in der heutigen Zeit des Männerüberschusses auf dem Markt. Da muss man schon als ziemlich lässiger, bespaßender und obercooler Macker daherkommen.
Das beinhaltet für mich einen Widerspruch.
Hohe soziale Kompetenz bei einem obercoolen Macker?
Was sind diese Poser anderes als männliche Bitches, leicht zu haben für jede, die halbwegs deren Ideal von - nein, nicht mal schön, sondern: geil entspricht?
Unter sozialer Kompetenz verstehe ich etwas gänzlich anderes als erfolgreiche Aufreißermethoden.
Und klar wird für Sextreffen nicht von jeder Frau dieser Typ Mann bevorzugt; Geschmäcker sind verschieden.
Es braucht am Anfang beim ONS genau die Gleichen Attraktivitätskompetenzen beim Mann wie auch bei der Suche nach einer festen Beziehung.
Es wäre so einfach, wenn es immer die Optik wäre.
Ist es aber nicht.
Wenn mich jemand richtig fesselt, ist die Optik sowas von zweitrangig.