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Ich mag mein inneres Kind nicht

Meines Erachtens war der ständige Hunger einfach Frustfressen, weil es in Wahrheit an was ganz anderem gemangelt hat, wie Zuneigung. Nicht vorhandene oder gezeigte Gefühle wurden über Futter kompensiert, kennt man zur Genüge.
Ich kann mich in Deinen Posts wiederfinden, ich war zwar nicht ganz so extrem wie Du mit dem Anspruchsverhalten (weil es sowieso nie erfüllt worden wäre, da wäre ich gegen Wände gelaufen), aber auch alles andere als einfach oder pflegeleicht. Grund war natürlich daß meine Mutter nichts von Erziehung verstanden hat, ihre eigene Mutter hatte ihr nie was beigebracht und Kinderpsychologie war den Bildungsfernen ein Buch mit sieben Siegeln. Deine Mutter hat anscheinend genauso wenig Ahnung gehabt und dürfte genauso gefühlsarm gewesen sein, weil sie wie die meine von den Ansprüchen des Alltags aufgefressen wurde und nichts fürs Kind übrig blieb.


Bei mir war das nicht so. Meine Eltern sind beide nicht bildungsfern und besonders meine Mutter hatte immer viel gelesen.
 
Sie haben es immer wieder versucht, aber schnell aufgegeben.

Meine Mutter hatte auch oft versucht zu kochen mittags, aber sie fing immer erst an, wenn ich schon zuhause war, daher hatte ich mich, weil ich nach der Schule so Hunger hatte, mit anderen Dingen vollgestopft.

Der Wille war also immer da, aber keiner von ihnen war wirklich konsequent.

Die Defizite lagen bei deinen Eltern. Du kannst nichts dafür und brauchst deinem Kindheits-Ich auch keinerlei Vorwürfe zu machen.

Eine Therapie tut dir ganz sicher gut.
 
Was sagen sie dazu?

Du kannst wahrscheinlich nicht mit vielen Menschen ueber deine erlebte Kindheit sprechen.Manchmal hilft es auch mit z.B.ehemaligen Klassenkameraden zu sprechen das wird aber evtl. schwer.

Das mit der Therapie finde ich eine gute Idee.Es scheint viel in dir drin das raus muss.
 
Hallo @AnD ,

ich finde völlig okay, wenn man mit dem Konzept des inneren Kindes nichts anfangen kann, das muss man auch nicht.

Aber mir geht's ein bisschen, wie den anderen, die hier mitschreiben. Ich spüre beim Lesen deiner Texte viel Widerspruch in mir. Es ist sicher nicht so, dass ein Kind IMMER NUR 100% unschuldig sind und die Eltern an ALLEM Schuld. Aber deine Texte lesen sich so, als würdest du dein kindliches Ich sehr abstrafen. Und das tut mir beim Lesen sehr Leid. Mobbing ist für die meisten Menschen sehr, sehr schlimm, das ist keine Kleinigkeit. Dass dadurch viel Aggressionen und Stress entsteht ist verständlich und dass der deine Eltern traf auch. Die Aufgabe von Eltern ist dann eigentlich, das Kind dabei zu unterstützen, einen Umgang mit den eigenen Emotionen zu lernen, emotional zu unterstützen und auch nach den Ursachen der Aggression zu suchen.
Vielleicht hat deine Mutter das versucht und es hat nicht geklappt. Aber ich finde trotzdem nicht, dass du ein schlimmes Kind warst, sondern ich glaube eher, dass du ein (du schriebst es ja auch) ein sehr einsames Kind warst.
Beim Konzept des inneren Kindes würde es darum gehen, diese Einsamkeit zu fühlen, zu verstehen und zu versuchen, Trost zu spenden aus der Erwachsenenperspektive. Ich finde wie gesagt, dass du das nicht musst. Aber vielleicht wäre schon ein wichtiges Therapieziel, dass du dich als Kind nicht mehr so abwertest, sondern zumindest etwas Verständnis dafür Empfinden kannst, dass deine damalige Situation nicht leicht war und wahrscheinlich auch mit deinen heutigen Problemen in Zusammenhang steht.
 
Meine Mutter hatte auch oft versucht zu kochen mittags, aber sie fing immer erst an, wenn ich schon zuhause war, daher hatte ich mich, weil ich nach der Schule so Hunger hatte, mit anderen Dingen vollgestopft.

Das macht mich sehr wütend. Deine Mutter war Hausfrau, du warst in der Schule. Wie kann man da "versuchen" zu kochen?

Da gab es doch irgendwelche tiefgreifenden Probleme in eurer Familie.
 
Das macht mich sehr wütend. Deine Mutter war Hausfrau, du warst in der Schule. Wie kann man da "versuchen" zu kochen?

Da gab es doch irgendwelche tiefgreifenden Probleme in eurer Familie.

Die Grundschule war ziemlich weit weg (je 20 Minuten hin und zurück), deshalb musste sie mich damals mit dem Auto abholen. Das hat sie viel Zeit gekostet. Sie wollte generell lieber abends kochen, weil da mein Vater von der Arbeit kam. Manchmal hat sie versucht sich die Zeit zu nehmen, aber sie hatte oft keine Kraft mehr durch die Streitereien.
 
Hallo @AnD

Also halt einfach mein "Vergangenheits-Ich" und das meine ich halt nicht als Modell oder Konstrukt wie in der Literatur, wo oft von Gefühlen und Traumata die Rede ist.
Sondern eher als Handlungen des Vergangenheits-Ichs, die mich belasten.

Hast du dich als Kind getrennt von deinen Gefühlen erlebt? Hast du gewisse Gefühle ignoriert? Durften diese da sein oder hast du dir stattdessen ein dickes Fell angefressen (entschuldige den Ausdruck)?

Du hast möglicherweise entgegengesetzt zu deinen Gefühlen gehandelt. Statt sie nach Aussen zu bringen (mit einer Vertrauensperson reden, weinen, schreien...) hast du Dinge getan, die dir noch eher Schaden zugebracht haben und hast fremde Eindrücke so übernommen.

Ich vermute, dass du nicht wirklich faul warst, dies deinem Inneren nicht entspricht.

Wir sind soziale Wesen und brauchen einander, wenn das im Ungleichgewicht ist und die Seele beginnt zu leiden, wird sie versuchen zu kompensieren. Sei es durch essen, durch faulenzen (es gibt ja sowieso nichts - mit anderen - zu tun) und so beginnt ein Kreislauf.

Oft fällt es uns auch schwer, zuzugeben, wie stark wir verletzt wurden. Gerade bei Mobbing, in dem man den Angreifern möglichst wenig Angriffsfläche bieten möchte und oft "so tu als ob". Böse Geschichte, aber sie ist vergangen und du bist heute in der Lage, darüber zu reflektieren. Den ersten Schritt hast du schon unternommen, indem du hier offen darüber schreibst, was dich all die Jahre und aktuell belastet hat.

Vermutlich wirst du durch die Mobbingsache gar nicht wissen, wie man mit Menschen anders umgehen kann als sie zu ärgern, zu sticheln, zu provozieren. Hinter den Manipulationsversuchen deinerseits wird die Angst stecken, verletzlich zu sein.

Ich schließe mich an und denke, dass eine Therapie dir Zugang zu deinen Gefühlen bringen kann und es auch möglich wird, wieder Spass und soziale Kontakte, die dir wohlgesonnen sind, in dein Leben zu lassen.

LG, Ice
 

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