"Sozial" regelt Mindesthöhen, über Maximalhöhen sagt es nichts aus. Nach oben ist rein theoretisch unbegrenzt Platz, nur halt nicht für jeden, da regelt der Markt mit Angebot, Nachfrage, Qualität und Anforderungen. Wer zu billig ist bestraft sich selber, wer teuer sein will muß entsprechend Leistung bringen.In Deutschland haben wir uns aber auf eine soziale Marktwirtschaft geeinigt. So gänzlich frei ist sie nun doch nicht.
Und wenn Du mal eine Herz-OP brauchst, wird es Dir recht sein wenn die der Straßenkehrer macht? Weil im sozialistischen Weltbild bekanntlich jeder alles kann, deshalb auch gleiche Bezahlung für alle.Dieser Beitrag trieft nur so von Stereotypen. Wenn Du mal nur einen Wasserschaden hast, dann wird Dir ein Klempner mehr wert sein als ein Manager. Und auch in anderen Berufen, die häufig unterbezahlt sind, ist der Stresspegel hoch. Nehmen wir zum Beispiel die Pflege: Hier gibt es häufig Schichtdienst und viele sind am Limit. Auch die Ausbildug ist hochwertig. Gerade in der ambulanten Pflege springen aber viele Leute ab, weil die Arbeitsbedingungen unterirdisch sind. Dafür ist gerade dieses Berufsbild unterbezahlt.
Schöner Traum, hat nur mit der Realität nichts zu tun.
Die Pflege leidet bis heute daran, daß sie mal ausschließlich von Frauen innerhalb von Familien geleistet wurde und daher in vollem Umfang eine unbezahlte und unbelohnte Tätigkeit war.
Auch heute wird noch viele Pflege innerfamiliär geleistet (und entsprechend schlecht belohnt, bis hin zu massiven Verlusten in der Altersrente), das zieht sich natürlich rüber in die professionelle Pflege, daß sie möglichst nichts kosten dürfe, denn die Gepflegten haben selten das Geld dicke um sich selber zu finanzieren, die Betreiber der Pflegeeinrichtungen wollen nicht ständig rote Zahlen schreiben weil die Ansprüche und Kosten ständig steigen, und der Staat spart wo er kann.
Die Pflegeversicherungen leiden aber auch darunter, daß sie es von den Lebendigen/Leistungsträgern im Land nehmen und nicht von den Kranken oder Alten oder Kindern nehmen können, denn die Leistungsträger dünnen sich aus - aus demographischen Gründen und auch politisch gewollt, mit tausenden von Auflagen, die arbeitende Bevölkerung ist die Melkkuh für alle Ansprüche. Schon heute sind die Abgaben und Ausgaben für Soziales nirgendwo so hoch wie in Deutschland, und wie wird das dann erst mal, wenn alle Babyboomer in Rente sind und die Zahl der Einzahler entsprechend schrumpft. Das Geld wächst auch dann nicht auf Bäumen.
Ein Zurück zur familiären Pflege mit einseitiger Belastung der Frauen wird es dann aber auch nicht geben, denn die wissen heute besser denn je, daß sie dafür mal mit schwerer eigener Altersarmut bezahlen werden, denn auf "Belohnungen" des Staates wird dann kein Verlaß sein. Wer ruiniert sich schon gern die eigene Zukunft.