Liebe, was ist das?

[Postman]

Ist das Leben ansich nicht schon wundervoll genug

Nö, eigentlich nicht, aus meiner Sicht.

 

[Postman]

Wenn man keine Liebe hat , ist man lieblos , wenn man Liebe hat ist man liebevoll. Soweit klar oder ?

Nein.

 

[Savay]

Kann so Metaphern gut nachvollziehen, frage mich aber die ganze Zeit, was es da eigentlich so für Probleme gibt , die einfachsten Dinge zu verstehen ?

Eine mögliche Erklärung wäre, das wir ständig und alles bewerten.
Ist dies schön, geht's und gut. Ist er oder sie nett zu uns, geht's uns super.
Ist er oder sie nicht nett zu uns geht's uns nicht so gut.
Dadurch ist das Denken und Fühlen der meisten natürlich abhängig von den äußeren Umständen und Menschen.
Ist jemand nicht nett zu einem, fällt es schwer liebevoll zu sein. Denn man ist eher gefüllt mit Traurigkeit, evtl Wut usw. Und das nur weil jemand nicht nett zu einem war.
Dabei sollte das einen gar nicht so treffen. Oder?

Um liebevoll zu sein braucht es also scheinbar für die meisten gewisse Bedingungen. Ihr Leben muss gut laufen. Alles das was sie sich wünschen oder auch brauchen, muss erfüllt sein, erst dann sind sie zufrieden und fähig liebevoll zu sein. (?)

Nun können wir viele Umstände einfach nicht beeinflussen.
Damit geht die Rechnung nicht auf. Es wird nicht immer alles so laufen wie wir uns das wünschen oder brauchen. Und dadurch sind wir von Gefühlen der Trauer, der Angst, der Wut usw gefüllt. Kaum Platz für Liebe bei all den Sorgen, Nöten und Ängsten.

Dabei denke ich ist es mit der Liebe wie mit einem Licht, das die Dunkelheit vertreibt.
Und wenn man biochemisch betrachtet was ein liebevolles Gefühl in unserem Körper bewirkt, so ist es wohl das beste und natürlichste Antidepressiva.

Ich kenne aber auch einige Einwände gegen diese Sichtweise.
Es sei unrealistisch. Wenn alles kacke läuft, dann kann man nicht liebevoll sein. Ist das wirklich so?
Wenn ich liebloses Verhalten an anderen beobachte, zb wie jemand lieblos mit seinem Kind, Partner oder Tier umgeht, da spüre ich, das es nicht richtig ist, egal was dem jenigen widerfahren ist. Dabei würde ein liebevoller Umgang mit anderen und allem, doch viel eher den Schmerz oder die Wut mildern, als Aggression und Selbstmitleid.

Wie sagte jemand hier,- um lieben zu können muss man existieren.
Ich denke ein hohes Maß an Bewusstheit braucht es auch.

Wer liebevoll sein möchte, dem muss bewusst sein wo er es nicht ist.
Das wirkt bei mir im Moment noch nicht wirklich, wenn ich sehe wie lieblos ich mit meinem Körper umgehen. Das fängt bei mangelnder Bewegung an, geht über zu viel Zuckerkonsum bis hin zum Rauchen. 😑

Das hat nichts mit liebevoll zu tun. Und wenn ich meinem Körper das antu, was hindert mich daran es nicht auch jemand anderem anzutun?
Jemand anderen lieben wie sich selbst heißt es,- nicht mehr, als sich selbst.
Das ist für mich das eine,- die Unfähigkeit eine liebevolle Beziehung mit sich selbst und damit auch anderen zu führen.

Man kann natürlich dennoch Beziehungen führen, doch ich glaube um so vertraulicher sie sind, desto schmerzvoller werden sie dann sein. Denn keiner wird sich an einem lieblosen Umgang auf Dauer erfreuen.
Wer liebevoll mit sich und anderen umgeht, wird sich wohl von Lieblosen eher fern halten.
Oder will man jemandem dabei zuschauen wir er sich freiwillig einen Nagel in den Fuß haut? Und danach mit einem anderen Nagel und Hammer auf einen los geht? 🙈
Es ist meist nicht so offensichtlich, aber erklärt wohl, warum viele Beziehungen schmerzvoll sind.
Was du nicht willst, das man dir gut, das füge auch keinem anderen zu.
Ein Nagel im Fuß ist aber schon ok, hat man sich ja selbst auch angetan.... 🤔

 

[Savay]

Nö, eigentlich nicht, aus meiner Sicht.

Warum nicht, was fehlt?
Alles ist da, was wir brauchen und was uns erfreut.

 

[Postman]

Warum nicht, was fehlt?
Alles ist da, was wir brauchen und was uns erfreut.

Bei dir vielleicht, bei mir leider nicht.

 

[Leere?Zukunft]

Wenn alles kacke läuft, dann kann man nicht liebevoll sein. Ist das wirklich so?

Gerade,wenn alles schlecht läuft,ist es doch wichtig,dass es Liebe in unserem Leben.
Ich meine jetzt nicht unbedingt partnerschaftliche Liebe.
Wenn es keine Liebe in unserem gibt,wenn es keine Momente gibt,die man lieben kann,dann hat das Leben doch keinen Sinn mehr.
Man braucht irgendwas in seinem Leben,was man liebt,sei es Tier,sei es ein Hobby,die Natur oder irgendetwas.
In meinem schwersten Momenten meines Lebens hat bei mir eine Art Gleichgültigkeit alles überdeckt.
Ich konnte weder die Menschen in meinem Leben sehen,die ich liebe,noch die Sachen,die ich liebe.
Und dann ist alles dunkel,alles ist egal.

 

[Postman]

In meinem schwersten Momenten meines Lebens hat bei mir eine Art Gleichgültigkeit alles überdeckt.
Ich konnte weder die Menschen in meinem Leben sehen,die ich liebe,noch die Sachen,die ich liebe.
Und dann ist alles dunkel,alles ist egal.

So ist es, wenn man Depressionen hat.

 

[Leere?Zukunft]

So ist es, wenn man Depressionen hat.

Das ist schon seltsam.
Es ist ja so nicht so,dass alles Gute weg ist,aber man kann es einfach nicht mehr sehen.

 

[Postman]

Alles ist da, was wir brauchen und was uns erfreut.

Wenn ich sowas lese, muss ich ja echt lachen.

Gilt das auch für den Hungernden, für den Obdachlosen, den Kranken?
Nein, es ist nicht immer alles vorhanden, was "wir" brauchen.
Da mag es gute Tage geben und schlechte, glückliche und solche, die einfach nur elend sind.

 

[Postman]

Das ist schon seltsam.
Es ist ja so nicht so,dass alles Gute weg ist,aber man kann es einfach nicht mehr sehen.

Naja, das Leben dazu da, uns zu quälen 😉