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Überforferung mit der neuen Aufgabe

lapinoskoff

Mitglied
Liebe alle,

ich habe mit 57 vor einem Jahr eine neue Chance auf einen neuen Job bekommen. Ich habe aber bis vor 2 Monaten eher Aufgaben erledigt, die Werkstudenten erledigt haben. Nicht unqualifiziert, aber auch nicht sehr anspruchsvoll. Ich habe deswegen darum gebeten, die gleichen Aufgaben zu erhalten wie meine Kolleginnen. Meinem Wunsch wurde auch entsprochen. Ich habe vor einem Monat mit der Einarbeitung angefangen. Ich werde von Kolleginnen eingearbeitet, die aber parallel selbst für neue Aufgabenbereiche eingearbeitet werden. Die Zeit fehlt ihnen, sich richtig um mich zu kümmern.

Nach einem Monat stelle ich immer mehr fest, dass ich mich mit meinem neuen, zukünftigen Aufgabenbereich immer mehr überfordert fühle. Der Aufgabenbereich ist sehr anspruchsvoll und besteht aus hunderten Details, die ich mir nicht alle merken kann und auch nicht aufschreiben kann, weil ständig neue Aufgaben reinkommen, ich stehe unter Zeitdruck und komme einfach nicht dazu, alles aufzuschreiben.

Eine Kollegin sagte mir schon, mir würden elementare PC-Skills fehlen und ich müsste unbedingt schneller werden 😞

Es wäre noch zu erwähnen, dass ich der Senior in der Abteilung bin. Die nächste nach mir altersmässig ist 15 Jahre jünger.

Ich bin in 35 Jahren noch nie mit so einer Situation konfrontiert worden. Ich habe das Gefühl, egal wie sehr ich mich anstrengen würde, dass ich beim Tempo nicht werde mithalten können. Und ich strenge mich schon sehr an. Die Branche ist eine Branche in der generell die Erwartungen hoch sind und diejenigen, die den Erwartungen nicht entsprechen, schnell ausgesiebt werden.
Ich bereue meinen Entschluss, um einen neuen Aufgabenbereich gebeten zu haben. Ich hatte nicht wirklich eine Ahnung, wie die Umstände sind. Ich dachte, ich wäre in allem ziemlich fit, dem ist scheinbar aber nicht so. Und dabei ist mein neuer Aufgabenbereich nicht mal annähernd so umfangreich, wie bei den anderen Kolleginnen, es ist bei mir eher noch "light" 😞

Zurück geht aber jetzt nicht mehr. Ich muss durch und habe Angst vor dem Versagen und seinen Konsequenzen. Das Versagen hängt über mir wie ein Damoklesschwert. Ich gehe morgens ins Büro mit Bauchschmerzen und der Angst, irgendetwas wichtiges zu vergessen und dadurch Fragen zu bekommen, zu denen ich keine passenden Antworte hätte, zumindest nicht ad hoc. Mein Versagen zugeben und akzeptieren müssen wäre eine unerträgliche Schmach 😞 Es gehen schon Gerüchte in der Abteilung rum, dass ich nicht der fitteste wäre 😞

Ich weiss nicht, wie ich mit der Situation umgehen soll. Ich habe am Donnerstag ein Gespräch mit meiner Chefin, es wird um die Einarbeitung gehen. Ich weiss nicht, was ich sagen soll....

Ich merke schon Auswirkungen auf meiner Psyche, ich habe fast jeden Tag Kopschmerzen, was ich vorher nie hatte. Kündigen auf ärztlichen Rat?Dann kommt ALG1 für 2 Jahre, ob ich dann noch eine Chance bekomme ist mehr als fraglich. Die Bürowelt wird in den 2 Jahren auch nicht entspannter, eher hektischer und die Erwartungen höher 😞
Bei den PC-Softkills geht es nicht darum, dass ich mit einem PC und Programmen nicht umgehen kann. Ich kann mit Word, Excel, Powerpoint, SAP arbeiten. Es geht eher um die Feinheiten in den Programmen. Und dafür gibt es keine spezifischen Kurse. Ich habe z.B Schwierigkeiten damit, den PC so einzustellen, dass ich mit 3 Bildschirmen arbeiten kann. Youtubevideos haben da auch nicht geholfen, in der Praxis kommt etwas anderes raus als das, was ich erwarte und brauche... Nur so als Beispiel....

Vielleicht habt ihr Tipps, was ich machen kann, um aus dieser Situation rauszukommen...
 

Yara

Aktives Mitglied
Das Versagen hängt über mir wie ein Damoklesschwert. Ich gehe morgens ins Büro mit Bauchschmerzen und der Angst, irgendetwas wichtiges zu vergessen und dadurch Fragen zu bekommen, zu denen ich keine passenden Antworte hätte, zumindest nicht ad hoc. Mein Versagen zugeben und akzeptieren müssen wäre eine unerträgliche Schmach 😞 Es gehen schon Gerüchte in der Abteilung rum, dass ich nicht der fitteste wäre 😞
Von außen sieht vieles oftmals sehr viel einfacher aus als es dann in Wirklichkeit ist.
Dem bist du leider auch verfallen.
Dir jetzt Vorwürfe zu machen bringt dich nicht weiter.
Wenn du etwas an deiner Situation ändern willst, musst du dich kümmern, du musst aktiv werden, oder willst du warten bis die ganze Situation eskaliert und man dich aus der Misere herausholt, im E-Fall sogar entlässt. ?
Ja, die unerträgliche Schmach....
Aussitzen ist aber auch keine Lösung.
Fass dir ein Herz und sprich mit deinen Vorgesetzten, bevor sie es tun.
 

MisterEko

Mitglied
Zurück geht aber jetzt nicht mehr. Ich muss durch und habe Angst vor dem Versagen und seinen Konsequenzen.
Da wäre ich mir nicht so sicher, ob "Zurück" nicht doch möglich ist.
Rede offen mit deiner Chefin.
Wenn du es trotz deiner Anstrengungen nicht schaffst, mit den neuen Aufgaben klarzukommen, dann ist das für beide Seiten ohnehin nichts.
Du bist unglücklich und die Chefin wird auch nicht zufrieden mit deiner Arbeit sein.
Sei ehrlich zu ihr und mach ihr klar, dass du wieder zu deinen vorherigen Aufgaben zurückkehren möchtest, eben weil du offen gesagt einfach in die neuen Aufgaben nicht reinkommst.
Ich finde, dass das überhaupt keine Schande ist.
Es ist halt so.
Du bemühst dich ja schon.
Wenn es trotzdem nicht klappt, dann sind die neuen Aufgaben einfach nichts für dich.
Man war ja vorher mit dir und deiner vorherigen Positionen zufrieden, also warum sollte man dich nicht dahin zurückkehren lassen?
 

MisterEko

Mitglied
Mit der Vorgesetzten reden ist nicht so das Problem. Mir macht eher das Getuschel zu schaffen, was jetzt schon stattfindet...
Naja um das Getuschel kommst du dann ohnehin ja nicht mehr rum:) wenn das jetzt schon stattfindet.

Aktuell hast du "Scheißjob + Getuschel", mir wäre "Angenehmer Job + Getuschel" irgendwie lieber:)
Und das Getuschel wird sich irgendwann wieder legen.
Irgendwann haben diese Leute dann ein anderes Thema.
Außerdem kannst du den Leuten auch bisschen den Wind aus den Segeln nehmen, in dem du offensiv damit umgehst, dass du den Aufgaben nicht gewachsen warst.
Ist dann kein Gerücht mehr, sondern eine Tatsache.
Und es entspricht ja auch der Wahrheit.
 

lapinoskoff

Mitglied
Man war ja vorher mit dir und deiner vorherigen Positionen zufrieden, also warum sollte man dich nicht dahin zurückkehren lassen?
Man hat aufgrund von Personalmangel und Sparmassnahmen zugestimmt, dass ich miteinsteige. Meine Chefin hatte Bedenken aber hat am Ende doch zugestimmt. Sie geht jetzt für 3 Monate in Sabbatical, ich werde ihr vorschlagen, dass wir nochmal reden, wenn sie in August wieder da ist.
 

MisterEko

Mitglied
Man hat aufgrund von Personalmangel und Sparmassnahmen zugestimmt, dass ich miteinsteige. Meine Chefin hatte Bedenken aber hat am Ende doch zugestimmt. Sie geht jetzt für 3 Monate in Sabbatical, ich werde ihr vorschlagen, dass wir nochmal reden, wenn sie in August wieder da ist.
Ist natürlich deine Sache und nur du weißt was "richtig" ist, aber meinst du, es ist sinnvoll dich noch bis in den August zu quälen?
Ich an deiner Stelle würde direkt morgen mit ihr, oder ihrer Vertretung sprechen.
Jeder Tag länger setzt dir doch nur unnötig zu.
 

Kylar

Aktives Mitglied
Hallo lapinoskoff

Zurück geht aber jetzt nicht mehr.
Ist das sicher?
Wenn du wirklich zurück willst, würde ich den Chef das im Gespräch auch so sagen. (Falls es nicht von ihm kam, das zurück nicht mehr geht, und du das nur denkst.)

Ansonsten erzähle dem Chef was du hier geschrieben hast. Wenn du es nochmal mit der neuen Aufgabe probieren willst, sag deinem Chef, wo es noch hakt, und was du bräuchtest, um deine Fähigkeiten für den neuen Job doch noch auszubauen.
Schreibe dir das am besten stichpunktmäßig auf und nehme den Zettel auch ruhig mit ins Gespräch.

Mache dich wegen der Sache auf jeden Fall nicht schlecht. Du bist kein Versager, nur weil du mit diesem neuen Job Probleme hast. Man sollte sich auch mal verzeihen, wenn man etwas nicht sofort meistert und Hilfe braucht. Und auch wenn man es gar nicht hinkriegt - dann lag dir diese Sache einfach nicht. Dafür kannst du andere Sachen sicher gut. Man muss nicht mit allem im Leben Erfolg haben. Das schafft kein Mensch.
 

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