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Gibt es wirklich eine Wohnungsnot?

Das ist eine Abtretungserklärung. Der Mieter tritt die vom Jobcenter gewährten Kosten der Unterkunft an dieses ab. So können die dann direkt überweisen. Das ist schon immer freiwillig und kann widerrufen werden.

Kommt aber nicht oft vor. Das ist immer ein Deal. Wer den Deal nicht mitmacht bekommt den Regelsatz dann wöchentlich ausgezahlt oder sie weigern sich, rückständige Miete aus der Vergangenheit auszugleichen. Oder verweigern ein Darlehen. Also Druckmittel sind die Dinge, wo pflichtgemässes Ermessen ausgeübt werden kann.

Ausserdem ist es bequem, wenn sich der Vermieter mit Forderungen am Ende direkt an das Jobcenter wendet. Eben wenn das Jobcenter z.B. die Nebenkostenabrechnung nicht begleicht. Offiziell muss der Mieter das klären und sich rumstreiten. Praktisch führt aber das Jobcenter diese Hinterzimmer- Rechtsgespräche.
Das funktioniert oft genug nicht. Da ich jahrelang eine Buchhaltung eines Vermieters mit vielen Mietern mit Alg2-Empfang gemacht habe, kann ich das so getrost behaupten.
 
Eine im Vertrag festgehaltene Mieterhöhung in verschiedenen Intervallen oder die gesetzliche Vorgabe zu nutzen, wird keinen Anwalt auf den Plan rufen. Klingt ja bei dir so, als dürfte ein Vermieter nie die Mietpreise erhöhen..
Nein, wenn alles rechtmäßig ist bezahlt das Jobcenter das auch. Typischer Streitfall sind z.B. Kosten, die laut Betriebskostenverordnung nicht auf den Mieter umgelegt werden dürfen. Wenn das Jobcenter merkt, das die Nebenkostenabrechnung enrsprechend unwirksam ist, dann fordern sie den Mieter auf, der Sache zu widersprechen und verweigern einfach die Zahlung. Und die merken das oft, da sie ja den Mietvertrag nebst aller Anhänge und Änderungen in der Akte haben.
 
Heute wieder erst mit einer Freundin gesprochen, die gerne einen neuen Job in einer anderen Stadt annehmen würde, aber sie kann diesen Schritt nicht gehen, weil sie keine Wohnung findet. Also man wird nicht mal zu Wohnungsbesichtigungen eingeladen, wenn man eben keinen unbefristeten Arbeitsvertrag hat und wenn man den Job wechselt ist man nunmal üblicherweise in der Probezeit.
Ich meine: Ernsthaft: Wie soll man so ein Problem lösen? Sie hat jetzt über 100 Anfragen im Umkreis von 50 Kilometern gestellt und keine einzige Einladung bekommen, obwohl sie gut verdient, ihr Eltern bürgen würden, sich nicht raucht, keine Tiere hat usw.
Aber wenn man keinen unbefristeten Arbeitsvertrag hat, dann hat man in manchen Gegenden einfach keine Chance auf eine Wohnung.
Das wäre vielleicht eine Nische für Wohnungen wie die im EP: Also kurzzeitige Mietverträge an solche Leute vergeben. Air BNB ist da glaube ich zwar auch nicht das richtige Portal, aber vielleicht gibt es ja entsprechende Portale, die sich besser eignen.

Übrigend: Noch eine Idee für Vermieter, die große Angst vor Mietbetrügern haben: Der Vermeiterin einer Bekannten von mir (Polizistin) hängt seine Wohnungsangebote nur in Polizeiwachen aus, mit der Folge, dass bei ihm in seinem Mietshaus nur Polizisten wohnen: Also Beamten mit einem Job, in dem man wohl eher nicht einfach ohne die Miete zu bezahlen verschwinden kann.
Ist vielleicht auch nicht die dümmste Idee...
 
Das wäre vielleicht eine Nische für Wohnungen wie die im EP: Also kurzzeitige Mietverträge an solche Leute vergeben.
Man kann zwar befristetet Mietverträge ausstellen. Aber das ist auch für den Eimer.
Denn der Vermieter muss nach Ablauf der Befristung explizit begründen, warum er die Befristung nicht aufheben kann.
Kann er das nicht , ist das automatisch ein unbefristeter Mietvertrag.
 
Beamten haben ohnehin die besten Chancen auf eine Wohnung.
Hatte mal so einen Fall, dass ich mich auf eine Whg telefonisch beworben habe, die gerade erst in der Zeitung erschien.
Der Vermieter meinte, die sei schon weg.
Ich wurde stutzig und schrieb eine Email, gab an, dass ich Beamtin wäre und prompt lud er mich zu einer Wognungsbesichtigung ein. Eigentlich hätte er schon genug Bewerber, aber eine Beamtin würde er bevorzugen.
(Habe den Termin natürlich abgesagt, aber ich wollte es einfach wissen).
 

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