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ÜberLeben

Hallo Roselily,

schau mal hier: ÜberLeben. Hier findest du was du suchst.

Roselily

Sehr aktives Mitglied
„Es gibt keinen Weihnachtsmann. Die Geschenke kaufen unsere Eltern.“

Mein Bruder war zehn Jahre älter als ich und es machte ihm damals sichtlich Spaß, meinen kindlichen Glauben zu zerstören. Wie alt war ich zu dieser Zeit? Vielleicht fünf oder sechs Jahre, und ich lebte in meiner magischen Fantasiewelt, in der es zauberhafte Feen gab, die nur ich sehen konnte - und böse Monster unter dem Bett.

Und einen gütigen alten Mann, der mir die Sachen unter den Baum legen würde, die ich mir am sehnlichsten wünschte. Deshalb war ich auch seit Tagen besonders brav.

Es war der Morgen von Heiligabend und wir hatten gerade zusammen den Christbaum geschmückt, er stand glitzernd mit viel Lametta und mit echten Kerzen im Wohnzimmer. Ich konnte es kaum noch erwarten und es würde nun nicht mehr lange dauern und dann endlich ….

Fassungslos starrte ich meinen Bruder an. Ich lief weinend nach oben in mein Zimmer.

Die Weihnachtslüge.
 

Roselily

Sehr aktives Mitglied
Meine Eltern hatten damals hilflos versucht, meine Zweifel an der Existenz des Weihnachtsmannes zu zerstreuen um das Weihnachtsfest zu retten. Aber meine Welt war kälter geworden. Die Existenz des Weihnachtsmanns war eine Lüge.

Ich hatte die Geschichte längst vergessen, bis wir vor einigen Jahren bei einer Wanderung auf dem Lykischen Weg an Demre vorbeikamen, dem antiken Myra an der Südküste der Türkei. Denn dort hat er gelebt, der heilige Nikolaus, Santa Claus, von der Coca Cola Company zum Weihnachtsmann hochstilisiert.

Der wundertätige Bischof und Märtyrer, der Unschuldige rettete und Tote zum Leben erweckte. In den Resten einer Kirche steht ein Sarkophag, in dem der heilige Nikolaus bestattet worden ist. Das Grab ist leer.
 

Roselily

Sehr aktives Mitglied
Und wieder einmal: Das Fest der Liebe steht vor der Tür.

Meistens habe ich diese Zeit gemieden und bin verreist. Weihnachten?! Schon seit Urzeiten wird die Wintersonnenwende gefeiert. Ein Lichterfest mitten in der düsteren Jahreszeit. Die Weihnachts- und Adventszeit, na ja, vielleicht als Mittel gegen die Winterdepression in den dunkelsten Wochen des Jahres. Hilft nur nicht.

Das Fest der Lüge. Verlogene Menschen, soweit das Auge reicht Alle, die sich das ganze Jahr nicht melden und nicht antworten, erwarten zu Weihnachten plötzlich, dass man einen auf Harmonie und Zusammenhalt macht. Auf einmal wünschen dir Menschen eine gute Zeit, von denen du nicht mal wusstest, dass sie neben dir wohnen.

Überflüssiger Dekokram, Verpackungsorgien, die unmittelbar nach der Bescherung in dem Müll wandern. Wild blinkend Gartenbeleuchtung, die Energie verschwendet. Wen schert`s? Und dann noch die Weihnachtsmärkte. Kitsch, Glühwein und "Last Christmas" bis zum Erbrechen.

Und alle entdecken kurzfristig ihr Gewissen und spenden für hungernde Kinder in der dritten Welt oder das letzte Einhorn in Kolumbien. Freude bringt das Fest eigentlich nur der Wirtschaft.Nicht, dass ich da etwas gegen hätte, aber ich wünschte einfach, die Welt würde auch anders funktionieren – ohne Weihnachten zum Beispiel!
 
Zuletzt bearbeitet:

Roselily

Sehr aktives Mitglied
„Beyond this point are monsters“

Auf mittelalterlichen Seekarten wurden unerforschte Gebiete gerne mit Fabelwesen und wilden Tieren gekennzeichnet. Auf alten Weltkarten stand dort, wo noch keiner gewesen ist: Hic sunt dracones.

Die Karten dienten nicht nur dazu, den Weg zu finden, sondern auch dem Träumen. Sie erzählten Geschichten. Geschichten von gefährlichen und unbekannten Gegenden. Terra incognita.

Ein Platz für Fantasie. Auf der Suche nach Liebe, Tod und dem Sinn des Lebens weisen fantastische Kreaturen und mythische Wesen den Weg.
 

Zebaothling

Sehr aktives Mitglied
Ich will Dir eine Geschichte erzählen , die trug sich so vor etwas mehr als 48 Jahren zu , der Winter war bitterkalt und es lag extrem viel Schnee.
Wir hatten damals eine große Familie, die meisten waren alt und das Weihnachtsfest war auch Geburtstag meiner Urgroßmutter, so schmückten wir das Wohnzimmer und den Baum immer schon einen Tag vor dem Heiligen Abend.
Einige gaben auch schon die Geschenke für die anderen ab und daher lagen schon welche da , die die Menschen sich schenken, also am Vortag - so war mir als Kind klar - Menschen schenken sich was aber es kommt eben auch noch das " Christkind " , das am heiligen Abend die Geschenke bringt, dazu wurde das Wohnzimmer am 24.ten nach dem Mittagessen abgeschlossen, fertig dekoriert , uns wurde erzählt, dass das Christkind ganz scheu ist und deshalb nicht gestört werden will.

Dann um 18 :30 wurde das Wohnzimmer aufgeschlossen , und plötzlich standen dort Dinge herum, die nachweislich vorher nicht da waren, wir staunten meist Bauklötze, weil die Geschenke viel , viel herzlicher waren, eher etwas besonderes , was es nur zu Weihnachten geben kann, weil nur das Christkind in der Lage war, derartige Geschenke zu bringen, wir hätten uns das nie leisten können....sogar die Kerzen zündete das Christkind jedesmal an.

Denke ich an diese Zeit zurück, stelle ich heute fest, wo die tiefgründigen Gefühle waren, über die ich als Kind nicht wirklich nachdachte.
Kennt ihr das noch , wenn ihr im Bett liegt , das Fenster nur ein Glas hat und die Eisblumen am Fenster sind , wenn man dann aufwacht und sieht , wie der erste Sonnenstrahl die Eisblumen an der Scheibe in Szene setzt, weil erst jetzt siehst Du diese tollen faszinierenden Formen, das hat einer gemacht der Ahnung hat, der so tolle Bilder malt, da hat man dann gegen gehaucht und dann konnte man ein kleines Loch in die Eisschicht machen, man schaute heraus , ob wirklich Schnee liegt und wie hoch er ist.
Wenn man dann raus ging , war man der erste im Schnee - keine Fußspuren eines andren und sonst auch keiner zu sehen und die Luft war irgendwie gereinigt, es was definitiv sauberer, da kam ich mir auch jedesmal vor wie in einem neuen Land.

Das gute ist , das der ganze Tand der zelebriert wurde , die ganze Konsumklopperei gar nicht das ist, was tief verwurzelt ist, es sah schön aus war nur einmal im Jahr und die Gerüche von Stollen , Plätzchen, Gans , Rotkohl, Glühwein, schafften eine Atmosphäre , die es nur zu Weihnachten gab.

Die Gefühle in einer neuen Welt zu sein, das Eisblumenhauchen am Fenster, das Atmen der vom Schnee gereinigten Luft, das Sonnenlichtspiel auf weißem Schnee, der so weiß war, das es blendete, und das Knacken des Schnees , wenn Du da durch gehst.....ist glücklicherweise sehr viel tiefer verwurzelt, als ich es bisher dachte und ich finde es toll, dass das so ist.
Das ich das in meiner Kindheit noch erleben durfte, als die Welt noch nicht so überfüllt war.

Hat was von einem Halt im Leben hat was von einem Neuanfang fürs nächste Jahr, so als hätte einer den Tisch des letzten Jahres abgeputzt und gesäubert.

Nur so ein Gedanke ...
 

Roselily

Sehr aktives Mitglied
Ja, Eisblumen.
Unser altes Siedlungshäuschen damals hatte Doppelfenster und dazwischen blühten im Winter die fantastischsten Eisgebilde. Als Kind saß ich oft davor und habe mir überlegt, was das alles für Figuren und Gebilde sein könnten.
Immer wenn ich heute durch meine glasklaren Isolierglasfenster blicke, denke ich, dass wir mit unserem Fortschritt auch einiges verloren haben.
 

Roselily

Sehr aktives Mitglied
Rauhnächte. Dunkel und kalt kommen sie daher. Doch der Vollmond bringt Verborgenes ans Licht.

Die geheimnisvollste Zeit des Jahres: Nie sind sich die Welten der Menschen und der Geister näher. Nächte, in denen pelzige Dämonen ihr Unwesen in der Menschenwelt treiben. In denen die Grenze zwischen der sichtbaren und unsichtbaren Welt besonders dünn ist und die Seelen der Verstorbenen Ausgang haben.

Also am besten, man bleibt im Haus, sobald es dunkel wird und der eisige Wind um die Häuserecken pfeift und heult. Geister fühlten sich im Chaos besonders wohl, also das Haus schön aufgeräumt und Geliehenes zurückgebracht. Vielleicht sollte ich noch Kuchen vor die Haustür stellen, um Odin und sein Gefolge zu besänftigen. Ich habe die Wohnung ausgeräuchert um Unglück und böse Geister zu vertreiben. Der Rauch schluckt die schlechten Gedanken, die Sorgen, die Ängste. Bis der Weg frei ist für einen Neuanfang.

Das alte Jahr abschließen, das neue Jahr starten. Ich könnte die Karten und Runen zu meinem Schicksal befragen. In den Rauhnächten sprechen um Mitternacht die Tiere und sagen uns, was die Zukunft bringt, heißt es. Nicht ungefährlich: Denn es passiere oft, dass man, kurz nachdem man das Orakel gehört hat, sterben muss. Gut, dass ich keinen Hund habe.

Also eigentlich glaube ich natürlich nicht an solche abstrusen Sachen, aaaaaber...
 

Roselily

Sehr aktives Mitglied
Tja, so langsam wäre es wohl an der Zeit.

Zeit für den obligatorischen Jahresendtext. Wie heißt es im Ratgeber so schön: „Unser eigener Jahresrückblick ist eine unglaublich spannende, interessante und emotionale Fundgrube für uns selbst.“

Aha. Ah, ja. Sicher. Also los. Ähem… Das Ende eines Jahres... Zeit der Erinnerung und Zeit, um einige der Schichten abzutragen

Arrgh!

Scheibblockade.
 

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