Für mein Verständnis kommt hier immer noch nicht ausreichend der Unterschied heraus.
Ja Frauen wollen schön sein und viele hübschen ihre Bilder auf. Und ja Männer mögen meist auch eher hübsche Frauen. Wobei beides sehr verallgemeinernd ist.
Aber stelle mal 2 mittelschöne Profile (einen Mann, eine Frau) auf eine Internetseite, irgendeine Partnersuche, Forum, Gaming etc.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass das weibliche Profil in kürzester Zeit dutzende Zuschriften bekommt und das männliche garkeine.
Auch wenn das Geschlechterbild nicht mehr so starr ist wie früher ist in der Tendenz immer noch der Mann der Jäger und die Frau präsentiert sich passiv als Trophäe.
Eine Frau hat tendenziell viele Männer zur Auswahl und ihre größte Herausforderung besteht darin einen guten heraus zu sortieren. Ein Mann schreibt hunderte an und bekommt 99% Absagen. Das System ist darauf angelegt, dass sich ein Mann eher als Versager fühlt, weil er als "Jäger" zwangsläufig so viele Absagen erhält, selbst wenn er halbwegs gut aussieht.
Frauen, die Single bleiben, tun dies oft bewusst, weil ihnen die Auswahl nicht gefällt. Männer bleiben manchmal Single, weil ihnen einfach keine Frau antwortet. Oft führt das dazu, dass Männer sich noch mehr anstrengen und der Druck auf sie ansteigt.
Fast immer lautet die Lösung für Männer: Lauf schneller
Sowohl von außen als auch der Mann selber versucht jedes Problem durch mehr Leistung zu lösen. Wie Tim in "hör mal wer da hämmert" sagte "Mehr Power!"
Ich glaube, man muss verstehen, dass ein wesentlicher Unterschied im Genderbild dieser "Power-Gedanke" ist.
Wohlbemerkt: Das heißt nicht dass Frauen es besser haben! Es kann ätzend sein von 100 Zuschriften erstmal 90 rauszuschmeißen, die unter der Gürtellinie sind. Und auch hundert Dates garantieren einer Frau nicht den Traumpartner zu finden. Sie muss aber ihrerseits keine Power geben um Aufmerksamkeit zu erhalten und Zuschriften.
Dieser Power Gedanke bei Männer ist überall präsent. Männer fahren statistisch größere Autos, trainieren mehr, sind öfter in kompetitiven Disziplinen aktiv und prügeln sich oft schon auf dem Schulhof. Und dieser kompetitive Druck wird gesteigert indem es weniger Frauen als Männer bei der Partnersuche gibt.
In gewisser Weise ist die Gesellschaft für Männer absurd. Auf der einen Seite schreit man nach Gleichberechtigung und versucht mit Quoten geradezu eine Gleichmacherei, auf der anderen Seite wird oft immer noch erwartet, dass ein Mann besser verdient. Erst Recht bei der Partnersuche. Ist das Einkommen von Frau meist Nebensache, versuch mal als Friseur eine Partnerin zu finden.
Diese Gesellschaft sagt Männern "Gib Gas und wer Erster, aber wehe du überholst jemanden, dann bist du der böse Egoist"
Generell ist das Rollenbild des Mannes unklarer denn je und gespickt mit Widersprüchen. Nur eines ist klar: "männlich" gilt als böse. Das geht so weit, dass in der Politik aktiv damit geworben wird, eine bessere weil feministische Politik zu machen. Es wird für eine feministische Außenpolitik geworben. Da kann man allen Männer auch direkt sagen, dass sie böse und schlecht sind und man das männliche aus der Gesellschaft raus haben will. Lustigerweise sind das oft die selben Leute, die heute sagen dass es nicht auf das Geschlecht ankommt und Morgen sagen, dass eine politisch weiblich sein sollte....
Partnersuche in einer Welt, in der du als Mann per se das Böse bist? Na Glückwunsch!
Aber immer dran denken: Im Zweifel hilft mehr Power! ...