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Ungeeignet für Gymnasium?

GenerousFly

Mitglied
Hallo,

Ich bin nach der Grundschule auf ein städtisches Gymnasium gegangen, ich hatte allerdings nur eine eingeschränkte Gymnasialempfehlung. Bis zur 7 war alles super, hatte keine Probleme. Ich war zwar immer schon sehr ruhig, schüchtern und introvertiert aber das hat mir bis datto keine Probleme bereitet. Aber 8 ging es bergab. Ich musste in dem Jahr eine Nachprüfung machen sowie in der 10 auch. Meine mündliche Beteiligung war gleich null, weil ich eine soziale Phobie entwickelte. Ich hatte falsche Freunde, wurde gemobbt. Kennt man ja. Und da ich schon immer anders war, hat es mich auch nicht gewundert.

Ein Vorfall ist mir besonders im Kopf geblieben. Ich sollte meiner damaligen Sportlehrerin eine Entschuldigung vorlegen, sie machte gerade die Anwesenheit. Als ich ihr diese danach vorlegen wollte, hat sie mich vor der ganzen Klasse angeschrien. Sie könne keine Gedanken lesen etc. Auch sonst hatte ich meine Probleme mit ihr und das Verhältnis zu den Lehrern war durchwachsen. Als sie mich dann zur Seite nahm meinte sie, dass sie mich seit der 7.Klasse kenne und mir vertraut hat.

In der EF und Q-Phase sah es nicht besser aus. Zwar hielt ich mich über Wasser, aber meine soziale Phobie verschlimmerte sich immer wieder. Nur meine damalige LK-Lehrerin behielt mich nach einem Gespräch im Auge. Ich glaube, dass sie auch die Einzige war, die sich wirklich um mein Wohlbefinden gesorgt hat.

2017 wurde ich mit dem Turner Syndrom diagnostiziert und muss seitdem eine Hormonersatztherapie machen. 3 Monate nach der Diagnose verstarb mein Großvater. Nach Wiederholung der Q2 bin ich dann mit dem schulischen Teil der FHR (3,5) abgegangen, habe ein FSJ gemacht und dann die Ausbildung zur MFA im Krankenhaus begonnen(Schnitt zwischen 1,5-1,8)

Ich wusste schon, dass mich die Lehrer als dumm und faul bezeichnet, zumindest hatte ich das Gefühl. Ich habe mich einfach unwohl gefühlt. Die Einzige, die von meiner Diagnose wusste, war die Schulsozialarbeiterin. Ansonsten habe ich die Krankheit 2 Jahre verheimlicht. Ich habe nicht wirklich jemanden zu reden gehabt. Klar hätte ich zu meiner alten LK-Lehrerin gehen können oder zu meiner neuen Stufenleitung. Aber die waren so genervt von mir und meiner nicht vorhandenen Beteiligung, da wollte ich sie nicht mit meinen Ängsten belasten oder noch wütender machen.

Meine Mutter hat natürlich von den Problemen gewusst, wollte mich aber partout nicht vom Gymnasium runter nehmen. Heute bereue ich, dass ich nicht auf die Real gegangen bin und dann auf die FOS. Dadurch hätte ich mir sehr viel erspart. Jetzt stehe ich halt mit einem grottenschlechten Fachabitur da und habe Angst alte Klassenkameraden wieder zu sehen, aus Angst dumm, faul oder inkompetent genannt zu werden und weil ich mich für diesen NC einfach nur schäme. Natürlich werde ich aus Prinzip nicht zu den Klassentreffen gehen. Meine Mutter musste sogar mit einer Klassenkameradin telefonieren, als das Geld für den Abiball nicht zurückgezahlt wurde(obwohl ich das Mädchen mehrere Male darauf hinwies).

Als ich ein Referat in Physik, ging es um Punkte für die Zulassung. Da diese Lehrerin mich in der 7 fast zum Heulen gebracht hat, habe ich mit meinem Onkel zusammen mit ihr geredet. Ich war zwar 19, aber ich hatte zu viel Angst. Natürlich wurde danach über mich gelästert, aber das war mir relativ egal.

Letztes Jahr habe ich eine alte Mitschülerin getroffen, die ich seit der Grundschule kenne. Sie bezeichnete mich als Mobberin und Schlägerin und versicherte mir, dass meine Rachen kommen wird.

Ich war einfach nicht intelligent genug für das Gymnasium und habe mir durch meine Hochsensibilität, Introversion und soziale Phobie viel versaut. Obwohl ich nie eine Schwänzerin, Raucherin etc. war. Da hatten andere reichlich andere Probleme (Drogen, Ex mit Messer bedrohen). Natürlich finde ich es schade, dass ich es damals nicht geschafft habe, aber damit muss ich leben. Obwohl es meine Schuld war.

Vielleicht könnt ihr mir ja helfen?

Muss ich mich für meine Schullaufbahn schämen?
 
Zuletzt bearbeitet:

GenerousFly

Mitglied
Du hast eine Fachhochschulreife. Wenn du danach eine Ausbildung mit Abschluss machst, dann interessiert man sich nur noch für diesen Abschluss, solange du dich in diesem beruflichen Umfeld bewirbst.
Lass also das Alte hinter dir und konzentriere dich auf das Aktuelle. Freu dich über die aktuell guten Noten und mach dich nicht wegen Noten fertig, die Geschichte sind.
Ich habe allerdings nicht verstanden, weshalb dich eine alte Schulkameradin bezichtigt hat, eine Mobberin zu sein. Hat sie Recht?
Nein, natürlich nicht.
 

Addi

Aktives Mitglied
Das Einzige, was du aus deiner Vergangenheit mitnehmen solltest, ist, danach zu gucken, wo dein eigener Anteil für die Ereignisse waren und was du für das Heute daraus für Schlüsse ziehst, um nicht wieder durch eigenes Verhalten in solche Situationen zu geraten. Ansonsten mach einen dicken Strich unter diese zum Teil alten Geschichten. Das sind alles keine wichtigen Menschen in deinem Leben (mehr) und haben doch im Heute keinen Einfluss auf dich.

Die Vergangenheit kannst du nicht ändern, aber deinen Umgang mit diesen Ereignissen sehr wohl. Hör auf, dich als Opfer der Ereignisse zu sehen und werde aktiv. Tu dir Gutes, arbeite an deinem Selbstbewusstsein und knüpfe endlich Kontakte, die dir gut tun. Du entscheidest, ob die Leute aus deiner Vergangeheit noch heute so eine Macht über dich haben dürfen oder ob du ab sofort eben kein Opfer mehr sein willst. Dann messe diesen Dingen nicht mehr solche Bedeutung bei.
 

Mond-Wind

Aktives Mitglied
Irgendwo habe ichs schon mal geschrieben:

Von den meisten Leuten weiß ich nicht, welche Schullaufbahn sie genau hinter sich gebracht haben. Noch weiß ich von irgendwelchen Notendurschnitten oder Abschlussnoten.

Wenn du einer alten Kollegin über den Weg läufst, wird die unter Garantie nicht fragen, welchen Schulabschluss du gemacht hast.
 
G

Gelöscht 125603

Gast
Ich verstehe nicht, warum du das nicht hinter dir lassen kannst, wenn du doch jetzt einen tollen Schnitt hast. Du hast dir damit doch selbst bewiesen, dass du es besser kannst. Außerdem hast du doch mit der sozialen Phobie etc. Gründe aufgezählt, woran es lag. Oder nimmst du dir die nicht selber ab, weil du nach Bestätigung fragst? Wir können dir das nicht beantworten, woran es lag, jedoch sagen, dass du dich natürlich nicht für deine Schullaufbahn schämen musst. Du solltest deinen Wert nicht an Noten festmachen, sonst bist du eine Ergebene des Systems ;)
Ich habe ein Abi von 3,6 (drittschlechtestes im Jahrgang war das glaube ich), weil ich auch nur die Zeit abgesessen habe und für Klausuren nur das Nötigste getan habe (ich war auch kein Freund von Anwesenheitspflicht, mündlichen Noten etc. und wollte damals sowieso viel lieber nach Hause und zocken).
Im Studium hat mich dann der Ehrgeiz gepackt (ähnlich wie bei dir?), weshalb ich nicht nachvollziehen kann, dass der Schnitt deiner Fachhochschulreife immer noch so einen großen Teil deiner Gedanken einnimmt.
Get over it, es interessiert später wirklich niemanden mehr.
Bzgl. deiner praktischen Prüfung (?): Sei einfach nicht so verkrampft notenfixiert, bereite dich einfach bestmöglich vor, so dass du entspannt und selbstbewusst in die Prüfung gehen kannst. Alles andere kannst du sowieso nicht beeinflussen.
 

GenerousFly

Mitglied
Ich verstehe nicht, warum du das nicht hinter dir lassen kannst, wenn du doch jetzt einen tollen Schnitt hast. Du hast dir damit doch selbst bewiesen, dass du es besser kannst. Außerdem hast du doch mit der sozialen Phobie etc. Gründe aufgezählt, woran es lag. Oder nimmst du dir die nicht selber ab, weil du nach Bestätigung fragst? Wir können dir das nicht beantworten, woran es lag, jedoch sagen, dass du dich natürlich nicht für deine Schullaufbahn schämen musst. Du solltest deinen Wert nicht an Noten festmachen, sonst bist du eine Ergebene des Systems ;)
Ich habe ein Abi von 3,6 (drittschlechtestes im Jahrgang war das glaube ich), weil ich auch nur die Zeit abgesessen habe und für Klausuren nur das Nötigste getan habe (ich war auch kein Freund von Anwesenheitspflicht, mündlichen Noten etc. und wollte damals sowieso viel lieber nach Hause und zocken).
Im Studium hat mich dann der Ehrgeiz gepackt (ähnlich wie bei dir?), weshalb ich nicht nachvollziehen kann, dass der Schnitt deiner Fachhochschulreife immer noch so einen großen Teil deiner Gedanken einnimmt.
Get over it, es interessiert später wirklich niemanden mehr.
Bzgl. deiner praktischen Prüfung (?): Sei einfach nicht so verkrampft notenfixiert, bereite dich einfach bestmöglich vor, so dass du entspannt und selbstbewusst in die Prüfung gehen kannst. Alles andere kannst du sowieso nicht beeinflussen.
Naja, ich hatte 3 Punkte in Mathe und auch sonst sehr viele Defizite, musste in der 8 und 10 eine Nachprüfung machen und habe auch nur das kleine Latinum, weil ich immer 5en in Latein geschrieben habe. Nur in meinen LKs hatte ich 8/9 Punkte. Selbst in Sport hatte ich nur 4. Vielleicht einmal 8 Punkte.

Ich hatte dann ein Probearbeiten bei einem Zahnarzt, der mich gefragt hat, ob ich denn glauben würde, dass ich die Ausbildung schaffe. Bei den Noten. Auch meine Beraterin vom Arbeitsamt meinte das(wird halt schwierig mit dem Schnitt). Und sowas hat mich damals verunsichert.
 

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