Die Kosten sind irrelevant, wenn man gut verdient und materielle Güter einem nicht viel bedeuten. Ich bin ebenso ein Fall von "gut verdienend, mit Kinderwunsch" und würde es auf natürliche Art nicht klappen, ich würde ohne mit der Wimper zu zucken die 70.000€ dafür auf den Kopf hauen. Die habe ich bei ansonsten sparsamer Lebensweise binnen 5 Jahren wieder drin. Besser 5 Jahre pleite als jahrzehntelang unglücklich. Ich würde auch das Doppelte für ein Kind auf den Kopf hauen, denn warum sollte ich mein Geld auch für Dinge ausgeben, die mir ohnehin nichts bedeuten und an der einzigen Sache, die mir was bedeutet, sparen? Das macht doch auch keinen Sinn. Da spart man dann doch nur, dass andere mal was zu erben haben. Im schlimmsten Fall wäre das Geld eben weg, aber man müsste sich nicht für den Rest des Lebens damit quälen "hätte ich nur das und das nochmal probiert".
Wenn dein Bruder die Kosten nicht mehr tragen will, ist das sein gutes Recht, dann soll er mit ihr reden und ihr sagen, dass sie jegliche weitere Behandlung aus eigener Tasche zahlen soll. Wenn er keine Lust mehr auf das Theater hat, so soll er auch das sagen. Aber du als Außenstehender hast kein Recht darüber zu urteilen, wofür sie ihr Geld verplempert und auch dein Bruder braucht sich nicht zu rechtfertigen, wenn er seiner Frau zuliebe große Ausgaben tätigt, ist schließlich sein Geld.
Natürlich muss man es nicht toll finden, wenn jemand einen derartigen Aufwand betreibt, um ein Kind zu kriegen. Aber man muss deshalb doch nicht derart über sie herziehen. Die Frau ist eben verzweifelt. Ich denke, das kann man wirklich nur dann nachvollziehen, wenn ein eigenes Kind wirklich das einzige war, das einem je was bedeutet hat und genau das einem verwehrt wird.