Von mir kein Seelenstreichelpost, sondern eine kurze Umarmung von Mama zu Mama und dann Fragen mit der Bitte, da selbst genau hinzusehen.
Ehrlich gesagt überfordert mich das gerade ein bisschen.
Bist Du vielleicht etwas sehr auf Dein Kind fixiert? Hast Du Gedanken an die nahende Abnabelung verdrängt, Dich am Kindsein Deines Nachwuchses festgehalten, Dich nicht darauf eingestimmt und diese Entwicklung schrittweise durch Dein eigenes Verhalten, andere Aufgabenverteilung, begleitet/vorbereitet?
Wie stark ist dieses Gefühl der Überforderung, für mich abhängig von der persönlichen Einstellung/obigen Fragen?
Fällst Du jetzt richtig in ein Loch? Pass da gut auf Dich auf, nicht, dass sich da eine depressive Phase ankündigt.
Was ist denn mit Deinem eigenen Leben und dessen Inhalten, Freizeit, Hobbys, Beziehung Freunde, Job ausbauen? Kam das zu kurz ubd Du hast das über Dein Kind kompensiert?
Wir waren, gerade weil nur zu zweit, immer sehr eng, und nun ist da dieses grosse Schweigen.
Enge Verbundenheit ist toll, wenn das eigene Leben daneben "gelebt" wird. Es gibt auch ungesunde Varianten. Wie es bei Dir ist, ist nicht zu sagen von hier aus, aber Du kannst das selbst hinterfragen und aufpassen, Dich da in kein Loch fallen zu lassen.
Hat es auch so gesagt, als ich fragte, warum es nicht mich gefragt hat wegen des Rasierens.
Warum sprichst Du das an? Wozu? Was möchtest Du damit erreichen?
Dieses Nachfragen/Kommentieren finde ich zuviel, daneben. Davon kann sich jemand schon sehr bedrängt und unter Druck gesetzt fühlen. Ein Eindringen in die Privatsphäre. Alles andere würde mich wundern.
Auch ein Kind/Teenager hat Grenzen, diese deutlich aufzuzeigen kann gerade bei dieser Enge schwierig sein. Vielleicht ist daher sehr radikaler Rückzug der einzige Weg, der gerade bleibt
Dabei hab ich bei sowas noch nie irgendwie geschimpft oder abgeblockt oder so. Ich erkläre meinem Kind die Welt doch gern, dafür bin ich doch da?!
Dein Teenie hat keinerlei Verpflichtung, dieses Angebot zu nutzen. Bei zuviel Enge fällt die Abgrenzung umso deutlicher aus - mit Glück! Oder wird lange/nie richtig geschafft.
Die Behaarung dieses jungen Menschen ist sein Intimbereich, Privatsphäre. Persönlich.
Du trampelst da über Grenzen, respektierst diese nicht..
Kannst Du versuchen, diesem jungen Menschen in einigen Bereichen auf ähnliche Weise wie einem fremden Erwachsenen zu begegnen? Respektvoll, diskret? Grenzen erkennen und respektieren? Und zugleich Lockerheit, Entspanntheit, Großzügigkeit in Eure Beziehung zu bringen? Vertrauen zu schenken, dass dieser Mensch seinen Weg geht? Stolz ausdrücken, Verantwortungsbewusstsein, Selbständigkeit positiv erwähnen?
Aus meinem Baby ist ein richtiger Mensch geworden...
Diese Formulierung ist auffällig. Klingt nach Verdrängung, Klammern. Hinterfrage Dich da.
Und darüber darf ich nicht traurig sein? Was für eine Mutter wäre ich, wenn ich die Zeit der Pausenbrotschmiererei, Ausflugseinkäufe, die Kuscheleinheiten auf dem Sofa und die gemeinsamen Spiele nicht vermissen würde??
Das Ausmaß ist die Frage. Eine kleine Wehmut ab und an halte ich für normal, der Stolz, die Freude über die Entwicklung sollte deutlich überwiegen.
Bei Dir klingt der Schmerz sehr stark und in meinen Augen - nicht das Maß der Dinge! - ungesund. Dazu nochmal der Hinweis auf meine ersten Fragen. Ein Kind muss nicht das Leben seiner Eltern füllen, das wäre eine zirmliche Bürde.
Lässt Du behutsam und entspannt los, was sollte künftig gegen Ausflüge und Spiele, Umarmungen sprechen? Das kann wiederkommen, ab und zu. Das zu ermöglichen liegt bei Dir.
Weil ich das Leben mit dem Menschen, mit dem ich es teile, gerne auch teilen würde?
Stopp! Das klingt ja schon nach Partnerersatz! Pass da gut auf. Wieder kommt da mir das Gefühl, dass Du Dein Leben anders füllen solltest.
den Scherz wirst Du die nächsten Jahre nicht los. Du wirst lernen, ihn besser auszuhalten,
Wieso sollte das so sein?
Jeder geht individuell auf seine Weise mit dem Leben um, auch mit der natürlichen und notwendigen Abnabelung des Nachwuchses. Ich empfand keinen jahrelangen Schmerz, den ich besser aushalten lernen musste.
Nachteule, Du kannst entscheiden und handeln. Es gibt keinen Anlass für langanhaltenden Schmerz. Du stehst an einem Punkt der Entscheidung, wie Du mit dieser Entwicklung umgehst.
Es wird noch viele Jahre immer wieder heftig weh tun und sich dies selbst einzugestehen und auch für Dich selbst freundlich damit umzugehen, lässt Dich wachsen und schafft den Freiraum zwischen euch, den ihr beide braucht.
?
Weshalb sollte Dein Umgang damit allgemeingültig sein?
Es zwickte zwischendurch bei ein paar Anlässen mal kurz bei mir.
Positive Gefühle waren viel stärker vorhanden.
Freiraum zu schenken und Verantwortung zu übertragen sind sehr wichtige Schritte, die von Kindesbeinen an mit dem Alter/der Reife des Kindes wachsen und es so bei seiner Entwicklung begleiten sollten.
Und nach und nach gewinnen so auch wieder mehr Zeit und Freiraum für sich selbst. Win-Win.