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Die Entfremdung beginnt...

  • Starter*in Alleinerziehende Nachteule
  • Datum Start

cafard

Sehr aktives Mitglied
Wenn dein Sohn Flügel bekommt, wird er eines Tages von Zeit zu Zeit zu dir zurückfliegen und dir eine Menge zu erzählen haben. Er wird deinen Horizont erweitern. Er wird dich Dinge erleben und fühlen lassen, die du ohne ihn nie gelebt und gefühlt hättest. Aber dazu musst du erst einmal loslassen.
 
D

Die Queen

Gast
Aber ich lebe jetzt mit einem Teenager zusammen, der auf die Frage "wie war dein Tag?" mit einem abschliessenden "gut" antwortet, dann folgt ein "ich bin im Zimmer" - und das war's dann.
Als Teenie hat man oft nichts großartiges zu erzählen. 100 Mal erzählen, dass die Schule doof und die Lehrer öde sei, ist kein Stoff über die man Romane erzählen kann.

Manche Dinge behält man doch lieber für sich, weil man entweder weiß dass die Eltern ein nicht groß helfen können, sondern eine andere Person oder weil man eben schlau genug ist nicht jeden Unsinn den verzapft bereitwillig den Eltern zu beichten.

Vielleicht hilft es dir dich an deine eigene Jugend zu erinnern...
 
A

Alleinerziehende Nachteule

Gast
@Die Queen
Das ist mir schon klar, dass man nicht jeden Tag einen Roman erzählen kann und will. Und das Kind war auch noch nie besonders gesprächig beim Thema Schulalltag. Das ist für mich vollkommen in Ordnung.

Als ich Teenager war, ja daran kann ich mich erinnern, versuche aber genau nicht daran zu denken, weil ich sonst falsch handle. Meine Mutter war ein Workaholic, 16 Stundentage waren die Regel, ich hatte Glück wenn ich sie beim Abendessen zu Gesicht bekam.
Ich kam ebenfalls mit 12 auf eine Wochenschule und hatte zum ersten Mal immer eine Ansprechperson.
Darum kann und darf ich da nicht meine eigene Vergangenheit reinmischen, sonst versuche ich, zu sehr für mein Kind da zu sein, und das brauche ich gar nicht, weil meine Anwesenheit aktuell vollkommen ausreichend ist.

Wie gesagt, ich bin im Moment einfach ungeheuer traurig, dass diese ganze Zeit nun vorbei ist. Es ging so schnell...
 
G

Gelöscht 118947

Gast
Ich kann das gut nachfühlen, was du gerade erlebst.. aber nun hast du die super Chance dein Kind in dieser Phase wunderbar zu begleiten.
Jedes Alter hat etwas für sich, finde ich.
Du kannst stolz darauf sein, dass er sich abnabelt und diesen natürlichen Weg geht.. so sollte es sein.
 
G

Gelöscht 85627

Gast
Von mir kein Seelenstreichelpost, sondern eine kurze Umarmung von Mama zu Mama und dann Fragen mit der Bitte, da selbst genau hinzusehen.

Ehrlich gesagt überfordert mich das gerade ein bisschen.
Bist Du vielleicht etwas sehr auf Dein Kind fixiert? Hast Du Gedanken an die nahende Abnabelung verdrängt, Dich am Kindsein Deines Nachwuchses festgehalten, Dich nicht darauf eingestimmt und diese Entwicklung schrittweise durch Dein eigenes Verhalten, andere Aufgabenverteilung, begleitet/vorbereitet?

Wie stark ist dieses Gefühl der Überforderung, für mich abhängig von der persönlichen Einstellung/obigen Fragen?

Fällst Du jetzt richtig in ein Loch? Pass da gut auf Dich auf, nicht, dass sich da eine depressive Phase ankündigt.

Was ist denn mit Deinem eigenen Leben und dessen Inhalten, Freizeit, Hobbys, Beziehung Freunde, Job ausbauen? Kam das zu kurz ubd Du hast das über Dein Kind kompensiert?

Wir waren, gerade weil nur zu zweit, immer sehr eng, und nun ist da dieses grosse Schweigen.
Enge Verbundenheit ist toll, wenn das eigene Leben daneben "gelebt" wird. Es gibt auch ungesunde Varianten. Wie es bei Dir ist, ist nicht zu sagen von hier aus, aber Du kannst das selbst hinterfragen und aufpassen, Dich da in kein Loch fallen zu lassen.

Hat es auch so gesagt, als ich fragte, warum es nicht mich gefragt hat wegen des Rasierens.
Warum sprichst Du das an? Wozu? Was möchtest Du damit erreichen?

Dieses Nachfragen/Kommentieren finde ich zuviel, daneben. Davon kann sich jemand schon sehr bedrängt und unter Druck gesetzt fühlen. Ein Eindringen in die Privatsphäre. Alles andere würde mich wundern.

Auch ein Kind/Teenager hat Grenzen, diese deutlich aufzuzeigen kann gerade bei dieser Enge schwierig sein. Vielleicht ist daher sehr radikaler Rückzug der einzige Weg, der gerade bleibt

Dabei hab ich bei sowas noch nie irgendwie geschimpft oder abgeblockt oder so. Ich erkläre meinem Kind die Welt doch gern, dafür bin ich doch da?!
Dein Teenie hat keinerlei Verpflichtung, dieses Angebot zu nutzen. Bei zuviel Enge fällt die Abgrenzung umso deutlicher aus - mit Glück! Oder wird lange/nie richtig geschafft.

Die Behaarung dieses jungen Menschen ist sein Intimbereich, Privatsphäre. Persönlich.
Du trampelst da über Grenzen, respektierst diese nicht..

Kannst Du versuchen, diesem jungen Menschen in einigen Bereichen auf ähnliche Weise wie einem fremden Erwachsenen zu begegnen? Respektvoll, diskret? Grenzen erkennen und respektieren? Und zugleich Lockerheit, Entspanntheit, Großzügigkeit in Eure Beziehung zu bringen? Vertrauen zu schenken, dass dieser Mensch seinen Weg geht? Stolz ausdrücken, Verantwortungsbewusstsein, Selbständigkeit positiv erwähnen?


Aus meinem Baby ist ein richtiger Mensch geworden...
Diese Formulierung ist auffällig. Klingt nach Verdrängung, Klammern. Hinterfrage Dich da.

Und darüber darf ich nicht traurig sein? Was für eine Mutter wäre ich, wenn ich die Zeit der Pausenbrotschmiererei, Ausflugseinkäufe, die Kuscheleinheiten auf dem Sofa und die gemeinsamen Spiele nicht vermissen würde??
Das Ausmaß ist die Frage. Eine kleine Wehmut ab und an halte ich für normal, der Stolz, die Freude über die Entwicklung sollte deutlich überwiegen.
Bei Dir klingt der Schmerz sehr stark und in meinen Augen - nicht das Maß der Dinge! - ungesund. Dazu nochmal der Hinweis auf meine ersten Fragen. Ein Kind muss nicht das Leben seiner Eltern füllen, das wäre eine zirmliche Bürde.

Lässt Du behutsam und entspannt los, was sollte künftig gegen Ausflüge und Spiele, Umarmungen sprechen? Das kann wiederkommen, ab und zu. Das zu ermöglichen liegt bei Dir.

Weil ich das Leben mit dem Menschen, mit dem ich es teile, gerne auch teilen würde?
Stopp! Das klingt ja schon nach Partnerersatz! Pass da gut auf. Wieder kommt da mir das Gefühl, dass Du Dein Leben anders füllen solltest.

den Scherz wirst Du die nächsten Jahre nicht los. Du wirst lernen, ihn besser auszuhalten,
Wieso sollte das so sein?
Jeder geht individuell auf seine Weise mit dem Leben um, auch mit der natürlichen und notwendigen Abnabelung des Nachwuchses. Ich empfand keinen jahrelangen Schmerz, den ich besser aushalten lernen musste.

Nachteule, Du kannst entscheiden und handeln. Es gibt keinen Anlass für langanhaltenden Schmerz. Du stehst an einem Punkt der Entscheidung, wie Du mit dieser Entwicklung umgehst.

Es wird noch viele Jahre immer wieder heftig weh tun und sich dies selbst einzugestehen und auch für Dich selbst freundlich damit umzugehen, lässt Dich wachsen und schafft den Freiraum zwischen euch, den ihr beide braucht.
?
Weshalb sollte Dein Umgang damit allgemeingültig sein?

Es zwickte zwischendurch bei ein paar Anlässen mal kurz bei mir.
Positive Gefühle waren viel stärker vorhanden.
Freiraum zu schenken und Verantwortung zu übertragen sind sehr wichtige Schritte, die von Kindesbeinen an mit dem Alter/der Reife des Kindes wachsen und es so bei seiner Entwicklung begleiten sollten.

Und nach und nach gewinnen so auch wieder mehr Zeit und Freiraum für sich selbst. Win-Win.
 
A

Alleinerziehende Nachteule

Gast
Guten Morgen

@Yuneva Danke für deine Worte. 🙂

@Weltkind
*seufz*
Nein, mein Kind ist ganz bestimmt nicht mein Partnerersatz. Nein, ich bin nicht auf mein Kind hyperfokussiert.
Wir teilen uns eine Wohnung, und wie bei einem WG-Partner heisst das nunmal, dass man auch das Leben ein Stück weit teilt. Dass so viele Eltern ihre Teenager nicht als jemanden wahrnehmen, mit dem man das Leben teilt finde ich sehr merkwürdig. Mit meinen WG-Partnern bin ich auch nicht ständig zusammen gewesen, aber man hat doch hin und wieder geredet.

Mein Kind ist auch nicht einziger Lebensinhalt von mir. Gott bewahre, ich hab bis vor ein paar Jahren regelmässig die Krise bekommen, weil ich keinen Abstand bekommen hab, weil Körperkontaktkind.

Ja, ich habe mich nicht darauf vorbereitet, mein Kind plötzlich nur noch drei Mal am Tag kurz zu sehen. Ich habe auch erklärt, warum: mein ADHSgehirn kann sich auf Dinge, die noch kommen, nicht gut vorbereiten. Und auf Dinge, die ohne genaues Datum kommen, sich einschleichen, sowieso nicht. Daher ja, ich wurde überrumpelt.

Das Ansprechen der Rasur ist für dich eine Grenzüberschreitung. Zu intim. Mag ja sein, für uns ist das definitiv kein intimes Thema. Und in unserem Haushalt darf man alles fragen, weil dem Gefragten die Antwort "Das möchte ich nicht sagen" absolut und ohne Rechtfertigung zusteht.
Davon habe ich ebenso schon Gebrauch gemacht wie das Kind. Wie gesagt, ich bohre nicht nach. Auf ein "Will ich nicht erzählen", "Geht dich nichts an", etc, reagiere ich mit einem "Ok". Und dann geht das Leben weiter.

Es ist schön für dich, dass du der Kindheit deiner Kinder nicht nachtrauerst. Aber sprich uns, die wir es tun, bitte nicht unsere Gefühle ab.
Mir werden die glänzenden Augen bei Zoobesuchen fehlen, die Neugierde wenn wir gemeinsam was Neues entdeckten, das Vorlesen von Gutenachtgeschichten und das Beantworten all der tausend Fragen.
Das heisst nicht, dass ich deswegen hier heulend zusammenbreche, aber die Realisation, dass ein so grosser, so umfassender, so einengender und aufwendiger Teil meines Lebens nicht mehr da ist, ist für mich ein kleiner Schock.
Und weil es mir so abrupt affiel, entsteht da auch ein kleines Vakuum.

Ich sage nicht, dass ich mich nicht freue auf das was kommt. Endlich nächtliche Spaziergänge mit dem Hund, endlich wieder abends ohne Zeitlimit (oder/und Kind) bei meinen Freunden sein, endlich wieder den Tag nach meinem eigenen Plan gestalten, nicht mehr Kleider und Schuhe kaufen fürs/mit dem Kind (ja, für mich die Hölle weil Sensory Overload).

Aber im Moment bin ich wie gesagt einfach mehr traurig als freudig. Und das ist in Ordnung. Ich darf mir so viel Zeit nehmen, wie ich brauche, um mich neu einzufinden.
 
A

Alleinerziehende Nachteule

Gast
Hallo _cloudy_
Ja, es ist sowas wie ein Internat. Also, das Kind geht Montagmorgen und kommt Freitagabend wieder nach Hause.
Doch, wir haben Schulen bei uns. Öffentliche Schulen sogar. 😉
Aber das Kind hat eine Lernschwäche (ist langsam), daher braucht es eine Kleinklasse, und darum kommt es auf diese Schule.
 

GrayBear

Aktives Mitglied
... Weshalb sollte Dein Umgang damit allgemeingültig sein? ...
Hallo Weltkind,
selbstverständlich ist meine Annahme nicht allgemeingültig. Diesen Anspruch hatte ich nie und er wäre völlig weltfremd. Meine Formulierung war da sicherlich missverständlich. Was ich damit ausdrücken wollte war, dass das eigene Empfinden und Hoffen vom Wollen und Können abweichen kann. Sein Kind zu einem eigenständigen Menschen erziehen zu wollen, dürfte für viel Menschen "normal" sein. Und doch kann es einem manchmal passieren, dass der eigene und vielleicht versteckte Wunsch nach Nähe dem entgegen steht. Ja klar, dass sollte nicht passieren und Kinder sollte nicht die Rolle eines Erwachsenen übernehmen müssen, und doch geschieht es leider immer wieder.

Dies zu realisieren erfordert aus meiner Sicht erst einmal die Bereitschaft, die eigenen Bedürfnisse zu spüren, um sie dann nicht über die eigenen Kinder, sondern über eine erwachsenere Strategie zu befriedigen. Mich stören bei diesen Diskussionen einfach die "Stempel" und die Bewertungen, die sich hinter so manchem Ratschlag verbergen: "Du nutzt Dein Kind emotional aus", "Das arme Kind", "Du klammerst". Das erzeugt einen Druck, eben kein "solcher Elternteil" sein zu wollen, der "so etwas" mit seinem Kind anstellt. Von diesen Gedanken bekommt das Kind vielleicht nicht einmal etwas mit, denn wahrscheinlich klappt der Alltag ganz gut.

Ich finde es wichtig, nicht nach dem Prinzip "Es kann nicht sein, was nicht sein darf" vorzugehen. Wenn ich mein Kind schmerzlich vermisse, macht mich das nicht zu einem schlechten oder klammernden Vater und die TE nicht zu einer schlechten Mutter. Wenn einem die ehemals gefühlte Nähe fehlt, dann bedeutet das noch lange nicht, dass man sie nicht loslassen kann, wenn es an der Zeit ist.

Mir schien, dass @Alleinerziehende Nachteule eher für ihre eigene Gefühlswelt um Unterstützung gebeten hat, denn um Hilfen für ihren Umgang mit ihrer Tochter, aber vielleicht täusche ich mich, kann sein. Unter uns (hoffentlich) Erwachsenen sollten solche Gedanken zur Sprache kommen dürfen, auch wenn sie wenig Eingang in die alltäglichen Entscheidungen im Umgang mit der Tochter finden . Zu wissen, dass das eigene Kind die Abnabelung, die Reibungsflächen, die Sicherheit und Geborgenheit nur für eine gewisse Zeit braucht, ist eine Sache. Was das mit einem selbst macht, kann noch einmal eine ganz andere sein, ohne dass man als Eltern versagt.
 
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