G
_Georg_
Gast
Hallo Zusammen,
um einigermaßen den Überblick zu behalten habe ich versucht die Themen aufzuteilen, teilweise gibt es Überschneidungen oder die Überschrift ist ungünstig gewählt, entschuldigt bitte. Als Vorwarnung: im Bezug auf Kommasetzung bin ich sehr schlecht, bitte seht darüber hinweg, wenn eines fehlt oder zu viel ist.
Ich bin ein Mann im Alter von 27 Jahren mit abgeschlossenem Studium und einem Beruf, der mir Spaß macht.
Block A: Liebe
Kurz und knapp: gibt es nicht. Ich bin schon immer allein. Irgendwie bin ich neidisch auf gleichaltrige, die Beziehungen haben, ONS, F+ usw. Das Highlight meines Lebens war eine etwas längere Umarmung. Ich möchte auch mal aufwachen und mit jemand anderes als meiner Decke kuscheln. Mir fehlt Körperkontakt, Geborgenheit, auch geküsst habe ich noch nie jemanden, von Sex ganz zu Schweigen. Andere erleben in der Hinsicht etwas und sammeln Erfahrungen.
Vor einigen Jahren kannte ich eine Frau, die ich richtig gut fand und wir haben uns einige male zu zweit getroffen. Irgendwann später habe ich erfahren, dass sie für mich Gefühle hatte. Noch heute "hasse" ich mich dafür, das nicht verstanden zu haben.
Ich weiß auch gar nicht, wie ich zeigen könnte, dass mir jemand etwas bedeutet. Ich habe verstanden, dass "Anfassen", so plump es jetzt klingt, dazugehört. Ich muss mich dazu zwingen, "von Natur aus" mache ich das nicht, entsprechend gezwungen wirkt das denke ich auch bei mir.
In habe mich schon immer schwer getan Menschen kennenzulernen, ich bin seit Monaten auf drei Dating-Apps angemeldet. Das Ergebnis ist ernüchternd. Mich möchte niemand kennenlernen, auf Tinder hatte ich zwei Matches, beide wurden sofort aufgelöst.
Block B: Selbstbewusstsein
Die Dating-Apps ziehen mich runter, mich mag niemand. Das ist nicht unbedingt gut für mein eher geringes Selbstbewusstsein. Ich bin etwas dicker (100kg auf 1,93), schon immer, bisher sah ich das als kein so großes Problem an, aber scheinbar ist es ein großes Problem. Abnehmen fällt mir schwer, ich koche gern und das ist irgendwie die einzige Sache, die ich noch gern mache. Früher habe ich gern Videospiele gespielt, meine Eltern verurteilen das noch immer. Früher hat es mir mehr Spaß gemacht, seit Corona fehlt mir dazu aber auch immer öfter die Motivation.
Wirklich gut sehe ich nicht aus, ich habe starken Haarausfall und Geheimratsecken. Komplimente hab ich noch nie bekommen, weder für mein Aussehen noch sonst irgendwas. Das einzige, wo ich jemals Lob bekam ist für meine Arbeit. Alle Vorgesetzte, ob Praktikum, Werkstudent oder Angestellter waren mit meiner Arbeitsleistung sehr zufrieden. Das hilft mir persönlich aber wenig. Ich weiß nicht warum, in meinem Freundeskreis geben sie sich schon Komplimente und ich versuche auch welche zu machen, bekomme jedoch keine zurück.
Zum Teil ist meine Erziehung daran schuld, selbst jetzt sagen meine Eltern, dass ich etwas nicht kann oder eh darin versagen werde. In meiner Jugend war ich depressiv und hatte keine Freunde, wurde gemobbt und geschlagen. Ich habe angefangen vor drei oder vier Jahren Sport daheim zu machen, ein paar Liegestütze usw. Ich bin nicht komplett unsportlich und oft ließt man, dass man durch Sport selbstbewusster wird. Für mich ist es jeden Tag wieder Zwang mich aufzuraffen und mein Selbstbewusstsein ist dadurch nicht besser geworden.
Auch beim Thema Beziehung zweifle ich stark an mir, könnte ich küssen? Wäre ich "gut" im Bett? Mein Penis ist unterdurchschnittlich, das belastet mich ein wenig und ich mache mir Sorgen.
Block C: Freunde/Vergleich mit Anderen
Ich habe einige gute Freunde, die ich leider nicht oft sehe. Wenn wir (vor Corona) etwas unternommen haben, dann eher Grillen oder zusammen in einem Restaurant essen. In eine Bar oder Club sind wir ganz selten. Oft fühle ich mich wie das ungerade Rad am Wagen, sie sind vergeben. Ich denke oft an ein Treffen zurück, bei dem wir zu Abend gegessen haben zu siebt. Danach saßen wir auf der Couch, die drei Pärchen zusammen und ich.
Im Kontakte knüpfen bin ich schlecht. Einerseits komme ich zwar oft mit Leuten ins Gespräch, z.B. im Wartezimmer oder beim Bäcker, aber a) sind diese nicht unbedingt meine Altersgruppe oder b) wird daraus nichts, wir unterhalten uns und danach "weg".
Sport im Verein habe ich noch nie gemacht und ich kenne auch keine Sportart, die ich gern machen würde. Auch ein Musikinstrument spiele ich nicht.
Wenn ich mich mit anderen vergleiche sind gleichaltrige wesentlich aktiver, wollen die Welt sehen, Spaß haben. Ich habe diesen Drang nicht und meine Freunde fahren lieber mit Partner/in in den Urlaub. Allein möchte ich nicht.
Andere hatten eine Jugend, eine erste Liebe, mit Freunden gefeiert, hatten Spaß, waren sorglos. Das hatte ich nicht und so ein Gefühl der Unbeschwertheit hätte ich gern.
Block D: Einstellung/Finanzen
Ich habe die gleiche Einstellung meiner Eltern übernommen. Zum Beispiel gehen meine Eltern nicht essen, sie haben mehrere Gründe: a) ist das viel zu teuer b) schmeckt es daheim eh besser c) ist das so viel Aufwand und d) kann man da auch nur essen, was auf der Karte steht. Ich kann nicht erkennen, dass auch nur einer dieser Gründe wirklich wahr ist, sie wollen einfach nicht. Und ich bin genauso. Ich suche Gründe etwas nicht zu tun.
Auch beim Thema Finanzen bin ich sehr von ihnen beeinflusst. Meine gesamte Erziehung bestand aus: Sparen! Egal, was ich bekommen habe, ich "musste" es sparen. Ganz selten habe ich mich gegen meine Eltern durchgesetzt und mir etwas von meinem Geld gekauft. Jetzt habe ich einen richtigen Job, verdiene ganz gut und anstatt mir etwas zu kaufen spare ich. Ich greife immer zum rational/finanziell sinnvollen Produkt. Mir ist vor einem Monat mein Monitor kaputt gegangen, statt einem Gaming Monitor mit 140 Hertz und schneller Reaktionszeit habe ich zum normalen Büromonitor mit 60 Hertz gegriffen. Ja, ich hatte Lust auf ersteres gehabt, wäre 150 oder 200€ teurer geworden, aber ich habe mich dagegen entschieden, weil es das nicht "wert" ist und ich das Geld ja lieber sparen kann. Genauso beim Auto, mein Jugendtraum ist ein 135i, finanziell derzeit ohne Probleme machbar. Trotzdem fahre ich einen 110 PS Diesel A3. Günstiger. Rational.
Hier gäbe es wesentlich mehr Beispiele, am Ende bleibt die Frage wozu ich überhaupt spare. Ich bin in der sehr komfortablen Lage ohne Corona gute 1.000€ jeden Monat auf die Seite legen zu können. Natürlich ist sparen sinnvoll und irgendwann möchte ich mir auch Eigentum anschaffen, aber allein "lohnt" es sich sowieso nicht und in absehbarer Zeit bin ich nunmal allein, also wozu mache ich diese Sparwut?
Diese Rational Einstellung überträgt sich auf viele Bereiche meines Lebens. Ich würde gern eine Taxifahrt auf der Nordschleife machen, mit Anfahrt/Übernachtung würde mich das ~500€ kosten. Richtig. Zu teuer, um einmal im Kreis gefahren zu werden.
Ich bin kein "Knicksack", ich gehe mit Freunden ins Restaurant oder was wir halt machen, man könnte sagen, immer wenn es nur um mich persönlich geht bin ich so.
Direkt konkrete Fragen kann ich nicht formulieren, ich habe geschrieben, was mich beschäftigt und ich weiß nicht wirklich wohin damit. Vielen Dank fürs durchlesen und ggf. antworten.
Viele Grüße
Georg
um einigermaßen den Überblick zu behalten habe ich versucht die Themen aufzuteilen, teilweise gibt es Überschneidungen oder die Überschrift ist ungünstig gewählt, entschuldigt bitte. Als Vorwarnung: im Bezug auf Kommasetzung bin ich sehr schlecht, bitte seht darüber hinweg, wenn eines fehlt oder zu viel ist.
Ich bin ein Mann im Alter von 27 Jahren mit abgeschlossenem Studium und einem Beruf, der mir Spaß macht.
Block A: Liebe
Kurz und knapp: gibt es nicht. Ich bin schon immer allein. Irgendwie bin ich neidisch auf gleichaltrige, die Beziehungen haben, ONS, F+ usw. Das Highlight meines Lebens war eine etwas längere Umarmung. Ich möchte auch mal aufwachen und mit jemand anderes als meiner Decke kuscheln. Mir fehlt Körperkontakt, Geborgenheit, auch geküsst habe ich noch nie jemanden, von Sex ganz zu Schweigen. Andere erleben in der Hinsicht etwas und sammeln Erfahrungen.
Vor einigen Jahren kannte ich eine Frau, die ich richtig gut fand und wir haben uns einige male zu zweit getroffen. Irgendwann später habe ich erfahren, dass sie für mich Gefühle hatte. Noch heute "hasse" ich mich dafür, das nicht verstanden zu haben.
Ich weiß auch gar nicht, wie ich zeigen könnte, dass mir jemand etwas bedeutet. Ich habe verstanden, dass "Anfassen", so plump es jetzt klingt, dazugehört. Ich muss mich dazu zwingen, "von Natur aus" mache ich das nicht, entsprechend gezwungen wirkt das denke ich auch bei mir.
In habe mich schon immer schwer getan Menschen kennenzulernen, ich bin seit Monaten auf drei Dating-Apps angemeldet. Das Ergebnis ist ernüchternd. Mich möchte niemand kennenlernen, auf Tinder hatte ich zwei Matches, beide wurden sofort aufgelöst.
Block B: Selbstbewusstsein
Die Dating-Apps ziehen mich runter, mich mag niemand. Das ist nicht unbedingt gut für mein eher geringes Selbstbewusstsein. Ich bin etwas dicker (100kg auf 1,93), schon immer, bisher sah ich das als kein so großes Problem an, aber scheinbar ist es ein großes Problem. Abnehmen fällt mir schwer, ich koche gern und das ist irgendwie die einzige Sache, die ich noch gern mache. Früher habe ich gern Videospiele gespielt, meine Eltern verurteilen das noch immer. Früher hat es mir mehr Spaß gemacht, seit Corona fehlt mir dazu aber auch immer öfter die Motivation.
Wirklich gut sehe ich nicht aus, ich habe starken Haarausfall und Geheimratsecken. Komplimente hab ich noch nie bekommen, weder für mein Aussehen noch sonst irgendwas. Das einzige, wo ich jemals Lob bekam ist für meine Arbeit. Alle Vorgesetzte, ob Praktikum, Werkstudent oder Angestellter waren mit meiner Arbeitsleistung sehr zufrieden. Das hilft mir persönlich aber wenig. Ich weiß nicht warum, in meinem Freundeskreis geben sie sich schon Komplimente und ich versuche auch welche zu machen, bekomme jedoch keine zurück.
Zum Teil ist meine Erziehung daran schuld, selbst jetzt sagen meine Eltern, dass ich etwas nicht kann oder eh darin versagen werde. In meiner Jugend war ich depressiv und hatte keine Freunde, wurde gemobbt und geschlagen. Ich habe angefangen vor drei oder vier Jahren Sport daheim zu machen, ein paar Liegestütze usw. Ich bin nicht komplett unsportlich und oft ließt man, dass man durch Sport selbstbewusster wird. Für mich ist es jeden Tag wieder Zwang mich aufzuraffen und mein Selbstbewusstsein ist dadurch nicht besser geworden.
Auch beim Thema Beziehung zweifle ich stark an mir, könnte ich küssen? Wäre ich "gut" im Bett? Mein Penis ist unterdurchschnittlich, das belastet mich ein wenig und ich mache mir Sorgen.
Block C: Freunde/Vergleich mit Anderen
Ich habe einige gute Freunde, die ich leider nicht oft sehe. Wenn wir (vor Corona) etwas unternommen haben, dann eher Grillen oder zusammen in einem Restaurant essen. In eine Bar oder Club sind wir ganz selten. Oft fühle ich mich wie das ungerade Rad am Wagen, sie sind vergeben. Ich denke oft an ein Treffen zurück, bei dem wir zu Abend gegessen haben zu siebt. Danach saßen wir auf der Couch, die drei Pärchen zusammen und ich.
Im Kontakte knüpfen bin ich schlecht. Einerseits komme ich zwar oft mit Leuten ins Gespräch, z.B. im Wartezimmer oder beim Bäcker, aber a) sind diese nicht unbedingt meine Altersgruppe oder b) wird daraus nichts, wir unterhalten uns und danach "weg".
Sport im Verein habe ich noch nie gemacht und ich kenne auch keine Sportart, die ich gern machen würde. Auch ein Musikinstrument spiele ich nicht.
Wenn ich mich mit anderen vergleiche sind gleichaltrige wesentlich aktiver, wollen die Welt sehen, Spaß haben. Ich habe diesen Drang nicht und meine Freunde fahren lieber mit Partner/in in den Urlaub. Allein möchte ich nicht.
Andere hatten eine Jugend, eine erste Liebe, mit Freunden gefeiert, hatten Spaß, waren sorglos. Das hatte ich nicht und so ein Gefühl der Unbeschwertheit hätte ich gern.
Block D: Einstellung/Finanzen
Ich habe die gleiche Einstellung meiner Eltern übernommen. Zum Beispiel gehen meine Eltern nicht essen, sie haben mehrere Gründe: a) ist das viel zu teuer b) schmeckt es daheim eh besser c) ist das so viel Aufwand und d) kann man da auch nur essen, was auf der Karte steht. Ich kann nicht erkennen, dass auch nur einer dieser Gründe wirklich wahr ist, sie wollen einfach nicht. Und ich bin genauso. Ich suche Gründe etwas nicht zu tun.
Auch beim Thema Finanzen bin ich sehr von ihnen beeinflusst. Meine gesamte Erziehung bestand aus: Sparen! Egal, was ich bekommen habe, ich "musste" es sparen. Ganz selten habe ich mich gegen meine Eltern durchgesetzt und mir etwas von meinem Geld gekauft. Jetzt habe ich einen richtigen Job, verdiene ganz gut und anstatt mir etwas zu kaufen spare ich. Ich greife immer zum rational/finanziell sinnvollen Produkt. Mir ist vor einem Monat mein Monitor kaputt gegangen, statt einem Gaming Monitor mit 140 Hertz und schneller Reaktionszeit habe ich zum normalen Büromonitor mit 60 Hertz gegriffen. Ja, ich hatte Lust auf ersteres gehabt, wäre 150 oder 200€ teurer geworden, aber ich habe mich dagegen entschieden, weil es das nicht "wert" ist und ich das Geld ja lieber sparen kann. Genauso beim Auto, mein Jugendtraum ist ein 135i, finanziell derzeit ohne Probleme machbar. Trotzdem fahre ich einen 110 PS Diesel A3. Günstiger. Rational.
Hier gäbe es wesentlich mehr Beispiele, am Ende bleibt die Frage wozu ich überhaupt spare. Ich bin in der sehr komfortablen Lage ohne Corona gute 1.000€ jeden Monat auf die Seite legen zu können. Natürlich ist sparen sinnvoll und irgendwann möchte ich mir auch Eigentum anschaffen, aber allein "lohnt" es sich sowieso nicht und in absehbarer Zeit bin ich nunmal allein, also wozu mache ich diese Sparwut?
Diese Rational Einstellung überträgt sich auf viele Bereiche meines Lebens. Ich würde gern eine Taxifahrt auf der Nordschleife machen, mit Anfahrt/Übernachtung würde mich das ~500€ kosten. Richtig. Zu teuer, um einmal im Kreis gefahren zu werden.
Ich bin kein "Knicksack", ich gehe mit Freunden ins Restaurant oder was wir halt machen, man könnte sagen, immer wenn es nur um mich persönlich geht bin ich so.
Direkt konkrete Fragen kann ich nicht formulieren, ich habe geschrieben, was mich beschäftigt und ich weiß nicht wirklich wohin damit. Vielen Dank fürs durchlesen und ggf. antworten.
Viele Grüße
Georg