Jessica, das ist jetzt aber kein guter Start. Wenn du gleich die erste Antwort derartig abkanzelst, wird das eine unschöne Richtung nehmen.
Ich kannte den Begriff so, dass man seinen Körper so annehmen sollte, wie er ist. Ganz simpel. Das schliesst Optimierungsmassnahmen natürlich nicht aus, aber man soll sich auch nicht hassen, nur weil man zuviel oder zuwenig wiegt.
Für dich ist das jetzt ein Riesenthema, ob du Bodypositivity für dich so benennen darfst, weil ein Mitforist meinte, dann hättest du dich ja gar nicht verändern dürfen durch Kraftsport, weil du dir ja zu dünn auch gefallen hättest müssen.
Merkst du eigentlich, wie albern das ist, das du da ein Problem draus konstruieren willst? Sei doch einfach stolz auf deinen Körper und die Disziplin, die es braucht, so fit zu werden und bleiben. Da beneide ich dich.
Ich versteh aber echt nicht, warum du da so ein Fass wegen der Definition aufmachst.
Eventuell weil du findest, dass der Begriff von Übergewichtigen in negativer und ungesunder Weise gekapert wurde? Das scheint dich sehr zu stören.
Warum regst du dich so drüber auf, dass jemand meinte, dass es auf dich nicht passt? Du fühlst dich wohl in deinem trainierten Körper, das meinst du für dich mit bodypositiv und trifft zu. Also ist doch alles gut.
Bodypositivity bedeutet für mich , dass jeder Körper seine Daseinsberechtigung hat. Ich finde jedoch, dass es auch hier in etwas, das eigentlich positiv angedacht ist, wieder gewisse Wxtreme gibt. Die das Ganze dann wiederum zu etwas Negativem werden lassen.
Indem man sagt der eine darf, der andere nicht, schließt man wiederum gewisse Körperformen aus.
Dabei haben wir alle Unsicherheiten, ganz gleich ob wir schlank oder übergewichtig sind oder sonst etwas.
Wenn man sagt nur übergewichtige dürfen diesen Begriff für sich in Anspruch nehmen, ein schlanker Mensch nicht, differenziert man ja wieder zwischen Körperformen.
Man macht also genau das was doch dieser Begriff meint aufbrechen zu wollen.
Das hat nichts Persönliches an sich.
Meine Körperform gibt es in den Medien beispielsweise kaum bis gar nicht. Höchstens als das Sinnbild der Vermännlichung wie es manche im Kopf haben.
Muskulöse Frauen in Werbung jn Co. sieht man eher seltener. Da sind Übergewichtige heutzutage weit mehr vertreten.
Und Bodypositivity bedeutet ja, dass alle Körper schön sind, ganz auf ihre Weise.
Zusätzlich entwickelt sich vieles innerhalb dieses Begriffs auch wieder in gesundheitlich bedenkliche Extreme.
Magermodels will keiner mehr haben, weil es Essstörungen propagiert, aber andererseits wehe man sagt Übergewicht ist mit gewissen Krankheiten assoziiert - Bodyshaming.
Wir gehen von einem Extrem zum anderen.
Indem Modezeitschriften sagen eine Frau mit 150 kg auf 160 cm sei stark und fit.
Wir dürfen nicht sagen, dass auch zu starkes Übergewicht ab einem gewissen Punkt gesundheitsschädlich wird, aber bei dem was offensichtlich zu dünn ist, da nehmen wir kein Blatt vor den Mund.
Warum ist das so? Und ist das wirklich noch bodypositiv?
Aber das ist es wo unsere Gesellschaft hin tendiert.
Mehr Akzeptanz für unterschiedliche Körperformen ja. Dabei ausblenden wenn es gesundheitsschädlich werden kann, nein.
Ja, da bin ich emotional gestimmt. Weil ich diese Entwicklung als sehr fragwürdig ansehe.
Ob der Ursprung in der Religion liegt das ist wohl so eine Sache. Ich denke da viele heute vorwiegend übergewichtig sind spielt auch der Wunsch nach Akzeptanz und Zugehörigkeit eine entscheidende Rolle.
Deshalb findet dies wohl bei dieser Gruppe auch so viel Anklang.
Negativ wird es dann wenn man eben nicht mehr den Wunsch haben darf an seiner Gesundheit etwas zu verbessern. Wenn abnehmen als grundsätzlich schlecht deklariert wird.
Oder wenn einem eingeredet wird abnehmen bedeutet seinen Körper so wie er vorher war zu hassen. Wobei es doch eigentlich Selbstliebe ist, auf seine Gesundheit zu achten.