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Luxusproblem - Leben voller Langeweile

Sheena

Mitglied
Hallo Liebes Forum!

Es ist schon einige Zeit her, seit ich das letzte mal einen Beitrag verfasst habe. Aus diesem Grund stelle ich mich erst einmal kurz vor und beschreibe meine Lebenssituation, bevor ich zu meinem Luxusproblem komme:

Ich bin 29 Jahre alt, seit 8 Jahren glücklich verheiratet, habe zwei wundervolle Töchter (1 Jahr und 4 Jahre alt), einen sicheren, guten Job mit gutem Gehalt und super Rahmenbedingungen (derzeit in Elternzeit) und wohne mit meiner Familie im Eigenheim. Ich habe auch Hobbys (kochen, backen, Sport und lesen) und bin grundsätzlich vielseitig interessiert (Politik, Weltgeschehen, Umweltschutz, aber auch in den Bereichen Naturwissenschaften sowie Biologie, Medizin und Ernährung).

Jetzt könnte man dich fragen: was hat die überhaupt für ein Problem? Und genau da fängt es an!

Ich langweile mich zu Tode. Wirklich zu Tode. Ich weiß nichts mehr mit mir anzufangen. Klar treffe ich mich oft mit meiner Freundin bzw. mit Freunden oder verbringe Zeit mit meiner Familie, aber da ist diese Leere in mir. Ich versuche immer, mir ein neues Hobby anzulächeln oder etwas Neues zu lernen und wenn ich merke, es geht gut voran, beende ich es wieder, weil ich es eigentlich nicht brauch bzw. mich in keinster Weise in meinem Leben weiter bringt. Ich hab das Gefühl, es ist schon Endstation. Ich hab alles erreicht, was ich hab erreichen wollte. Ist das jetzt alles? Wars das? Ich würde mir ja neue Ziele setzen, aber ich weiß absolut nicht welche, bzw in welche Richtung es überhaupt gehen soll. Das geht soweit, dass ich andere Leute um ihre Probleme beneide ( was absolut hirnrissig ist, das weiß ich selber). Aber diese Leute haben wenigstens etwas, mit was sich ihr Gehirn beschäftigt. Ich habe zwar auch meinen Alltag, kümmere mich um meine Kinder, meinen Mann und den Haushalt. Aber ich hab das Gefühl mein Gehirn verkümmert auf Dauer dadurch. Ich kann mich auch zu nix wirklich richtig aufraffen. Muss ich ja auch nicht, es macht mir keiner Druck, ich kann mich und meine Familie selbst organisieren, wie es mir gerade in den Kram passt. Und so versacke ich den ganzen Tag und spiele mit den Kindern, mache den Haushalt und koche dann für die Familie. Und abends kann ich mich zu nix aufraffen, weil ich keine Idee habe, zu was. Ich lese dann meistens ein Buch und schlafe dann.
Zweimal die Woche gehts noch zum Sport und das wars dann.
Ich fühle mich wie eine 80jährige mit dem Körper einer 29-jährigem. Mit meinem Mann hab ich schon oft darüber geredet. Er versteht das Problem irgendwie nicht. Er sagt, ich solle mich doch zurücklehnen, genießen und einfach froh sein für das, was wir haben.

Hat jemand ein ähnliches Problem? Ich wäre für jeden Tipp dankbar, wie ich meine Situation verbessern kann, bzw aus meiner Lethargie rauskommen kann.

Viele Grüße,
Sheena
 

juka

Aktives Mitglied
Wenn ich dich richtig verstanden habe sollte es etwas sein, was auch eine gewisse Verbindlichkeit mit sich bringt. Wie wäre es mit einem Ehrenamt?
 

tonytomate

Sehr aktives Mitglied
Das Problem ist, daß es Dir nie schlecht ging, Du weißt Dein Leben nicht zu schätzen. Du mußtest nie hart anpacken, Dir den Rücken kaputtmachen für andere, weil das Geld fürs Heizöl nicht reichte, in der Landwirtschaft, im Weinbau oder sonstwo arbeiten, wo es hart zur Sache geht. Drum gib ein Teil Deines Vermögens ab, statt den nächsten SUV zu kaufen, tu was Gutes mit dem Geld.
 

Tigon

Mitglied
Hallo Sheena,

ich denke, man kann darauf keine universell gültige Antwort geben, vor allen Dingen weil ich deine Situation nicht im Detail kenne. Deshalb betrachte meinen Beitrag einfach als eine Sammlung von Anregungen.
Frage dich selbst, ob du so unzufrieden bist, dass du etwas ändern musst, oder ob es vielleicht nur eine Phase ist. Stieg diese Unzufriedenheit schrittweise an? Oder ist es phasenweise schlimmer und dann mal wieder besser? Das Leben ist niemals ganz perfekt und es gibt meist immer Abschnitte in denen es mal besser läuft und dann mal wieder schlechter. Auch Hobbies oder andere Freizeitaktivitäten sind nicht immer toll. Man setzt sich damit eine Verpflichtung und erlebt die positiven als auch die negativen Seiten davon.

So wie du dich in deinem Text beschreibst, sehe ich dich als sehr ausgeglichenen Menschen, was auch deine Familie zu schätzen weiß. Wenn du dein Leben etwas „aufpeppen“ möchtest, d.h. etwas mehr in „die Extreme“ gehen möchtest, dann denke ich, dass eventuell kleinere Projekte etwas für dich sein könnten. Diese Projekte sollten sinnvoll in deinen Alltag eingebettet sein – d.h. sie sollten etwas mit deiner Familie oder deinem Job zu tun haben. Am besten gebe ich dir ein konkretes Beispiel damit du verstehst, wie ich das meine:
Du sagst, dass du mit deinen Kindern oft spielst. Du könntest hier z.B. mit deinen Kindern Experimente im Bereich der Biologie durchführen, indem ihr bspw. Bakterienkulturen züchtet und diese in einem Mikroskop anschaut. Oder wie wäre es mit einem botanischen Lernprojekt, indem ihr gemeinsam einen kleinen Garten anlegt? Insekten fotografieren, klassifizieren? Eine kleine Homepage zu den Themen anlegen? Diese Lernprojekte könnte man beliebig ausweiten und es wäre sowohl für dich als auch deine Kinder gewissermaßen sinnvoll. Es darf deine Kinder natürlich nicht überfordern oder langweilen.
Auch könntest du überlegen, wie du dich eventuell im Job mehr engagieren könntest (soweit das möglich ist). Dann könntest du einen Teil deiner Freizeit in diese kleinen selbstgewählten Projekte investieren. Wichtig ist letztlich, dass deine Mühe und dein Engagement (einigermaßen) geschätzt wird. Ich hoffe es ist jetzt vielleicht klar, was ich mit „Projekten“ meine.

Was ich noch betonen möchte, ist, dass deine Familie dein „Leben voller Langeweile“, wie du es nennst, vermutlich sehr schätzt. Die negative Seite deines ausgewogenen Lebens und Charakters sind natürlich die von dir beschriebenen Probleme. Aber das Positive ist, dass du deiner Familie sehr große Stabilität gibst und gewissermaßen eine Art Ankerpunkt darstellst. Das Gegenteil davon wäre eine von ihren Zielen besessene Mutter, die bis halb 5 morgens ihre kreativen Ideen verfolgt, aber dann vergisst die Kinder für die Schule zu wecken. Alles hat eben 2 Seiten.
Vielleicht hat dir ja der ein oder andere Gedanke geholfen.

Viele Grüße
Tigon
 

Sheena

Mitglied
Erstmal vielen Dank für die Antworten!
Deshalb hab ich euch mein „Problem“ geschildert, damit ich mal über meinen Tellerrand hinausschauen kann.

Zu dem Thema Ehrenamt:
Das ist ein guter und schöner Ansatz, an den ich auch schon gedacht habe. Allerdings lassen sich die Ehrenämter nicht so gut mit kleinen Kindern vereinbaren, da man ja doch schon zuverlässig verfügbar sein muss. Dies kann ich aber leider nicht gewährleisten, da meine große Tochter schon in den Kindergarten geht und sehr viele Krankheiten anschleppt, die dann auch jedes Mal die Kleine abbekommt. Aber das Thema werd ich definitiv im Hinterkopf behalten und aufgreifen, sobald die Kinder „aus dem gröbsten“ draus sind!
Und ich hab im Kindergarten schon ein Ehrenamt, ich engagiere mich dort im Elternbeirat und organisiere somit auch Feste etc. mit.

Den Vorschlag mit gemeinsame Projekte mit den Kindern werde ich auch mal aufgreifen. Vielleicht findet sich ja wirklich ein Projekt, dass auch mir Spaß macht.
Es stimmt auch, dass ich sozusagen der Anker der Familie bin. Ich kümmere mich um alles und Stärke jedem den Rücken. Aber ich bin nicht richtig ausgelastet, aber auf der anderen Seite auch extrem eingeschränkt. Wenn die Kinder z.B. Krank sind, was dieses Jahr wirklich sehr häufig der Fall war/ist, sind meine Möglichkeiten ja sehr beschränkt. Ich kann ja schlecht meine Kinder vor sich her vegetieren lassen, nur damit mein Ego befriedigt ist. Das will ich auf keinen Fall, denn meine Familie steht an erster Stelle. Trotzdem ist es schwierig, die Zeit tot zu schlagen in solchen Momenten.

Diese extreme Lethargie tritt wirklich oft phasenweise auf. Gerade jetzt in den letzten paar Tagen wurde es wieder so schlimm mit der Unzufriedenheit, weil die Kinder schon wieder seit Anfang letzter Woche krank sind. In Zeiten, in denen ich z.B. Feste für den Kindergarten mitorgansiere, geht es mir blendend und ich bin Feuer und Flamme dafür. In solchen Situationen fühle ich mich ausgelastet und auch nicht irgendwie stupide. Ich denke, es ist deshalb so, weil ich da ja ein bestimmtes Ziel vor Augen habe.

Nun zu dem Thema, was mich gerade ein bisschen geärgert hat:
Ich finde es anmaßend, zu sagen, ich solle mein Geld lieber für was sinnvolles ausgeben anstatt für den nächsten SUV.
Ich hab weder gesagt, dass wir reich sind, noch dass ich was mit meinem Geld anfangen will.
Es stimmt, dass ich noch nie in der Situation war, dass ich mir etwas Notwendiges nicht leisten konnte. Aber ich habe immer für mein Geld gearbeitet! Ich hab zwei abgeschlossene Ausbildung und mir durch meine guten Leistungen in meinem Beruf eine gute Stelle erarbeitet. Ich verstehe nicht, warum mir das jetzt negativ ausgelegt wird! Und außerdem fahre ich einen stinknormalen Opel Kombi als Familienauto. Und wir haben auch nur ein Auto, weil wir nur eins brauchen. Ich erledige fast alles zu Fuß, da wir sehr Zentrumsnah wohnen.

Vielen Dank für euren bisherigen Antworten! Ich bin gespannt, welche Anregungen noch kommen.
 

Schattenwölfin

Aktives Mitglied
dazu müsste man erstmal wissen, was dich ausser den genannten Sachen noch interessiert. Wenn du bspw tierlieb bist, könntest du dich informieren, wo deine Hilfe gebraucht wird. Denn da ist überall Not am Mann, in den Tierheimen zb, es gibt Menschen die kümmern sich ehrenamtlich 7 Tage die Woche um unzählige misshandelte Tiere. All sowas. Leider hat das Tierwohl bei vielen Menschen nur einen untergeordneten oder gar keinen Stellenwert.

Wenn du dich so sehr langweilst würde ich mich ausserdem fragen, ob du mit deinem Leben überhaupt glücklich bist oder es vielleicht nur genauso lebst, weil es andere eben auch so machen. Vielleicht bist du gerade an dem Pumkt angelangt an dem du dich fragst, ob Haushalt, Kinder und der saubere Vorgarten schon alles war, was du von deinem Leben erwarten kannst.

Kennst du das Lied von Juliane Werding "Sehnsucht ist unheilbar"? Das passt irgendwie wie Topf auf Eimer:D
 
A

ano2201049

Gast
In Zeiten, in denen ich z.B. Feste für den Kindergarten mitorgansiere, geht es mir blendend und ich bin Feuer und Flamme dafür. In solchen Situationen fühle ich mich ausgelastet und auch nicht irgendwie stupide. Ich denke, es ist deshalb so, weil ich da ja ein bestimmtes Ziel vor Augen habe.
Ich habe den starken Verdacht, dass dir ein eigenes Unternehmen sehr viel Freude bereiten könnte. Hast du mal darüber nachgedacht, ein eigenes (kleines) Gewerbe zu betreiben?
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Erstmal vielen Dank für die Antworten!
Deshalb hab ich euch mein „Problem“ geschildert, damit ich mal über meinen Tellerrand hinausschauen kann.

Zu dem Thema Ehrenamt:
Das ist ein guter und schöner Ansatz, an den ich auch schon gedacht habe. Allerdings lassen sich die Ehrenämter nicht so gut mit kleinen Kindern vereinbaren, da man ja doch schon zuverlässig verfügbar sein muss. Dies kann ich aber leider nicht gewährleisten, da meine große Tochter schon in den Kindergarten geht und sehr viele Krankheiten anschleppt, die dann auch jedes Mal die Kleine abbekommt. Aber das Thema werd ich definitiv im Hinterkopf behalten und aufgreifen, sobald die Kinder „aus dem gröbsten“ draus sind!
Und ich hab im Kindergarten schon ein Ehrenamt, ich engagiere mich dort im Elternbeirat und organisiere somit auch Feste etc. mit.

Den Vorschlag mit gemeinsame Projekte mit den Kindern werde ich auch mal aufgreifen. Vielleicht findet sich ja wirklich ein Projekt, dass auch mir Spaß macht.
Es stimmt auch, dass ich sozusagen der Anker der Familie bin. Ich kümmere mich um alles und Stärke jedem den Rücken. Aber ich bin nicht richtig ausgelastet, aber auf der anderen Seite auch extrem eingeschränkt. Wenn die Kinder z.B. Krank sind, was dieses Jahr wirklich sehr häufig der Fall war/ist, sind meine Möglichkeiten ja sehr beschränkt. Ich kann ja schlecht meine Kinder vor sich her vegetieren lassen, nur damit mein Ego befriedigt ist. Das will ich auf keinen Fall, denn meine Familie steht an erster Stelle. Trotzdem ist es schwierig, die Zeit tot zu schlagen in solchen Momenten.

Diese extreme Lethargie tritt wirklich oft phasenweise auf. Gerade jetzt in den letzten paar Tagen wurde es wieder so schlimm mit der Unzufriedenheit, weil die Kinder schon wieder seit Anfang letzter Woche krank sind. In Zeiten, in denen ich z.B. Feste für den Kindergarten mitorgansiere, geht es mir blendend und ich bin Feuer und Flamme dafür. In solchen Situationen fühle ich mich ausgelastet und auch nicht irgendwie stupide. Ich denke, es ist deshalb so, weil ich da ja ein bestimmtes Ziel vor Augen habe.

Nun zu dem Thema, was mich gerade ein bisschen geärgert hat:
Ich finde es anmaßend, zu sagen, ich solle mein Geld lieber für was sinnvolles ausgeben anstatt für den nächsten SUV.
Ich hab weder gesagt, dass wir reich sind, noch dass ich was mit meinem Geld anfangen will.
Es stimmt, dass ich noch nie in der Situation war, dass ich mir etwas Notwendiges nicht leisten konnte. Aber ich habe immer für mein Geld gearbeitet! Ich hab zwei abgeschlossene Ausbildung und mir durch meine guten Leistungen in meinem Beruf eine gute Stelle erarbeitet. Ich verstehe nicht, warum mir das jetzt negativ ausgelegt wird! Und außerdem fahre ich einen stinknormalen Opel Kombi als Familienauto. Und wir haben auch nur ein Auto, weil wir nur eins brauchen. Ich erledige fast alles zu Fuß, da wir sehr Zentrumsnah wohnen.

Vielen Dank für euren bisherigen Antworten! Ich bin gespannt, welche Anregungen noch kommen.
Jo - ich verstehe Dich nur allzu gut!

Beruflich bin ich wie ein menschlicher Roboter ( sagt meine Mitbewohnerin), indem ich Daten in Systeme einpflege, die niemand braucht. Es ist zum verzweifeln.

Ich habe mir allerdings Hobbys gesucht, die mich gedanklich fordern. Es ist mein Ausgleich für "beruflich" verordnete Langeweile, da ich dort die Grenzen meiner Kompetenz durch die Laufbahn erfahre, nicht jedoch durch Wissen oder Erfahrung. Auf deutsch: verschwendete Zeit.


Nutze Du doch bitte deine Ressourcen um Dich weiter zu bilden und nach der Kinderpause entsprechend wieder einsteigen zu können.
 

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