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Warum sind viele Personaler so unverschämt?

Hallo zusammen!

Ich muss mir echt mal den Frust von der Seele schreiben. Momentan bin ich auf Jobsuche und hatte auch schon ein paar Gespräche. Ein, zwei davon waren nett und ich hatte wirklich das Gefühl, dass man mir auf Augenhöhe begegnet ist. Der Großteil aber war einfach nur unverschämt.

Vor zwei Wochen hatte ich ein Gespräch in einem mittelständischen Unternehmen für eine Stelle als Bürokauffrau.
Ich kam also ins Gespräch und musste mich zum Geschäftsführer sowie einer furchtbar überheblichen Personalchefin an einen winzigen Tisch klemmen, bei dem man ungelogen den Atem des Gegenübers im Gesicht gespürt hat, so eng war es. Diese extreme Nähe zu fremden Personen war mir ohnehin schon sehr unangenehm, aber bei den Fragen wurde es noch schlimmer.

Los ging es natürlich gleich mit der Standardfrage zu meinen 1,5 Jahren Arbeitslosigkeit, in denen ich, wie auch im Lebenslauf angegeben, meine damals bettlägrige Oma gepflegt habe. Die beiden Herrschaften sind dann ungelogen 10 Minuten lang auf diesem Thema rumgeritten, welche Pflegestufe meine Oma denn gehabt hätte, ob ich Pflegegeld bekommen habe, ob ich in der Zeit vom Amt gelebt hätte, etc.pp.

Ich merkte enorm, dass man nur darauf abzielte, eine eventuelle Lüge meinerseits aufzudecken, ich konnte aber alles plausibel beantworten und ärgerte mich hinterher ziemlich. Was geht es diese Leute an, welche Pflegestufe meine Oma hatte und ob ich vom Amt gelebt habe?! Das Ganze ist 10 Jahre her!

Jedenfalls, danach schien das Thema abgehakt, ich sollte etwas über meinen letzten Job berichten, da fiel mir die Personalerin völlig überraschend und ohne jeglichen Kontext ins Wort:

"UND WAS HABEN SIE EIGENTLICH IM JAHR 2009 GEMACHT?!"

Ich: Na da habe ich meine Oma gepflegt, da haben wir doch vorhin die ganze Zeit drüber gesprochen!?

Sie: (tut so, als würde sie angestrengt meinen Lebenslauf durchforsten) Ach, da steht es ja, hab ich total übersehen!

Man merkte förmlich, wie es sie ankotzte, dass ich sofort darauf antwortete und nicht erst nachdenken musste, welche Lügen-Station in meinem Lebenslauf denn nun beim Jahr 2009 steht..

Einfach nur peinlich und armselig in meinen Augen. Wieso laden sich die Personaler eigentlich Leute ein, die sie ja ganz offensichtlich eh unseriös finden? Ich ärgere mich noch heute, dass ich damals nicht einfach aufgestanden und gegangen bin.

Dann hatte ich kürzlich ein Bewerbungsgespräch in einer winzigen Hinterhof-Firma mit 5 Angestellten. Die Stellenanzeige war extrem kurz gewesen und die Aufgaben darin auch nicht klar formuliert. Drei der Angestellen saßen mir dann total wichtigtuerisch beim Gespräch gegenüber und ich musste für eine Stelle als Sachbearbeiterin ständig irgendwelche dämlichen Telefoninterviews mit dem Geschäftsführer simulieren, damit man testen konnte, wie ich auf verärgerte Kunden reagiere und ähnliches. Dabei saßen die anderen beiden da und starrten mich unentwegt an.

Hinterher musste ich erzählen, was ich denn alles über diese tolle Firma weiß. Ich sagte dann eben das, was es auf der Homepage zu lesen gab (ca. 3 Zeilen ;) ), anderswo konnte ich mich auch nicht informieren, da die Firma wie gesagt nicht bekannt ist. Hinterher kam dann eine Absage per Mail, dass ich mich nicht gut auf das Gespräch vorbereitet hätte und ich hätte ja kaum was über die Firma gewusst. Na sag bloß..

Gehört das heutzutage schon zum guten Ton, dass man so behandelt wird? Wie kann ich sowas denn im Vorfeld vermeiden? Meistens laufe ich echt aus dem Gespräch raus und komme mir richtiggehend ver*rscht vor. Nicht zuletzt ist es ja auch reine Zeit- und Geldverschwendung, solche Gespräche wahrzunehmen.
 
G

Gelöscht 75067

Gast
Glaub mir, du bist nicht allein mit dem Problem. Der heutige Arbeitsmarkt hat sich gewandelt, der Fachkräftemangel ist die größte Lüge der Unternehmerschaft um Billigkräfte von Ausland zu holen, während der Akademikerüberschuss obendrein zu einer Entwertung von Abitur und Uniabschluss geführt hat.

Dadurch hat sich die Haltung durchgesetzt nach der eierlegende Wollmilchsau zu suchen.

Jung (weil ein älterer hätte womöglich das Selbstbewusstsein sich nicht alles bieten zu lassen)

Am besten ab der Geburt den Beruf beherrschen (weil anlernen zu teuer)

Williger Überstundenleister (weil man existiert nur um den Herrenmenschenpersonaler zu dienen)

Und natürlich spottbillig (weil der Personaler allein schon bei den Gedanken ein Gehalt höher als sein Morgenkaffee ihn ein schmerzverzerrtes Gesicht beschert)


Man kann da schwer gegen dieses Verhalten was tun, ich kann dir nur den Tipp geben sich bei kleineren Betrieben eher zu bewerben. Da hatte ich zmd. bei den Vorstellungsgesprächen den Eindruck, dass die Personaler nicht komplett geistig abgehoben sind, weil sie statt durch Daddys bezahlten BWL Studium durch Leistung die Position erlangten und deswegen bodenständiger sind.
 

Donar

Mitglied
Solche Situationen habe ich auch schon häufiger erlebt. Manche Personaler haben absolut keine soziale Kompetenz.
Ich kann mich daran erinnern, mal ein Bewerbungsgespräch abgebrochen zu haben, weil eine Personalerin mir ziemlich unverschämt und hochnäsig rüberkam.
 

Jolina87

Aktives Mitglied
Klar ist das nicht immer die netteste Situation.

Andererseits hat der Personaler ggf schon 15 Gespärche zu genau der Stelle geführt oder hat grade viel Stress auf der Arbeit.
Es sind ja auch nur Menschen und "nett sein" ist ggf nicht das wichtigste Kriterium gewesen als die eingestellt wurden.

Ich hatte auch mal Personaler da sitzen die dinge wissen wollten zu denen ich beim besten willen nichts sagen konnte oder wollte. Einmal kam ich 1.5 Stunden zu spät zu einer art Vorstellungsgespräch weil es ein Schneechaos gab. Am zielort lag nichtmal eine Flocke. Da ist der Abteilungsleiter raus gegangen um einen der Mitarbeiter zu fragen ob in Frankfurt schnee liegt. Ich hätte ja auch lügen können, weiß er nicht. Das ist doch halb so wild.

Die wollen dich kennenlernen und eben schauen ob das was du nicht belegen kannst stimmt. Wenn dir fragen zu persönlich sind sagst du das halt.
Gut möglich das man da nur testen wollte ob du genügend Willensstärke hast auch mal nein zu sagen.

Ich würde mich da garnicht so reinsteigern. Jedes Gespräch, und ist es noch so blöd, ist immerhin auch ein training.
 
M

Mr. Pinguin

Gast
Das ist die Realität.
Menschen werden zumeist ungehaltener wenn sie unter stress stehen oder wenn sie genervt sind. Oder sind auch mal abgelenkt.
Und Personaler haben noch andere Aufgaben und notwendige Kompetenzen als nette gespräche zu führen.
Nette Gespräche führen können, sollte aber eine ganz wichtige Kernkompenz sein. Schließlich kann keiner was dafür, wenn der Personaler so gefordert oder überfordert ist.
 

Jolina87

Aktives Mitglied
Nette Gespräche führen können, sollte aber eine ganz wichtige Kernkompenz sein. Schließlich kann keiner was dafür, wenn der Personaler so gefordert oder überfordert ist.
Es kommt doch darauf an wofür diese Person angestellt ist.
Wenn die Hauptaufgabe die Verwaltung und organisation des Personals ist und Gespräche nur dann geführt werden wenn mal wer neues eingestellt wird dann führen einige der Personaler ggf nur 2-3 mal im Jahr das Gespräch.

Mal ganz davon abgesehen ist nicht unbedingt nen Personaler bei so einem Gespräch dabei. Ich hatte schon mal gespräche wo erst beim dritten Gespräch nen Personaler dabei war. Davor waren das Team und Abteilungsleiter.
Bei kleinen Firmen hatte ich gespräche mit den Geschäftsführern.
 
M

Mr. Pinguin

Gast
Es kommt doch darauf an wofür diese Person angestellt ist.
Wenn die Hauptaufgabe die Verwaltung und organisation des Personals ist und Gespräche nur dann geführt werden wenn mal wer neues eingestellt wird dann führen einige der Personaler ggf nur 2-3 mal im Jahr das Gespräch.
Wenn schon mit Bewerbern so umgegangen wird, wie dann erst mit Kollegen?
Womöglich den ganzen Tag lang unentwegt ein einziges Gestichel, Gelästere und Gemobbe. Mit entsprechend psychischen Belastungen für die Belegschaft und ein belastetes Betriebsklima. Daraus folgend Fehlzeiten durch Krankheiten, Leistungseinbußen und hohe Personalfluktuation. Eigentlich nicht so gut für ein Unternehmen.

Man sollte meinen, dass das auch anders geht?
 
Zuletzt bearbeitet:

Jolina87

Aktives Mitglied
Wenn schon mit Bewerbern so umgegangen wird, wie dann erst mit Kollegen?
Womöglich den ganzen Tag lang unentwegt ein einziges Gestichel, Gelästere und Gemobbe. Mit entsprechend psychischen Belastungen für die Belegschaft und ein belastetes Betriebsklima. Daraus folgend Fehlzeiten durch Krankheiten, Leistungseinbußen und hohe Personalfluktuation. Eigentlich nicht so gut für ein Unternehmen.

Man sollte meinen, dass das auch anders geht?
Jetzt übertreibst du maßlos und vergleichst Äpfel mit Birnen.
Eine eher forsche art einem Bewerber gegenüber, die auch z.T. Taktik sein kann, sagt garnichts darüber aus wie man sich anderweitig verhällt.

Oder Mobbst du automatisch jeden nur weil du mal im Verkehr jemanden Beleidigst der dir die Vorfahrt nimmt oder der blöd geparkt hat?

Und selbst wenn wenn die Person generell recht Forsch ist ist doch ein gewaltiger Unterschied zwischen einer PErson die ggf in einigen Situation etwas unhöflich wird und jemandem der Mobbt. Ist das ggf nicht die beliebteste PErson im Haus aber auch kein Problem.

Ich seh das ganze drama nicht was du hier aus nem ganz gewöhnlichen Gespräch machst. JA es wäre netter gegangen aber der Personaler ist durchaus berechtigt auch mal unangenehme Fragen zu stellen oder später noch mal nachzufragen oder eben auch an der Story zu zweifeln die ihm erzählt wird.
Genauso wie der Bewerber berechtigt ist nicht zu antworten oder das Gespräch vorzeitig zu beenden oder im Anschluss den Job abzulehnen.

Der Bewerber will hier was von der Firma, nicht anders herrum. Das sind keine Verkäufer deren Job es ist nett zu Kunden zu sein sondern "einkäufer" deren Job es ist zu schauen ob der Bewerber fachlich aber eben auch von der Persönlichkeit her passt.
 

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