Chaosqueen1985
Mitglied
- Huhu
Mhm ich weiß ehrlich gesagt gerade gar nicht wie ich anfangen soll, aber ich weiß mir einfach keinen Rat mehr :-( Ich bin normal gar nicht so der Typ der seine Probleme breit tritt, oder diese online stellt, aber manchmal kann es ja vielleicht auch helfen, wenn man sich einfach mal alles von der Seele schreibt und objektive Meinungen von Außenstehenden erhält, sofern überhaupt jemand Lust hat mir zu antworten...Vielleicht fange ich einfach damit an mich kurz vorzustellen. Also ich bin weiblich 32 Jahre alt, habe einen 4 jährigen Sohn und bin seit 2011 verheiratet. Zusammen sind wir allerdings schon seit 2009. In unserer gemeinsamen Zeit haben wir einige Höhen und Tiefen zusammen durchlebt und einander Halt gegeben. Unsere Ehe lässt sich schlecht bzw. schwierig in paar Worten beschreiben. Unser Fundament würde ich beschreiben als sehr wertschätzend, respektvoll und geprägt von einem hohen Familiensinn, den wir beide leben. Man könnte uns beide eigentlich als Menschen mit hohen moralischen Wertvorstellungen beschreiben, wobei Familie da normalerweise schon höchste Priorität hat. Wir beide sind ein absolut aufeinander abgestimmtes Team, das den Alltag und das Familienleben möglichst harmonisch funktionsfähig macht. Unser Kind was wir uns beide sehr gewünscht haben, ist nur durch eine künstliche Befruchtung entstanden und war somit natürlich der 6er im Lotto. Wir hatten uns beide zum Ziel gesetzt, diesem Kind eine ,,perfekt Familie" mit allem drum und dran zu bieten.Leider habe ich als Kind selbst nicht gerade die ideale Kindheit erlebt, sehr viele Beziehungsabbrüche, Trennungen der wichtigsten Bezugspersonen, sowie ein Jahrzehntelanger Rosenkrieg zwischen meinen nächsten Bezugspersonen, dann insgesamt 23 Umzüge, 100 wechselnde Lebenspartner meiner Mutter etc. pp. Diese Liste könnte ich nun noch endlos weiter führen, tut aber nur am Rande was zur Sache. Ich erwähne dies auch nur damit man versteht, warum ich bei meiner eigenen Familie so viel Wert auf Stabilität und Perfektion lege. Ich möchte einfach die absolut besten Gegebenheiten meinem Kind als Grundstock bieten. Bis dato dachte ich auch in meinem Mann jemanden gefunden zu haben der dies genauso sieht wie ich und entsprechend mit trägt... Leider musste ich fest stellen, das unsere Moralvorstellungen wohl doch sehr weit auseinander liegen :-(Mein Mann führte 2 Jahre lang eine emotionale Affäre, sprich er lebte eine weitere Beziehung über schreiben und telefonieren aus. Wobei zu erwähnen bleibt, das Sie sich im Rahmen eines Konzertbesuches real kennen lernten und die Nummern auf ,,freundschaftlicher Basis“ austauschten. Davon wusste ich aber nichts. Dies ging dann soweit das die Zwei sich eine Scheinwelt aufgebaut haben, in der Sie irgendwie zusammen waren und einander die große Liebe beteuerten. Die Frau selbst befindet sich wohl auch in einer Ehe die ebenfalls wohl nicht mehr glücklich ist. Hinter den ,,Betrug“ meines Mannes bin ich nur durch Zufall gekommen und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll... Er sagt, das er die Affäre jetzt sofort beendet habe und für ihn niemals eine Trennung zwischen uns zur Diskussion stand. Er hätte sich so aus dem Alltag geflüchtet und eine Scheinwelt aufgebaut, in der er sich geborgen gefühlt habe und alles leicht gewesen sei. Ich kann das alles nicht begreifen und stehe nun vor einem Haufen Trümmer und Scherben. Ich will die Ehe für mein Kind aufrecht halten, damit es nicht wie ich ein ,,Trennungskind“ wird, aber schaffe es nicht emotional mit dem Betrug abzuschließen und bei null anzufangen. Ich weiß auch nicht, ob ich meinen Mann nach diesem Vorfall noch liebe, wenn ich ehrlich bin, denn mit seinem Vertrauensbruch hat er all meine Überzeugungen ihn betreffend zerstört. Ebenfalls hat er auch einer Paartherapie zugestimmt und möchte wieder unsere Familie glücklich wissen. Auf der Paarebene haben wir uns eigentlich schon sehr sehr lange verloren und unserem Kind zuliebe eine vorzeigbare Bilderbuchfamilienwelt geschaffen, die hinter der Fassade viele viele Risse hat. Dabei muss ich aber erwähnen das ich häufig versucht habe mit ihm zu sprechen und darauf aufmerksam gemacht habe, das bei uns nicht alles in Ordnung ist und wir beide wieder zueinander finden müssen. Meine Bedenken hatte aber mein Mann immer zerstreut und prangerte lediglich an, das ihn mein Ordnungswahn störe, wir aber ja ansonsten ein gutes Leben zusammen führen würde. Auch Paargespräche oder Paarabende fand er nicht allzu sinnvoll. Als Frau hat er mich tatsächlich nicht gesehen, zugegeben ich ihn als Mann auch nicht mehr wahrgenommen. Ich habe immer nur versucht möglichst ein harmonisches Familienleben aufrecht zu erhalten und alle Bedürfnisse dabei zurück geschraubt, auch wenn ich dabei nicht glücklich war, warum hat er das nicht auch geschafft??? Dabei meine ich nicht das er seine Bedürfnisse außer Acht lassen sollte, reden hätte geholfen :-( Ich bin so unendlich wütend und will nur noch diese andere Frau bzw. deren Leben zerstören, mir ist klar das natürlich mein Mann der Hauptschuldige ist, aber wenn Sie wirklich leidet, leidet er dann auch und kann vielleicht nachempfinden, was er unserer Familie angetan hat. Jetzt liegt es wieder an mir ob die Familie bestehen bleibt oder nicht, was soll ich nur tun??? Ich kann nicht mehr, ich habe ohne diesen Hammer schon genügend mit meiner Biographie aufzuarbeiten und war erst vor kurzem aufgrund schwerer Depressionen und einer Posttraumatischen Belastungsstörung für mehrere Wochen in stationärer Behandlung. Ich habe dies nur durchgestanden, weil ich dachte einen eigene kleine gesunde Familie zu haben. Zumal wir dort auch ein erstes Paargespräch führten, indem er mir noch beteuerte, das er mich liebe und er unsere Ehe als stabil empfindet bzw. wir das gemeinsam schaffen und es nicht so schlimm um uns stehe wie ich annehmen würde. Danach fühlte ich mich erleichtert und war guter Dinge das Ruder rum zu reißen und uns als Paar wieder zu finden. Ich hab angenommen das mein Mann dieses Gespräch als Basis nimmt und wir ehrlich zueinander sind. Nicht mal 2 Monate später erfahre ich dann von seinen wahren Gedanken und seiner super Affäre. Im Gespräch war davon keine Rede...Nun stehe ich im Meer und alles spült sich über mir weg. Ich befinde mich in einem absoluten Ausnahmezustand und kann mit den Gefühlen kaum umgehen. Wer hat vielleicht den ein oder anderen Ratschlag. Was würdet ihr tun????
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