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impfverweigerung

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marut

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hallo forum,
seit einiger zeit beschäftigt mich das thema 'impfen' bei kindern. ich kenne mittlerweile einige junge eltern, die ihre kinder nicht impfen lassen. sie tun es nicht aus vernachlässigung, sondern ganz im gegenteil, nach bewusster auseinandersetzung. und sind auch gebildet, haben uni-abschlüsse usw., sprich sie können vermutlich auch mit informationen umgehen.
der punkt ist, dass diskussionen schnell sehr kontrovers verlaufen und nicht konstruktiv sind. ich habe mir jetzt viele seiten im netz angesehen, sowohl von impfgegnern als auch impfbefürwortern. ich habe auch seitenbetreiber angeschrieben, insbesondere um die tatsächlichen quellen von studien zu bekommen. denn leider wird auf beiden seiten nicht gut zitiert und behauptungen nicht bewiesen, es läuft praktisch immer so 'eine amerikanische studie mit soundso vielen teilnehmern konnte nachweisen, dass...'.
aber die genauen literaturangaben? fehlanzeige.
wenn man dann doch mal eine quelle gefunden oder bekommen hat und einen impfgegner damit konfrontiert, dann heisst es 'weisst du, wer die studie bezahlt hat? nein? sicher die pharmaindustrie und damit ist sie wertlos.'
antworten habe ich noch keine gefunden und bin auch ratlos, daher meine frage an euch, ob sich jemand mit dieser problematik auseinander gesetzt hat und durch sieht (oder jmd kennt, der wen kennt, der...).
viele grüsse
marut
 
Ich hab mich da durchgewurschtelt. Es ist allerdings schon etwas her 🙂 Aber ich kann dir empfehlen, bei Psiram mal nach der Rezension von Martin Hirtes "Impfen pro und contra", eins der berühmtesten Impfgegnerpropaganda, durchzulesen. Dort gibt es auch viele Verlinkungen und Studien. Es könnte also ein Anfang sein für dich 🙂 Wenn dir das nicht reicht, sag Bescheid, dann such ich nochmal in meinem Archiv.

Was halt bezeichnend ist, daß das Impfgegnertum darin gipfelt, daß geleugnet wird daß es diese Krankheiten überhaupt gibt. Warum "studierte Leute" sowas glauben, kann ich mir nicht erklären. Macht mir irgendwie Angst. Kennst du da welche persönlich? Ich hoffe ja immer daß das eins der vielen Märchen von Impfgegnern ist 🙂
Also ich meine jetzt studierte Menschen die auch eine biologische Grundausbildung haben (kein BWLer oder so), und mit dem Thema KEIN Geld verdienen 🙂

Viele Grüße!
 
Ich habe eine Ärztin in der Familie und mich erst vor ein paar Wochen mit ihr über exakt dieses Thema unterhalten.
Ich kann die Impfgegner schon irgendwie verstehen. Was gerne verschwiegen wird, ist dass ca. 1 von 100.000 Kindern bei einer Lebendimpfung an eben diesem Erreger erkrankt, gegen den es geimpft werden sollte. Klassisches Beispiel hier z.B. sind Masern.

Und da wägen diese Eltern natürlich ab. Soll ich mein völlig gesundes Kind ganz bewusst diesen - wenn auch sehr geschwächten - Erreger spritzen lassen und es damit impfen lassen gegen eine Krankheit die es aller Wahrscheinlichkeit nach sowieso nicht bekommt und dafür das 1🤐00.000 Risiko in Kauf nehmen? Statistisch gesehen ist die Chance durch die Masernimpfung an Masern zu erkranken DEUTLICH höher, wie sich die Masern in freier Wildbahn zu holen. Aber natürlich ist es ein Pokern mit seinem Leben, wenn man es nicht impfen lässt, bzw. eine stochastische Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Ich persönlich bin kein Impfgegner. Ich halte Impfungen für eine der wichtigsten medizinischen Errungenschaften und würde ohne Zweifel alle meine Kinder impfen lassen falls ich jemals welche haben sollte. Da ich aber bezweifle, dass das jemals der Fall sein wird, muss ich das höchstwahrscheinlich aber ohnehin nicht entscheiden 😉

MlG
ALW
 
Als Laie kann man sich da eigentlich kaum ein profundes Urteil bilden bzw. erschlagen einen Befürworter und Gegner mit für uns nicht nachprüfbaren Argumenten.

ich halte Nichtimpfen der Standardimpfungen für gefährlich und verantwortungslos, nicht nur ggü. dem eigenen Kind, sondern auch ggü. der Gemeinschaft. Gerade jetzt, wo viele Infektionskrankheiten wieder nach D einwandern, ist ein grundlegender Impfschutz notwendig.

Allerdings muss man nicht jeden Scheiß impfen. Zum Beispiel habe ich die Windpockenimpfung verweigert. Windpocken sind eine harmlose und beschwerdearme Erkrankung, die weitestgehend folgenlos abheilt. Auch halte ich Grippeschutzimpfungen nur bei gefährdeten Personenkreisen für sinnvoll.

Man muss dem Immunsystem auch Gelegenheit zum Training geben.

Aber naja, warum manche aber auf das Bekämpfen von Impfungen so abfahren, wird mir auch ein ewiges Rätsel bleiben.
 
Ich habe eine Ärztin in der Familie und mich erst vor ein paar Wochen mit ihr über exakt dieses Thema unterhalten.
Ich kann die Impfgegner schon irgendwie verstehen. Was gerne verschwiegen wird, ist dass ca. 1 von 100.000 Kindern bei einer Lebendimpfung an eben diesem Erreger erkrankt, gegen den es geimpft werden sollte. Klassisches Beispiel hier z.B. sind Masern.

Und da wägen diese Eltern natürlich ab.

Daß die Krankheit durch Impfung aber sehr viel harmloser abläuft und es kein SSPE gibt, erzählt diesen Eltern keiner. Oder sie wollen es nicht hören.
Und daß die Wahrscheinlichkeit einer Masernepidemie ansteigt, je geringer die Durchimpfungsquote der Bevölkerung ist, wohl auch nicht 🙂
 
Das Argument "wozu gegen etwas impfen, das mein Kind sowieso nicht kriegen wird?" schwächt sich selbst mit jedem, der nicht dagegen impft. Dann wird die Durchseuchungsrate steigen und damit die Ansteckungsgefahr.

Zum Beispiel hatte ich Mumps als Kind, wogegen heute geimpft wird. Das habe ich sehr lebhaft in Erinnerung, ich war sehr krank. Und bei Jungs kann das zur Zeugungsunfähigkeit führen. Will doch keiner.
 
Allerdings muss man nicht jeden Scheiß impfen. Zum Beispiel habe ich die Windpockenimpfung verweigert. Windpocken sind eine harmlose und beschwerdearme Erkrankung, die weitestgehend folgenlos abheilt. Auch halte ich Grippeschutzimpfungen nur bei gefährdeten Personenkreisen für sinnvoll.

Bei Windpocken ist die Ansteckungsart das Problem. Dadurch, daß die Viren so arg lange an der Luft überleben und man eine geringe Virenkonzentration braucht um krank zu werden, ist eine Ansteckung viel leichter und vor allem auch weitreichender. Für normale gesunde Menschen gar kein Problem, da hast du recht. Aber jeder Mensch, der wegen Komplikationen ins Krankenhaus muß, ist eine große Gefahr für die immunsupprimierten Patienten. Für diese wäre ein Herdenschutz wirklich sehr gut. Da impft man also nicht für sich als gesunden Menschen, sondern für alle immunsupprimierten in der Umgebung und im Krankenhaus, die an einer Windpockeninfektion sterben könnten. 🙂
Wollte ich nur mal so einwerfen, denn das war mir auch lange nicht klar.

Bei der Grippeimpfung bin ich voll bei dir. 🙂

Jede Impfung ist ein Training fürs Immunsystem.
 
Ja, klar und als Grundlage für spätere Gürtelrosenerkrankungen auch nicht so ganz ohne Folgen.

Wobei die Letalitätsrate/ Komplikationsrate bei Windpocken, auch bei Gefährdeten und Schwangeren, sehr niedrig war. Wie es jetzt mit steigender Durchimpfung sein wird, weiß ich nicht.

Aber da sind wir auch schon drin: über sowas kann man dann hoch und runter diskutieren.

Gleiches zum Beispiel bei der HPV-Impfung.

Auch da war/ bin ich skeptisch.

Grundsätzlich gilt für mich aber, dass Impfungen richtig und notwendig sind.
 
Ich hab mich da durchgewurschtelt. Es ist allerdings schon etwas her
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Aber ich kann dir empfehlen, bei Psiram mal nach der Rezension von Martin Hirtes "Impfen pro und contra", eins der berühmtesten Impfgegnerpropaganda, durchzulesen. Dort gibt es auch viele Verlinkungen und Studien. Es könnte also ein Anfang sein für dich
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Wenn dir das nicht reicht, sag Bescheid, dann such ich nochmal in meinem Archiv.
vielen dank für diesen hinweis. martin hirtes buch ist ja bekannt, selbst das RKI geht darauf (indirekt) ein - siehe RKI - Bedeutung von Impfungen - Antworten des Robert Koch-Instituts und des Paul-Ehrlich-Instituts zu den 20 häufigsten Einwänden gegen das Impfen. beim rki gibt es aber, wie gesagt, leider keinerlei referenzen.
die rezension auf psiram dagegen kannte ich noch nicht, hat mir aber sehr gut gefallen, eben weil dort ordentlich zitiert wird. es gibt zwar auch ein paar tote links, aber das ist behebbar.
Was halt bezeichnend ist, daß das Impfgegnertum darin gipfelt, daß geleugnet wird daß es diese Krankheiten überhaupt gibt. Warum "studierte Leute" sowas glauben, kann ich mir nicht erklären. Macht mir irgendwie Angst. Kennst du da welche persönlich? Ich hoffe ja immer daß das eins der vielen Märchen von Impfgegnern ist
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Also ich meine jetzt studierte Menschen die auch eine biologische Grundausbildung haben (kein BWLer oder so), und mit dem Thema KEIN Geld verdienen
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ja, ich kenne persönlich impfgegner. und wie gesagt, es ist schwierig, mit ihnen zu reden. glücklicherweise wurde ich vorgewarnt, sd. ich zunächst nur zugehört und mich nicht als impfbefürworter geoutet habe. ich bin totaler laie und habe (negativ formuliert) halb- bzw. falschwissen oder (positiv formuliert) berechtigter kritik nichts entgegen zu setzen. was mich getroffen hat, war die frage und das argument, warum denn soviele impfbefürworter angst vor den impfgegnern hätten, da doch zb. eine masernepidemie keinen der geimpften treffen oder wenn, dann nicht so hart treffen sollte. dahinter stecke also eig nur die angst vor macht- und kapitalverlust der grossen konzerne und ihrer helfer in der politik. und ich habe tatsächlich angst.
neu war mir, dass kinderärzte impfverweigerung wohl ganz pragmatisch sehen und tatsächlich kaum aufklären, es gibt halt keine impfpflicht, also sollen die leute mal machen. auch kitas sehen wohl keinen grund, den impfstatus zu kontrollieren und ggf. regulierend einzugreifen.

ja, wie gesagt, sehr komplexes und schwieriges thema, das schnell auch in verschwörungstheorie abdriftet.

fangen wir mal einfach an: die zulassungsstellen für impfstoffe werden von der pharmaindustrie bezahlt, die kriterien für die zulassung wurden zusammen mit den pharmaverbänden 'erarbeitet'.
hier habe ich mich auf wikipedia verlassen: https://de.wikipedia.org/wiki/Europäische_Arzneimittel-Agentur
dort steht unter "Budget und Finanzierung", dass 'Durchschnittlich 83 Prozent des Budgets stammen aus Gebühren, die die Pharmaunternehmen für die Bearbeitung der Zulassungsanträge entrichten müssen.' gebühren, das klingt doch ok, oder?
die EMEA arbeitet mit ICH und VICH zusammen, die ihrerseits aus behörden und pharmaverbänden bestehen, die WHO hat darin (also im ICH) lediglich beobachterstatus. das ist schon ein etwas undurchsichtiges geflecht, aber es lässt sich nicht leugnen, dass pharmaverbände an der ausarbeitung von zulassungskriterien beteiligt sind/waren. aus anderen bereichen kenne ich das auch, aber dort ist es so, dass die 'grossen' sehr hohe qualitätsansprüche diktieren, die die 'kleinen' dann eben oft nicht halten können und so als konkurrenz ausscheiden müssen. das argument "die kriterien für die zulassung wurden zusammen mit den pharmaverbänden 'erarbeitet'." suggeriert aber eher niedrige qualität (man denke zb. an die richtlinien für die produktion von bio-eiern, die immer noch massentierhaltung ermöglichen und somit kleine biobauern aushebeln siehe https://www.tagesschau.de/inland/bio-eier-kommerzialisierung-101.html). werden also die hürden hoch, aber die qualität dennoch niedrig gesetzt?
die EMEA selbst aber hat interne richtlinien zur vermeidung von interessenkonflikten erarbeitet und hält sich wohl auch daran.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann die Impfgegner schon irgendwie verstehen. Was gerne verschwiegen wird, ist dass ca. 1 von 100.000 Kindern bei einer Lebendimpfung an eben diesem Erreger erkrankt, gegen den es geimpft werden sollte. Klassisches Beispiel hier z.B. sind Masern.

Was aber auch gern außer acht gelassen wird: je weniger Kinder gegen Masern geimpft werden, umso höher steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind eben doch an Masern erkranken wird, und die Nachwirkungen und Folgeschäden dieser Krankheit können auch erheblich sein.

Abgesehen davon gibt es ja auch andere Kinderkrankheiten (z.B. Kinderlähmung), an die wir uns heutzutage deswegen kaum noch erinnern, WEIL sie eben durch Impfung so gut wie ausgerottet werden konnten. Verzichten jedoch viele Eltern auf die Impfung, dann werden diese Krankheiten mittelfristig zurückkehren (denn in Afrika z.B. sind meines Wissens diese Krankheiten noch durchaus eine Gefahr für die Bevölkerung).
 
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