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Umgehen mit Depression, wie starten?

Planloser

Neues Mitglied
Hallo,

Ich habe mich nun entschieden mir helfen zu lassen, da ich unter Depressionen leide.
Ich würde zwar echt gerne Arbeiten, aber sobald ich irgendwo anfangen kann, habe ich nach 1 Tag bzw am Abend immer extreme Depressionen. Sachen wie "Die wollen dich eh nicht", "Die wollen dich nur ausnutzen" etc schwirren mir dann durch den kopf.
Auch heute wieder, gestern nacht hatte ich extreme Bauchschmerzen, hab mich also krank gemeldet (nach 1 Woche arbeiten). Heute wollt ich eig. wieder hin, jedoch hatten die Bauchschmerzen nur zugenommen.
Ich denke das ist psychisch veranlagt. Ich hab extreme Angst zu Arbeit zu gehen auch wegen den Bauchschmerzen. Also habe ich angerufen das ich heut auch nicht kommen werde und wieder zum arzt maschieren werde.
Ich arbeite dort über leasing, von daher werde ich wohl oder übel dort nicht mehr arbeiten. Zum einen, da ich meine Gesundheit nun endlich verbessern möchte. Zum anderen aber auch, der Scham nach so kurzer Zeit wieder Krank zu sein und die Angst mit dem psychischen Druck nicht zustande zu kommen.
Von daher habe ich beschlossen die Arbeit niederzulegen, und da es die Probezeit ist, mich rausschmeissen zu lassen.

Und so ist das immer, sobald ich eine Arbeit hab, zuerst freue ich mich, am Abend und am nächsten Tag bin ich überwältigt von Depris und lass die Arbeit liegen.

Ich möchte wirklich etwas tun gegen meine Depris, nur weis ich nicht, wie ich anfangen soll.
Meinen Hausarzt das zu sagen, dafür schäme ich mich zu sehr, da in meiner Familie noch jemand Depris hat. Was soll ich denn nur jetzt machen?
 
Erst mal musst du dich dafür nicht schämen. Es haben mehr Menschen Depressionen als man denkt
In dieser ungesunden Arbeitswelt und übermenschlich leistungsorientierten Gesellschaft ist das für mich auch kein Wunder, aber das ist ein anderes Thema

Wenn du nicht zu einem Hausarzt gehen willst, kannst du dich direkt an einen Psychologen wenden
Da kannst du erst mal 5 Probesitzungen nehmen, die dir deine Krankenkasse i. d. R. bezahlt
Finden tust du Psychologen, indem du einfach bei Googel Psychologe/Psychotherapeut und dein Bundesland eingibst

Vielleicht hilft dir das schon, ein paar Mal mit einem Profi über deine Probleme zu reden
Der Psychologe kann nach diesen 5 Sitzungen gut einschätzen, was du genau hast und ob du weitere Hilfe brauchst
Eventuel kann er dir weitere Anlaufstellen nennen, oder bietet dir an eine Therapie bei ihm zu machen
Wenn du dir das ebenfalls vorstellen könntest, dann müsstest du für die Krankenkasse einmal zum Hausarzt gehen, damit dieser dir bescheinigt, dass deine Beschwerden psycgisch und nicht körperlich bedingt sind

Vielleicht stellt dir auch ein fremder Arzt eine Bescheinigung aus, falls dir das angenehmer wäre, als deinen Hausarzt drum zu bitten (macht aber nicht jeder fremde Arzt)...aber schämen musst du dich wie gesagt nicht dafür. Hausärzte haben öfters mit Depressionserkrankten zu tun, und für die ist das ganz normaler Arbeitsalltag...die denken deswegen überhaupt nicht schlecht von dir

Wenn du direkt zu deinem Hausarzt gehst mit deinen Problemen, könnte der dir auch eine Überweisung für einen Psychiater ausstellen. Psychiater dürfen, im Gegensatz zu Psychologen, Medikamente verschreiben, falls das für dich in Frage kommen könnte

Also zusammengefasst, ich würde mir an deiner Stelle erst mal einen Termin beim Hausarzt geben lassen, der hilft dir dann selber, wenn er sich mit Depressionen auskennt, oder er überweist dich an einen Psychiater.... oder versuchen einen Termin bei einem Psychologen zu bekommen...das kann aber unter Umständen schwer werden, weil viele Psychologen stark ausgebucht sind

Ich wünsche dir viel Glück...falls du noch Fragen hast, stelle sie hier ruhig...vielleicht kann ich dir da helfen
Ich bin übrigens selber grad in Therapie wegen Depressionen und das was ich dir hier geschildert habe, sind meine persönlichen Erfahrungswerte
 
[...]

Und so ist das immer, sobald ich eine Arbeit hab, zuerst freue ich mich, am Abend und am nächsten Tag bin ich überwältigt von Depris und lass die Arbeit liegen.

[..]

Hi Planloser,

nicht das ich das Problem verharmlosen will. Das klingt wie Lampenfieber bzw. wie Prüfungsangst. Klar, wenn diese Schwellenangst nicht aufhört, kann das in einer Depression münden. Dein Körper quittiert das mit physischen Schmerzen, als Warnsignal. Könnte also ein psychsomatischen Ding sein.

Und vielleicht gib es bei Dir eine unterbewusste Vermeidungstaktik, für den Start/Anfang. Versagensängste wäre dabei ein Thema.

Da hilft, was @Pistus sagte.
Deine Schamkonflikt ist verständlich. Doch dadurch kann sich das Problem immer mehr manifestieren. Leider.

Ich wünsche Dir den Mut für den Hausarzt.🙂 Wäre ein guter Anfang. Ganz bestimmt.

LG
abendtau
 
Hallo Planloser,

ich würde das nicht selbst als Depression bezeichnen, damit engst Du Dich auf eine bestimmte Richtung ein.

Aber klar ist, daß Du Hilfe benötigst. Es ist nicht schön, wenn Du mißtrauisch und selbstabwertend sein mußt. Wahrscheinlich weil Dir das so bekannt ist aus Deiner Lebenserfahrung.

Ich selbst habe gerade eine 5jährige Psychotherapie abgeschlossen und es ist für mich immer noch erstaunlich, wie gut sie geholfen hat. Wie willkommen ich mich inzwischen überall fühle. Ohne Angst nachdem ich so lange unter Angst und Panikattacken gelitten habe. Ich bin inzwischen völlig im Vertrauen in mich, in andere und in das Leben. Das ist ein wunderbares Gefühl.

Heilung ist möglich.

Wie steht es mit Deinem Vertrauen? Wo fehlt Dir dafür die Basis? Das kann tatsächlich nachgeholt werden.

Du sagst jemand in Deiner Familie leidet an Depressionen. Ist es ein enges Familienmitglied? Das ist eine sehr schwere Bürde,die auch das Leben und den Lebensmut der Angehörigen stark einschränkt.

Ich finde es sehr mutig und wunderbar, daß Du nicht aufgeben und Dich zurückziehen möchtest, sondern Dich aktiv für eine Verbesserung Deiner Lebensqualität einsetzen möchtest. Es ist ein manchmal sehr anstrengender Weg. Schon der Beginn ist oft mühselig. Es dauert, bis man einen Therapieplatz hat und man muß oft über Monate hartnäckig am Ball bleiben und immer wieder nachhaken, ob irgendwo ein Platz frei ist. Aber es lohnt sich.

Der Hausarzt kann ein guter Anlaufpunkt sein, wenn er Dir bei der Therapeutensuche zur Seite steht und nicht einfach Medikamente verschreibt. Auch andere Ärzte können helfen. Bei mir war es erstaunlicherweise mein Gynäkologe, der meinen Therapeuten kannte und für mich bei ihm vorgesprochen hat und ihm von meiner Not erzählt hat und die Dringlichkeit meiner Therapeutensuche verdeutlicht hat. Das hat geholfen, daß mein Therapeut mir zunächst übergangsweise sporadische Termine gegeben hat, bis nach ca. einem halben Jahr ein Platz frei wurde. Auch Beratungsstellen können unterstützend helfen.

Und die Scham darfst Du aufgeben. Für ein gebrochenes Bein oder Migräne oder eine Grippe würdest Du Dich doch auch nicht schämen, wenn Du zum Arzt gehst? Deine psychischen Schwierigkeiten, Ängste, mangelnde Selbstwertschätzung etc. hast Du geausowenig selbst verursacht wie eine Migräne. Deine Lebensrfahrungen haben es herausgebildet. Es ist so wie es ist.

ich wünsche Dir viel Kraft und Ausdauer.
 
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