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Verhaltenstherapie bei Trauma sinnvoll?

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Ich stecke gerade mittendrin in einer Traumatherapie bei einem Verhaltenstherapeut. Und mir geht es gut damit.

hey,,,mich interessiert das thema auch!

wie läuft dein eine therapiestunde ab?

was hilft dir?

hat dies auch langfristige wirkung?

kann man mit verhaltenstherapie jedes noch so tiefe und zurückliegende trauma effektiv bearbeiten?

gruß stff
 
Fakt ist: Verhaltenstherapie ist bei Traumata die erste Wahl, weil es erwiesener Maßen am besten hilft.
Da widerspreche ich, Studien zur Wirksamkeit von Verhaltenstherapie stehen aktuell sehr in der Kritik. Zudem unterliegt auch Wissenschaft gewissen Trends und Modeerscheinungen, zu denen man derzeit auch bestimmte Strömungen der Verhaltenstherapie zählen kann - andere wiederum haben sich natürlich bewährt.

Die Entscheidung darüber, welche Ausbildung dein/e Therapeut/in haben sollte, um dir gut helfen zu können, ist sehr kompliziert. Hier mal ein paar Aspekte:

Eine gute Traumatherapie hat mehrere Phasen. Am Anfang geht es vor allem darum, den Patienten zu stabilisieren, d.h. ihm das (berechtigte) Gefühl zu geben, dass sein Leben in sicheren Bahnen verläuft und er aus dem Überlebensmodus raus kann. Erst wenn diese Phase eine ganze Weile andauert, kann und darf die Ursache des Traumas überhaupt thematisiert werden. In der Stabilisierungsphase wäre sicher ein Verhaltenstherapeut nicht schlecht, weil er mit dir sehr gut Alltagskompetenzen erarbeiten kann, die dazu führen, dass dein Leben wieder "geregelte Bahnen" annimmt und du die Kontrolle über Situationen zurück erlangst.

In späteren Phasen, wenn es dann um die klassische Aufarbeitung des Traumas geht, kann eine andere Fachrichtung besser sein, z.B. tiefenpsychologisch fundiert. Tiefenpsychologisch fundierte arbeiten z.B. mehr mit der Beziehung Therapeut-Klient, was besonders bei Bindungstraumata oder sexueller Gewalt wichtig sein kann. Das Vertrauen in andere Menschen ist geschädigt, deshalb ist eine stabile Beziehung zum Therapeuten die Stütze und außerdem Voraussetzung, um überhaupt über das Erlebte sprechen zu können. Aber auch das stellt keine allgemeingültige Aussage dar.

Dann muss die Chemie zwischen dir und dem/der Therapeut/in auf jeden Fall stimmen. Du wirst auch in Gesprächen recht schnell merken, ob ihr über das redet, um was es dir geht oder sinnlos um das Thema herumkreist...vertrau was das angeht auf dein Gefühl! In einer guten Therapie lassen sich auch schon am Anfang Bedenken ansprechen und ihr könnt u.U. deine Zweifel aus dem Weg räumen. Ein guter Therapeut wird dir (ganz besonders bei Trauma) auch immer erklären, was er warum macht und wohin das ganze gehen soll.

Aus meiner persönlichen Erfahrung würde ich dir auch eher von der Verhaltenstherapie abraten, ich kenne aber auch einige die davon absolut überzeugt sind. Im Grunde kommt es darauf an, was Du glaubst, was für dich am besten ist. Heilung braucht eben auch eine gewisse Überzeugung und die kann auch nur da sein, wenn die Chemie Therapeut/Klient stimmt.

Wenn du aktuell Suizidgedanken hast, wird ein guter Therapeut übrigens auf gar keinen Fall mit dir Traumaexposition betreiben! Das wäre dann tatsächlich ein eindeutiger Kunstfehler.
 
trauma mache ich beispielsweise auch nur stationär in der klinik. ambulant ist mir diese therapieform zu unsicher. ich fühle mich sicherer, wenn ich weiß, es gibt einen geschützten rahmen.
 

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