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Mutter erniedrigt mich

La Flou

Mitglied
Hey,
also ich habe mich nun entschlossen ein Studium zu beginnen. Mein Notendurchschnitt ist um Längen besser als der örtliche NC und trotzdem hat meine Mutter nichts besseres zu sagen, als dass es sowieso zu schwer für mich wäre.

Es gibt Menschen, die mich kaum kenne, die mir sagen, dass ich mit meiner Intelligenz und Kapazität in ein Studium gehöre. Ich wurde binnen Tagen an jeder Hochschule angenommen, wo ich beworben habe. Ich habe mich selbst beim Abitur furchtbar gelangweilt. Und da sagte sie auch, dass ja der Unterricht nicht gut sein kann, wenn ICH GUT darin bin. Was ist denn das für eine Rotze? Wieso kann sie einfach nicht anerkennen, dass ich auch etwas wert bin? Ich krieg echt zu viel! Und jedes Mal, wenn ich ihr meine Meinung sage, dann flippt sie aus. Sie gibt mir an allem die Schuld und dass das ja alles gar nicht stimmt usw. Wenn ich sie frage, ob sie nicht glaubt, wenn das immer wieder kommt, dass da nicht auch was wahres dran sein kann, kommt nur ich weiß nicht warum du mir immer so weh tust. Warum ICH IHR wehtue? Ja hallo, gehts noch? Jedes mal muss ich weinen, weil sie so ein rücksichtsloses A.....och ist und wenn ich dann mal sage, dass mir was nicht passt, bin ich jetzt die Verrückte und will ihr ja nur wehtun...

Ich werde noch wahnsinnig mit der Frau. Sie hat sich noch nie bei mir entschuldigt, mich noch nie gelobt und noch nie gesagt, dass sie stolz auf mich ist. Ich hab eher das Gefühl, dass sie sich für mich schämt und mir die Schuld gibt, dass ihr Leben anders verlaufen ist, als sie es wollte. Ist aber nicht meine Schuld. Sie wollte Kinder und dann muss sie jetzt auch mit den Konsequenzen leben.

Ich bekomme es auch nicht hin den Kontakt dauerhaft abzubrechen. Ich bin viel zu abhängig von ihr 🙁

Hauptsächlich wollte ich mich mal ausheulen. Vielleicht gibt es ja ähnliche Erfahrungen oder erkennen sich da wieder.

Danke 🙂

La FLou
 
Liebe La Flou,

tatsächlich kann es sein,
... dass Deine Mutter Dir den Erfolg neidet
... oder dass Deine Mutter schmerzlichst daran erinnert wird, was ihr evt. von ihren Eltern verwehrt wurde...

Was auch immer der Grund sein mag, es schmälert nicht Deine Erfolge. Du solltest Dich auch von den negativen Bemerkungen Deiner Mutter nicht runterziehen lassen.

Es ist allerdings eine Kunst, die negativen Bemerkungen einfach zu ignorieren. Aber genau das solltest Du tun. Die Alternative dazu wäre, dass Du Deiner Mutter hilfst, ihre Vergangenheit positiv aufzuarbeiten. Aber Du bist nicht ihre Therapeutin. Insofern wäre es für Euch beide hilfreich,

wenn Du das Negative nicht an Dich herankommen lässt
wenn Du nicht zurückschlägst und Deine Mutter verletzt
wenn Du Dich diplomatisch verhältst und Dir Formulierungen einfallen lässt, mit denen Du negative Bemerkungen abwehren kannst, ohne Deine Mutter zu verletzen.

ich würde es mit der Frage-Technik versuchen. Damit meine ich folgendes.
Wenn Deine Mutter eine abwertende Bemerkung macht, dann stelle ganz ruhig folgende Fragen:

"Ich weiß, dass Du das Gute bei mir sehr negativ siehst. Ich verstehe nur nicht warum.
Daher meine Frage: Sagst Du das, weil Du Dich fachlich so gut auskennst und alles genau beurteilen kannst? oder sagst Du diese hässliche Bemerkung, weil Du mich verletzen willst oder machst Du diese verletzende Bemerkung, weil Du neidisch bist?" (Bitte genau diesen Wortlaut und in dieser Reihenfolge!)

Bleibe dabei wirklich ganz ruhig, damit das Gespräch vernünftig und weniger emotional verläuft. Nur der Verstand kann Klärung bringen. Dadurch wächst die Chance, dass Deine Mutter ins Nachdenken gerät. Und wenn Deine Mutter ins Nachdenken über ihr eigenes Verhalten gerät, dann seid ihr beide auf dem richtigen Weg!

LG; Nordrheiner
 
Hallo Nordrheiner,

tatsächlich habe ich es zum ersten Mal sachlich versucht und das Ergebnis war, dass sie einfach gar nichts mehr gesagt hat, statt mich wiederum anzugreifen. Ich fragte sie, ob ich ihm (Vater/Erzeuger/wie auch immer...) zu ähnlich sehe, ob sie nur ein Kind wollte oder ob sie es einfach braucht. Und ich sagte, dass ich sie nicht angreifen will, sondern nur Antworten möchte. Ich habe ihr sachlich erklärt wie ich mich dabei fühle.
(Hab ja einige Aufenthalte in Psychiatrien gehabt, wo man sowas lernt gezügelt einen Konflikt zu lösen usw.)
Dann sagte ich ebenfalls, was andere von mir denken. Sie sagte wieder irgendwas, was sie von meinen Gefühlen distanziert, weder eine Entschuldigung, noch ein Zugeständnis. Dann habe ich ihr drei Dinge vorgeschlagen und sie hat sich tatsächlich darauf eingelassen:
1. "Tut mir leid, dass ich dir jedes Mal den Wind aus den Segeln nehmen will."
2. "Tut mir leid, dass ich dir nichts zutraue."
3. "Tut mir leid, ich versuche nächste Mal drauf zu achten."

Und genau so wie ich es erwartet habe, wählte sie Nummer 3. Da muss sie ja auch am wenigstens Gefühle zeigen. Dann hat sie mir auch erlaubt ihr nächstes Mal zu sagen, wenn sie das wieder tut, weil es meistens beiläufig ist und sie es nicht merkt. Und das Ganze ohne, dass sie einfach behauptet, dass es nicht stimmt und impliziert, dass ich eine Lügnerin bin.

Und das war wirklich schon ein sehr großer Erfolg. Ich hab das schon oft angesprochen, aber bisher hat es nie was gebracht. Ich fürchte auch, dass sie es bis zum nächsten Mal wieder vergessen hat...

Ich bin ja auch so, wie ich bin, weil sie mich dazu gemacht hat. Ich kann selbst kaum Gefühle zeigen und bis ich 12 war, hat sie mich geschlagen. Danach hat sie ihren Freund geschickt mich zu schlagen, weil er mehr Kraft hat. Irgendwann hat sie mich ins Heim abgeschoben. Bis ich 19 Jahre alt war, dachte ich, ich hätte es verdient. Dass ich genauso dumm und sch**** bin, wie sie mir es immer eingetrichtert hat. Und deswegen habe ich auch eine relativ starke soziale Phobie und so ein paar andere Macken. Ich habe selbst mehr als genug Probleme und kann ihre nicht aufnehmen. Ich hab das alles jahrelang geschluckt und kann das jetzt einfach nicht mehr.

🙁

La Flou
 
Wenn sie mal wieder etwas raushaut, was dich verletzt, dann frage sie einfach: "Weißt du, dass mich deine Worte verletzen?" Es ist wichtig, dass du ihr, ohne ihr Vorwürfe zu machen, mitteilst, wie DU dich dabei fühlst. Vielleicht ist ihr das gar nicht bewusst, dass sie dich verletzt.
 
Ok, nachdem ich jetzt deinen letzten Beitrag las... hm... deiner Mutter ist wohl nicht mehr zu helfen. Sie hat wohl selbst einige Probleme und wahrscheinlich lässt sie bewusst oder unbewusst ihren Frust an dir aus. Du wirst sie nicht ändern können - wahrscheinlich auch nie eine Antwort darauf erhalten können, warum sie dich so verletzt.
Das beste wäre, wenn du ihr in Zukunft nur so viel wie nötig von dir erzählst und generell etwas mehr Abstand zu ihr nimmst.
 
Das habe ich schon oft versucht. Wenn ich das sage, dann will sie alles schlimmer machen. Es muss sich immer alles um sie drehen. Sie schafft es, dass jedes Gespräch irgendetwas mit ihr zu tun hat. Sie schafft nicht ein Thema ohne das Wort ICH.
Als ich in der Psychiatrie war, weil ich mich umbringen wollte, hat mich niemand danach gefragt warum und wieso. Meiner Mutter ging es nur darum mich zu fragen, wie ich ihr so etwas antun kann. SIE hatte ja einen Nervenzusammenbruch. Aber es hat niemanden interessiert, warum ich mich mit 16 umbringen wollte und auch nicht warum ich das ein halbes Jahr später wollte und dann wieder ein halbes Jahr später. Sie gibt mir immer noch die Schuld, aber sie hat keine Ahnung, wie ich mich gefühlt habe, wenn ich in diesem Alter ernsthaft sterben wollte. Sie hat wohl keine Ahnung, dass es wohl um einiges schlimmer ist, aber genau das hat sie noch nie interessiert.

Ihr ist es vermutlich auch nicht bewusst. Das ist auch meine Meinung. Aber nur weil sie so ist, muss ich mich damit nicht abfinden. Ein Vergewaltigungsopfer muss sich ja auch nicht damit abgeben vergewaltigt zu werden nur weil der Täter nun mal eine Macke hat und jetzt das Verlangen hat. Verstehst du?

La Flou
 
Liebe La Flou,

Deine Mutter ist sehr sehr krank. Du bist nicht ihre Ärztin und kannst lediglich versuchen, sie zu motivieren aber nicht zwingen, sich psychologische Hilfe zu holen.

Durch Deine kranke Mutter hast Du viel Leid erlebt. Es ist einfach toll, was trotzdem aus Dir geworden ist.
Nur eben wirst Du Abstand von Deiner Mutter brauchen, weil sie Dich immer mit ihrem Virus anstecken wird.

Du darfst sie weiterhin lieben, denn das wird ihr gut tun - und Dir auch. Aber das heißt nicht, dass Du trotzdem in der Distanz lebst.

Grundsätzlich empfinde ich es als böse, wenn ein Mensch seine Schuld auf einen anderen Menschen abwälzt und diesen Menschen für seine angebliche Schuld bestraft, vor allem wenn es sich um den Sündenbock um ein Kind handelt. Und das Böse, liebe La Flou, wirkt sich zerstörend aus. Das Böse will zerstören. Deswegen "müssen" wir uns von bösen Menschen oder von böse handelnden Menschen trennen.

LG, Nordrheiner
 
Hallo La Flou,

ich weiß nicht, ob du meinen letzten Beitrag bereits gelesen hast. Ich schrieb noch einen zweiten ^^'

Wie bereits geschrieben kann ich dir nur raten, Abstand zu deiner Mutter zu nehmen und nicht mehr so viel aus deinem Leben zu erzählen. Dann bietest du auch keine Angriffsfläche mehr für sie. Du wirst sie nicht ändern können, leider. Nur sie kann sich selbst ändern. Aber dazu muss sie einsehen, das nicht nur ihr beide sondern auch sie selbst ein Problem hat.

Du warst doch auch in Psychotherapie. Wurde da deine Mutter nie mit einbezogen in die Gespräche? Das würde mich noch interessieren.
 
@Nordrheiner:
Ich kann aber nicht damit leben, dass ich eines Tages höre, dass sie verstorben ist. Das würde ich mir nie verzeihen. Und du denkst vielleicht, dass aus mir etwas geworden ist. Aber ich habe gar nichts erreicht und seit mein Freund im Oktober 2015 gestorben ist, wird alles nur noch schlimmer. Ich bin kaum noch zu was gebrauchen und es wird von Tag zu Tag schlimmer. Es war auch besser als ich noch dachte, dass ich das verdient habe. Da konnte ich wenigstens noch zu anderen nett sein. Jetzt würde ich am liebsten die ganze Welt zerstören. Ich habe so eine unfassbare Wut auf die Welt, auf alle Menschen, auf mich und auf meinen verstorbenen Freund und besonders auf meine Mutter. Den Kontakt zu meiner Schwester habe ich aber im Dezember abgebrochen, auch wenn sie es einfach nicht kapiert. Sie ist tatsächlich noch schlimmer als meine Mutter. Ich habe ihr nichts zu Weihnachten geschenkt und rede auch nicht mehr mit ihr, aber sie schreibt mich immer und immer wieder an. Hab sie sogar bei Facebook blockiert. Ich verbringe auch mittlerweile Weihnachten alleine, weil ich es nicht aushalte. Weihnachten ist für mich der schlimmste Tag im Jahr. Kannst dir sicherlich vorstellen, wie es zugeht, wenn die ganze Familie zusammen hockt und es allgemein als Belustigung gilt mich fertig zu machen. Ich habe etliche Narben, weil es für meine Schwester normal war mich zu schlagen und zu misshandeln. Sie hat nie Ärger dafür bekommen. Dafür aber ich, ich soll doch nicht so jammern. Ansonsten zeigt sie mir mal richtig was Schmerzen bedeuten. Zum Verständnis: Meine Schwester hat mal meinen Finger angezündet, mehrfach gebissen, gewürgt, Nase gebrochen, barfuß bei Schnee ausgesperrt usw. Ich bin ja schon extra weg gezogen und wohne jetzt in einer fremden Stadt 150 km entfernt.

@Blaumeise:
Nein, sie war nie das Gespräch. Sie tut nach außen hin so, als ob sie die perfekte Mutter ist. Mir glaubt das niemand, dass sie so ist. Stattdessen glauben sie, dass ich das halluziniere und dass es eine Wahnvorstellung von mir ist. Meine blauen Flecken haben auch niemanden interessiert. Mit 16 und 17 dachte ich ja auch, dass alles in Ordnung ist, weil ich es nicht anders kannte und dachte, ich hätte es verdient. Die Einsicht kam erst mit 18/19 im Heim. Da hat mir anfangs auch niemand geglaubt. Erst am Ende aber es war nie im Gespräch. Es juckt einfach niemanden und da sie so tut als wäre sie perfekt, glaubt mir das niemand. Ich war vor einem Jahr wieder in der Psychiatrie und da hat mir das keiner geglaubt. Ich würde mir das alles nur einbilden, weil ich ja nur Aufmerksamkeit will. Aber mal im Ernst: Ich steh gar nicht auf Aufmerksamkeit. Ich hasse es. Ich bin es gewohnt nicht beachtet zu werden und das ist mir auch lieber als der Mittelpunkt. Und meine Mutter ist ja der festen Überzeugung, dass sie damit nichts zu tun. Sie hat ja ihr bestes gegeben. Sie hat selber seit ein paar Jahren Depressionen und seitdem sage ich ihr immer wieder, dass sie Therapie machen muss und nicht alles auf Medikamente setzen kann, weil die nur bei der Therapie unterstützen und sie nicht ersetzen. Aber macht sie nicht. Hat sie keine Lust drauf. Hat sie ja nicht nötig. Sie doch nicht... Und ehrlich gesagt, bin ich nicht verantwortlich dafür. Das ist nicht mein Problem, wenn sie die Behandlung verweigert. Ich hab selber Probleme und da auch gar keine Lust drauf.


La Flou
 
La Flou, darf ich fragen, wie alt Du bist?

Viell. ist jetzt einfach die Zeit des "Flüggewerdens" gekommen. Das finde ich ganz vernünftig. Es ist Teil der natürlichen Entwicklung. Irgendwann will man sich von den Eltern nix sagen lassen und umgekehrt ist das auch so.

Vielleicht ist es einfach an der Zeit 😉 und wenn Dich jede Uni mit Handkuss nimmt, wird das kein Problem sein.

Alles Gute auf Deinen Weg

Kolya
 

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