Es hat hier keiner gesagt, dass die Ehefrau zurückschlagen soll. Es wurde aber gesagt, dass eine Mutter ihre Kinder schützen sollte und das beinhaltet meiner Meinung nach, dass sie ihren Ehemann bremst, wenn er wieder die Hand erhebt.
Aber davon ab: ich habe hier nirgendwo gelesen, dass der Mann mit Händen, Fäusten oder Gürtel etc. prügelt und schlägt – ich habe gelesen, dass es öfter Backpfeifen gab. Sorry, aber das ist für mich ein großer Unterschied. Damit heiße ich Backpfeifen nicht gut, keinesfalls, aber er ist auch nicht der Verbrecher, der seine Familie regelmäßig fast tot schlägt, wie er hier dargestellt wird. Ich lese auch nirgendwo, dass er die Ehefrau geschlagen hat.
Ganz lächerlich empfinde ich hier außerden den Schrei nach Therapie, damit er einsieht, dass Homosexualität nichts verachtenswertes ist. Ich möchte mal den Therapeuten sehen, der mit sowas konfrontiert wird. Ich würde ehrlich gesagt laut loslachen, wenn mir einer sagt, ich soll ne Therapie machen, nur weil ich die AFD toll finde, aber die Mehrheit aller Menschen der Meinung ist, dass das therapiewürdig ist, weil die AFD eine rechte Partei ist und man diese nicht gut finden kann.
Was anderes wäre es gewesen, wenn man dem Vater eine Therapie vorgeschlagen hätte, um seine Aggressionen in den Griff zu bekommen und seine eigene familiäre Vergangenheit aufzuarbeiten. Das hat hier aber keiner geschrieben – nur noch einmal später, als klar wurde, dass der Vater öfter mal Backpfeifen austeilt.
Aber gut, jeder wie er meint.
Ich kann mich nur meiner Vorrednerin anschließen: ich empfinde es als sehr übergriffig, wie schnell und hart hier a) verurteilt wird und b) auf eine sofortige Trennung/Scheidung gedrängt wird. Was soll denn das? Das ist doch keine Konfliktlösung. Wenn man so vorgehen würde, dann würde nicht nur jede 2 Ehe geschieden, sondern viel mehr.
Jetzt mal direkt an die TE: wenn ich richtig gelesen habe, hast Du Dir bereits öfter Gedanken über das Verhalten Deines Mannes gemacht und immer wieder mal Gedanken über eine Trennung gemacht. Bisher hast Du Dich nicht getrennt. Was waren denn Deine Gründe dafür? Irgendwas Gutes muss Dein Mann ja an sich gehabt haben, oder? Oder waren eher Ängste und Sorgen der Grund lieber zusammen zu bleiben? Hast Du das Thema „Backpfeifen bei Respektlosigkeit“ ihm gegenüber auch mal thematisiert? Was hat er denn dazu gesagt? Kannst Du überhaupt mit ihm ernsthaft über solche Themen sprechen oder blockt er hier total ab?
Ich persönlich bin nach wie vor der Meinung, dass es nicht hilft, hier die Familie zu spalten. Ich finde sein Vorgehen und seine Ansichten nicht gut – aber ein Mensch kann und wird sich nicht von heute auf morgen ändern. Außerdem ist er ja immer noch der Vater der Kinder. Insofern würde ich eher lösungsorientiert denken und handeln als die Fronten zu verhärten.
Was ich aber ganz wichtig finde: bitte mache Deinen Kindern und vor allem Deinem Stiefsohn klar, dass es nicht seine Schuld ist, wenn jetzt diese Probleme so massiv sind und – evtl. – vielleicht sogar eine Trennung ins Haus steht. Der Konflikt hinsichtlich seiner Homosexualität ist zwar der Anlass, aber die Ursache liegt ja ganz woanders. Die liegt letztlich darin, dass man jahrelang diese Probleme nicht angegangen ist und jetzt mit einer solchen Sache komplett eskaliert sind. Im Prinzip, sorry, wenn ich es so sage, bist Du als Ehefrau und Mutter Schuld, dass es JETZT so kommt, da Du nicht früher gehandelt hast. Insofern ist es hier Deine Pflicht, diese Schuld von den Schultern des Sohnes zu nehmen.
Und @ Violetta Valerie: Das was Du schreibst hat sicherlich seine Berechtigung - allerdings hat jeder die Möglichkeit zu handeln. Nicht in einer akuten Situation wie einer Vergewaltigung und oder der ersten Prügel. Aber als Partner in einer Ehe auszuhalten, in der regelmäßig geprügelt wird und darin auszuharren, liegt ach in der Verantwortung des Opfers.