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Keine eigene Persönlichkeit?

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Gast

Gast
Hallo,

ich bin männlich, 24 Jahre und jetzt seit ein paar Wochen Student. Bin dafür auch endlich von Zuhause ausgezogen in eine weiter entferntere Gegend. Wollte damit endlich ein neuen Lebensabschnitt beginnen, die Komfortzone verlasssen und an meinen Problemen arbeiten. Aber ganz so einfach, nur durch mal schnell woanders hinziehen, lösen sich die Probleme dann leider auch nicht.
Mein Problem ist, dass ich - ich glaube das kann man wohl leider wirklich so sagen - unter Minderwertigkeitskomplexen leide bzw. dass ich wenig Selbstbewusstsein habe und mich selbst nicht akzeptiere wie ich bin.
Muss dazu sagen, dass ich auch schon zwei Therapien hinter mir habe (in der einen wurde soziale Phobie "diagnostiziert"), welche schon etwas gebracht haben, aber das Hauptproblem ist halt irgendwie immer noch da: Ich bin mit mir selbst nicht im Reinen und fühle mich minderwertig, langweilig, uncool, dumm und unwissend. Wie ein Kind was noch in fast jeder Hinsicht grün hinter den Ohren ist.

Ich habe mit meinen 24 Jahren eigentlich noch nicht bedeutendes erlebt. Viele Leute mit 19 Jahren haben wohl schon mehr Erfahrungen gesammelt im Leben, als ich. Besonders wenn ich höre, was Kommilitonen schon alles gemacht haben und wo sie schon alles gewesen sind, empfinde ich mich als minderwertig und langweilig. Wenn es dann zu Gesprächen kommt, habe ich halt auch nichts zu erzählen und bin auch oft verunsichert, weil ich es wahrscheinlich jedem recht machen will und bloß nicht komisch rüberkommen will.
Dann gibts auch oft diese typischen Gespräche, in denen man seine heftigsten Abstürze zelebriert; wer nichts vorzuweisen hat ist halt uncool, komisch und ein Versager - das ist einfach nur nervig! Als ob es nichts sonst auf der Welt gibt, als sich ständig mit Alkohol vollzukippen.
Ich gehe auch mitlerweile gerne in Discos und trinke dort auch was, aber dieses sinnlose einfach besoffen werden finde ich abstoßend. Ich hab in meinem Leben noch nie wegen Alkohol gekotzt und bin deswegen uncool?
Ich denke das ist im Prinzip aber genau ein Punkt, an dem ich mehr dran arbeiten will, dass ich einfach klarer Position beziehe. Im Moment versuche ich dazuzugehören und tue so also würde ich da auch voll drauf abfahren mich ständig zu besaufen, aber man könnte auch von Anfang an Position beziehen. Aber andererseits fühle ich mich dann trotzdem noch als Versager und Außenseiter. Ich bin glaube ich eh viel zu fremdbestimmt. Durch Eltern, "Freunde", gesellschaftliche Normen. Ich will aber mein Leben leben und nicht anderen Erwartungen gerecht werden. In der Theorie, Zuhause am Rechner wieder einfach gesagt...

Ich belasse es jetzt erstmal hierbei, hat mir auf jeden Fall schonmal geholfen einfach zu schreiben.
Würde mich echt super freuen, wenn sich ein paar melden würden zum Diskutieren, Ratschläge erteilen etc. :)
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Gast,
bevor du dich auf den Weg machst zu "mehr"
(Selbstbewusstsein, Lebenserfahrung usw.)
wäre es sinnvoll, einmal das aufzulisten und
zu sammeln, das du schon okay findest und
wofür du dich selbst anerkennen kannst.

Da müsste schon einiges zusammenkommen,
denke ich mal, immerhin hast du sprechen,
laufen, rechnen, den Rechner bedienen ge-
lernt, das Abitur gemacht ...

Und dann wäre mein Tipp, dass du dir jeweils
nur eine konkrete, realistische "nächste Sache"
auf die Liste schreibst, die du angehen willst -
oder sie ergänzt, wenn du quasi nebenbei neue
Okay-Dinge entdeckst oder erarbeitest.

Also eher wie ein Baum wachsen, langsam und
stabil, nicht wie Bambus in die Höhe schießen
und beim ersten Sturm dann umknicken.

Gruß, Werner
 

Rosafee

Aktives Mitglied
Hallo Gast,

du hast selbst schon das Rezept zu mehr Selbstbewusstsein genannt: klarer Position beziehen.

Genau das ist der Schlüssel: ich bin wie ich bin und das ist gut und richtig so!

Geh in dich und lerne dich selbst kennen. Sei freundlich zu dir selbst, sei liebevoll zu dem Kerl, der in dir steckt. Der Kerl, der in dir steckt, den du so lange nicht akzeptiert hast, das bist du! Werde sein Freund, dein eigener Freund, dann wirst du dir selbst wertvoll. Dann wächst dein Selbstwertgefühl.

Du findest das nicht draußen, nicht bei den anderen, indem du dich an den coolen Typen orientierst.

Es steckt alles in deinem Inneren. Das ist das Rezept.
 
G

Gast

Gast
Ich wollte früher auch "dazu" gehören, aber hatte selber nie die Möglichkeit dazu! Ich bin erwachsen geworden und begreife nun, dass nicht ich falsch lag, sondern die anderen sich geirrt haben!

- Wenn du anders sein möchtest, dann musst du etwas ändern!

- Abstürze sind nicht cool! Und damit anzugeben schon gar nicht! In einigen Jahren, wenn du erfolgreich bist, fragt keiner mehr danach, ob und wie oft du abgestürzt bist!!! Deine Kommilitonen verhalten sich so, aus Unwissenheit und Dummheit und weil sie keine eigene Persönlichkeit haben. Darum haben sie das Bedürfnis cool zu sein. Sei wie du bist und versuche nicht zu sein, wie andere, das kannst du nicht, weil jeder von uns einzigartig ist!!!
- Nütze deine Zeit lieber um zum Beispiel zu lernen und dich weiter zu bringen indem du an deiner Entwicklung arbeitest!
- Ich war mein ganzes Leben lang ein Sonderling und bin es immer noch! Ich bin inzwischen 3 sprachig, denken, reden, schreiben, und die 4. Ist in Arbeit. Deutsch und Schweizerdeutsch als Muttersprache, Spanisch in einem 1jährigen Auslandsaufenthalt gelernt, und Englisch autodidaktisch erlernt. Als nächstes habe ich mir französisch vorgenommen, dann bin ich in der Lage mit der ganzen Welt zu kommunizieren!
- Dein Leben wirst du nur dadurch leben können, dass du dich selber bist! Sei authentisch sei so wie du dich fühlst und steh dazu. Allen kannst du es sowieso nie recht machen, versuch es also gar nicht erst, denn das ist gar nicht nötig! Die Freunde die du durch so ein Verhalten bekommen kannst, die sind weg, sobald du ihre Forderungen nicht mehr erfüllen kannst!!!

Entscheiden musst und kannst nur du, was und wie du in deinem Leben erfahren willst. Aber bevor du in Abstürze Zeit, Geld und falsche Hoffnungen investierst, versuche erstmal etwas aus dir und deinem Leben zu machen... Es gibt nämlich genug Menschen, die bei einem Absturz auf einem Trip hängenbleiben und sich so ihr Leben versauen.

Das willst du nicht, das erkenne ich!!! Fang an, deine Meinung kund zu tun und bleib dabei, da sind nicht nur Deppen, es gibt auch Menschen die ihr Hirn benutzen und die wirst du für dich begeistern können!!!

Bin auch nur Gast! Hast du Fragen, poste diese bitte hier, ok?

Viel Erfolg

Reto
 
G

Gast

Gast
Hey, vielen Dank nochmal für die Kommentare haben mir in der Zeit wirklich weitergeholfen.
Im Moment gehts mir aber nicht gut.
Seit dem Wochenende sehe einfach in vielen Dingen irgendwie in kein Sinn mehr. Ich kann mich nicht dazu motivieren für das Studium zu lernen bin irgendwie in so einem Modus wo mir alles egal ist. Bin auch frustriert vom Studium, weil ich nicht alles auf Anhieb verstehe und denke dann von mir, dass ich eh zu blöd dafür bin besonders verglichen mit anderen. Ich fühle mich auch alleine habe eigentlich niemanden der sich wirklich für mich interessiert. Klar man trifft sich halt mal so um ins Kino zu gehen etc. aber alles nichts tiefgründiges und eigentlich nichts was ich unter Freundschaft verstehe. Dabei wäre es halt schön mal einen zu haben, mit dem man auch darüber sprechen kann wie es einem geht. Alles in allem gibt es einfach nichts was besonders lebenswert in meinem Leben ist, nichts was mich besonders erfüllt und mich glücklich macht und wenn ich sehe was in der Welt alles passiert dann sehe ich in meinem Leben noch weniger einen Sinn. Es wäre auch schön mal irgendwo Anerkennung zu bekommen oder so aber im Moment denke ich mir am besten suchst du dir ne arbeit für 1000€ im Monat und zockst den Rest des Lebens zuhause am PC, da musst du dir wenigstens nicht so viel Stress machen.
 

Pilola11

Mitglied
Ist doch schon mal ein super Schritt! Du kannst dir an einem neuen Ort ein neues Leben aufbauen und versuchen mehr und mehr die alten Gedanken hinter dich zu lassen.
Dazu gehört aber auch, dass du dich mit Leuten umgibst, die DIR gut tun. Gespräche, in denen Abstürze zelebriert werden, sind wohl nicht ganz dein Niveau.
Es ist einfach so im Leben, dass du dich nicht mit jedem verstehen kannst. Du solltest aufhören so zu leben, wie andere es für gut finden und denen ständig etwas zu beweisen. Was bringt dir das denn? Ausser, dass du vielleicht weniger aneckst. Es ist ein sehr langer Prozess zu sich zu finden. Das geht nicht von heute auf morgen, aber du solltest heute damit anfangen einzig und allein die Dinge zu tun und zu sagen, die von deinem Herzen kommen und wenn du nichts zu sagen hast, dann sag eben nichts....

Ich würde mich an deiner Stelle jetzt erstmal auf dein Studium konzentrieren. Ich hoffe, dass bereitet dir Spass. Was studierst du denn? Hast du irgendwelche Ziele, die du mit deinem Studium erreichen willst? z.B ins Ausland gehen oder irgendeinen Job, den du ergattern möchtest?

Was ich ebenfalls denke ist, dass dir irgendjemand fehlt, mit dem du mal so richtig darüber reden kannst. Nicht nur psychologische Hilfe, sondern einfach so einen besten Kumpel...


Schön, du gehst gerne in Discos. Das ist doch etwas, was man auch nüchtern machen kann, dafür braucht man halt die richtigen Leute. Was würde denn passieren, wenn du deinen Kumpels sagst, du würdest an dem und dem Abend eben nichts trinken wollen oder nur wenig, weil du dich dazu entschlossen hast. Was würde passieren? Wovor hast du Angst?
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Alles in allem gibt es einfach nichts was besonders lebenswert in meinem Leben ist, nichts was mich besonders erfüllt und mich glücklich macht und wenn ich sehe was in der Welt alles passiert dann sehe ich in meinem Leben noch weniger einen Sinn.
Gab es denn schonmal was, das besonders
lebenswert war in deinem Leben? Dass ein
Studium so eine Lücke nicht schließen kann,
ist logisch. Und ob die Welt morgen noch
steht, wissen wir alle nicht, aber deshalb
auf Standby-Modus zu schalten, scheint mir
auch nicht grade die beste Alternative.
 
G

Gast

Gast
Zum Thema Alkohol habe ich jetzt eigentlich einen guten Weg gefunden mit dem ich zufrieden bin. Ich trinke nur was wenn ich auch Lust dazu habe und das ist dann meistens in Clubs, Bars etc. um einfach ein bisschen lockerer zu werden.

Ja genau so was wie ein bester Kumpel mit dem man auch mal über persönliches reden kann. Ich hatte bis jetzt in meinem Leben genau eine Person (aus der Schulzeit), mit der das möglich war.
Ich würde gerne mal wissen wie das bei euch so ist habt ihr viele Personen mit denen ihr ganz offen über vieles sprechen könnt? Alle meiner jetzigen "Freundschaften" sind ziemlich oberflächlich und ich habe das Gefühl, dass man sich eigentlich nicht richtig kennt. Ich habe auch bei denen nie über meine Probleme oder Sorgen gesprochen, weil ich Angst habe, dass die sowas gar nicht hören wollen und einen zurückweisen.

Ich studiere BWL und an sich interessiert es mich schon, aber was mich stört ist, dass ich mich von Rückschlägen immer aus der Bahn werfen lasse. Zum Beispiel wenn ich sehe, dass ich einige Dinge noch nicht auf Anhieb verstanden habe die meisten anderen aber schon, dann fühle ich mich zu dumm zum studieren bin unmotiviert und mache gar nichts mehr fürs Studium, was jetzt am Wochenende leider der Fall war. Aber ich hoffe das ich das noch hinbekommen werde, auf Dauer wird das nichts wenn ich bei kleinen Rückschlägen schon die Flinte ins Korn werfe und mich selbst für unfähig halte.
Eine genaues Ziel, was ich nach dem Studium machen möchte habe ich noch nicht. Ins Ausland würde ich während des Studiums schon sehr gerne aber das wird sich noch zeigen.

Woher weiß ich denn ob die Dinge von meine Herzen kommen? Ich mache mir zb schon länger darüber Gedanken mich sozial zu engagieren, aber vielleicht habe ich ja komplett falsche Vorstellungen davon und es passt überhaupt nicht zu mir oder ich bin für so etwas nicht fähig.
 

Pilola11

Mitglied
Hört sich ja nicht nach BEsaufen an ;) Ein paar Schlücke zum Auflockern ist sicher nicht verkehrt... Und ab und zu mal ein bisschen über den Durst zu trinken kann auch mal ganz lustig sein. Hatte sicher eher so ein bisschen nach "ich besaufe mich ständig, weil die anderen es auch tun" angehört. Da bin ich ja beruhigt!

Ich hatte in meinem Leben sehr viele verschiedene Freundschaften. An gewissen Punkten dachte ich immer, dass da nicht mehr gehen würde und ich gar nicht wusste, dass es auch anders geht, dass es auch Menschen gibt, die perfekt zu mir passen. Mittlerweile habe ich zu vielen Leuten den Kontakt abgebrochen. Am Anfang war es hart, weil ich dachte, es liegt an mir und ich hätte etwas verkehrt gemacht. Manchmal trennen sich aber die Wege und das ist gut so. Irgendwann habe ich dann meine beste Freundin kennengelernt und habe noch eine andere gute Freundin. Meine restlichen Bekannten zähle ich nicht zu meinen engsten Freunden und dementsprechend bleiben sie auch nur Arbeitskollegen oder eben Mitbewohner und die Gespräche bleiben auch eher oberflächlich. Du siehst, ist also völlig normal.

Hast du noch Kontakt zu diesem Freund?

Ich glaube kaum, dass du dich für zu doof hältst, sonst hättest du niemals das Studium angefangen und anscheinend hast du ja auch dein Abitur, Fachabi oder eine Ausbildung vor deinem Studium gemacht. Woran hapert es beim Lernen? Ist es die fehlende Konzentration, die dich davon abhält Dinge zu verstehen? Musst du Sachen oft mehrmals durchlesen, durcharbeiten, erklärt bekommen, bis du es verstehst?


Ich glaube ganz wichtig ist, dass du auch mal nein sagst und Situationen fernbleibst, die dir nicht gut tun. Ich meine keine komplette Abgrenzung sondern Entscheidungsfreiheit: Das will ich machen, das will ich nicht machen. Wie du schon gesagt hast, du willst dich sozial engagieren. Was könntest du dir denn da vorstellen?

Und bezüglich eines Auslandssemesters: Überleg dir das auf jeden Fall mal, das ist so ne tolle Erfahrung und vor allem wird es DEINE Erfahrung sein! Wüsstest du schon wohin?

Dinge, die von Herzen kommen sind ehrlich gemeint und fühlen sich für auch für einen selbst ehrlich und richtig an.
 
G

Gast

Gast
Gab es denn schonmal was, das besonders
lebenswert war in deinem Leben?

Ich habe gute Erinnerungen an meine Kindheit, in der Zeit hatte ich schöne Momente mit der Familie und Freunden.
Das war so bis jetzt die schönste Zeit meines Lebens. Seit ca 7 Jahren gab es jetzt aber keine großen Ereignisse, die besonders lebenswert waren. Das Leben plätschert seitdem halt einfach vor sich hin und man macht sich mehr Sorgen und hat Zweifel, als das man glücklich ist.
Aber klar Standby-Modus ist trotzdem keine alternative.

@Piola11

Ne zu dem Freund habe ich keinen Kontakt mehr, die Wege haben sich da wohl auch getrennt.
Meine Probleme beim Lernen sind, dass ich meistens nicht dazu komme, weil ich prokrastiniere. Ansonsten muss ich Sachverhalte schon genügend üben oder erklärt bekommen damit ich sie verstehe.
Und wenn ich wie jetzt zurzeit mit meinem ganzen restlichen Leben so unzufrieden bin, dann habe ich auch oft kein Nerv mehr zu lernen.

Ja vielleicht das man Flüchtlingen hilft oder im Altersheim. Aber genau weiß ich das noch nicht.
Ich würde sehr gerne nach Kanada, ist aber natürlich auch ne Geldfrage.
 

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