Es gibt Millionen von Menschen, die ein schweres und schlimmes Leben hatten/haben. Ich weiß nicht, wie viele von denen sich durchgekämpft haben, um ihr Leben zu verändern. Dass das nicht leicht ist, wissen auch hier im Forum sehr viele Leute.
Jammern hilft erstmal, aber letztlich hilft es nicht weiter. Wenn man weiter in seiner Opferrolle verharrt, ändert man auch nichts. Man bleibt und tritt immer nur auf der Stelle. Vermeintlich allen anderen geht's doch so viel besser, vermeintlich haben alle anderen nicht so viel schlimmes erlebt, wie man selber, vermeintlich waren alle anderen auch nicht depressiv ... und so weiter. Beim Jammern und Klagen sieht man am besten auch das, was alles nicht funktioniert und hat gar keine Gedanken mehr für das, was gut ist. Vieles wird nur geringschätzig bewertet vor lauter negativer Gedanken. Der Weg, aus diesem Jammertal herauszukommen, wird immer steiler, man ist ja so ein bedauernswerter Mensch, allen anderen geht's gut, nur mir nicht. Was man aber dann nicht tut, ist, nach einer Lösung für die Probleme zu suchen, die einem das Leben so schwer machen, den Umgang mit Freunden oder Menschen überhaupt erschweren. Man glaubt, anderen wurden die Lösungen geschenkt und will gar keine Lösungsvorschläge oder Hilfsangeboten hören. Dabei wurde den allerwenigsten etwas geschenkt, viele arbeiten hart an ihren Problemen, um eine bessere Lebensqualität für sich zu erreichen. Natürlich wollen die anderen Leute oder Freunde nicht zum 1000.sten Mal hören, ich kann nicht, bei mir geht's nicht ... wenn man zuvor schon zigtausend Vorschläge und Hilfsangebote ausgeschlagen hat. Bei anderen geht das, denkt man dann, aber bei sich selber will man keine Änderungen zulassen, das Leben ändern, geht nicht ... eine Therapie in Angriff nehmen, kann ich auch nicht ... Je größer die Konzentration auf die negativen Seiten im Leben ist, desto negativer wird auch die eigene Wahrnehmung. Und das eigene Leben ist zu einem ungerecht, schwierig und hoffnungslos. Als ob man der einzigste Mensch ist, dem es so ergeht ...
Jeder hat andere Ansprüche an das Leben, die meisten wollen ein lebenswertes Leben und haben Ziele. Die erfüllen sich aber nicht von selber, wir haben alle viel zu tun, um unser Leben zu meistern. Dass es nicht immer leicht ist, das wissen wir alle. Die wenigsten sind auf einer Wurschtpelle durchs Leben gesegelt. Aber ein Suizid ist nicht die Lösung, etwas tun, seine Probleme anpacken, das ist allemal besser, als sich in Selbstmitleid zu suhlen und zu denken, keiner versteht mich ... Oh doch, die meisten Menschen verstehen jammernde oder klagende Menschen sehr gut, weil sie selbst schon durch solche Talsenken des lebens gehen mussten. Aber sie wissen auch, dass man selbst sein Leben verändern kann. Und von daher ist das Verständnis nicht so riesig, wenn jemand immer nur auf der Stelle tritt ... Aber wenn jemand sich gut aufgehoben fühlt und das Leben auf der Stelle mit seinen Widrigkeiten behält, ja dann soll es wohl so sein.