Weltenbrand
Neues Mitglied
Hart, wenn man das hört. Aber ich werde mal etwas ausholen:
Hallo liebes neues Forum, ich bin ein Forengänger mit Migrationshintergrund, war vorher in einem anderen großen Forum angemeldet, was aber erst langsam ausgestorben ist und dann dicht gemacht hat. Und jetzt bin ich hier; mal sehen, wie es läuft.
Tja, warum bin ich hier. Weeeeeiiiil es mir nicht gut geht, könnte man annehmen. In der Tat geht es mir seit einigen Monaten jetzt richtig mies, möglicherweise schlechter als sonst zuvor in meinem Leben.
Ich meine, ich war nie ein besonderer Fan von Spaß und Freude, zumindest nicht seit ich so 14 rum wurde, aber... Manchmal kommt eben alles zusammen, und grad ist wieder so ein Zustand erreicht, bei dem ich echt nicht weiß, wie ich weiter vorgehen soll, um mich aus dem Sumpf wieder herauszuziehen.
Grob gesehen hat alles letzten Sommer angefangen - beziehungsweise, zu dem Zeitpunkt haben die einzelnen Teile angefangen, zusammen zu fallen.
Habe letzten Sommer mein Studium abgeschlossen. Jetzt suche ich eine Doktorandenstelle, bin aber ein wenig wählerisch - natürlich muss das Thema passen, außerdem möchte ich mir meinen Doktor durch Forschung, und nicht durch blindes Zuarbeiten an den Prof erwerben. Schwer an deutschen Unis, wo Doktoranden einfach nur billige Arbeitskräfte sind. So oder so, ich bin im Moment arbeitslos.
Tja, und Arbeitslosigkeit ist ja so eine Sache. Man tut nichts. Keine Bestätigung. Kein Grund, aufzustehen. Das hat die ganze Geschichte ausgelöst, denk ich.
Weiter... Stecke ich in einer... ich sage mal, komplizierten "Beziehung". Frage am Rande: Wann gilt eine Beziehung nicht mehr als solche, sondern als WG? -Sind damals wider besseres Wissen zusammen gekommen, zusammen geblieben und wohnen jetzt zusammen. Bei schätzungsweise 85% der Gespräche, die wir führen, lässt sie einen Seitenhieb über meine Erwerbslosigkeit ab - oder bilde ich mir die nur ein? Sie streitet sie natürlich vehement ab... Ich kann es ja verstehen - sie kommt momentan für Miete und Essen für mich auf, und bei mir ist kein Job in Aussicht. Nicht nur darüber haben wir uns immer weiter auseinander gelebt, heute z.B. war ein Tag, an dem wir vielleicht 8 komplette Sätze gewechselt haben, Berührungen gibt es nur noch selten, heute keine. Wenn wir reden, streiten wir - zumindest meiner Auffassung nach - sie streitet das ab - und über etwas interessantes mit ihr zu reden ist mir quasi unmöglich.
Freunde habe ich... Inzwischen gar keine mehr, seit grob 2 Jahren jetzt. Ich habe niemanden, um meine Gedanken zu validieren, und bin vielleicht deshalb auch immer ein wenig vorsichtig, was konkrete Meinungsäußerungen angeht - ich behalte mir immer vor, im Unrecht sein zu können, ohne es zu merken.
Ich weiß momentan nicht einmal, ob diese Beziehung das beste oder das schlechteste in meinem Leben ist. Je nach Betrachtungsweise scheint sie mich extrem herunter zu ziehen, aber dann ist sie auch einfach "da", sprich, ich kann mich darauf verlassen, dass am nächsten Tag noch alles so ist, wie heute - und das ist auch etwas wert.
Nachdem ich mehrfach morgens/mittags/nachmittags *überhaupt* nicht aus dem Bett kam und gemerkt habe, dass auch rein rational (nach bestem Wissen) für mich kein Grund mehr zum Leben bestand, habe ich wild angefangen, "Dinge" zu tun, ich frühstücke jetzt, habe laufend mehrere Bastelprojekte - überleben durch Gewohnheit, die Macht des Rituals...? Irgendetwas in der Richtung. Bisher funktioniert das Überleben - aber ich will mehr. Irgendwann doch wieder... etwas gutes sehen.
Grad momentan stecke ich in einer der besseren Phasen - sonst hätte ich nicht genug Motivation, hier einen Beitrag zu verfassen - aber kurz vor Ostern war es eben so weit: Meine Partnerin setzte mich im Gespräch mehr und mehr unter Druck, wollte wissen, warum ich noch kein Anstellung habe, warum ich keine Motivation habe, warum es mir schlecht geht. Dann ihre Frage:
"Ja, hast du eine Depression oder sowas?"
Als langjähriger Forenbesucher bin ich genervt von Kiddies, die meinen, mit 15 ihre erste ernste (aber selbst diagnostizierte) Depression zu haben (wobei es die Leute natürlich auch gibt, die möchte ich hier nicht runtermachen!) - deswegen vermeide ich für Gewöhnlich irgendwelche Kategorien, und hatte bisher nur erwähnt, dass es mir psychisch schlecht geht, man fühlt sich überflüssig, keine Motivation, etc.
Aber gut, an dem Tag fiel das erste Mal das Wort "Depression". Und dann konnte ich mich tatsächlich nicht beherrschen, und habe angefangen, ihr meine Situation zu beschreiben - etwas drastischer, als zuvor, in der Hoffnung, dass sie mich jetzt besser versteht.
Sie denkt eine Weile darüber nach, Pause, ich sitze, drehe Däumchen, frage sie dann: "Und, was denkt du?"
"Ja, dann solltest du dich vielleicht einfach umbringen."
Ja gut, hab ich mir gedacht - so viel zu der Beziehung. Ich weiß ja nicht, wie das hier üblich ist, aber ich glaube, erste Regel ist immer: NIEMALS einer Person, die über Selbstmord nachdenkt, Recht geben... Auch nicht, wenn man eine seltsame reverse psychology ausprobieren möchte.
Ja gut, spätestens seit dem Zeitpunkt ist für mich die Beziehung irgendwie.... gestorben. Klar, mag sein, dass sie es anders meinte. Aber ich kann mich im Moment tatsächlich nicht wieder so angreifbar machen, und nachfragen... Das ist nicht drin.
Aber auch keine Ahnung, was ich tun soll. Wenn mir einfach so eine Stelle in den Schoß fliegen würde, ja, dann... Dann könnte ich einfach ausziehen. Wobei - sollte ich das? Ich habe echt keine Ahnung mehr. Ich brauch einfach mal ein paar Leute, mit denen ich reden kann. Und so bin ich hier gelandet...
Freue mich auf Antwort.
LG, Weltenbrand
Hallo liebes neues Forum, ich bin ein Forengänger mit Migrationshintergrund, war vorher in einem anderen großen Forum angemeldet, was aber erst langsam ausgestorben ist und dann dicht gemacht hat. Und jetzt bin ich hier; mal sehen, wie es läuft.
Tja, warum bin ich hier. Weeeeeiiiil es mir nicht gut geht, könnte man annehmen. In der Tat geht es mir seit einigen Monaten jetzt richtig mies, möglicherweise schlechter als sonst zuvor in meinem Leben.
Ich meine, ich war nie ein besonderer Fan von Spaß und Freude, zumindest nicht seit ich so 14 rum wurde, aber... Manchmal kommt eben alles zusammen, und grad ist wieder so ein Zustand erreicht, bei dem ich echt nicht weiß, wie ich weiter vorgehen soll, um mich aus dem Sumpf wieder herauszuziehen.
Grob gesehen hat alles letzten Sommer angefangen - beziehungsweise, zu dem Zeitpunkt haben die einzelnen Teile angefangen, zusammen zu fallen.
Habe letzten Sommer mein Studium abgeschlossen. Jetzt suche ich eine Doktorandenstelle, bin aber ein wenig wählerisch - natürlich muss das Thema passen, außerdem möchte ich mir meinen Doktor durch Forschung, und nicht durch blindes Zuarbeiten an den Prof erwerben. Schwer an deutschen Unis, wo Doktoranden einfach nur billige Arbeitskräfte sind. So oder so, ich bin im Moment arbeitslos.
Tja, und Arbeitslosigkeit ist ja so eine Sache. Man tut nichts. Keine Bestätigung. Kein Grund, aufzustehen. Das hat die ganze Geschichte ausgelöst, denk ich.
Weiter... Stecke ich in einer... ich sage mal, komplizierten "Beziehung". Frage am Rande: Wann gilt eine Beziehung nicht mehr als solche, sondern als WG? -Sind damals wider besseres Wissen zusammen gekommen, zusammen geblieben und wohnen jetzt zusammen. Bei schätzungsweise 85% der Gespräche, die wir führen, lässt sie einen Seitenhieb über meine Erwerbslosigkeit ab - oder bilde ich mir die nur ein? Sie streitet sie natürlich vehement ab... Ich kann es ja verstehen - sie kommt momentan für Miete und Essen für mich auf, und bei mir ist kein Job in Aussicht. Nicht nur darüber haben wir uns immer weiter auseinander gelebt, heute z.B. war ein Tag, an dem wir vielleicht 8 komplette Sätze gewechselt haben, Berührungen gibt es nur noch selten, heute keine. Wenn wir reden, streiten wir - zumindest meiner Auffassung nach - sie streitet das ab - und über etwas interessantes mit ihr zu reden ist mir quasi unmöglich.
Freunde habe ich... Inzwischen gar keine mehr, seit grob 2 Jahren jetzt. Ich habe niemanden, um meine Gedanken zu validieren, und bin vielleicht deshalb auch immer ein wenig vorsichtig, was konkrete Meinungsäußerungen angeht - ich behalte mir immer vor, im Unrecht sein zu können, ohne es zu merken.
Ich weiß momentan nicht einmal, ob diese Beziehung das beste oder das schlechteste in meinem Leben ist. Je nach Betrachtungsweise scheint sie mich extrem herunter zu ziehen, aber dann ist sie auch einfach "da", sprich, ich kann mich darauf verlassen, dass am nächsten Tag noch alles so ist, wie heute - und das ist auch etwas wert.
Nachdem ich mehrfach morgens/mittags/nachmittags *überhaupt* nicht aus dem Bett kam und gemerkt habe, dass auch rein rational (nach bestem Wissen) für mich kein Grund mehr zum Leben bestand, habe ich wild angefangen, "Dinge" zu tun, ich frühstücke jetzt, habe laufend mehrere Bastelprojekte - überleben durch Gewohnheit, die Macht des Rituals...? Irgendetwas in der Richtung. Bisher funktioniert das Überleben - aber ich will mehr. Irgendwann doch wieder... etwas gutes sehen.
Grad momentan stecke ich in einer der besseren Phasen - sonst hätte ich nicht genug Motivation, hier einen Beitrag zu verfassen - aber kurz vor Ostern war es eben so weit: Meine Partnerin setzte mich im Gespräch mehr und mehr unter Druck, wollte wissen, warum ich noch kein Anstellung habe, warum ich keine Motivation habe, warum es mir schlecht geht. Dann ihre Frage:
"Ja, hast du eine Depression oder sowas?"
Als langjähriger Forenbesucher bin ich genervt von Kiddies, die meinen, mit 15 ihre erste ernste (aber selbst diagnostizierte) Depression zu haben (wobei es die Leute natürlich auch gibt, die möchte ich hier nicht runtermachen!) - deswegen vermeide ich für Gewöhnlich irgendwelche Kategorien, und hatte bisher nur erwähnt, dass es mir psychisch schlecht geht, man fühlt sich überflüssig, keine Motivation, etc.
Aber gut, an dem Tag fiel das erste Mal das Wort "Depression". Und dann konnte ich mich tatsächlich nicht beherrschen, und habe angefangen, ihr meine Situation zu beschreiben - etwas drastischer, als zuvor, in der Hoffnung, dass sie mich jetzt besser versteht.
Sie denkt eine Weile darüber nach, Pause, ich sitze, drehe Däumchen, frage sie dann: "Und, was denkt du?"
"Ja, dann solltest du dich vielleicht einfach umbringen."
Ja gut, hab ich mir gedacht - so viel zu der Beziehung. Ich weiß ja nicht, wie das hier üblich ist, aber ich glaube, erste Regel ist immer: NIEMALS einer Person, die über Selbstmord nachdenkt, Recht geben... Auch nicht, wenn man eine seltsame reverse psychology ausprobieren möchte.
Ja gut, spätestens seit dem Zeitpunkt ist für mich die Beziehung irgendwie.... gestorben. Klar, mag sein, dass sie es anders meinte. Aber ich kann mich im Moment tatsächlich nicht wieder so angreifbar machen, und nachfragen... Das ist nicht drin.
Aber auch keine Ahnung, was ich tun soll. Wenn mir einfach so eine Stelle in den Schoß fliegen würde, ja, dann... Dann könnte ich einfach ausziehen. Wobei - sollte ich das? Ich habe echt keine Ahnung mehr. Ich brauch einfach mal ein paar Leute, mit denen ich reden kann. Und so bin ich hier gelandet...
Freue mich auf Antwort.
LG, Weltenbrand