Welche "Ausbildung" hat denn ein Coach üblicherweise?
Ich kenne Coaches, die sind ausgebildete Psychotherapeuten,
andere Sozialarbeiter oder sie haben sich aus anderen helfenden
Berufen oder (ehrenamtlichen) Tätigkeiten heraus weitergebildet.
Es gibt auch Coachingschulen oder spezielle Ausbildungen, aber
was dort gelehrt wird, ist - wie schon beschrieben - höchstens
ein Drittel der Qualifikation.
Was ich auch merkwürdig finde, dass sie mir keinerlei "Leistungsbeschreibung" zur Verfügung stellen wollte, die über die Schlagworte auf der Homepage hinausgeht. Es hieß nur, das müsse man "im Gespräch" herausfinden.
Ich finde das alles etwas unprofessionell. Oder ist das so üblich??
Der Unterschied von Coaching und Psychotherapie besteht u.a.
darin, dass nicht nach vorgegebenen "Leistungen" (also der
Behandlung von irgendwelchen Störungen) gefragt wird, son-
dern dass ein neutraler, ausgebildeter Gesprächspartner zur
Verfügung steht, mit dem man das besprechen kann, worüber
man ansonsten eher nicht spricht oder vielleicht mit sehr guten
Freunden oder dem Partner. Oder dem Vorgesetzten, falls der
mal Zeit hat
🙂
Du könntest dir einfach vorab eine kleine Liste von Themen
oder Zielen machen, bei denen du dir eine fachliche Unterstüt-
zung als nützlich vorstellen könntest. Oder du erzählst einfach
über Situationen, in denen du dich unwohl fühlst und suchst
gemeinsam mit dem Coach nach lösbaren Problemen oder
nach deinen Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen.
Desweiteren hätte ich eigentlich lieber einen männlichen Coach, da ich mit Männern grundsätzlich besser auskomme als mit Frauen. Oder ist es üblich, dass Frauen nur von Frauen und Männer nur von Männern gecoacht werden?
Von so einer Regel habe ich noch nie gehört - wenn du einen
Wunsch äußern darfst und mit Männern bessere Gespräche
führst, dann ist sicher ein männlicher Coach besser für dich.
Generell würde ich aber - falls ich mit demjenigen sprechen
könnte, der dir das Coaching "verordnet" hat - darauf hin-
weisen, dass Klienten, die ins Coaching "geschickt" werden,
in der Regel nicht sehr kooperativ sind und dass ein solches
"Zwangscoaching" selten etwas bringt. Was sinnvoll ist: den
Mitarbeitern Gutscheine für Coachings und eine Auswahl an
Coaches zur Verfügung stellen.
Um dich hier aus der Falle zu winden gibt es einen kleinen
Trick: du äußerst gleich zu Beginn ein Problem, das dich
sehr beschäftigt (du erfindest eines) und hörst dir dann die
Lösungsvorschläge des Coaches an, die du natürlich gleich
umsetzt und dich dann bedankst, dass seine Tipps so wert-
voll waren
😉