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Systemfrage unerwünscht ?

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Umso zufriedener Leute mit dem bestehenden System sind, umso weniger können sie Kritiker leiden.
"Solange die Missstände mich nicht persönlich betreffen, kanns ja gar nicht so schlimm sein." Für die ist das ne schlüssige Logik von der man sie auch kaum abbringen kann.

Die meisten Leute wollen sich einfach nicht mit solchen "negativen" Dingen beschäftigen.
Mal hier und da sporadisch aber bloß nicht zu viel.
Systemkritiker haben sich meistens mehr mit gewissen Themen beschäftigt als der 0815 Deutsche und Niemand gesteht sich gerne ein keine Ahnung zu haben oder ignorant zu sein. Also bezeichnet man die anderen eben als Spinner und schon fühlt man sich viel besser. Und wer will sich schon mit Spinnern umgeben?😉

Die blaue Pille ist zwar wesentlich angenehmer in ihrer Wirkung, funktioniert aber eben nur wenn man fest davon überzeugt ist die rote genommen zu haben!
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann kamen Leute mit Ideen die absurden Finanzmärkte endlich mal heftig zu kontrollieren. Es gibt Ideen Spekulation fast gänzlich zu verbieten und absurde Finanzprodukte auch. Dann gehts noch weiter Banken zu Privatisieren und wie Sparkassen ( Die in Deutschland keine Probleme machen ) zu behandeln. Banken sollen ihr eigentliches Gebiet wieder einnehmen und nicht die Macht haben Geld aus Schuld ( Ja , Geld entsteht durch Schuld) zu erzeugen. Außerdem sollen Banken nur noch im Beriech ihres Realvermögens ( also der Anlage und sparvermögen) Kredite vergeben dürfen. Es gibt noch etliche Ideen um endlich diesem grotesken Finanzsystem ein nutzen für "ALLE" Menschen zu geben. Geld ist ein "nutztier" und soll nicht regieren.

Ich möchte euch fragen was ihr von Leuten haltet, die mal die Systemfrage stellen und auch mal andere Ideen anbieten als die Realpolitik. Ist euch das zu träumerisch ? Oder denkt ihr es läuft ja alles gut in Deutschland ? Habt ihr vielleicht sogar eigene Utopien ? Ich bin nähmlich auf der Suche nach Ideen, die ich noch nicht kenne 🙂

Ideen sind willkommen, es muss aber praxistauglich sein, und nicht so polemisch, wie es auch bei dir durchkommt. Von draußen sieht alles so leicht aus, hauptsächlich wenn die eigene Ideologie einem dabei hilft, die Dinge so zu sehen, wie sie sein müssen, damit man Recht behält. Nur ist es halt oft anders.

Das mit dem "Banken privatisieren und wie Sparkassen behandeln" war sicher nur ein Tippfehler. Die vermeintlich bösen Banken sind schon privat, die Sparkassen sind staatlich. ( Ich verzichte aber auch sonst auf weitere, nicht zielführende Diskussionen zu deinem Thema Finanzmärkte und Banken. Ich behalte mir aber das Recht vor, sollte ich mal eine gute Quelle finden, die deine Auffassungen widerlegt, diese anzubringen. Ich denke, mir glaubst Du eh nicht ).
 
Oh danke @hilfe-schlumpf es ging nichts um privatisieren sondern ums verstaatlichen. Danke für die Korrektur.

Ja und ich würde gerne deine Meinung zum Thema lesen 🙂.
 
Ich denke aber eine Gesellschaft kippt dann wenn die Massen verarmen (Beispiel Drittes Reich) oder die Gesellschaft sich völliger Dekadenz hingibt (Altes Rom), oder der innere Zusammenhalt erodiert (Jugoslawien).

Ganz genau, zu große Diskrepanzen führen zum Verderb. Insofern ist es doch für jeden Einzelnen vom Vorteil eine Gleichheit innrehalb des sozialen Schichten anzustreben. Und dabei ist es doch so einfach. Durchs Teilen und Nächstenliebe würde man so eine soziale Gleichheit schaffen. Nur, was kann man gegen die menschliche Gier machen? Vielleicht gar nichts, aber unser Finanzsystem spielt den Gierigen in die Hände. Gledgeier werden belohnt!

Ich bin junge Unternehmerin und lerne immer besser das hiesige Wirtschaftssystem kennen. Im übrigen unterscheidet es sich nicht großartig von dem sozialistischen, in dem ich bis zu meinem 11-ten Lebensjahr groß geworden bin.
Es gibt recht viele legale Wege die Steuern zu umgehen, was ja für kleine Unternehmen und StartUps super ist. Nur wissen diese es häufig nicht Mal, weil gute Wirtschafts- und Steuerberater zu teuer sind. Es können sich als meistens nur große Unternehmen leisten. Sie solltes es aber als eine Ehre sehen, wenn sie Steuern zahlen dürfen und können.
Für mich persönlich ist dies ein System des FEHLERS. Und der Fehler liegt darin, dass der Egoist nicht merkt, dass er sich selbst durch den Egoismus in Angst und Elend jagt.

Ich bin übrigens auch so eine kritische Person, die eigentlich mit Menschen ganz gut klar kommt. Nur werde ich trotzdem nicht gemocht. Ich werde lediglich für meine Fachkompetenzen geschätzt.
 
ich kann Werner nur zustimmen. Im übrigen kann ich auch nicht erkennen, dass wirklich selbsreflexive, engagierte Systemkritiker, die sich im demokratischen Rahmen bewegen, gering geschätzt werden, im Gegenteil. In meinem ganz engen privaten Umfeld habe ich auch nur Menschen, die keine Jasager oder Mitläufer sind, die kritisch sind und auch versuchen, ihre Verbesserungsideen an angebrachten Stellen zu platzieren und sei es nur ein Leserbrief oder politisches Engagement. Sein Umfeld kann man selbst wählen, wenn es um private Kontakte geht. Ansonsten ist Kritik, gerade auch am bestehenden System, ein wichtiges Instrument einer echten Demokratie. Es muss nur eben auch konstruktiv sein, reines "meckern" über bestehende Verhältnisse im stillen Kämmerlein bringst gar nichts. Gruß.
 
Das Urproblem unseres mammonisierten Systems ist die Gier. Da Begierdestrukturen aber seit jeher im krassen Widerspruch zur Ressourcenrealität stehen, sind Klassengesellschaften mitsamt ihrer ungerecht erscheinenden Güterverteilung eine logische Konsequenz. Unsere Gesellschaft ist durch und durch materialistisch organisiert. Sämtliche Alltagseindrücke, insbesonderer medialer Natur, fördern materialistisches (im Sinne von begehrendes) Verhalten und lassen diese Form der Gesellschaft fortexistieren. Mitunter eine sinnvolle Erfahrung, aber das ist ein anderes Fass.

Wenn übrigens der Kaptialismus oder besser gesagt: das Kapital der Herrschenden bedroht wurde, sei es durch reformatorische Gedanken, Revolten oder abweichendem Verhalten sonstiger Art, kam es zu Niederwälzungen oder Manipulationen. Übrigens erklärt die Gier auch das Versagen der Kommunismusanwendungen. Abgesehen von dem Anarchosyndikalismus in Katalonien Mitte der Dreißiger, als einer der wenigen erfolgreich umgesetzten kommunistischen Versuche, der aber - wie oben beschrieben - (von Franco) niedergeschlagen wurde.

Die einzige Chance zur nachhaltigen Systemverbesserung liegt in einer Kultur des Selbsterkennens, was also meint, dass jeder Mensch in unserer Gesellschaft durch Selbstschauung/Selbsterfahrung (z.B. Meditation) die Vergänglichkeit allen Seins erfährt und automatisch jede Form von Gier versiegt.
 
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Die einzige Chance zur nachhaltigen Systemverbesserung liegt in einer Kultur des Selbsterkennens, was also meint, dass jeder Mensch in unserer Gesellschaft durch Selbstschauung/Selbsterfahrung (z.B. Meditation) die Vergänglichkeit allen Seins erfährt und automatisch jede Form von Gier versiegt.

Ich fürchte darauf, dass das eine Massenbewegung wird, kann man lange drauf warten.

Es liegt einfach nicht in der Natur des Menschen.

Jedenfalls meistens nicht.
 
Ist es nicht vielleicht so, dass Gier etwas zutiefst menschliches ist ? Ein ganz "normaler" Charakterzug, der eben in einer gewissen Häufigkeit - und das quer durch alle Bildungs- und Vermögenschichten - auftritt ?

Und so, wie es vermutlich von wenig Erfolg gekrönt wäre, den Menschen in der Masse andere Marotten auszutreiben, ist es wohl genauso sinnlos, zu versuchen, den ( betroffenen ) Menschen ihre Gier austreiben zu wollen.

Besonderen Dank qeight für den Hinweis, dass er auch der Kommunismus an der Gier scheiterte und wieder scheitern wird. Es liegt daher der Verdacht nahe, dass Gier eben genau kein kapitalistisches Phänomen ist.
 
Auf der Ebene müssten wir uns fragen, was "menschlich" ausdrückt. Wenn es alles dem Menschen Zuzuordnende meint, dann ist Gier durchaus ein menschlicher Aspekt. Wenn menschlich aber im Sinne von barmherzig oder gütig gemeint ist, kann ich Gier dem nicht zuordnen.

Es gibt viele Diskussionen um eine vermeintlich "menschliche Entartung", die ich aber nicht alle aufgreifen möchte. Die junge Philosophische Anthrolpologie versucht den Menschen in seiner "Entartung" zu untersuchen und zu erklären. Es gibt einen Ansatz (zu dem ich gerade nicht konkret verlinken kann, weil mir Autor und Werk entfallen sind) der den Menschen als im Ursprung friedlich und gutartig koexistierendes Individuum kennzeichnet. Durch Sesshaftigkeit, die mit der Erfahrung von Lebensraumbesitz einherging, habe der Mensch erstmalig grundlegende Konkurrenz empfunden, die nicht auf das blanke Überleben (siehe den Wert von Feuer in der Steinzeit) ausgerichtet war. Ich glaube Kant hat dargestellt, wie die Hirten, deren Schafe auf neuerdings zu jemandes Eigentum ernannten Weiden grasten, von den Eigentümern vertrieben wurden. Das könnte den Weg der Gier geebnet haben.

Und doch finden sich Beispiele aus uns fremden Völkerkreisen, in denen Gier kaum oder gar nicht auftritt: z.B. die Pirahá Das glücklichste Volk der Welt - YouTube.

Ich bin seit Jahren durch die Worte des historischen Buddhas inspiriert und folge seinen Lehren. Es heißt, die drei Gifte seien Gier, Hass und Dummheit. Und für mich lässt sich Gier am ehesten mit einem Gift vergleichen, das in unseren Geist vorgedrungen ist. Es gibt nämlich den "ungierigen" Zustand, der sich über die Erleuchtung gar manifestieren lässt.

Wie ich im vorherigen Post schrieb, ist für die Überwindung von Gier die Erkenntnis von universal stattfindender Vergänglichkeit (anicca) notwendig. Und diese Erkenntnis ist nicht im intellektuellen Sinne gemeint, sondern im direkten Erfahren. Dazu helfen ganz praktische Meditationsanweisungen, die jeder, der bei Verstand ist, befolgen kann. Mittlerweile gibt es selbst in Europa tausende, die meditativ zu solchen Erkenntnissen kommen. Deshalb bezweifele ich, dass
a) die Gier unüberwindbar ist und
b) die Gier etwas "zutiefst menschliches" darstellt.

Aber das ist meine Meinung und natürlich kann ich irren.
 
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