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Warum haben wir Angst?

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muddle

Gast
Hallo ihr lieben,

ich denke gerade über eine Frage nach und möchte gerne mal eure Meinung hören.

Evolutionär gesehen ist Angst mit all seinen körperlichen Reaktionen ja eine Arzt Warnsystem bzw. ein Schutzmechanismus. Die Angst warnt uns und sagt uns, dass etwas nicht in Ordnung ist. Wir müssen uns für eine Reaktion entscheiden - Flucht oder Angriff. Nun stehen wir ja nicht mehr wilden Tieren gegebenüber und drohen gefressen zu werden. Stattdessen haben wir Angst vor Höhen, vor der Zukunft, vor falschen Entscheidungen, vor kleinen Tieren oder - wie in meinem Fall - vor negativer Bewertung.

Warum? Diese Angst ist ja in dem Sinne nicht mehr "notwendig". Wir müssen uns nicht für "Fight oder Flight" entscheiden, spüren aber dennoch in gewissen Situationen körperliche Symptome. Wie hängt das zusammen? Warum fange ich an zu schwitzen oder zu zittern, wenn ich vor einer kleinen Gruppe etwas sprechen muss oder wenn mir bei der Arbeit jemand über die Schulter schaut?

Ich bin gespannt auf eure Antworten 😉
 
Es ist völlig egal, welche Übrigbleibsel der Evolution heute noch gebraucht werden. Fakt ist, sie sind tief in jedem Gehirn verwurzelt und werden da wohl auch bleiben. Das Gehirn passt sich so schnell nicht den Gegebenheiten an, das dauert sicher noch einige tausend Jahre.

Das betrifft ja nicht nur die Angst, sondern letztlich wird so ziemlich alles in unserem Alltag durch diese Mechanismen gesteuert.
 
Wir müssen Angst haben, sie hält uns in bestimmten Situationen am leben, oder schützt uns davor schwerwiegende Fehlhandlungen zu begehen.
 
Weil der Mensch ein soziales Tier ist und darauf angewiesen ist, dass er in einer Gruppe leben kann. Deswegen hat er auch Angst vor allen Dingen, die den Unmut in der Gruppe fördern, bzw seinem Ansehen schaden (Mehr Ansehen=mehr Fortpflanzung)

Auch hat der Mensch Angst vor anderen Sachen, außer wilden Tieren, weil er intelligent ist und weiß, was auf ihn zukommen kann, was er selbst nicht beherrschen kann.

Zudem ist die Evolution viel langsamer, als unsere derzeitige Entwicklung, deswegen werden wir auch noch lange unsere Urinstinkte behalten.

Klingt alles logisch. Wie kommt es dann aber, dass manche eben nur ein "normales Unbehagen" in gewissen Situationen spüren, andere aber eine richtige Angst mit diversen körperlichen Symptomen? Sind es die eigenen Erfahrungen und Dispositionen, die solche Unterschiede hervorrufen?
 
Es ist völlig egal, welche Übrigbleibsel der Evolution heute noch gebraucht werden. Fakt ist, sie sind tief in jedem Gehirn verwurzelt und werden da wohl auch bleiben. Das Gehirn passt sich so schnell nicht den Gegebenheiten an, das dauert sicher noch einige tausend Jahre.

Das betrifft ja nicht nur die Angst, sondern letztlich wird so ziemlich alles in unserem Alltag durch diese Mechanismen gesteuert.

Aber heißt es nicht, dass sich nur das durchsetzt, was notwendig ist? Viele Ängste sind ja übertrieben und absolut nicht der Situation angepasst.

Ich versuche gerade nur zu verstehen 😉 Nicht falsch verstehen. Mit meinen Rückfragen will ich nicht sagen, dass ich Euch nicht zustimme 🙂
 
Wir müssen Angst haben, sie hält uns in bestimmten Situationen am leben, oder schützt uns davor schwerwiegende Fehlhandlungen zu begehen.

Das meinte ich ja. Ich beispielsweise habe wahnsinnige Angst davor, dass jemand schlecht über mich denken könnte. Dabei PASSIERT mir ja eigentlich nichts. Höchstens, dass jemand vielleicht nicht ganz so gut über mich denkt. Aber das wär ja nicht schlimm. Diese Angst ist irrational. Es gibt keine Gefahrensituation, vor der ich gewarnt werden müsste. Warum verspüre ich dann trotzdem solch eine Angst?
 
Klingt alles logisch. Wie kommt es dann aber, dass manche eben nur ein "normales Unbehagen" in gewissen Situationen spüren, andere aber eine richtige Angst mit diversen körperlichen Symptomen? Sind es die eigenen Erfahrungen und Dispositionen, die solche Unterschiede hervorrufen?


Ich als Nicht-Wissenschaftler würde mal sagen ja, genau deshalb. Vielleicht aber auch deshalb, weil die Evolution keine Liste, kein festes Schema ist, was auf jeden Menschen gleich anzuwenden ist. Ich denke es zählt der Durchschnitt. Die meisten Menschen verspüren Unbehagen, aber es gibt eben auch wenige Menschen, die haben gar keine Angst bzw. übersteigerte Angstzustände.
Es stehen ja auch nicht alle Frauen auf große, dunkelhaarige, durchtrainierte Kerls mit Führungsqualitäten. Wohl aber die Durchschnittsfrau.
 
Aber heißt es nicht, dass sich nur das durchsetzt, was notwendig ist? Viele Ängste sind ja übertrieben und absolut nicht der Situation angepasst.


Ich denke wir Menschen haben ein falsches Verständnis der Zeitspanne der Evolution. Die Neuzeit ist einfach viel zu kurz, als das sich gewisse Prozesse in dieser kurzen Zeit signifikant ändern oder anpassen.

Die Funktionsweise unseres Gehirns, und des restlichen Körpers, ist -aus jetziger Sicht- stehen geblieben vor abertausenden Jahren.
 
Ich als Nicht-Wissenschaftler würde mal sagen ja, genau deshalb. Vielleicht aber auch deshalb, weil die Evolution keine Liste, kein festes Schema ist, was auf jeden Menschen gleich anzuwenden ist. Ich denke es zählt der Durchschnitt. Die meisten Menschen verspüren Unbehagen, aber es gibt eben auch wenige Menschen, die haben gar keine Angst bzw. übersteigerte Angstzustände.
Es stehen ja auch nicht alle Frauen auf große, dunkelhaarige, durchtrainierte Kerls mit Führungsqualitäten. Wohl aber die meisten.

Macht Sinn. Ausnahmen gibt es eben immer 🙂

Ein anderer Gedanke kommt mir noch: Bei der ursprünglichen Angst (vor wilden Tieren bspw.) sorgen ja die körperlichen Symptome letztendlich auch dafür, dass z.B. das Gehirn aktiviert und der Körper einsatzbereit gemacht wird. Auch das ist ja heute nicht unbedingt nötig. Wenn ich Angst vor negativer Bewertung habe brauche ich keine besonderen Kräfte 🙂 Meint ihr, das ist auch einfach nur "übriggeblieben" oder hat das noch eine bestimmte Funktion?
 
Denke mal Angst ist Angst. Die Biochemie im Kopf macht da wohl keinen eklatanten Unterschied zwischen Angst vor wilden Bestien oder Angst vor gewissen Situationen.
 

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