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Hat hier jemand einen Angehörigen durch Sucht verloren?

Hallo,

ich habe auch meine Mama durch Alk. und Medikamente verloren. Sie war auch noch sehr jung.

Ich werde nicht damit fertig das sie nicht mehr ist und ich ihr nicht helfen konnte und sie auch im Stich gelassen habe...

Wie werdet Ihr damit um? Was hilft Euch?

Dauni


Ich hab meine Mum auch durch Alkohol und Tabletten verloren, sie starb mit 41 Jahren :-(
Ich hab eine Therapie begonnen um das zu bewältigen.. Am Anfang der Therapie hab ich mir zu 100 % die Schuld an allem gegeben. "Ich hab sie im Stich gelassen, ich hätte da sein müssen..." usw...
Hab immer gesagt "sie hätte mich doch abtreiben können!"....

Na 2 1/2 Jahren intensive Gespräche 1x die Woche habe ich 0 % Schuld daran.
Wir Kinder können nichts dafür, wir meinen wir "müssen" das in Ordnung bringen, damit wir das was wir gerne möchten - Liebe, Aufmerksamkeit und alles was wir uns wünschen und wir uns nicht mehr schuldig fühlen !

WIR sind NICHT schuld daran !!! Das ist das wichtigste erstmal.....

Würde Dir eine Therapie oder einen Selbsthilfegruppe empfehlen..
Am Anfang - bis Du einen Therapeuten hast, das dauert ewig bis man da mal einen Termin bekommt- eine Selbsthilfegruppe mit Gleichgesinnten empfehlen..
Ich hab dadurch meine Schuldgefühle, meinen Hass und meine Wut verarbeitet und seitdem geht es mir mit dem Thema gut...
 
Hallo,

@Nadenia: kein Problem 🙂 Weißt Du, mir ist bewußt das ich aufpassen muss. Und ich versuche das mit aller Kraft hinzubekommen.

@CurlySue: Ich gehe einerhalb Jahre schon ambulant in Therapie und war drei Monate auch stationär in Behandlung. Jedoch kann ich meine Schuldgefühle nicht abstellen. Sie sind einfach da...
Meine Mutter hat an dem Tag als sie für immer ging auch noch bei uns angerufen und gebeten das wir sie zu ihrem Freund fahren sollen (sie war wieder betrunken und das eine Woche nach ihrem Entzug) da ich mich um mein Baby kümmern müsste hätte mein Mann sie fahren müssen aber das wollte ich auch nicht da ich keine lust hatte ihn zu embären weil ich gesundheitlich auch angeschlagen war...
Ich hab dann sogar noch ins Telefon reingebrüllt das wenn sie schon wieder so weitermacht sie ihr Enkelkind nie wieder sehen wird... Entweder war sie nicht mehr am Telefon oder sie sagte dazu nichts mehr... Das weiß ich nicht.

So, auch so eine Sache... Hätte ich nur gehandelt, wäre ich nur gefahren oder hätte meinen Mann los geschickt, dann wäre sie noch...
Andererseits war es nicht das erste mal das sie unterm Rausch irgendwas von uns wollte..

Doch die Selbstvorwürfe hören einfach nicht auf. Sie war so ein herzensguter Mensch (wenn sie nüchtern war) sie gab für jeden alles....

Ich fühle mich einfach verantwortlich weil sie niemand mehr hatte... Zwar war sie in einer Beziehung doch wirklich für sie da war der Partner nie...
Heute denk ich mir, wenn man so alleine ist dann muß man als Tochter doch helfen...
Sie war einfach nur alleine und ich habe auch nicht bemerkt wie weit ihre Sucht schon überhand genommen hat...Und das tut mir heute so leid...

Ich bekomme die Schuldgefühle nicht los... Ich kann nicht für mich selbst mehr glücklich sein! Ich lebe weil ich muß und ich würde gerne zufrieden durchs Leben gehen doch so kann ich es einfach nicht.

Dauni
 
Hallo,

@Nadenia: kein Problem 🙂 Weißt Du, mir ist bewußt das ich aufpassen muss. Und ich versuche das mit aller Kraft hinzubekommen.

@CurlySue: Ich gehe einerhalb Jahre schon ambulant in Therapie und war drei Monate auch stationär in Behandlung. Jedoch kann ich meine Schuldgefühle nicht abstellen. Sie sind einfach da...
Meine Mutter hat an dem Tag als sie für immer ging auch noch bei uns angerufen und gebeten das wir sie zu ihrem Freund fahren sollen (sie war wieder betrunken und das eine Woche nach ihrem Entzug) da ich mich um mein Baby kümmern müsste hätte mein Mann sie fahren müssen aber das wollte ich auch nicht da ich keine lust hatte ihn zu embären weil ich gesundheitlich auch angeschlagen war...
Ich hab dann sogar noch ins Telefon reingebrüllt das wenn sie schon wieder so weitermacht sie ihr Enkelkind nie wieder sehen wird... Entweder war sie nicht mehr am Telefon oder sie sagte dazu nichts mehr... Das weiß ich nicht.

So, auch so eine Sache... Hätte ich nur gehandelt, wäre ich nur gefahren oder hätte meinen Mann los geschickt, dann wäre sie noch...
Andererseits war es nicht das erste mal das sie unterm Rausch irgendwas von uns wollte..

Doch die Selbstvorwürfe hören einfach nicht auf. Sie war so ein herzensguter Mensch (wenn sie nüchtern war) sie gab für jeden alles....

Ich fühle mich einfach verantwortlich weil sie niemand mehr hatte... Zwar war sie in einer Beziehung doch wirklich für sie da war der Partner nie...
Heute denk ich mir, wenn man so alleine ist dann muß man als Tochter doch helfen...
Sie war einfach nur alleine und ich habe auch nicht bemerkt wie weit ihre Sucht schon überhand genommen hat...Und das tut mir heute so leid...

Ich bekomme die Schuldgefühle nicht los... Ich kann nicht für mich selbst mehr glücklich sein! Ich lebe weil ich muß und ich würde gerne zufrieden durchs Leben gehen doch so kann ich es einfach nicht.

Dauni

Ich denke jeder geht anders mit sich ins Gericht.

Ich war 17 als meine Mutter gestorben ist, hab seit dem ich 9 Jahre alt war nicht mehr bei Ihr gelebt.
Sie hat nur sporadisch angerufen in dieser Zeit, meistens wenn sie was getrunken hatte.
Das letzte Mal als ich sie sah, lag sie im Bett und hat geschlafen. Das Schlafzimmer hat einer Müllhalde ähnlich gesehen. Ich hab geschrien und sie damit geweckt.. Sie schaut die Flasche Wein an die neben ihr auf dem Nachttisch stand und dann mich.... Ich bin total ausgerastet, meine Tante hat mich weggezogen und aus der Wohnung gebracht. 1 Woche später rief ihr Freund an und teile mir mit das sie mit einer Alkvergiftung ins KH eingeliefert wurde. Hab ihm gesagt er kann ihr ausrichten das sie keine Tochter mehr hat, sie sei für mich gestorben! Ca. 1 Woche danach starb sie.... Ich konnte Ihr nie sagen das das nur aus der Wut heraus war und das ich sie trotzdem liebe. Ich hab mir die Schuld für Ihren Tod gegeben, aber ich weiss jetzt das ich nicht dran schuld war. Ich hab ihr nie eine Flasche in die Hand gedrückt ! Sie ist - wie jeder von uns - für sich selbst verantwortlich !

Ich würde Dir eine Selbsthilfegruppe empfehlen, wo Du mit Gleichgesinnten sprechen kannst. Ist sicherlich persönlicher als eine Therapie. Da sprichst Du wirklich mit Menschen die das Gleiche oder ähnliches durchgemacht haben.

Habe auch einige Bücher gelesen, Autorin Janet G. Woititz, das hat mir auch ein wenig den Schleicher vor den Augen genommen.....

Ich weiss wie schwer das ist, diese Schuldgefühle wegzuschieben. Aber ich musste mich irgendwann dafür entscheiden, leben oder kaputt gehen. Und meine Therapeutin hat mich gefragt "was würde wohl ihre Mutter für sie wollen".. Ohne zu überlegen antwortete ich "das ich glücklich bin !" Und das war ein Schlüsselerlebnis für mich. Sie hätte nie gewollt - obwohl sie nie die Kraft hatte für mich dazu sein, mir eine richtige Mutter zu sein - das es mir schlecht geht, da sie mich von ganzen Herzen geliebt hat !
 
Wenn man die Sucht als Krankheit wie jede andere verstehen würde, gäbe es solche Aussagen nicht. Was kann die Mutter dafür, wenn sie Krebs hat? - Was kann die Mutter dafür, wenn sie alkoholkrank ist oder medikamentenabhängig?

Schade, dass man scheinbar nichts gelernt hat, was Suchtkrankheiten betrifft - immer noch dieselben Klischees...


Da bin ich anderer Meinung. Krebs ist etwas, den bekommt man, ohne etwas dafür zu tun.
Alkohol, Drogen usw, das kann man beeinflussen. Klar kann man da kein schwarz-weiß Denken an den Tag legen, das geht nicht. Aber ehrlich, der Mensch hat die Wahl.. Trink ich oder trink ich nicht, bis zu einem gewissen Punkt.
Ich hab meine Mutter auch an Alkohol und Tabletten verloren, ich weiss wovon ich rede.. Leider konnte ich sie nie fragen warum sie angefangen hat.. Aber ich denke es muss etwas gewesen sein was sie einfach nicht verkraftet hat.
3 - 4 mal Entzugsklinik und sie hat es nicht geschafft... Alkohol ist eine sehr sehr böse Sucht.. Man bekommt ihn überall und das macht den Rückfall so leicht...
 
Da bin ich anderer Meinung. Krebs ist etwas, den bekommt man, ohne etwas dafür zu tun.
Alkohol, Drogen usw, das kann man beeinflussen. Klar kann man da kein schwarz-weiß Denken an den Tag legen, das geht nicht. Aber ehrlich, der Mensch hat die Wahl.. Trink ich oder trink ich nicht, bis zu einem gewissen Punkt.
Ich hab meine Mutter auch an Alkohol und Tabletten verloren, ich weiss wovon ich rede.. Leider konnte ich sie nie fragen warum sie angefangen hat.. Aber ich denke es muss etwas gewesen sein was sie einfach nicht verkraftet hat.
3 - 4 mal Entzugsklinik und sie hat es nicht geschafft... Alkohol ist eine sehr sehr böse Sucht.. Man bekommt ihn überall und das macht den Rückfall so leicht...
Och, da gibt es aber auch andere Meinungen, was so gut wie alle Krankheiten betrifft. Bei Krebs soll die Ernährung eine große Rolle spielen, genauso bei Krankheiten wie Diabetis usw. Was mich persönlich hier am meisten stört, ist die Opferrolle von Angehörigen, die hier glorifiziert wird, während sich der Kranke mit Sicherheit nicht halb so gut fühlt, auf nicht halb so viel Verständnis stößt und womöglich schon längst im Jenseits verweilt. Dieser Dogmatismus erinnert mich stark an die Alkoholkrankheitspropaganda, die man seit Jahrzehnten führt und die mittlerweile zum Großteil wissenschaftlich widerlegt wurde, dahingehend, dass eben kontrolliertes Trinken ein Weg sein kann, der nicht über kurz oder lang in den Sarg führt, so wie die Rückfallquote bei herkömmlicher Behandlung.
 
Heute denk ich mir, wenn man so alleine ist dann muß man als Tochter doch helfen...

Ja aber was hättest du denn tun sollen?

Jetzt nur mal angenommen du könntest die Zeit zurück drehen, - gut dann würdest du hinfahren oder deinen Freund schicken...diesesmal.
Aber damit wäre ihr ja nicht geholfen, was wäre am nächsten Tag und den Tag darauf? Sie war eine erwachsene Frau wenn sie selber nicht den Entschluss fasst etwas zu ändern kannst du nicht helfen. Du kannst dein eigenes Leben aufgeben und ihr fortan nicht mehr von der Seite weichen aber wie sinnvoll das ist.
 
danke für deine liebe frage.
mein vater ist an seiner zigarettensucht gestorben.
vor knapp einem monat.
er rauchte 100 zigaretten am tag. und bekam lungenkrebs.
er war süchtig .
vom prinzip der suchthaltung ist es nichts anderes als das verhalten mit alkohol. nur das menschen die alkoholsüchtig sind eben extremer auffallen, weil sie sich damit so ausnocken können.
und der unterschied nüchtern und betrunken so extrem ist.

ich finde es nicht recht , wenn du dir die vorwürfe machts. entschuldige, das ich das jetzt so schreibe, diese vorwürfe hätte sich eigentlich deine mutter machen müssen als sie noch lebte.

ich finde es nicht recht, das du dir diese vorwürfe machts. die verderben dir dein HIER und JETZT.

ich finde es nicht recht das du dir diese vorwürfe machst, sie hindern dich daran jeden tag als einen glücklichen tag zu erleben, jeden tag mit deinem kind und deinem mann fröhlich zu erleben.

ich bitte dich erlöse dich selber von diesen ungerechten vorwürfen.

------------------------------------------------------------------------------------------

sonst mußt du dir in 5 jahren die vorwürfe machen, vermutlich dann zu recht,
wenn du dich mehr mit deinem mann und deinem kind beschäftigt hättest, wärd ihr eine fröhliche familie.

statt dich mit vorwurfsvollen selbstquälerischen gedanken zu behindern, welche dir die kraft für jeden guten tag rauben, nimm dir endlich die freiheit, fröhlich und glücklich deine geliebten menschen im hier und jetzt zu erleben ohne bitteren beigeschmack.

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entschuldige , das ich dies hier so eindringlich schreibe,
meine mutter lebt noch, aber sie war alkoholikerin, seitdem ich sechs war. bis ich 36jahre war.
ich habe so darunter gelitten. als kind, als junger mensch, als erwachsener mensch.
ich habe mich vor fast 5jahren von meinem mann getrennt, weil es nicht mehr ging, obwohl ich ihn noch liebte.
ich habe 4jahre um ihn getrauert, um unsere liebe. ich habe mich um meine letzten vier jahre betrogen, und das bedauere ich sehr.
jetzt könnte ich ja darum trauern, das ich mich und meine kinder um die letzten vier jahre in fröhlichkeit gebracht habe.
ich kann aber auch der gefühlsspirale ein ende setzten, und denken: jetzt hier und heute beginne ich mein leben mit fröhlichen gedanken, mit meinen geliebten menschen.
und mache jeden tag zum besten tag in meinem leben.


liebe dauni , ich weiß nicht ob du meine art zu denken verstehst. aber jeden das seine. du hast keine schuld daran, wenn ein geliebter mensch sich dazu entschließt sein leben in alkoholsucht zu verbringen.
das hat deine mutter getan, sie war erwachsen und mündig.

aber du hast einen einfluß darauf, ob du dich für eine sucht entscheidest und deinen geliebten menschen diese last aufbürdest dies ertragen zu müssen.
es gibt genügend gründe es zu lassen oder gar nicht zu tun.
so eine sucht und überhaupt jede sucht, kann ein mensch immer nur mit sich selbst beenden.
keiner kann da helfen. alles andere ist eine illusion.



in lieben gedanken
pecky-sue
 
Och, da gibt es aber auch andere Meinungen, was so gut wie alle Krankheiten betrifft. Bei Krebs soll die Ernährung eine große Rolle spielen, genauso bei Krankheiten wie Diabetis usw. Was mich persönlich hier am meisten stört, ist die Opferrolle von Angehörigen, die hier glorifiziert wird, während sich der Kranke mit Sicherheit nicht halb so gut fühlt, auf nicht halb so viel Verständnis stößt und womöglich schon längst im Jenseits verweilt. Dieser Dogmatismus erinnert mich stark an die Alkoholkrankheitspropaganda, die man seit Jahrzehnten führt und die mittlerweile zum Großteil wissenschaftlich widerlegt wurde, dahingehend, dass eben kontrolliertes Trinken ein Weg sein kann, der nicht über kurz oder lang in den Sarg führt, so wie die Rückfallquote bei herkömmlicher Behandlung.


bevor ich jetzt auf Deine Meldung antworte, würde mich interessieren wie Du mit dem Thema betroffen bist. Als "Nebenstehender" oder als Suchtkranker...
 

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