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Hat hier jemand einen Angehörigen durch Sucht verloren?

dauni

Aktives Mitglied
Ich habe das schon einmal gefragt vor einiger zeit....

Gibt es hier jemand der einen lieben Menschen durch eine scheiss Sucht verloren hat?

Ich habe das leider und würde mich gerne mit jemanden austauschen...

Dauni
 
Hallo ,

Zunächst mein Beileid für Deinen Verlust. Es tut immer weh , wenn man einen geliebten Menschen verliert.

Ich habe meine erste große Liebe an die Sucht verloren.
 
Hallo,

ich habe auch meine Mama durch Alk. und Medikamente verloren. Sie war auch noch sehr jung.

Ich werde nicht damit fertig das sie nicht mehr ist und ich ihr nicht helfen konnte und sie auch im Stich gelassen habe...

Wie werdet Ihr damit um? Was hilft Euch?

Dauni
 
Ja 🙁
Meine Schwester (34), sie hat 3 Kinder. Sie ist noch am leben, aber vorloren habe ich sie schon.
Vor ein Paar Jahren ist Sie in eine Großstadt gezogen, das Trinken wurde immer mehr. Früher hat sie ab und zu gekifft und täglich min. ein großes Bier getrunken.
Inzwischen ist sie ständig auf Kokain, Heroin usw.(alles was sie in die Finger bekommt) und dauerbetrunken. Die Drogen finanziert sie durch Prostitution.
Das Problem ist, ihr gefällt es so, man kann nicht mit ihr darüber reden. Sie denkt sie wäre glücklich. Das sie Ihre Kinder vernachlässigt (und denen ein schreckliches Vorbild ist) und ihren Mitmenschen ständig vor den Kopf stößt will sie nicht wahrhaben, was ja auch typisch für Abhängige ist.
Sie redet wirres Zeug, man kann sie nicht mehr ernst nehmen, sie handelt nur noch verantwortungslos.

Was macht man da? Wie geht man mit sowas um? Sie ist mir zu wichtig um das einfach zu ignorieren.
Wenn man selbst in so eine Lage geraten würde, dann würde man sich doch auch wünschen das einem geholfen wird, oder nicht?
Andererseits ist es wirklich schwer jemandem zu helfen, der denkt alles wäre ok
 
Mein Vater ist vor 5 Jahren an den Folgen langjährigen Alkmissbrauchs gestorben(Leberzirrhose).

Er wurde keine 50 Jahre alt, es war ein ständiges auf und ab zwischen Entzug und Rückfall.

Was ich persönlich als Hinterbliebender besonders schlimm finde ist dass einem das Recht auf Trauer irgendwie abgesprochen wird.
So zB. bei mir. Nach seinem Tod nahm ich ein paar Tage frei, als ich wieder zur Arbeit ging wollten die Leute natürlich wissen was war, da ich nicht Lügen wollte erzählte ich die Wahrheit und blitzschnell wurde aus einem
Mitfühlenden "was ist passiert" ein gleichgültiges "aso" (quasi, aso ist eh selber schuld, schwamm drüber).

Diese "Schuld gedanken" habe ich schon vor seinem Tod abgelegt weil sie einen sonst kaputt machen.
Wenn er nüchtern war war er so ein toller Mensch, und eigentlich voll gescheit - haben öfters ne Schachpartie eingelegt.
Aber wenn er wieder getrunken hat änderte es sich und das Schlimme war dass er allen Anderen die Schuld für seine Trinkerei gab.

Du bist/warst nicht verantwortlich für das Leben deiner Mutter! Wenn müsste es umgekehrt sein, eine Mutter sollte ihren Kindern nicht so etwas antun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du bist/warst nicht verantwortlich für das Leben deiner Mutter! Wenn müsste es umgekehrt sein, eine Mutter sollte ihren Kindern nicht so etwas antun.
Wenn man die Sucht als Krankheit wie jede andere verstehen würde, gäbe es solche Aussagen nicht. Was kann die Mutter dafür, wenn sie Krebs hat? - Was kann die Mutter dafür, wenn sie alkoholkrank ist oder medikamentenabhängig?

Schade, dass man scheinbar nichts gelernt hat, was Suchtkrankheiten betrifft - immer noch dieselben Klischees...
 
Mein Beileid an alle die jemanden wegen einer Sucht verlieren mussten!
Ich finde nicht das man das als Krankheit abtun kann, so als hätte niemand für irgendwas Verantwortung und als wären alle Menschen nur Opfer.
Sucht ist nicht von Anfang an eine Krankheit.
Am Anfang entscheidet man sich für oder gegen Drogen.
Das es schnell in einer Sucht/Krankheit enden kann bekommen wir alle oder zumindest die Meisten in der Schule beigebracht.
Egal wie schlecht es das Leben mit einem meint, was man durchmacht oder durchmachen musste, es gibt immer eine bessere Option als in eine Drogenabhängigkeit zu verfallen.
Der Rauschzustand ändert nämlich rein gar nichts an den wirklichen Problemen, noch schlimmer: die Probleme häufen sich!
Das weiss jedes Kind/jeder Teenager, wieso manche trotzdem zu Drogen greifen?
Vielleicht ist eine Psychische Erkrankung die Ursache, denn wer klar bei Verstand ist, tut sich selbst das nicht an.
Und schon gar nicht jemand der Kinder hat tut dies seinen Kindern an!
Meine subjektive Meinung..
 
Ja, sehe ich auch so. Es ist eine KH die man sich selbst ausgesucht hat. Mir ist klar dass man als bereits Süchtiger nicht einfach aufhören kann und ich habe den höchsten Respekt vor allen die es schaffen, ich wüsste nicht ob ich stark genug wäre das durch zu ziehen.

Aber, sehr viele hatten es schwer im Leben und sind dennoch einen anderen Weg gegangen. Möchte nicht alle in einen Topf werfen aber bei allen Süchtigen die ich kannte war genau da das Problem - nämlich im Verantwortung übernehmen für sich selbst, in ihren Augen waren sie Opfer des Lebens und alle Anderen waren Schuld daran.
 
Meine Tante war jahrelang alkoholabhänging. Die ganze Familie hat versucht ihr zu helfen. Sie hatten einen Mann der sie liebt, zwei Kinder die sie brauchten ... zig Entzugskuren ... es hat nichts geholfen. Letztendlich ist sie an den Folgen des langen Alkoholmissbrauchs gestorben. Nachts zuhause, in den Armen ihres Mannes.

Wir fühlten uns alle so hilflos, nichts was wir taten konnte ihr irgendwie helfen. Ohnmacht und Wut, Angst und Enttäuschung ... da waren so viele verschiedene Gefühle.

Irgendwann haben wir begriffen, dass wir nichts hätten tun können um ihr wirklich zu helfen. Es hätte von ihr aus etwas kommen müssen, denn die Hilfe der Ärzte war da, die Unterstützung der Familie auch. Ich denke noch so oft an sie und überlege, was sie zum trinken gebracht hat. Es fällt mir schwer Alkoholabhängigkeit als normale Krankheit anzusehen. Sie traf selbst die Entscheidung damit anzufangen ...

Ich hätte mir so sehr gewünscht, dass sie es schafft, dass eine der Behandlungen oder Kuren anschlägt, aber leider war es nie so.
 

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