Arbeitslosigkeit beichten?

[Gast]

Hallo,

ich bin seit gut einem Monat arbeitslos bzw. ohne Ausbildung (ich konnte den Beruf körperlich und psychisch nicht länger durchführen). Meine Familie weiß das inzwischen, aber einige Bekannte von mir denken noch immer, dass ich meine Ausbildung mache. Ich habe mich bisher einfach noch nicht getraut ihnen zu beichten, dass ich meine Ausbildungsstelle nicht mehr habe. Denn diese Bekannten reagieren sehr seltsam in Bezug auf Arbeitslosigkeit. Für sie sind Arbeitslose faul, besonders wenn sie noch so jung sind wie ich. Dabei bin ich ganz und gar nicht faul. Ich helfe sogar mehrmals die Woche ehrenamtlich hier im örtlichen Tierheim. Wenn meine Bekannten mich wegen meiner Ausbildung gefragt haben, habe ich denen einfach erzählt, dass ich das noch mache und ich habe mir ein paar Dinge ausgedacht (also geflunkert) um denen glaubhaft zu vermitteln, dass ich noch meine Ausbildung weitermache. Aber ich will dieses Spielchen nicht länger fortführen. Ich möchte meinen Bekannten endlich die Wahrheit sagen und ich will nicht länger meine Arbeitslosigkeit verschweigen. Ich will denen nicht noch länger was vorgaukeln.

Wie kann ich meinen Bekannten schonend beibringen, dass ich meine Ausbildung abgebrochen hab? Ich habe solche Angst, dass die mich dann schief angucken oder mich nicht mehr leiden können und so. Denn es gibt leider solche Leute, für die Arbeitslosigkeit ein absolutes No-Go ist.

 

[Rhenus]

Hallo,

ich bin seit gut einem Monat arbeitslos bzw. ohne Ausbildung (ich konnte den Beruf körperlich und psychisch nicht länger durchführen). Meine Familie weiß das inzwischen, aber einige Bekannte von mir denken noch immer, dass ich meine Ausbildung mache. Ich habe mich bisher einfach noch nicht getraut ihnen zu beichten, dass ich meine Ausbildungsstelle nicht mehr habe. Denn diese Bekannten reagieren sehr seltsam in Bezug auf Arbeitslosigkeit. Für sie sind Arbeitslose faul, besonders wenn sie noch so jung sind wie ich. Dabei bin ich ganz und gar nicht faul. Ich helfe sogar mehrmals die Woche ehrenamtlich hier im örtlichen Tierheim. Wenn meine Bekannten mich wegen meiner Ausbildung gefragt haben, habe ich denen einfach erzählt, dass ich das noch mache und ich habe mir ein paar Dinge ausgedacht (also geflunkert) um denen glaubhaft zu vermitteln, dass ich noch meine Ausbildung weitermache. Aber ich will dieses Spielchen nicht länger fortführen. Ich möchte meinen Bekannten endlich die Wahrheit sagen und ich will nicht länger meine Arbeitslosigkeit verschweigen. Ich will denen nicht noch länger was vorgaukeln.

Wie kann ich meinen Bekannten schonend beibringen, dass ich meine Ausbildung abgebrochen hab? Ich habe solche Angst, dass die mich dann schief angucken oder mich nicht mehr leiden können und so. Denn es gibt leider solche Leute, für die Arbeitslosigkeit ein absolutes No-Go ist.

Hallo,

Denn es gibt leider solche Leute, für die Arbeitslosigkeit ein absolutes No-Go ist.

aber nur so lange, bis sie selbst die Stellung verlieren, dann sind bestimmt andere Schuld....😀

Weißt du, man sollte vermeiden Familie und Freunde zu belügen, sich selbst jedoch niemals!
Du bist dabei die Achtung vor dir selbst zu verlieren...
Steh zu deinen Gründen! Es ist Dein Leben!

Sie dürfen dich in angemessener Form kritisieren, jedoch niemals nieder machen!

Der griechische Dichter Sophokles schrieb:
"Achtung verdient, wer erfüllt, was er vermag."

Wenn die Gründe, die du schriebst zutreffen, dann hast du nicht versagt, sondern einen nachvollziehbaren Entschluss gefällt!

Viel Glück für eine neue Arbeit!

 

[Landkaffee]

Und bitte, gebe jetzt nicht auf!

Arbeite an Deinen Problemen (jaha, das ist auch Arbeit, wenn auch nicht bezahlt) und verstecke Dich nicht vor ihnen.


Und ich hoffe, dass Du bald eine neue Stelle findest, die dann "passt".
Hast Du schon eine Idee, wie es für Dich weitergehen kann? 🙂


Liebe Grüsse!
Landkaffee

 

[Gast]

Ich würde einfach gar nichts sagen und mich weiter nach einer neuen Ausbildung umsehen. Geht doch keinen etwas an.

 

[Monarose]

Rede nicht über das Thema, bis du einen neuen Ausbildungsplatz hast.

Wichtig ist nicht, was deine Kumpel denken, sondern dass du schnell wieder versorgt bist.

Denke darüber nach, warum es nicht geklappt hat und wiederhole deine Fehler nicht.

 

[Landkaffee]

Rede nicht über das Thema, bis du einen neuen Ausbildungsplatz hast.

Wichtig ist nicht, was deine Kumpel denken, sondern dass du schnell wieder versorgt bist.

Denke darüber nach, warum es nicht geklappt hat und wiederhole deine Fehler nicht.

Wenn jemand physisch und psychisch nicht mehr in der Lage ist, seine Ausbildung fort zu führen, heisst das doch nicht automatisch, dass da Fehler gemacht wurden, die der TE nun vermeiden kann.

 

[Manuel+]

Hallo Gast!

Die Lügerei ist nicht gut. Das merken Sie wohl selbst. Es ist vielleicht echt das Beste, wenn Sie einfach bei der nächsten Gelegenheit auf eine eindeutige Frage eine eindeutige wahre Antwort geben und das Lügenspiel nicht weiter treiben.

Was haben Sie zu verlieren? Ihre sogenannten "Freunde" scheinen mir relativ unterbelichtet zu sein. Ich habe nicht den Eindruck, dass ein Verlust dieser "Freundschaft" besonders schlimm wäre.

Viel peinlicher finde ich, wie Sie mit Ihrer Situation umgehen. Als wäre Arbeitslosigkeit etwas wie ein schlechter Charakter, für den man sich schämen müßte. Durch diese Lügerei geht doch eigentlich auch so etwas wie Ihre Selbstachtung flöten, oder?

 

[Sonnenwind]

ich konnte den Beruf körperlich und psychisch nicht länger durchführen

einige Bekannte von mir denken noch immer, dass ich meine Ausbildung mache. Ich habe mich bisher einfach noch nicht getraut ihnen zu beichten

Ich helfe sogar mehrmals die Woche ehrenamtlich hier im örtlichen Tierheim.

Ich möchte meinen Bekannten endlich die Wahrheit sagen.

Wie kann ich meinen Bekannten schonend beibringen, dass ich meine Ausbildung abgebrochen hab?

Wenn Du bemerkt hast das der gewählte Beruf nichts für Dich ist, wäre es Unsinn die Ausbildung fortzusetzen - es sei denn zur Steigerung Deines eigenen Selbstwertgefühls.

Suche halt nun intensiv nach einer Tätigkeit, die Du wirklich machen willst .... und parallel kannst Du ja Deinen ehrenamtlichen Einsatz intensivieren solange Du mehr Zeit hast.

Und für die Bekannten ist das genau so darstellbar:

Du hast die Ausbildung abgebrochen weil der Beruf Dir nicht entspricht und Du Deine Zeit lieber nutzt, um das Richtige für Dich zu finden, anstatt die Zeit mit einer Ausbildung zu verschwenden die Du gar nicht willst. Und solange Du mehr Freizeit hast, verbringst Du lieber mehr Zeit im Tierheim....

Und wem das nicht passt, der kann Dir gestohlen bleiben.

 

[Gast]

Vielen Dank für eure aufmunternden Antworten. Ihr habt recht: es bringt rein gar nichts, wenn ich den Leuten was vorspiele. Eigentlich muss man sich ja fürArbeitslosigkeit heutzutage nicht mehr schämen, denn wie schnell verliert man seinen Job... und im übrigen hat der Ausbildungsbetrieb MIR gekündigt, es ist also nicht so, dass ich die Kündigung ausgesprochen habe. Mein Ausbilder und der Chef haben eben selber beobachtet, dass ich mit der Ausbildung überfordert bin und daraufhin wurde mir in der Probezeit gekündigt.

Momentan weiß ich (noch) nicht wie es beruflich weitergehen soll. Eine neue Ausbildung wäre ohnehin erst wieder im nächsten Jahr machbar. Ich habe mir jetzt aber einen Psychologen gesucht, um meine seelischen Defizite in den Griff zu bekommen. Ich fühle mich manchmal so extrem traurig, antriebslos und minderwertig. Außerdem hasse ich es, wenn ich fremdbestimmt werde (was ja besonders im Job häufig vorkommt). Hoffentlich kann mir ein Psychologe da helfen.

 

[Rhenus]

Vielen Dank für eure aufmunternden Antworten. Ihr habt recht: es bringt rein gar nichts, wenn ich den Leuten was vorspiele. Eigentlich muss man sich ja fürArbeitslosigkeit heutzutage nicht mehr schämen, denn wie schnell verliert man seinen Job... und im übrigen hat der Ausbildungsbetrieb MIR gekündigt, es ist also nicht so, dass ich die Kündigung ausgesprochen habe. Mein Ausbilder und der Chef haben eben selber beobachtet, dass ich mit der Ausbildung überfordert bin und daraufhin wurde mir in der Probezeit gekündigt.

Momentan weiß ich (noch) nicht wie es beruflich weitergehen soll. Eine neue Ausbildung wäre ohnehin erst wieder im nächsten Jahr machbar. Ich habe mir jetzt aber einen Psychologen gesucht, um meine seelischen Defizite in den Griff zu bekommen. Ich fühle mich manchmal so extrem traurig, antriebslos und minderwertig. Außerdem hasse ich es, wenn ich fremdbestimmt werde (was ja besonders im Job häufig vorkommt). Hoffentlich kann mir ein Psychologe da helfen.

Viel wichtiger wäre, dass du weiter arbeiten gehst.
Leider schreibst du nicht welche Überforderung vorhanden ist.

Suche zwischen deinen Ausbildungen eine Arbeit, das hilft dir bei deiner nächsten Bewerbung. Außerdem brauchst du eine alltägliche Regel der Betätigung, um dein Ego zu stützen.
Denn Arbeit ist nicht immer Last, sie kann auch befriedigen und bestätigen!

Ich fürchte, du überschätzt zudem die Fähigkeiten eines Psychologen.
Der kann dir auch nur raten... tun musst du immer selbst.

Was ist Fremdbestimmt?