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müde, unsäglich müde und satt

G

Gast

Gast
Hallo liebe Forengemeinde!
Ich möchte euch heute mich, meine Gefühlswelt schildern und bin mal gespannt, was ihr dazu sagt.
Also, eigentlich hätte ich alles, was einen zufrieden, wenn nicht gar glücklich machen sollte.
Ein Kind, das sich gut entwickelt, aber ohne den dazugehörigen Vater und das ist in dem konkreten Fall gut so.
Eltern, die mir wohl mal das Haus vermachen, also nicht arm im eigentlichen Sinne.
Einen Bekannten, der immer für mich da ist, mich unterstützt wo er kann.
Einen Arbeitsplatz, der zwar anstrengend und nervig ist, aber meine Existenz sichert.

Irgendwann mal, vor gut 5 Jahren unterhielten wir uns am Arbeitsplatz neben dem arbeiten so über das Sterben und mir kam spontan die Zahl 52 oder 55 in den Sinn und ich fand das tröstlich.
Nun, gerade die 40 erreicht, scheint es mir noch unendlich lange, diese 12 oder 15 Jahre noch auszuhalten.

Es ist aber definitiv nicht so, dass ich Wege ersinne um mein ableben zu beschleunigen. Dazu bin ich wahrscheinlich zu feige und mit meinem Talent bräche ich mir den Finger und das war's.

Ich habe das Leben einfach satt. Ich habe das Gefühl, ich habe alles schon gehabt, gesehen, genossen, erlitten.
Ich habe fertig.

Es ermüdet mich nur noch. Die Gesprächsthemen der meisten Menschen gehen mir am Hinterteil vorbei, ich halte meine Fassade aufrecht und versuche in das Bild zu passen, das man sich von mir gezeichnet hat. Den Erwartungen gerecht zu werden.

Die emotionalen Verzwickungen der Menschen um mich herum schaffen mich, ermüden mich kollosal. Mir anzuhören, was die Leute bewegt, grenzt schon an körperliche Schmerzen. Ich will einfach nur Ruhe und befürchte, die ultimative Ruhe kriege ich nur in der Holzkiste.

Ich habe auch schon online einige Depri-Tests gemacht (die mir schwerst depressive Phasen vorwarfen), aber ich finde mich, mein Gemüt nicht als verstimmt. Ich empfinde mich als eine der wenigen, die erkannt haben, wie sinnlos dieser Kreislauf des Lebens ist und das stetige Streben der meisten nach einer hohen Anzahl an Lebensjahren kann ich nur belächeln. Es wiederholt sich doch eh alles im Groben und ist nur kräftezehrend und ermüdend.

Natürlich gibt es die kleinen Augenblicke, in denen ich lachen kann, lächeln, grinsen. Aber dafür das ganze andere Paket? Nö, eher lieber nicht.

Ich empfinde mich ebenso nicht als suizidal gefährdet, da ich aktiv eher nichts tun würde um den Zustand zu beenden, schon alleine, weil ich meinem Kind die Trauer nicht antun wollen würde. Aber das ist auch schon der einzige Grund neben meiner Annahme, das sowieso zu versemmeln und mit einer Minimalverletzung da zu sitzen, während er Exitus geplant gewesen wäre.

Und nein, es gibt nichts, was mir als "Belohnung" so wertvoll erschiene, wieder Freude am Leben zu finden. Alles was mir evtl gefallen könnte, wäre eher eine Überbrückung der Wartezeit.

Ich will raus aus dem ewigen Prozess, dem ewigen Kreislauf. Ich will nix erleben, nirgends hinfahren, nix basteln, töpfern, erschaffen, verändern usw. Ich will nur Ruhe.

Manche Tage ist es schon fast schmerzhaft Laute jeglicher Art hören zu müssen.

Was ist also falsch mit mir? Und die Königsdisziplin: Was kann ich tun um das Leben wieder so erstrebenswert zu erachten, wie es die Gesellschaft tut und erwartet?

Ziemlich unsortiert und spontan gepostet, nachdem google-suche "lebensmüde aber nicht suizidgefährdet" nichts hergab.
LG
Gästin
 

Timmymama

Aktives Mitglied
Hmm,. klingt für mich fast so als ob es dir einfach zu gut geht, sorry.

Scheinbar keine grossen, finanziellen Probleme, ein gesundes KInd das dich auf jeden Fall braucht wenn der VAter schon nicht da ist....
Versuch doch mal die Welt aus der Sicht deines Kindes zu sehen, an welchen KLeinigkeiten sich Kinder noch erfreuen können ( wie alt ist dein KInd eigentlich )- vielleicht bekommst du ja so wieder etwas mehr Lebensfreude und betrachjtest nicht alles als eine Last und Bürde.
 
J

Junesun

Gast
Toller Rat!
Sich verlieben kann man auch so steuern wie den Kauf der Jacke, die ich mir wünsche!
Gerade wenn einem alles am A**** vorbeigeht und man gefrustet ist, kann man auch mit einem Partner gar nichts anfangen!
Glaube mir, ich weiß, wovon ich rede.
Ein Mann hat sich in mich verliebt.
Aber ich gebe ihm erst gar keine Chance, wehre mich mit Händen und Füßen dagegen mich in ihn zu verlieben! Ich rede ihn mir schlecht, weil es mir damit am besten geht.
 

rosenträne

Mitglied
also, manche kommis finde ich hier recht gefährlich. schon alleine die tatsache, dass man hier im forum landet, sollte einen aufhorchen lassen.

wenn du schon die depri-tests im internet durchgeackert hast, und dir immer schwere depressive phasen bescheinigt werden, solltest du wirklich mal bei einem psychotherapeuten vorstellig werden. das seelische wohl hängt nicht vom geld, vom sozialen status ab.

ich kenne diese müdigkeit, dieses bedürfnis sich zurückzuziehen, kein interesse an gesellschaft zu haben......

aus erfahrung sag ich dir, geh zu deinem hausarzt und lass dich zum psychiater überweisen. psychotherapie könnte dir helfen, so wie es auch mir geholfen hat.
und warte nicht mehr zu lange damit!

Drücke dir die Daumen!
 

redangle

Aktives Mitglied
Toller Rat!
Sich verlieben kann man auch so steuern wie den Kauf der Jacke, die ich mir wünsche!
Gerade wenn einem alles am A**** vorbeigeht und man gefrustet ist, kann man auch mit einem Partner gar nichts anfangen!
Glaube mir, ich weiß, wovon ich rede.
Ein Mann hat sich in mich verliebt.
Aber ich gebe ihm erst gar keine Chance, wehre mich mit Händen und Füßen dagegen mich in ihn zu verlieben! Ich rede ihn mir schlecht, weil es mir damit am besten geht.
Da hast du recht, junesun.
Aber warum gibst du ihm keine Change, ist er so gar nicht dein Typ?
 
G

Gast

Gast
Hallo!

Mit dir ist gar nichts falsch. Du siehst die Dinge eigentlich genau richtig und einfach praktisch "eine Ebene höher" als deine Mitmenschen. Das ist genau der richtige Ausgangspunkt um zu erkennen, dass da etwas Höheres sein muss als das, was das rein Sichtbare um dich herum hergibt. Genau diese Sinnlosigkeit muss man erkennen um "reif" zu sein für Gott. Ich war selbst vor 15 Jahren, mit damals 35, genau am selben Punkt und habe genau dasselbe empfunden und weiß daher, wovon ich rede. Heute, mit 50, bin ich zufrieden und glücklich (obwohl meine äußeren Lebensumstände keineswegs ideal sind).

Lies die Bibel und/oder bete, dass Gott (Jesus) sich dir offenbaren und dir den Sinn deines Lebens zeigen soll. Wenn es dir ernst damit ist, wird er es definitiv tun. Auf den Tod zu warten ist keine Lösung, weil du danach doch nur deine äußere Hülle ablegst und mit deiner Seele aber unverändert weiter existierst. Dieses irdische Leben hier ist nur eine ganz super kurze Durchgangsphase, die den Sinn hat, Gott zu finden und sich zu entscheiden, mit wem und wo man die Ewigkeit verbringen will. Wenn man dahin nicht irgendwann findet, ist tatsächlich alles genauso, wie du dein momentanes Erleben beschreibst.

Ich kann dich nur ermutigen, weil ich das wie gesagt EXAKT kenne was du beschrieben hast und den Weg bereits gegangen bin. Es lohnt sich und ist erfüllend wie NICHTS anderes, was es gibt.

Liebe Grüße
Regina
 

lebenserfahrene

Aktives Mitglied
Hallo liebe Forengemeinde!
Ich möchte euch heute mich, meine Gefühlswelt schildern und bin mal gespannt, was ihr dazu sagt.
Also, eigentlich hätte ich alles, was einen zufrieden, wenn nicht gar glücklich machen sollte.
Ein Kind, das sich gut entwickelt, aber ohne den dazugehörigen Vater und das ist in dem konkreten Fall gut so.
Eltern, die mir wohl mal das Haus vermachen, also nicht arm im eigentlichen Sinne.
Einen Bekannten, der immer für mich da ist, mich unterstützt wo er kann.
Einen Arbeitsplatz, der zwar anstrengend und nervig ist, aber meine Existenz sichert.

Irgendwann mal, vor gut 5 Jahren unterhielten wir uns am Arbeitsplatz neben dem arbeiten so über das Sterben und mir kam spontan die Zahl 52 oder 55 in den Sinn und ich fand das tröstlich.
Nun, gerade die 40 erreicht, scheint es mir noch unendlich lange, diese 12 oder 15 Jahre noch auszuhalten.

Es ist aber definitiv nicht so, dass ich Wege ersinne um mein ableben zu beschleunigen. Dazu bin ich wahrscheinlich zu feige und mit meinem Talent bräche ich mir den Finger und das war's.

Ich habe das Leben einfach satt. Ich habe das Gefühl, ich habe alles schon gehabt, gesehen, genossen, erlitten.
Ich habe fertig.

Es ermüdet mich nur noch. Die Gesprächsthemen der meisten Menschen gehen mir am Hinterteil vorbei, ich halte meine Fassade aufrecht und versuche in das Bild zu passen, das man sich von mir gezeichnet hat. Den Erwartungen gerecht zu werden.

Die emotionalen Verzwickungen der Menschen um mich herum schaffen mich, ermüden mich kollosal. Mir anzuhören, was die Leute bewegt, grenzt schon an körperliche Schmerzen. Ich will einfach nur Ruhe und befürchte, die ultimative Ruhe kriege ich nur in der Holzkiste.

Ich habe auch schon online einige Depri-Tests gemacht (die mir schwerst depressive Phasen vorwarfen), aber ich finde mich, mein Gemüt nicht als verstimmt. Ich empfinde mich als eine der wenigen, die erkannt haben, wie sinnlos dieser Kreislauf des Lebens ist und das stetige Streben der meisten nach einer hohen Anzahl an Lebensjahren kann ich nur belächeln. Es wiederholt sich doch eh alles im Groben und ist nur kräftezehrend und ermüdend.

Natürlich gibt es die kleinen Augenblicke, in denen ich lachen kann, lächeln, grinsen. Aber dafür das ganze andere Paket? Nö, eher lieber nicht.

Ich empfinde mich ebenso nicht als suizidal gefährdet, da ich aktiv eher nichts tun würde um den Zustand zu beenden, schon alleine, weil ich meinem Kind die Trauer nicht antun wollen würde. Aber das ist auch schon der einzige Grund neben meiner Annahme, das sowieso zu versemmeln und mit einer Minimalverletzung da zu sitzen, während er Exitus geplant gewesen wäre.

Und nein, es gibt nichts, was mir als "Belohnung" so wertvoll erschiene, wieder Freude am Leben zu finden. Alles was mir evtl gefallen könnte, wäre eher eine Überbrückung der Wartezeit.

Ich will raus aus dem ewigen Prozess, dem ewigen Kreislauf. Ich will nix erleben, nirgends hinfahren, nix basteln, töpfern, erschaffen, verändern usw. Ich will nur Ruhe.

Manche Tage ist es schon fast schmerzhaft Laute jeglicher Art hören zu müssen.

Was ist also falsch mit mir? Und die Königsdisziplin: Was kann ich tun um das Leben wieder so erstrebenswert zu erachten, wie es die Gesellschaft tut und erwartet?

Ziemlich unsortiert und spontan gepostet, nachdem google-suche "lebensmüde aber nicht suizidgefährdet" nichts hergab.
LG
Gästin

Hallo..... liebe Gästin.....

sehr schade, dass man dir keine PN schicken kann.... Ich denke wir hätten uns sehr viel zu schreiben...

1. Ich verstehe dich sehr gut, es ist schwer zu erklären, aber du hast das ziemlich gut rübergebracht....

Du darfst nun keine tollen Tipps von mir erwarten, aber sehr viel Verständnis...

Meiner Meinung nach solltest du auf jeden Fall Hilfe für dich suchen, denn der Grund für

deinen "Lebensüberdruss" liegt wohl tief verschüttet in deiner Seele.....

Denke mal darüber nach.....

Kinder sind so unendlich sensibel u. unglaublich feinfühlig, ES hat deine Gemütsstimmung

längst mitbekommen u. eines Tages fragt es dich vielleicht: Mami.... warum hast du nichts

unternommen???

Bitte glaube mir, ja???? Suche dir so bald wie möglich Hilfe bei einer Therapeutin....

Du hast NUR dieses eine Leben, dessen du im Moment so überdrüssig bist, was aber

möglicherweise in ein paar Monaten "aufgeklärt" werden könnte???

Was ganz wichtig ist: wann hat das begonnen, dass das Leben dir so "überflüssig" erschien....

Es sollte Vieles aus deiner "Vergangenheit" aufgearbeitet werden....von DIR mit viel Hilfestellung.


Liebe Grüsse von Herzen die LE :(
 
C

Cioran

Gast
Ich empfinde mich als eine der wenigen, die erkannt haben, wie sinnlos dieser Kreislauf des Lebens ist und das stetige Streben der meisten nach einer hohen Anzahl an Lebensjahren kann ich nur belächeln. Es wiederholt sich doch eh alles im Groben und ist nur kräftezehrend und ermüdend.
Sachlichkeit - ist der Name dieses Unheils - des Unheils der Erkenntnis. Das Übel der Seele ist ein geistiges Übel. Es ist der zum Herzen hinabgestiegene Klarsinn. Du kannst nicht wählen, denn deinen Neigungen widersetzt sich die absolute Sehkraft des Geistes. Neigst du dich nach einer Seite hin, so entschleiert er dir die Welt als Raum von Gleichwertigkeiten. Alles ist identisch, das Neue ist dasselbe. Die Idee des Umkehrbaren ist ein theoretischer Dolch.

Was ist also falsch mit mir? Und die Königsdisziplin: Was kann ich tun um das Leben wieder so erstrebenswert zu erachten, wie es die Gesellschaft tut und erwartet?
Hellsichtig kannst du nicht leben, kannst du für niemanden Partei ergreifen, kannst du an nichts teilnehmen. Indem du begünstigst - das heißt falsche Absoluta setzt -, lebt der Saft des Werdens in den Adern wieder auf.
 

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L ständig Müde - psychisch labil? Ich 12

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