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Tod einer Richterin (TV-Tipp)

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E

EuFrank

Gast
Diesen Film, der heute um 22:45 auf ARD ausgestrahlt wird, möchte ich allen, die sich für Frau Heisig und das Thema JugendKriminalität interessieren, wärmstens ans Herz legen:

Tod einer Richterin

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Länge: 45 Minuten
zur Meldung




Auf den Spuren von Kirsten Heisig
Film von Güner Balci und Nicola Graef
Für die einen war sie die „Richterin Gnadenlos", für die anderen die „Mutter Courage" der Berliner Justiz. Bundesweit bekannt wurde Kirsten Heisig durch die schnelle und konsequente Strafverfolgung krimineller Jugendlicher und durch ihr Buch „Das Ende der Geduld". Besonders den - ihrer Meinung nach - laxen Umgang des Staates mit straffälligen Migranten kritisierte sie vehement. Die strenge Jugendrichterin hatte sich viele Feinde gemacht.
Dann war Kirsten Heisig plötzlich verschwunden, von Entführung und Mord wurde gemunkelt. Wenige Tage später fand man ihre Leiche. Das Obduktionsergebnis: eindeutig Suizid. Doch warum nimmt sich eine Frau kurz vor Erscheinen des Buches und auf dem Höhepunkt ihrer Karriere das Leben?
Kirsten Heisig war rast- und ruhelos, auch wenn es darum ging, mit Lehrern, der Polizei und Sozialarbeitern über auffällige Jugendliche ins Gespräch zu kommen. Die Juristin wollte sich nicht nur mit Paragrafen beschäftigen, sie suchte auch den Kontakt zum Milieu, sprach mit türkischen und arabischen Eltern und mit den Jugendlichen selbst. Sie wollte, dass die Verhältnisse sich ändern. Bekam sie genügend Unterstützung? War sie überfordert?
Der Film versucht, der Frau und Richterin näher zu kommen. Er zeigt das Bild einer prominenten und streitbaren Juristin, die viele zu kennen glaubten, und versucht eine Annäherung an eine Frau, von der doch die wenigsten wussten, wie es in ihr aussah.
Quelle: http://programm.daserste.de/pages/programm/detail.aspx?id=30C8FA62CEBE516F81A99EC496C6CB8E
 
Werde ich mir auf jeden Fall ansehen,da ich ihr Buch gelesen habe und es sehr vernünftig fand.
 
Aktuelle Durchsage:

Die Sendung über die Berliner Jugendrichterin Kirsten Heisig beginnt in wenigen Minuten!
 
Ich habe mir die Sendung angeschaut. Weniger aus Interesse an dem Buch "Das Ende der Geduld" (das ich besitze, aber nicht komplett gelesen habe) als vielmehr aus Interesse an ihrer Person. Wie hat sie auf andere gewirkt, warum hat niemand gemerkt, dass sie suizidgefährdet war?

Es kamen Freunde und Weggefährten zu Wort, ein jugendlicher Delinquent (nach wie vor völlig uneinsichtig) und viele türkische Mitbürger, bei denen Frau Heisig Aufklärungsarbeit betrieben hatte. Angenehm überrascht war ich von der großen Sympathie, die sie offensichtlich bei den älteren Türken genoss. Sie schienen sehr wohl verstanden zu haben, dass ihr Engagement und ihre auffallend strenge Rechtsprechung unter voller Ausschöpfung des Strafrahmens (bspw. Jugendarrest statt zigfacher Verwarnungen und Sozialstunden) letztlich dazu dienen sollten, die Jugendlichen rechtzeitig zur Besinnung zu bringen, bevor sie komplett in die Kriminalität abdriften.

Juristisch bot die Doku für mich wenig Neues. Dass Jugendrichter die Möglichkeiten des JGG nicht so nutzen wie sie könnten, wird bereits seit Jahrzehnten politisch diskutiert, bedauert und beklagt, ohne dass Taten folgen. Dass eine Verschärfung der Gesetze nicht erforderlich wäre, sondern man nur den Mut haben müsste, den bereits gegebenen rechtlichen Rahmen zu nutzen, sehe ich ebenso wie Frau Heisig.

Ich finde, ihr war anzusehen, dass sie nicht die in allen Lebensbereichen erfolgreiche, perfekte Powerfrau war, die sie vorgab zu sein. Sie wirkte ausgebrannt, ihr Gesichtsausdruck war angespannt und strahlte keine wirkliche Lebensfreude aus. Ich hätte sie eher auf Anfang, Mitte 50 statt auf Ende 40 geschätzt.

Es ist schade, dass man in unserer Gesellschaft so sehr eine Erfolgsfassade pflegen muss, selbst wenn man Gefahr läuft, daran zu zerbrechen.
 
Diesen Film, der heute um 22:45 auf ARD ausgestrahlt wird, möchte ich allen, die sich für Frau Heisig und das Thema JugendKriminalität interessieren, wärmstens ans Herz legen:

Quelle: Das Erste online - Programm - Tod einer Richterin[/Q

Hallo Frank😉
hab ihn gesehen, ohne deinen tipp . war sehr informativ!alle achtung vor dieser frau(daumen nach oben gibts leider nicht:mad🙂ja eine starke frau und trotzdem am leben zerbrochen. gibt einem zu denken!!
 
Ich habe das Buch ja auch gelesen und habe damit angefangen (in einem eigenen Thread) es zu besprechen oder besser gesagt zusammenzufassen.

Heisig analysiert in ihrem Buch die Realität der Jugendkriminalität (vor allem die in Berlin) recht gut. Sie zeigt meines Erachtens die Schwächen des juristischen Systems ganz gut auf. Oder besser gesagt - damit mich einige hier anwesende Juristen nicht falsch verstehen - sie sagt, dass die Gesetze schon ausreichen würden, dass man sie aber nicht anwendet und ausschöpft.

Auch das Engagement von Heisig ist lobenswert. Der Film vermittelt allerdings den - möglicherweise richtigen - Eindruck, dass sich Frau Heisig extra in Arbeit gestürzt hat, um sichvon ihrer persönlichen Problematik (kaputte Beziehung etc) abzulenken.

Es scheint schon so zu sein, dass sie in gewissem Sinne Raubbau mit sich und ihrer Gesundheit betrieben hat. Vielleicht muss man ihr Engagement als eine Flucht vor ihren eigenen Problemen verstehen.

Das schmälert aber nicht den inhaltlichen Wert ihres Buches.

100%ig überzeugt bin ich übrigens immer noch nicht, dass es wirklich ein Selbstmord war.

Ich fand den anderen Richter, der mit ihr immer in die Eckkneipen gegangen ist, auch ziemlich symphatisch.
 
Es scheint schon so zu sein, dass sie in gewissem Sinne Raubbau mit sich und ihrer Gesundheit betrieben hat. Vielleicht muss man ihr Engagement als eine Flucht vor ihren eigenen Problemen verstehen.

Das schmälert aber nicht den inhaltlichen Wert ihres Buches.

100%ig überzeugt bin ich übrigens immer noch nicht, dass es wirklich ein Selbstmord war.
Dass sie sich in Arbeit stürzte, wird wohl Teil ihrer selbst sein.

Da ich es nicht sehen konnte, weiß vielleicht einer, wie ich das nachträglich sehen könnte?
 
... ich habe mir den Film angesehen, und er hat mich sehr berührt. Ich habe auch den gleichen Eindruck von ihr gehabt, wie primavera das schreibt, man hat es ihr angesehen, dass ihr innerstes Gleichgewicht aus der Ordnung war ... und ganz sicher nicht erst seit kurzem ...
Ich war vor kurzem im Kriminalgericht in Moabit, wo sie gearbeitet hat und habe mich auch unterhalten können mit ehemaligen Mitstreitern, der Film war sehr gut gemacht, ohne Sensationshascherei. Es ist schade, dass sie so einen Weg für sich gewählt hat, macht mir auch wieder erschreckend klar, wie wenig man oft die Menschen in seiner Umgebung (selbst in der näheren) kennen kann, wenn sie es nicht zulassen.

Lg Eisherz

PS.: Rättle, den Film über den kath. Priester habe ich auch gesehen, hat mich auch sehr beeindruckt, obwohl ich mir etwas mehr Tiefgang gewünscht hätte, was direkt jetzt den Katholiz. betrifft.
 
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