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Kuckuck im Nest - kann man überhaupt was machen?

W

Wölfin

Gast
Hallo zusammen!

Ich bin neu hier und ich entschuldige mich erstmal dafür, dass ich nicht mal im Begrüßungsforum "Hallo" gesagt habe. Aber ich bin schier verzweifelt und mit meinem Latein am Ende...

Es geht um folgenden Sachverhalt:

Meine Mutter betreibt eine Gaststätte.
Eines Tages kam der Kerl X in diese Gaststätte. Hat einige Jahre in Spanien gelebt und wollte nun zeitweise im Heimatort verweilen.
Wir haben uns mit der Person X angefreundet. Da wir alle viel Arbeit haben, haben wir uns mal darüber gefreut neue Leute kennenzulernen u.s.w. X hat dann auch täglich irgendwann in der Gaststätte geholfen, ist mit mir einkaufen gefahren etc.

Eines Tages jedoch, wurde mir bewusst, dass sich X viel zu sehr in unsere familiären Angelegenheiten einmischt. Auch hat er mich wohl zu seiner besten Freundin auserkoren und mir Vorwürfe gemacht, wenn ich keine Lust oder keine Zeit hatte, mich mit ihm zu unterhalten (dabei ist er mehr als doppelt so alt, wie ich). Irgendwann war X dann beleidigt und hat nicht mehr mit mir gesprochen. Und ich sagte zu ihm, dass ich meine eigenen Freunde hab und meine Familie und ich ihn nunmal nicht zu meinem engsten Freundeskreis zähle und ich nix dafür kann, wenn er sich so an mich ran hängt... Außerdem teilte ich ihm mit, dass ich mich nicht unter Druck setzen lasse und er mich in Ruhe lassen soll... Daraufhin kamen noch ein paar Emails und SMS, bei denen es sich nur um versuchte Manipulation handelte, damit ich wieder mit ihm rede und er sich einschleimen kann...

Langsam aber sicher wurde diese Manipulation auch meinem Vater und meiner Schwester bewusst. Wir stellten diesbezüglich auch meine Mutter zur Rede... die aber auf gar nix davon reagiert. Nachdem mein Vater ihm ebenfalls mitgeteilt hat, dass er die Nase aus unserer Familie raushalten soll, kamen Drohbriefe, von Wegen sein Arbeitsverhältnis wurde ungerechtfertigterweise gekündigt etc... er hat nie für uns gearbeitet, sondern freiwillig geholfen.
Später viel auf, dass die Kasse in der Gaststätte nicht mehr so ganz stimmte, hier und da fehlt immer mal Geld... Aber nachweisen, wo es hin ist, kann man nicht.
Durch einen Nachbar, der sich schlau gemacht hat, wurde nun auch bekannt, dass es sich bei X um jemanden handelt, der in Sachen Betrug usw kein unbeschriebenes Blatt ist. Auch dies haben wir meiner Mutter vorgelegt - ohne großartige Reaktion...

Fakt ist, dass diese Person es geschafft hat, meine Mutter von sich abhängig zu machen, in dem er sämtliches Personal rausgeekelt hat und einen Keil zwischen meine Mutter und uns getrieben hat.
Es sieht so aus, als würden meine Eltern sich nun nach über 30 Jahren Ehe voneinander trennen.
Wir waren immer eine stabile Familie gewesen, wir haben uns i.d.R. gut verstanden. Für mich persönlich ist meine Familie alles und nichts ist wichtiger auf der Welt.

Nun hat dieser Kerl meine Familie und mein Leben ruiniert und ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll... ich denke ständig darüber nach, auch, ob es vielleicht rechtliche Wege gibt und schlafe nicht mehr, genausowenig, wie mein Vater. Wir kommen nicht weiter.

Ich entschuldige mich nochmal, dafür, dass ich so mit der Tür ins Haus falle, ohne mich groß vorgestellt zu haben, aber ich weiß einfach nicht mehr weiter und meine Verzweiflung ist unermesslich!

Gruß,
die Wölfin
 
D

Deichgräfin

Gast
Nach meiner Meinung werdet ihr dagegen nichts machen
können. Die Gaststätte ist im Besitz deiner Mutter, sie
kann machen was sie möchte.

Wie kann es sein, dass eure Mutter sich voll hinter diesen
Mann stellt. Hat sie mit dem Mann ein Liebesverhältnis ?
Einen anderen Grund kann ich mir für ihr Verhalten nicht erklären.

l.g.Karin
 
W

Wölfin

Gast
Nein, es ist kein Liebesverhältnis. Das wär ja dann alles nur halb so merkwürdig... Das ist sogar nochwas komplizierter. Meine Mutter fühlt sich durch diesen Mann an Ihren verstorbenen Bruder erinnert. Außerdem ist es bei ihr relativ einfach, sie zu manipulieren oder unter Druck zu setzen. Nur wir stoßen im Moment auf taube Ohren...
 
W

Wölfin

Gast
Hmm... ich nehm an, weil es ein Versager ist und er genau wie der Bruder, der Mama das Gefühl gibt, sie sei verantwortlich und muss helfen... Also, so interpretier ich es. Wirklich verstehen, kann ich es nicht...
 

Polux

Aktives Mitglied
Hallo Wölfin,
das ist eine sehr schwierige Situation in der du da steckst und ich kann mir vorstellen, dass dich und deine ganze Familie das sehr belastet und traurig macht.

Da ich weder dich, noch deine Familie oder Herrn X kenne kann ich nur von mir aus gehen und versuchen mir eine ähnliche Situation vorzustellen.

Ich würde die Station erst einmal analysieren.
Ich wollte meine Mutter nicht verlieren, obwohl sie sich merkwürdig verhält mag ich sie. Zwar bin ich mit ihr nicht immer einer Meinung, aber grundsätzlich respektiere und schätze ich sie, daher würde ich in sie 'investieren'.
So ein Verhalten wie du es beschreibst - völlig vorbei an allen Bedürfnissen der Familie - ich würde mich sehr abgelehnt fühlen und hätte das Gefühl sie lebt auf einmal in einer völlig anderen Gedankenwelt. Ich wäre auch sehr enttäuscht von ihr - hätte ich doch so etwas nicht von ihr erwartet.

Als nächstes würde ich die Optionen die mir zur Verfügung stehen auflisten:
- ich könnte mich zurückziehen, versuchen 'freundlich' zu bleiben, meine Irritation und mein Ärger werde zunehmen. Wenn ich sie treffe würde ich versuchen 'an mich zu halten' völlig erschöpft davon werden, bei anderen viel darüber Jammern und alle Schuld auf X schieben. Früher oder später würde ich eine 'Diagnose' stellen: Sie ist hörig!
- ich konnte ausrasten, ihr ins Gesicht sagen was ich von dem allen halte und was für ein Schwachkopf sie ist sich so ausnutzen zu lassen. Ihr Vorhaltungen machen dass sie die Familie im Stich ließe und ob sie schon mal überlegt hat wie die Zukunft aussieht... ich würde sie 'abschreiben' und mich im Streit zurückziehen und mein eigenes Leben aufbauen.
- ich könnte auch meinem Gefühl nachgeben und akzeptieren, dass ich nicht mehr so wichtig für meine Mutter bin. Ich konnte mich von ihr ablehnen lassen und mich fragen ob ich damit leben könnte, so verschieden von ihr geworden zu sein. Dann könnte ich mich fragen wie ich das durchstehen könnte.

Ich würde wahrscheinlich das letzte wählen weil mir meine Mutter wichtig ist und ich sie nicht verlieren wollte.

Dann hätte ich ein gutes Stück Arbeit vor mir. Dann als erstes müsste ich zwischen meinen Überzeugungen und denen meiner Mutter trennen und mir sehr deutlich machen, das das zwei paar Schuhe sind. Dann musste ich irgendetwas am positives am Verhalten meiner Mutter finden - und war es auch noch so klein. Darauf musste ich eine Weile lang fokussieren. Das ist schwer und gelingt nur wenn man sich deutlich macht, das das negative deswegen nicht weniger wahr ist - nur eine Weile hinten an stehen muss.
Das würde ich meiner Mutter in einem Gespräch mitteilen und klar machen, dass - egal wie ihre Entscheidung ausfällt ich sie respektieren würde - wenn auch nicht ganz verstehen. Hier würde es die meiste Anstrengung kosten bei meinem positiven Fokus zu bleiben und auf keinen Fall in die 'Vorwurfsfalle' zu tappen.

Nur so ist es möglich meiner Mutter den Raum zu geben auch vielleicht ihre eigenen Zweifel zu äußern. Durch jeden Anfall von meiner Seite muss sie ihre Position nur noch mehr verhärten und sie würde mit jeder Auseinandersetzung weiter Richtung Herr X driften.

Ich würde versuchen herauszufinden was meine Mutter in ihm sieht - wenn ich zumindest ehrliches Interesse aufbringen könnte. Jegliche Ironie oder Häme wäre nur kontraproduktiv.

Letztendlich müsste ich vielleicht akzeptieren, dass meine Mutter eine erwachsene Frau mit ihren eigenen Überzeugungen ist. Vielleicht war nur ich und der Rest der Familie zufrieden - ihr hat aber immer etwas gefehlt? Wie auch immer - das wäre nur herauszufinden, wenn ich es schaffe eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen. Und auch wenn am Ende die Familie nicht zu 'retten' wäre - schmerzhaft sind alle Varianten- ich würde versuchen aufrichtig zu bleiben.
Keine leichte Aufgabe aber machbar.
Stärke. Polux
 

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