Zum Stichwort Wahrheit/en: Ich denke, wenn man (ich folge hier Raimund Popper) nicht von einer, sondern von drei Arten Wahrheit ausgeht, versteht man die Welt besser:
1. Objektive Wahrheiten (z. B. die Existenz der Schwerkraft, dass ein Stein stabil ist etc.)
2. Subjektive Wahrheiten (z. B. mir geht es grade nicht so gut, ich finde etwas nicht schön)
3. Konsensuelle Wahrheiten (z. B. wir einigen uns darauf, dass 1+1=2 ist und nicht 11)
Diese drei Kategorien sollte man unterscheiden und nicht vermischen, um Verwirrung zu vermeiden.
Glaubenssätze, die man für wahr hält, gehören eher in Kategorie 2 oder 3. Sie sind von Naturgesetzen (Physik, Chemie etc.) klar abzugrenzen und auch anders zu behandeln. Also eher konstruktiv, suchend, sprachlich-kreativ.
Also im Sinne von Schmidt-Salomon: "Wahrheit wird nicht gefunden, sondern erfunden. Das heißt nicht, dass sie beliebig ist, denn es gibt gute und schlechte Erfindungen."