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Bin verzweifelt...Mutter vor Geburtstag und Weihnachtszeit gestorben

G

Gelöscht 79650

Gast
Mein Beileid zum Verlust deiner Mutter.
Im Moment fehlt mir halt ein *Lebensziel* Wenn man noch Freunde oder nahe Verwandte hat so wie die meisten von euch kann man etwas unternehmen oder darüber reden...allein ist das natürlich nicht möglich.
Ich würde mich nach einer Trauergruppe erkundigen. Du schlägst zwei Fliegen mit einer Klappe: Du kannst über dein Empfinden reden mit Menschen, die in einer ähnlichen Situation sind. Und du hast automatisch Sozialkontakte.
Heute Nacht als der Countdown zum neuen Jahr lief habe ich wieder weinen müssen.
Das ist nur natürlich.
Nun meine Frage: wie kann man so etwas über-leben? War jemand von euch in einer ähnlichen Situation und kann mir Tipps geben? Ich wäre sehr dankbar für etwas Hilfe.
Man kann sich helfen, indem man sich immer wieder vor Augen führt, dass unsere Verstorbenen mit Sicherheit wollen, dass wir glücklich sind, für sie mit erfüllt leben.
Keine Mama will, dass ihr Kind in Trauer versinkt.
Schaffe dir in deiner Wohnung ein Eckchen für deine Ma. Mit einem Foto, einer sanften Beleuchtung, Blumen. Erzähle ihr von allem Schönen und Guten, das du gesehen hast am Tag. Ein lustiger Singvogel. Nachbars Katze, die dir um die Beine streifte. Ein schöner, klarer Sternenhimmel. Lass sie teilhaben. Sammel glückliche Momente
Besorge dir ein Musikinstrument - ruhig etwas Einfaches. Xylophon oder Mundharmonika oder Bongos. hauptsache, du kannst damit Emotionen äußern. Kauf dir Buntstifte, zeichne.
Ich wünsche dir, dass du bald wieder Licht sehen kannst. 🌞
 

solitair

Mitglied
Hallo Kelza,
mir geht es ziemlich ähnlich wie dir gerade. Bei mir ist der Vater gestorben. Auch im letzten Dezember und ich kann es immer noch nicht fassen. Auch sonst sind meine Umstände ähnlich deinen. Ich habe dazu hier im Forum sogar einen Thread auch geschrieben...wie ich jetzt feststelle, im falschen Unterforum. Ich möchte daher nicht die ganze Geschichte wiederholen, bei Interesse findest du es bestimmt über mein Profil.
Bei mir ist inzwischen auch so eine Phase eingetreten, wo ich mir latent Vorwürfe mache auf die Anzeichen nicht aufmerksamer reagiert zu haben. Wenn mein Vater 2-3 Tage früher ins Krankenhaus oder wenigstens zum Hausarzt gekommen wäre, wäre wahrscheinlich alles noch zu retten gewesen. Das frisst mich auf. Und ansonsten versuche ich nur mehr den Tag irgendwie rum zu bringen.
Ich kann darüber auch mit niemandem reden. Ich war inzwischen auch mal bei so einer Trauergruppe, aber zu den Leuten dort habe ich keinen Draht gefunden, die hatten ganz andere Hintergründe. Mit Familien, Freunden, Kindern etc. Da konnte ich nicht mitreden und die haben mich nicht verstanden.
Ich denke mal so eine Art Depression liegt bei mir wohl auch vor. Ich sehe derzeit absolut keinen Sinn im Leben, habe keinerlei Ziel und würde am liebsten nur schlafen. Das geht aber auch nicht. Liege ich nachts im Bett kommen sofort die Gedanken an meinen Vater zurück und die Trauer erwischt mich mit voller Wucht. Ich denke mal, so ähnlich geht es dir auch.
Da ich auch nie den Absprung ins eigene Leben geschafft habe weiß ich nicht was ich jetzt machen soll oder wie es weitergeht. Ob es überhaupt weitergeht.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Bei mir ist inzwischen auch so eine Phase eingetreten, wo ich mir latent Vorwürfe mache auf die Anzeichen nicht aufmerksamer reagiert zu haben. Wenn mein Vater 2-3 Tage früher ins Krankenhaus oder wenigstens zum Hausarzt gekommen wäre, wäre wahrscheinlich alles noch zu retten gewesen. Das frisst mich auf.
Geht mir im Hinblick auf meinen verstorbenen Partner genauso. Leider wollte er weder zum Arzt noch ins Krankenhaus, obwohl ich ihn mehrfach darauf ansprach und zumindest auf einen Arztbesuch drängte. Aber ich hätte ja gegen seinen Willen einfach den Bereitschaftsdienst oder Notarzt anrufen können. Habe aber nicht erkannt, dass es so ernst war. Und das werfe ich mir auch schon seit seinem Tod vor 7 1/2 Monaten vor.

Ich war inzwischen auch mal bei so einer Trauergruppe, aber zu den Leuten dort habe ich keinen Draht gefunden, die hatten ganz andere Hintergründe. Mit Familien, Freunden, Kindern etc. Da konnte ich nicht mitreden und die haben mich nicht verstanden.
Ich war bei keiner Trauergruppe, habe aus beruflichen Gründen auch gar keine Zeit dafür. Und wenn ich das so lese, ist das wohl auch besser so. Leute, die noch Familie, Freunde und Kinder haben, wissen offenbar nicht mal schätzen, welches Glück sie im Unglück obendrein noch haben. Die brauchen eigentlich gar keine Trauergruppe. Ich habe immerhin noch wenige Freunde, die allerdings nicht vor Ort wohnen. Aber auch für diese Freunde bin ich natürlich dankbar.

Da ich auch nie den Absprung ins eigene Leben geschafft habe weiß ich nicht was ich jetzt machen soll oder wie es weitergeht. Ob es überhaupt weitergeht.
Den Absprung ins eigene Leben habe ich wohl, wenn auch spät, noch geschafft. Immerhin bin ich finanziell unabhängig und selbst, wenn ich wenige Jahre vor der dann auf Antrag ohnehin möglichen Pensionierung noch dienstunfähig werden sollte, wäre es finanziell keine Katastrophe. Aber das ist auch schon alles. Und ich kann nur beten, dass ich wenigstens noch lange einigermaßen gesund bleibe.
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Ich war bei keiner Trauergruppe, habe aus beruflichen Gründen auch gar keine Zeit dafür. Und wenn ich das so lese, ist das wohl auch besser so. Leute, die noch Familie, Freunde und Kinder haben, wissen offenbar nicht mal schätzen, welches Glück sie im Unglück obendrein noch haben. Die brauchen eigentlich gar keine Trauergruppe.
Leider habe ich nicht die Gelegenheit gehabt zu sehen,ob mir eine Trauergruppe hätte helfen können.
Ich glaube jedoch ,dass man über manche Sachen mit nicht an der eigenen Trauer beteiligten Menschen besser sprechen könnte.
Zum Beispiel,kann ich mit Selbstvorwürfen ,die ich mir mache,weil ich telefonisch nicht sofort erreichbar war,als das mit meinem Mann passierte,nicht meine Kinder belasten,also nicht darüber sprechen.
Gemeinsame Freunde,oder Familie,die ja selber auch auf ihre Art trauert,kann man nicht immer auf alles ansprechen,was einen selber beschäftigt.
Da würde vielleicht helfen mir anderen Menschen zu sprechen,die selber auch treuen und vllt ähnliche Gefühle oder Erfahrungen haben.
 
G

Gelöscht 124942

Gast
Hallo Kelza,
mir geht es ziemlich ähnlich wie dir gerade. Bei mir ist der Vater gestorben. Auch im letzten Dezember und ich kann es immer noch nicht fassen. Auch sonst sind meine Umstände ähnlich deinen. Ich habe dazu hier im Forum sogar einen Thread auch geschrieben...wie ich jetzt feststelle, im falschen Unterforum. Ich möchte daher nicht die ganze Geschichte wiederholen, bei Interesse findest du es bestimmt über mein Profil.
Bei mir ist inzwischen auch so eine Phase eingetreten, wo ich mir latent Vorwürfe mache auf die Anzeichen nicht aufmerksamer reagiert zu haben. Wenn mein Vater 2-3 Tage früher ins Krankenhaus oder wenigstens zum Hausarzt gekommen wäre, wäre wahrscheinlich alles noch zu retten gewesen. Das frisst mich auf. Und ansonsten versuche ich nur mehr den Tag irgendwie rum zu bringen.
Ich kann darüber auch mit niemandem reden. Ich war inzwischen auch mal bei so einer Trauergruppe, aber zu den Leuten dort habe ich keinen Draht gefunden, die hatten ganz andere Hintergründe. Mit Familien, Freunden, Kindern etc. Da konnte ich nicht mitreden und die haben mich nicht verstanden.
Ich denke mal so eine Art Depression liegt bei mir wohl auch vor. Ich sehe derzeit absolut keinen Sinn im Leben, habe keinerlei Ziel und würde am liebsten nur schlafen. Das geht aber auch nicht. Liege ich nachts im Bett kommen sofort die Gedanken an meinen Vater zurück und die Trauer erwischt mich mit voller Wucht. Ich denke mal, so ähnlich geht es dir auch.
Da ich auch nie den Absprung ins eigene Leben geschafft habe weiß ich nicht was ich jetzt machen soll oder wie es weitergeht. Ob es überhaupt weitergeht.
Ich kann dich auch sehr gut vetstehen,
Im August verstarb mir meine Ehefrau und die die Traurigkeit darüber sitzt bei mir fest. In einer Trauergruppe war ich, aber bei ist auch das gleiche, da findest auch keine direkte Hilfe.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Gemeinsame Freunde,oder Familie,die ja selber auch auf ihre Art trauert,kann man nicht immer auf alles ansprechen,was einen selber beschäftigt.
Da würde vielleicht helfen mir anderen Menschen zu sprechen,die selber auch treuen und vllt ähnliche Gefühle oder Erfahrungen haben.
Ich denke, dass für dich eine Trauergruppe eher das Richtige wäre als für jemanden wie mich, der keine engen Angehörigen mehr hat.

Ich verstehe, dass du deine Kinder nicht mit deiner Trauer belasten willst. Sie trauern ja selbst auf ihre, vielleicht andere, Weise um ihren Vater. Hätte ich Kinder, würde ich sie in so einer Situation auch nicht als Hauptansprechpartner betrachten und sie dadurch noch mehr an mich zu binden versuchen, wie meine Mutter es nach dem Tod meines Vaters gemacht hat.

Aber die meisten Menschen in einer Trauergruppe sind nun mal wie du verheiratet gewesen, haben Kinder, vielleicht auch noch Kontakt zu Geschwistern und zu einer Schwiegerfamilie etc. Sie tauschen sich dann in einer Trauergruppe darüber aus, wie sie und ihre Kinder unter dem Verlust leiden, was die Schwiegermutter, der Schwager und die Schwester dazu gesagt haben etc. Manche haben vielleicht sogar die unbewusste Hoffnung, in so einer Gruppe eine neue Partnerin oder einen neuen Partner zu finden.

Das ist nichts für jemanden, der keine nahen Angehörigen und der nicht einmal mehr Freunde hat oder dessen Freunde, wie in meinem Fall, weiter weg wohnen. Trauernde mit Familie, die gar nicht so allein sind, wie sie meinen, können sich gerade wegen ihrer Trauer nicht in die Lage eines Menschen hineinversetzen, der im Gegensatz zu ihnen keinerlei familiären Anhang hat. Das werfe ich niemandem vor, aber es hilft mir eben auch nicht.

Es kommt natürlich auch auf die Gruppe an. Aus einer Trauergruppe, in der ich die einzige wirklich Alleinstehende wäre, wäre ich jedenfalls ganz schnell wieder verschwunden. Ich gehe ja auch als Kinderlose nicht in eine PEKIP-Gruppe.
 
Zuletzt bearbeitet:

Binchy

Sehr aktives Mitglied
@LeereZukunft @Sarnade @Jape @Kelza

Ihr seid doch schon zu viert, Ihr könntet doch hier eine Trauergruppe unter Gruppen aufmachen und Euch da austauschen, wenn Ihr mögt.

Ich denke, dass Trauernde sich von Menschen, die auch trauern oder ähnliches erlebt haben, wohl am besten verstanden fühlen. Aber auch Außenstehende sind manchmal wichtig, weil sie einen manchmal etwas aus der eigenen Trauer rausholen können.
 

solitair

Mitglied
Aber die meisten Menschen sind nun mal wie du verheiratet gewesen, haben Kinder, vielleicht auch noch Kontakt zu Geschwistern und zu einer Schwiegerfamilie etc. Sie tauschen sich dann in einer Trauergruppe darüber aus, wie sie und ihre Kinder unter dem Verlust leiden, was die Schwiegermuter, der Schwager und die Schwester gesagt haben etc. Manche haben vielleicht sogar die ungewusste Hoffnung, in so einer Gruppe eine neue Partnerin oder einen neuen Partner zu finden.

Das ist nichts für jemanden, der nichts von alledem mehr hat und der nicht einmal Freunde hat oder dessen Freunde, wie in meinem Fall, weiter weg wohnen. Trauernde, die gar nicht so allein sind, wie sie meinen, können sich gerade wegen ihrer Trauer nicht in die Lage eines Menschen hineinversetzen, der im Gegensatz zu ihnen keinerlei familiären Anhang hat. Das werfe ich niemandem vor, aber es hilft mir eben auch nicht.
Das entspricht so ziemlich der Erfahrung, die ich gemacht habe. Ich saß da ungefähr eine Stunde dabei während die anderen sich genau um solche Themen unterhalten haben. Ich habe mich dann insgeheim gefragt warum die überhaupt in eine Trauergruppe gehen, wenn sie doch zig Freunde und Familienangehörige haben mit denen sie sich austauschen könnten. Jedenfalls habe ich mich dann kurz verabschiedet, was auch kaum registriert wurde, und bin gegangen.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Das entspricht so ziemlich der Erfahrung, die ich gemacht habe. Ich saß da ungefähr eine Stunde dabei während die anderen sich genau um solche Themen unterhalten haben. Ich habe mich dann insgeheim gefragt warum die überhaupt in eine Trauergruppe gehen, wenn sie doch zig Freunde und Familienangehörige haben mit denen sie sich austauschen könnten. Jedenfalls habe ich mich dann kurz verabschiedet, was auch kaum registriert wurde, und bin gegangen.
Kann ich gut verstehen. Manchen Leuten geht es immer noch relativ gut, trotz eines Todesfalls, und sie merken es noch nicht mal.

Dass es noch nicht mal registriert wird, wenn jemand sich verabschiedet und sich offensichtlich nicht wohl fühlt in der Gruppe, ist für die Trauerbewältigung eher kontraproduktiv.
 

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